3. Juni 1954 (Willi Tscholl wird 60)
Wilhelm Tscholl, den man eigentlich nur mit dem Vornamen Willi kennt, wurde am 3. Juni 1954 im österreichischen Linz an der Donau geboren. Schon in jungen Jahren zog er mit seiner Familie in den Wiehler Ortsteil Drabenderhöhe um, wo sich der fußballbegeisterte Junge dem örtlichen Sportverein BV 09 Drabenderhöhe anschloss. In seinem letzten Jahr in der A-Jugendmannschaft durfte er aufgrund seiner außerordentlichen Fähigkeiten mit einer Sondergenehmigung bereits in der 1. Seniorenmannschaft auflaufen, die in der Spielzeit 1971 / 72 in der 1. Kreisklasse, der höchsten oberbergischen Liga spielten. Dieses große Talent blieb natürlich auch den umliegenden Vereinen nicht verborgen und so wechselte er zur neuen Spielzeit zum VfL Gummersbach, der als bester oberbergischer Verein in der Landesliga Mittelrhein spielte, zu diesem Zeitpunkt die zweithöchste Amateurliga in Deutschland.
Im Verlauf dieser Spielzeit erkämpfte sich Tscholl unter Trainer Gerd Burkhardt einen Stammplatz als Verteidiger und stand am 31. Mai 1973 auch in der Mannschaft, die im Endspiel um den Kreispokal Oberberg in Wiehl gegen den Bezirksligisten SSV Nümbrecht mit 3:0 gewannen.
In der folgenden Spielzeit stand am 28. Juli 1973 ein neuer Höhepunkt an. In der 2. Runde um den Westdeutschen Pokal verlor der VfL Gummersbach vor 4.000 Zuschauer in der heimischen Lochwiese gegen den Regionalligisten Alemannia Aachen mit 2:6. Zur Pause stand es noch torlos 0:0 unentschieden. In der zweiten Halbzeit sorgte dann dreimal Breuer sowie Meißner, Ferdinand und Klütner für den Klassenunterschied. Edgar Hartmann zum 1:3 und Rainer Schumacher zum 2:4 erzielten die beiden Tore für die Oberberger. Anderthalb Wochen später verlor der VfL ein Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten Fortuna Köln mit 2:9. Wieder wohnten dem Spiel mehr als 1.500 Zuschauer bei.
Auch in der Spielzeit 1974 / 75 standen für den VfL mehrere hochinteressante Spiele an. Am 18. August 1974 traf man in einem Freundschaftsspiel vor 5.000 Zuschauer auf den Bundesligisten FC Schalke 04. Zwar wurde das Spiel letztlich mit 2:10 verloren, doch bis zur Pause hielten die Amateure noch gut mit, es steht nach Toren von Klaus-Dieter Keßler und Wolfgang Braun nur 2:4. Am Ende sorgten dreimal Klaus Fischer, zweimal Rainer Budde und Bernd Thiele sowie jeweils einmal Rüdiger Abramczik, Klaus Scheer und Helmut Kremers für ein standesgemäßes Ergebnis.
Am 8. Mai 1975 gewann der VfL im Endspiel um den Kreispokal Oberberg vor 500 Zuschauern in Wiehl gegen den Kreisligisten SV Sinspert-Wehnrath mit 4:2 und nur vier Wochen später kamen 3.000 Zuschauer in die Lochwiese, um sich das Freundschaftsspiel des VfL Gummersbach gegen den Bundesligisten 1. FC Köln anzuschauen. Hier verlor der VfL jedoch überaus deutlich mit 0:9. In einem schwachen Spiel zeigten beide Mannschaften nach der kräftezehrenden Saison nur Stückwerk. Lediglich Wolfgang Overath und Hennes Löhr wirkten durchaus bissig. Zweimal Hein und Löhr, sowie Overath, Wolfgang Weber, Heinz Simmet, Berkemeier und Lauscher treffen für den 1. FC.
In der Spielzeit 1975 / 76 spielt der VfL von Beginn an in der Spitze mit und belegte am Ende mit nur einem Punkt Rückstand auf den TuS Lindlar den 2. Tabellenplatz. So scheiterten sie nur knapp am Aufstieg in die höchste deutsche Amateurliga. Zwei weitere Jahre spielte Tscholl noch in blau-weiß in der Lochwiese. Die große Zeit des VfL neigte sich jedoch langsam dem Ende zu.
Am Ende der Spielzeit 1977 / 78 belegte der vom türkischen Nationalspieler Coskun Tas trainierte VfL den 8. Tabellenplatz und verpasste damit die Qualifikation für die Verbandsliga Mittelrhein. Einen kleinen Erfolg konnte der VfL dann doch erringen, jedoch ohne Tscholl, denn im Wiederholungsspiel um den Kreispokal Oberberg wurde der SSV 08 Bergneustadt mit 4:1 bezwungen. Die sich dann bietende große Chance, erstmals die 1. Runde um DFB-Vereinspokal zu erreichen, verpasste der VfL hingegen durch eine 2:4 Niederlage im Heimspiel gegen Viktoria Kleingladbach. Nach dieser für einen ehrgeizigen Spieler wie Tscholl doch enttäuschenden Spielzeit verließ er den VfL.
Zu Beginn der Spielzeit 1978 / 79 lief Tscholl im grün-weißen Trikot des Verbandsligisten TuS Lindlar auf, die von Rainer Weinem trainiert wurden. Die mit vielen Oberbergern gespickte Mannschaft belegte in den nächsten Jahren jeweils einen guten Mittelfeldplatz.
Am 22. Juli 1981 stand er in den Reihen einer Oberbergischen Auswahlmannschaft, die in einem Freundschaftsspiel vor 500 Zuschauer in Wiehl gegen die Stadt-Auswahl von Hongkong 2:2 unentschieden spielte. Die von Manfred Höner trainierten Asiaten führten zur Pause mit 2:0. In der zweiten Halbzeit trotzte die Auswahl den Gästen, die durchaus das spielerische Niveau einer Verbandsliga-Mannschaft hatten, durch Udo Grümer und Thomas Wagner noch ein leistungsgerechtes Unentschieden ab.
Die Spielzeit 1982 / 83 lief einfach nur schlecht. Lindlar musste von Beginn an gegen den Abstieg spielen. Auch ein Trainerwechsel von Klaus Hilsdorf zu Karl-Ernst Helmus brachte nicht mehr den erhofften Umschwung. Am Ende stand man zwar punktgleich mit dem FC Gürzenich auf dem drittletzten Tabellenplatz, hatte jedoch das um vier Tore schlechtere Torverhältnis und musste damit in die Landesliga absteigen. Dort hielt man sich jedoch nur eine Spielzeit auf. Am Ende belegte der TuS mit drei Punkten Vorsprung auf den SV Wesseling den 1. Tabellenplatz und kehrte damit wieder in die Verbandsliga Mittelrhein zurück.
Unter Trainer Helmus wurde die Mannschaft in den folgenden Jahren kontinuierlich verstärkt, aus dem Oberbergischen spielte neben Tscholl der Wiehler Andreas Harnisch oder der Marienhagener Rainer Petermann, der zuvor ebenfalls beim VfL Gummersbach aktiv war.
In einer überragenden Saison 1985 / 86 wuchsen die Oberberger über sich hinaus, und schafften am Ende mit zwei Punkten Vorsprung auf den TSC Euskirchen den Aufstieg in die Oberliga Nordrhein, der dritthöchsten Spielklasse allgemein und der höchsten Amateurliga. Die Oberliga war zwar ein Erlebnis, denn Spiele gegen den MSV Duisburg, gegen den Wuppertaler SV, gegen Viktoria Köln oder gegen Schwarz-Weiß Essen hat man als oberbergischer Fußballspieler sicherlich nicht oft, aber am Ende stand doch recht frühzeitig der sofortige Abstieg fest.
Die so erfolgreiche Mannschaft zerfiel recht schnell, denn trotz des Abstiegs wurden viele Spieler von anderen Vereinen umworben. So wechselte der junge Jörg Schneider zum FC Remscheid oder Torwart Daniel Ließner zu Viktoria Köln. Der anvisierte sofortige Wiederaufstieg scheiterte recht schnell, so dass die Verbandsliga für Willi Tscholl wieder Alttag wurde.
Vor Beginn der Spielzeit 1989 / 90 hörte der Erfolgstrainer Helmus auf und Nachfolger Frank Gillen hatte wahrlich ein schweres Erbe anzutreten, welches er jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder an Helmus abgab. Denn Lindlar kämpfte in diesem Jahr gemeinsam mit Borussia Brand und dem FC Niederau um den drittletzten Tabellenplatz, und musste am Ende doch aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Brand in die Landesliga absteigen. Mit diesem Erlebnis beendete der nunmehr 36-jährige Tscholl seine äußerst erfolgreiche aktive Laufbahn als Fußballer und widmete sich umso intensiver seiner zweiten großen sportlichen Leidenschaft, dem Tennis.
Dabei war er so erfolgreich, dass er nicht nur mehrfach Kreismeister in seiner Altersklasse wurde, sondern auch mit dem Herren-50-Team des TC Wiehltal wieder einmal in der Oberliga spielte, vielleicht die einzig wahre Klasse für den ehrgeizigen und strebsamen Sportler Willi Tscholl.
Vor Jahresfrist zog Tscholl aus dem Oberbergischen in den Breisgau, wo er sich dem TC Umkirch anschloß, aber auch immer wieder gerne zu Tennisturnieren ins Oberbergische zurückkehrt.
12. Mai 1939 (Karl-Wilhelm Koßin wird 75)
Karl-Wilhelm Koßin wurde am 12. Mai 1939 in Baldenberg geboren. Seine Eltern waren erst kurz zuvor aus dem Ruhrgebiet ins Oberbergische gezogen und hatten auf dem Baldenberg, das zu dieser Zeit noch der Gemeinde Denklingen zugehörig war, einen Dachdeckerbetrieb eröffnet. Der junge "KaWe", wie er bereits in jungen Jahren genannt wurde, hatte mit dem Vereinsfußball zunächst nicht viel am Hut, er kickte zwar leidenschaftlich, ohne sich jedoch einem Verein anzuschließen.
Nach der Schule siedelte Koßin wieder nach Oberhausen um, wo er auf Vermittlung eines Pfarrers bei der Zeche Gute Hoffnungshütte eine Lehre als Elektriker anfing. Zu dieser Zeit wohnte er bei seiner Großmutter. Kurz nach Beginn seiner Lehre schloss er sich dem örtlichen Fußballverein Rot-Weiß Oberhausen an. Dort spielte er in der Jugendmannschaft gemeinsam mit den späteren Fußball-Größen Karl-Heinz Feldkamp und Jürgen Sundermann in einer Mannschaft.
Mit der Zeit bekam Koßin aufgrund seiner Tätigkeit in der Ausbildung vermehrt Angstzustände; es ist halt nicht jedem gegeben, seine Arbeit in knapp 1.000 Meter Tiefe zu verrichten. Als es Koßin zu viel wurde, kündigte er seine Lehre auf und kehrte ins Oberbergische zurück.
Hier wollte er weiter Fußball spielen, und so schloss er sich dem nahe gelegenen TuS Derschlag an, der in der Bezirksklasse Mittelrhein spielte. Koßin musste zwar vom Alter her bereits in der Seniorenmannschaft spielen, im Oktober 1957 wurde jedoch durch ein ärztliches Gutachten festgestellt, dass er aufgrund seiner körperlichen Verfassung noch nicht geeignet ist, in der Seniorenmannschaft zu spielen, und wurde entsprechend wieder in die A-Jugendmannschaft zurückgestellt.
Wenige Monate später lief er dann doch wieder für die Reservemannschaft auf. Seinen Fähigkeiten entsprechend wurde er kurz darauf auch in der 1. Mannschaft eingesetzt.
In den fünfziger Jahren war der TuS Derschlag die Adresse im Oberbergischen Fußball, man spielte in der Landesliga und Freundschaftsspiele gegen Spitzenvereine wie Vienna Wien, den 1. FC Schweinfurt oder dem FC St. Pauli vor tausenden von Zuschauern waren fast Standard. Doch auch die Spieler dieser genialen Mannschaft kamen in die Jahre, oder hatten den Verein wieder verlassen. Ende der fünfziger Jahre konnte man dieses Niveau auch eine Klasse tiefer nicht mehr halten und nach dem letzten Spieltag der Saison 1959 / 60 belegte der TuS Derschlag mit zwei Punkten Rückstand auf den VfL Gummersbach, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, den vorletzten Tabellenplatz und stieg damit in die 1. Kreisklasse Oberberg ab.
In der höchsten oberbergischen Spielklasse versuchte der TuS Derschlag zwar einen Neubeginn, doch erwies sich die Mannschaft auch hier als zu schwach, so dass am Ende der Spielzeit 1962 / 63 der nächste Rückschlag folgte. Mit sechs Punkten Rückstand auf die SpVg Rossenbach, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, belegte der TuS abgeschlagen den letzten Tabellenplatz und musste damit in die 2. Kreisklasse absteigen.
Zwei weitere Jahre hielt Koßin dem TuS die Treue. Im ersten Jahr scheiterte man als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand auf den SSV Marienheide. Im folgenden Jahr scheiterte man, abermals als Tabellenzweiter, mit zwei Punkten Rückstand auf den Meister und Aufsteiger SSV Wildbergerhütte.
Nach diesen Enttäuschungen suchte Koßin eine neue Herausforderung. Gemeinsam mit seinem Mitspieler Robert Braun nahm er das Angebot seines ehemaligen Trainers Edwin Holland an, und wechselte zum SV Sinspert-Wehnrath, wo Holland inzwischen Trainer war.
Die Sinsperter spielten in der Bezirksklasse Mittelrhein. In den ersten Jahren belegten sie stets einen guten Mittelfeldplatz.
Die Spielzeit 1970 / 71 sollte für den SV Sinspert besonders dramatisch verlaufen. In der Winterpause stand man mit einem positiven Punktekonto noch auf einem guten Mittelfeldplatz. Am ersten regulären Spieltag der Rückrunde wurde der TuS Wiehl in einem großartigen Spiel mit 5:0 bezwungen. Dann folgten mehrere äußerst knappe und unglückliche Niederlagen, wodurch der SV immer mehr nach hinten durchgereicht wurde. Vor dem letzten Spieltag schwebte noch eine Vielzahl von Mannschaften in akuter Abstiegsangst. Während der SV Sinspert jedoch im Auswärtsspiel beim RS 19 Waldbröl nur zu einem torlosen 0:0 unentschieden kam, holten die übrigen Mannschaften die notwendigen Punkte, sodass Sinspert ausgerechnet am letzten Spieltag zum ersten Mal auf einem Abstiegsplatz stand.
Zwei Wochen später verschaffte Sinspert sich dann zumindest einen kleinen Trost, als sie im Endspiel um den Kreispokal den BSV Viktoria Bielstein mit 3:2 besiegten.
In der folgenden Spielzeit konnte die Qualität der Mannschaft gehalten werden. Von Beginn an spielte der SV in der Spitzengruppe mit und stand am Ende mit drei Punkten Vorsprung auf den FC Aggertal als Kreismeister und damit auch als Aufsteiger in die Bezirksklasse Mittelrhein fest.
Ein Jahr spielte Koßin noch in der 1. Mannschaft des SV Sinspert, wobei er auch immer wieder in der Reservemannschaft aushalf, wenn dort Not am Mann war. Am Ende sollte es dann aber genug sein mit dem Ligafußball. Koßin wechselte in den doch wesentlich gemütlicheren Bereich des Alt-Herren-Fußballs.
Damit fingen jedoch andere Probleme an, denn Koßin war inzwischen Polizeibeamter geworden und erlebte in Sinspert oftmals einen richtiggehenden Gewissenskonflikt. Zum Wesen des Alt-Herren-Fußballs gehört nun mal auch die Gemütlichkeit, und dazu gehört auch eine Flasche Bier. Zwar mochte Koßin das Getränk nicht ausschlagen, doch als Polizeibeamter wäre es bestimmt nicht gut angekommen, wenn er nach dem Training oder Spiel Bier getrunken hätte und dann mit dem Auto nach Hause gefahren wäre. So wechselte Koßin wieder zum TuS Derschlag zurück, wo er ganz pragmatisch vom Training zu Fuß nach Hause gehen konnte. Sicherlich ein recht außergewöhnlicher, aber durchaus nachvollziehbarer Grund für einen Vereinswechsel.
Wenige Jahre später wurde Koßin dann von Wolfgang Töpfer angesprochen, ob er nicht Lust habe, beim VfL Gummersbach in der Alt-Herren-Mannschaft zu spielen. So blieb er dem Fußball auch weitere Jahre erhalten und noch mit fast 60 Jahren sah man ihm bei einem Freundschaftsspiel des VfL Gummersbach gegen die Alt-Herren-Mannschaft der Partnerstadt Burger BC 08 über den Platz laufen.
Angesprochen, welche Persönlichkeiten ihm in den Jahren am meisten beeindruckt hatten, nannte Koßin seine ehemaligen Derschlager Mitspieler Ludwig Münch, Robert Scharnowski und vor allem Hansi Huland, und zwar nicht nur, weil diese nicht nur begnadete Fußballer und Persönlichkeiten gewesen seien. Sie allem weil sie einerseits die große Zeit des TuS Derschlag wesentlich mitbestimmt hätten, anderseits aber auch mit in die schlechte Zeit gegangen seien. Als Trainer habe ihn vor allem sein damaliger Derschlager Trainer Radoslav Momirski beeindruckt.
Seine schönste Zeit habe er trotz allem beim SV Sinspert-Wehnrath verbracht.
10. April 1964 (Thorsten Lowens wird 50)
Thorsten Lowens wurde am 10. April 1964 im westfälischen Castrop-Rauxel (Westfalen) geboren. Schon mit fünf Jahren siedelte die Familie jedoch ins Oberbergische um, wo sich der fußballbegeisterte Thorsten dem heimischen Sportverein SSV Marienheide anschloss. Hier durchlief er in den folgenden Jahren die Altersentsprechenden Jugendmannschaften.
Nach seinem Sprung in den Seniorenbereich wurde Lowens aufgrund seiner Fähigkeiten schnell Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Lowens begann seine Laufbahn zwar als Stürmer, wurde dann mit den Jahren allerdings immer mehr nach hinten gezogen, bis er letztlich als Verteidiger auflief.
In seiner zweiten Spielzeit musste der SSV noch der überragende Reservemannschaft von Viktoria Köln den Vorzug lassen. Doch zwei Jahre später sollte es mit dem Aufstieg endlich klappen. Anfang der Spielzeit 1985 / 86 wurde im Endspiel um den Kreispokal Oberberg der A-Kreisligist VfR Marienhagen mit 2:1 bezwungen, später beherrschte man die Staffel und am Ende stand der SSV mit sieben Punkten Vorsprung auf Borussia Kalk als Aufsteiger in die Landesliga Mittelrhein fest.
Im August 1987 stand der inzwischen höchstspielende oberbergische Verein erneut im Endspiel, erneut war der VfR Marienhagen der Gegner, und erneut hieß der Sieger Marienheide, diesmal mit einem 3:1-Erfolg. Im Mittelrheinpokal zeigte sich der einzige oberbergische Fußball-Landesligist dann von seiner besten Seite.
Die 1. Runde gegen den Bonner Bezirksligisten 1. FC Bonn-Hardtberg verlief noch recht holprig. Am Ende stand ein knapper 5:4 Erfolg, den man jedoch erst im Elfmeterschießen sicherstellen konnte. Im Achtelfinale gewann man gegen den Ligakonkurrenten SV Hoengen. Im Viertelfinale wurde der Oberligist Viktoria Köln auf heimischen Platz nach einem großartigen Spiel im Elfmeterschießen bezwungen. Erst im Halbfinale verlor man beim Verbandsligisten SG Düren 99 durch ein halbes Eigentor unglücklich mit 0:1.
Im folgenden Jahr stand man fast erwartungsgemäß wieder einmal im Endspiel um den Kreispokal, doch diesmal musste man sich dem aufstrebenden A-Kreisligisten TuS Wiehl nach einer schwachen Leistung mit 1:3 geschlagen geben.
Im nächsten Jahr 1989 folgte dann die nächste Endspiel-Niederlage, diesmal erwies sich der Bezirksligist VfL Gummersbach als zu stark. Zwar führte man zur Pause noch mit 2:0, und während sich der VfL in einen Spielrausch steigerte, zeigte der SSV unerklärliche Schwächen und verlor am Ende durchaus verdient noch mit 2:3. Und diese Schwächen zogen sich durch die ganze Spielzeit, so dass Marienheide am Ende, punktgleich mit dem SSV Troisdorf 05, jedoch mit einer um vier Tore schlechteren Tordifferenz, den drittletzten Tabellenplatz belegte, und damit in die Bezirksliga absteigen musste.
Hierauf verließ Lowens den SSV und schloss sich zum ersten Mal in seiner Laufbahn einem anderen Verein an. Zusammen mit seinem Freund Giovanni Calitri meldete er sich beim westfälischen Verbandsligisten VSV Wenden an. In seinen sechs Jahren als Stammspieler in Wenden trat er in Freundschaftsspielen unter anderem gegen die Sportfreunde Siegen und LR Ahlen an
Zur Spielzeit 1996 / 97 kehrte Lowens wieder ins Oberbergische zurück und meldete sich abermals dem SSV Marienheide an, inzwischen fast schon ein Traditionsverein in der Verbandsliga Mittelrhein. Obwohl bereits 32 Jahre alt, wurde er hier unter Trainer Theo Boxberg sofort wieder Stammspieler, und zeigte seine überragenden Fähigkeiten auch in den folgenden sechs Spielzeiten.
Am 3. Oktober 2000 verstärkte Lowens den Bezirksligisten 1. FC Gummersbach, als dieser in der heimischen Lochwiese den Zweit-Bundesligisten Rot-Weiß Oberhausen mit ihrem Trainer Wolfgang Funkel zu einem Freundschaftsspiel empfingen. Bereits nach zwei Minuten gingen die Gäste durch Lars Toborg per Kopfball mit 1:0 in Führung. Über den Pausenstand von 8:0 erzielten Toborg fünf, Vedran Madzar drei sowie Tobias Urban und Mario Harmat jeweils zwei Tore zum letztlich sehr deutlichen Endstand. Zwar ließen es die Gäste nach dem zwölften Treffer, vielleicht auch ein wenig aus Mitgefühl mit den tapfer mitspielenden Amateuren ein wenig langsamer angehen. Trotzdem sollte es nicht zu einem Ehrentor reichen, dafür war der Ehrgeiz der Profis dann doch noch zu groß.
In der Spielzeit 2001 / 02 reichte beim SSV die Qualität des Kaders einfach nicht mehr aus, um die höchste Spielklasse im Bereich des Fußballverbands Mittelrhein zu halten. Am Ende belegte Marienheide in seiner Staffel mit drei Punkten Rückstand auf den FV Bad Honnef, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, den vorletzten Tabellenplatz und musste damit in die Landesliga absteigen.
Nach dem Abstieg wechselte Lowens, zusammen mit seinen Verteidigerkollegen Ciprian Alexandru zum Kiersper SC, wo er unter Trainer Irfan Buz für die nächsten zwei Jahre in der Verbandsliga Westfalen antrat. Mit vierzig Jahren konnte dann auch ein Thorsten Lowens mal ans Aufhören denken, und beendete seine aktive Laufbahn.
Als der SSV Marienheide in der Spielzeit 2006 / 07 in der Kreisliga A Berg abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz stand, versuchte der Vorstand alles, um den drohenden Abstieg zu verhindern, und wollte neben vielen anderen ehemaligen Größen des SSV wie Sawas Schinas, Uwe Blumenschein, Adam Angres auch den inzwischen 42 Lowens reaktivieren. Letztlich blieb von den ganzen angestrebten Verstärkungen nur Lowens übrig, der den Abstieg aber alleine auch nicht verhindern konnte.
In der Schlussphase der folgenden Spielzeit zog Lowens das blaue Trikot des SV Frömmersbach an, wo auch seine Brüder aktiv waren, und versuchte den strauchelnden B-Kreisligisten wieder in die Spur zu führen. Letztlich musste der SV in die Relegation. Im entscheidenden Spiel um den Verbleib in der Kreisliga B Berg verlor der SV in Derschlag gegen den SV Wiedenest mit 3:5 nach Elfmeterschießen, und musste damit in die Kreisliga C absteigen. In der 55. Minute brachte Ruppel die Wiedenester mit 1:0 in Führung, doch nur vier Minuten später schaffte Torsten Lowens den Ausgleich. Während dann beim Elfmeterschießen alle SV-Schützen sicher trafen, schossen mit Igor Kruglov und Viktor Haupt gleich zwei Frömmersbacher am Tor vorbei.
Nach dieser Spielzeit beendete der inzwischen 44-jährige Lowens dann seine durchaus erfolgreiche Laufbahn endgültig, nicht ohne auch weiterhin hobbymäßig die Fußballschuhe zu schnüren, wie auch am Vortag seines Geburtstag in der Alt-Herren-Mannschaft des Kiersper SC.
Angesprochen, welche Persönlichkeiten ihn während seiner langen Laufbahn am meisten beeindruckt haben, nennt Lowens vor allem die Trainer Manfred Schulte und Irfan Buz, die durch ihre Persönlichkeit und ihre Kompetenz ihn sehr stark beeinflusst und geprägt hätten. So habe er während seiner zwei Jahre in Kierspe bei Buz nicht einmal dasselbe Training erlebt.
Eines seiner schönsten Erlebnisse hatte er bereits in jungen Jahren, als der Jugendspieler Lowens auf Vermittlung seines Vaters Horst-Dieter Lowens, der als Torwart beim DSC Wanne-Eickel jahrelang auf höchstem Niveau Fußball gespielt hatte, zu einem Probetraining bei Borussia Dortmund eingeladen wurde. Zwar konnte Lowens die Verantwortlichen von seinen Fähigkeiten überzeugen, doch war er mit 17 Jahren bereits zu alt, um in das Jugendkonzept des BVB zu passen. So blieb es leider nur eine schöne Anekdote. Aber auch weiterhin blieb sein Vater sein größter Förderer aber auch Kritiker, und begleitete ihn auf nahezu alle Fußballplätzen im Mittelrhein oder Westfalen.
19. Februar 1964 (Michael Ranke wird 50)
Michael Ranke wurde am 19. Februar 1964 in Bergneustadt geboren. Das Gehen lernte er noch in Nümbrecht, doch bereits mit einem Jahr siedelte seine Familie ins benachbarte Wiehl um, wo sich der fußballbegeisterte Michael schon in jungen Jahren dem örtlichen TuS anschloss. Hier durchlief er die Alters entsprechenden Jugendmannschaften. Mit der A-Jugend spielte er in der Sonderstaffel. Aufgrund seiner hervorragenden körperlichen und fußballerischen Voraussetzungen wurde er schon frühzeitig mit einer Sondergenehmigung ausgestattet in der 1. Seniorenmannschaft eingesetzt. Doch trotz aller Fähigkeiten, die in dem Jungen steckten, konnte er den Abstieg aus der Bezirksliga natürlich auch nicht verhindern. Nach seinem Sprung in den Seniorenbereich wurde Ranke schnell Stammspieler in der 1. Mannschaft, die unter Trainer Norbert Teipel einen Neuanfang in der Kreisliga A versuchte. Zwei Jahre spielte Ranke in der höchsten oberbergischen Spielklasse
Zu Beginn der Spielzeit 1984 / 85 meldete sich Ranke überraschend beim TuS Weiershagen-Forst an, einem Verein aus der Nachbarschaft, der in der Kreisliga B Oberberg spielte. Ranke hatte bereits seine Spielberechtigung erhalten, als er dann doch zum TuS Wiehl zurückkehrt. Der Erfolg sollte sich auch in den nächsten Spielzeiten nicht einstellen, die Mannschaft war einfach in seiner Gesamtheit einfach zu schwach aufgestellt, um ernsthaft um die Meisterschaft mitspielen zu können.
Erst als zu Beginn der Spielzeit 1988 / 89 mit Andreas Harnisch ein genialer Regisseur vom Verbandsligisten TuS Lindlar zum TuS Wiehl wechselte, hatte Trainer Norbert Teipel eine wirklich starke Mannschaft zusammen. Als erstes bekam das Potential der Mannschaft der Landesligist SSV Marienheide zu spüren, der sich im Endspiel um den Kreispokal dem TuS Wiehl auch in dieser Höhe verdient mit 1:3 geschlagen geben musste. Ranke war inzwischen Kapitän der Mannschaft geworden und führte diese auch in den Freundschaftsspielen gegen schottischen Erstligisten Hearts of Midlothian, mit einer ehrenvollen 1:2 Niederlage, und gegen den Bundesligisten 1. FC Köln auf den Platz. Trotz der scheinbar hohen 0:7 Niederlage zeigte Wiehl auch gegen die mit den späteren Weltmeistern Bodo Illgner und Pierre Littbarski aufgelaufenen Kölner ein tolles Spiel. Drei Spieltage vor Schluss gewann Wiehl dann auch vor knapp 1,300 Zuschauern in Morsbach das Spitzenspiel gegen den SV glatt mit 3:0 und konnte damit den Aufstieg in die Bezirksliga feiern.
Zu Beginn der nächsten Spielzeit wartete bereits der nächste Höhepunkt auf die Mannschaft um Kapitän Ranke. Der schottische Landesmeister Celtic Glasgow erwartete in der Gummersbacher Lochwiese eine kombinierte Mannschaft der beiden Bezirksligisten TuS Wiehl und VfL Gummersbach zu einem Freundschaftsspiel. Wider Erwarten schlugen sich die Amateure richtig gut und verloren gegen die mit allen Stars und Nationalspielern angetretenen Schotten nach einem ganz großen Kampf nur knapp mit 0:2. Vielleicht hatte man im Wiehler Lager von einem Durchmarsch geträumt, aber letztlich verlor man nach einer guten Hinrunde den Schwung, und so war auch der Platz im oberen Bereich der Tabelle ein großer Erfolg. In den nächsten Jahren erhielt die Mannschaft personell immer wieder ein anderes Gesicht, Ranke blieb indes eine der Konstanten im Team. In dieser Zeit liefen einige bekannte Mannschaften wie der FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt oder der mehrfache griechische Meister AEK Athen im Wiehltalstadion zu Freundschaftsspielen auf. Mit den Jahren sah man ihn jedoch immer öfters auch in der Reservemannschaft auflaufen.
Zu Beginn der Spielzeit 1996 / 97 wechselte der 33-jährige Ranke dann an die Maibuche zum RS 19 Waldbröl. Die Mannschaft war unter Trainer Norbert Schwarz gerade aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen und wollte Ranke als routinierten Spieler im Kampf um den Klassenerhalt. Zumal mit seinem ehemaligen Mitspieler Ingo Ley ein guter Freund bereits in Waldbröl spielte. Zwar zeigte Ranke seine spielerischen Qualitäten und machte einige Spiele, doch Mitte Dezember meldete er sich bei Waldbröl ab und kehrte wieder zum TuS Wiehl zurück.
Zwei weitere Jahre spielte Ranke für den TuS in der Bezirksliga. Am 13. August 1997 verlor der TuS im Endspiel um den Kreispokal gegen den Ligakonkurrenten SSV 08 Bergneustadt nut knapp mit 0:1. Im derselben Spielzeit unterlag man in einem Freundschaftsspiel vor 600 Zuschauern im heimischen Stadion dem Zweitligisten Fortuna Köln mit 1:6. Im Juni 1999 war dann für den 35-jährigen Ranke Schluss mit dem aktiven Fußball. In der folgenden Spielzeit übernahm er beim TuS die Aufgabe des Assistenztrainers von Norbert Teipel. Im nächsten Jahr übernahm er dann das Training bei der Reservemannschaft des FV Wiehl 2000, wie der TuS inzwischen hieß, die in der Kreisliga B Oberberg spielten, doch bereits im April beendete Ranke diese Tätigkeit wieder.
Zur Spielzeit 2002 / 03 wurde er Trainer der A-Juniorenmannschaft des FV Wiehl, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Im März legte er sein Amt nieder. Auf der turbulenten Jahrshauptversammlung des FV Wiehl einen Monat später wurde Ranke dann zum Jugendleiter gewählt, womit er neben seiner Tätigkeit als Spieler und Trainer mit dem Amt des Funktionärs auch die dritte Funktion in einem Verein übernommen hatte. Im Mai 2005 wurde er wieder Trainer als er für zurückgetretenen Aydin Arslan neuer Trainer der A-Jugendmannschaft des FV Wiehl in der Bezirksliga Mittelrhein wurde. In den nächsten Jahren war Ranke auf fast jedem Posten im Verein aktiv. Ranke wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, übernahm in der nächsten Zeit gleich mehrfach für zurückgetretene oder entlassene Trainer deren Amt bei der Betreuung der 1. Mannschaft.
Ende der Spielzeit 2005 / 06 wurde er Nachfolger von Klaus Füchtey, konnte den bitteren Abstieg der Mannschaft in die Kreisliga B jedoch nicht verhindern. Im folgenden Jahr sollte Uwe Möller die Mannschaft wieder nach oben führen, als er es dann nicht schafft, trat er zurück und fast wie selbstverständlich übernahm Ranke das Traineramt, rettete die Mannschaft immerhin von dem möglichen Absturz in die Kreisliga C..
In der Spielzeit 2007 / 08 führte die Ranke den FV Wiehl mit drei Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des SSV 08 Bergneustadt auf den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Berg auf. Im folgenden Jahr trainierte er die Mannschaft bis Mai, ehe er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Trainer zurücktrat und Platz für Norbert Teipel machte.
Am 29. November 2010 wurde Ranke als Nachfolger des zurückgetretenen Markus Klaas neuer Trainer der A-Juniorenmannschaft des SSV 08 Bergneustadt, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielte. In der folgenden Spielzeit war die Struktur der Mannschaft für diese Klasse jedoch nicht genügend, so dass der SSV in die Sonderstaffel Oberberg musste. Trotz des Abstiegs blieb Ranke Trainer in Bergneustadt. Die Mannschaft blieb indes auch dort Mittelmaß. Anfang Mai 2013 stellte Ranke sein Amt, das er zum Ende der Saison ohnehin abgegeben hätte, zur Verfügung.
Am 20. Mai 2013 wurde er dann vom Vorstand des C-Kreisligisten TuS Reichshof als neuer Trainer der 1. Seniorenmannschaft vorgestellt. Eine Aufgabe, die Ranke auch heuer noch mit dem ihm eigenen Engagement und Fußballbegeisterung erfüllt.
Als Anhänger des 1. FC Köln hatte für Ranke das Freundschaftsspiel gegen die Domstädter natürlich einen ganz besonderen Wert. In jungen Jahren spielte er mit Wiehl gegen Bayer 05 Uerdingen, die damals von Karl-Heinz Feldkamp trainiert worden sind, der zeitweise auch in Wiehl einen Wohnsitz hatte. Ranke spielte dabei so gut, dass sich Kalli seinen Namen merkte und ihn später, als er für die Wiehler Jugendabteilung einen Trainingslehrgang gestaltete, sogar mit Vornamen ansprach.
Ein ganz besonderes Erlebnis erfuhr Ranke während eines Urlaubs auf Sizilien, als der knapp 20-jährige aus Zeitvertreib mit Einheimischen am Strand Fußball spielte. Einer der Mitspieler erzählte dem Vorstand des ortsansässigen Drittligisten USK Catania von den Fähigkeiten des Urlaubers und einige Wochen später erhielt Ranke ein Schreiben des Vereins, worin ihm ein Vertrag angeboten wurde, mit 5.000 DM Gehalt pro Monat. Ranke fühlte sich zwar geehrt, lehnte das allzu verlockende Angebot aber trotzdem ab.
Auf die Frage, welche Persönlichkeit ihn in seiner langen Laufbahn am meisten beeindruckte oder prägte, nannte Ranke zunächst seinen langjährigen Trainer Norbert Teipel, der ihn nicht nur gefördert, sondern durch seine Persönlichkeit und Fachkompetenz den Fußball richtig nahe gebracht hat.
Beeindruckend fand er zudem seinen Mitspieler Andreas Harnisch, als dieser vom Oberligisten Lindlar kommend beim TuS Wiehl dem Kreisligisten seine Philosophie vom Fußball vermittelte und damit für eine ganz andere Sichtweise sorgte.
14. Januar 1974 (Christian Gärtner wird 40)
Christian Gärtner wurde am 14. Januar 1974 im rumänischen Mediasch geboren. Erst in recht hohen Alter kam Gärtner zum Fußball. Schon A-Jugendlicher wurde er Mitglied des Sportvereins der Sportschule in Mediasch. Im Zusammenhang mit den politischen Umwälzungen in Rumänien Anfang der neunziger Jahre verließ die Familie ihre Heimat, zog nach Deutschland und fand schließlich im oberbergischen Wiehl eine neue.
Schnell schloss sich der fußballbegeisterte Junge dem örtlichen TuS Wiehl an. Altersbedingt fand er sich in der A-Juniorenmannschaft wieder, die in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der Sonderstaffel spielte. Im Endspiel um die Kreismeisterschaft verlor man in Wiedenest gegen den Meister der Staffel Nord, dem TuS Derschlag mit 1:2 nach Verlängerung.
Aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten und seiner körperlichen Voraussetzungen kam er in seinem zweiten Juniorenjahr auf Initiative von Trainer Norbert Teipel mit einer Sondergenehmigung bereits frühzeitig auch in der 1. Seniorenmannschaft zum Einsatz, die in der Bezirksliga Mittelrhein antraten. Nach seinem alterbedingten Wechsel in den Seniorenbereich gehörte Gärtner dann endgültig zur Stammmannschaft. Die nächsten Jahre brachten Wiehl Erfolge und Niederlagen, den im Geheimen anvisierten Aufstieg in die Landesliga schaffte man jedoch nicht. In der Spielzeit 1994 / 95 stieß Wiehl hingegen im Kreispokal bis ins Endspiel vor. Dort musste man sich dem hohen Favoriten, dem Verbandsligisten SSV Marienheide, erst nach einem tollen Spiel knapp mit 2:3 geschlagen geben.
Das große Talent blieb bei den höherklassigen Vereinen in der Umgebung natürlich nicht unverborgen. So machte der finanzkräftige Nachbar aus Rheinland-Pfalz, der Oberligist VfL Hamm, Gärtner ein tolles Angebot zum Wechseln, hierzu wollte der Verein ihm sogar einen Arbeitsplatz besorgen, damit Gärtner genügend Zeit zum Training bleibt. Letztlich sagte er Hamm schweren Herzens ab, auch weil er vom besten oberbergischen Verein ein entsprechendes Angebot zum Wechseln hatte.
Zu Beginn der Spielzeit 1995 / 96 lief Gärtner unter Trainer Theo Boxberg im roten Trikot des SSV Marienheide auf. Fünf Jahre lang spielte Gärtner beim Verbandsligisten und bestritt in dieser Zeit 53 Ligaspiele wobei er sechs Tore erzielte. Leider hatte Gärtner immer wieder unter schweren Verletzungen, unter anderem erlitt er zweimal einen Kreuzbandriss, zu leiden, so dass er im letzten Jahr überhaupt nicht mehr zum Einsatz kam.
Im Oktober 2001 wechselte Gärtner zum TuS Homburg-Bröltal in die Bezirksliga. Trainer Dieter Jacobs hatte sich schon seit Längerem um Gärtner bemüht, in dem er eine wesentliche Verstärkung für seine vom Abstieg bedrohte Mannschaft sah. Anfang November trug Gärtner dann im Meisterschaftsspiel gegen den TuS Moitzfeld zum ersten Mal das grüne Trikot. Nachdem er einen wunderbaren Einstieg hatte, und seine Mannschaft bereits in der 3. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung brachte, musste er in der 12. Minute aufgrund einer Wadenverletzung ausgewechselt werden. Allerdings mag er zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht gewusst haben, dass es seine einzigen Minuten für den TuS sein sollten; und der TuS schaffte es als Tabellenletzter auch nicht, die Klasse zu halten.
In den nächsten Jahren stand Gärtner als Trainer verschiedener Juniorenmannschaften des TuS Elsenroth an der Seitenlinie, leider ließen seine Verletzungen eine Fortführung seiner aktiven Laufbahn nicht zu.
Als der Trainer der 1. Mannschaft des TuS Elsenroth, Klaus Bauer, aufgrund des schlechten Tabellenplatzes der 1. Mannschaft in der Kreisliga B Berg Mitte Oktober 2008 die Trainingsleitung niederlegte, hielten die Verantwortlichen des TuS Elsenroth nach einem geeinigten Nachfolger Umschau. Letztlich fanden sie ihn im Trainer der F-Juniorenmannschaft, der schon länger davon sprach, auch mal die Verantwortung für eine Seniorenmannschaft zu übernehmen. Am Ende dieser Spielzeit schaffte es die Mannschaft um Trainer Gärtner tatsächlich, die Klasse zu halten, so dass Gärtner auch in den beiden folgenden Jahren die Leitung des Trainings übertragen wurde. Zeitweise lief er sogar als Spielertrainer auf und zeigte dabei sein überragendes fußballerisches Potential.
Anfang der Spielzeit 2010 / 11 folgte er dann dem Lockruf aus Wildbergerhütte und übernahm die Trainingsleitung beim Ligakonkurrenten SSV Wildbergerhütte-Odenspiel.
Diese Position hat er auch heuer noch inne, und hofft, trotz starker Konkurrenz auf einen Aufstieg in die Kreisliga A.
Angesprochen, welche Personen ihn am meisten geprägt hat, erwähnte Gärtner vor allem Norbert Teipel. Der damalige Wiehler Trainer habe ihn durch seine Persönlichkeit beeindruckt. Teipel habe dem jungen Spieler immer das nötige Vertrauen geschenkt, um sich zu entwickeln, habe sein Talent vor allem am Anfang, als er noch Jugendspieler war, durch angepasste Einsatzzeiten nachhaltig gefördert, zudem habe Teipel aufgrund seiner ruhigen Haltung stets souverän und kompetent gewirkt.
Sportlich waren natürlich die Jahre in Marienheide am schönsten, weil man halt in der vierthöchsten Spielklasse spielte, und dort der Fußball schon ein anderes Niveau hatte.
19. Dezember 1963 (Johannes Puhl wird 50)
Johannes Puhl wurde am 19. Dezember 1963 in Morsbach geboren. Schon frühzeitig schloss er sich dem örtlichen Fußballverein SV Morsbach an, wo er in den nächsten Jahren die entsprechenden Jugendmannschaften durchlief. In seinem ersten Jahr in der A-Jugend wurde er gleich Kreismeister. Zu Beginn seines zweiten Jahres zeigte er sich körperlich und spielerisch bereits so stabil, dass er vorzeitig zum Senior erklärt, und sofort ein nahezu unverzichtbarer Stammspieler in der Bezirksligamannschaft wurde.
Dieses überragende Talent blieb im Umfeld natürlich nicht verborgen, und da der Süden des Oberbergischen Kreises mit Vorliebe von den guten Mannschaften aus dem Nachbarland Rheinland-Pfalz abgegrast wird, so blieb es nicht aus, dass Puhl am Ende dieser Spielzeit zum VfL Hamm / Sieg wechselte. Puhl spielte nun in der höchsten deutschen Amateurliga, der Oberliga Südwest, und wurde dort mit der Zeit zum Stammspieler. Leider stand am Ende der Abstieg in die Verbandsliga Rheinland. Zwei Jahre ging es dann mit Hamm durch die Provinz. Doch am Ende der Spielzeit 1984 / 85 belegte der VfL Hamm mit einem Punkt Vorsprung auf den TuS Koblenz den 1. Tabellenplatz und kehrte damit wieder in die Oberliga Südwest zurück.
Im folgenden Jahr stand zunächst der Klassenerhalt auf dem Programm, was man auch mehr als souverän schaffte. Im zweiten Jahr errechte man fast sensationell den 3. Tabellenplatz.
Gleichzeitig wurde Hamm zweimal hintereinander (1986 u. 1987) Gewinner des Rheinlandpokals und war damit automatisch für den DFB-Vereinspokal qualifiziert.
Im ersten Jahr traf man in der 1. Runde auf den westfälischen Oberligisten FC Gütersloh. Nachdem man sich zu Hause nach Verlängerung mit einem 1:1 unentschieden trennte, endete auch das Wiederholungsspiel in Gütersloh nach Verlängerung unentschieden, so dass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Hier erwiesen sich die Westfalen als einen Hauch cleverer als die Rheinländer und zogen durch ein 5:4 in die nächste Runde ein.
Ein Jahr später gab es in der 1. Runde gleich eine 2:7 Heim-Niederlage gegen den Zweitligisten Hessen Kassel.
Nach fünf mehr als erfolgreichen Jahren an der Sieg zog es Puhl dann wieder an die heimische Wisser. Von der Oberliga mit Gegnern wie Eintracht Trier oder dem FSV Mainz 05 hießen die Gegner in der Kreisliga A Oberberg nunmehr SV Wiedenest oder BSV Bielstein. Aber auch hier zeigte Puhl seine Qualitäten und wurde zu einer der Stützen der Mannschaft. Im seinem ersten Jahr kam es am drittletzten Spielzeit zu einem Endspiel um die Meisterschaft mit dem führenden TuS Wiehl. Über 1300 Zuschauer fanden sich an diesem Sonntag auf dem Morsbacher Aschenplatz ein, und sahen ein hochklassiges Spiel, welches aus Sicht der Hausherrn nur den falschen Sieger auswies, denn Wiehl siegte mit 3:0 und entschied damit auch die Meisterschaft. Im nächsten Jahr erwies sich der TuS Brüchermühle als zu stark, dann der SSV 08 Bergneustadt. Immer stand Morsbach kurz davor, aber jedes Mal gab es halt eine Mannschaft die im entscheidenden Moment noch einen Tick stärker war.
Die Spielzeit 1991 / 92 sollte endlich Morsbachs Leistung krönen. Zunächst spielte man sich im Kreispokal Oberberg bis ins Endspiel vor, wo man dem hohen Favoriten SSV Marienheide ein starkes Spiel lieferte und letztlich ehrenvoll mit 0:2 unterlegen war. Diesen Schub nahm die Mannschaft auch in die Meisterschaft mit. Die ersten fünf Spiele wurden glatt gewonnen, erst am sechsten Spieltag erfolgte mit 0:1 in Marienhagen die erste Niederlage. Letztlich ließ man jedoch nichts anbrennen. Am Ende dieser Spielzeit belegte Morsbach mit sieben Punkten Vorsprung auf den VfR Marienhagen den 1. Tabellenplatz und konnte damit endlich den Aufstieg in Bezirksliga Mittelrhein feiern.
Im nächsten Jahr stand Morsbach wieder im Endspiel um den Kreispokal. Im Halbfinale hatte man auf heimischen Platz Oberbergs beste Mannschaft, den Verbandsligisten SSV Marienheide durch einen Treffer von Puhl mit einem 1:0 Erfolg rausgeworfen. Im Endspiel gegen den A-Kreisligisten VfL Gummersbach war man dann Favorit und wurde dieser Rolle durch einen 4:2 Erfolg auch gerecht. Im Mittelrheinpokal scheiterte Morsbach jedoch in der 1. Runde beim Verbandsligisten TSC Euskirchen. Am Ende belegte Morsbach einen sehr guten 6. Tabellenplatz. Zwei weitere Jahre half Puhl der Mannschaft die Klasse zu halten, bis er dann in der Spielzeit 1995 / 96 vermehrt in der Reservemannschaft auflief, aber auch hier mit großem Erfolg. Am Ende dieser Spielzeit belegte die Reservemannschaft in ihrer Aufstiegsrunde der Kreisliga B mit drei Punkten Vorsprung auf die SpVg Wallerhausen den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf
Nach diesem Erfolg zog Puhl sich aus dem offiziellen Spielbetrieb zurück und zeigte sein außergewöhnliches Können in der Alt-Herren-Mannschaft des SV Morsbach, bis er aus gesundheitlichen Gründen die Schuhe ganz an den Nagel hängen musste.
Johannes Puhl war ohne jeden Zweifel einer der ganz Großen des Oberbergischen Fußballs, der seine besten Jahre jedoch nicht unbedingt im Focus der oberbergischen Fußballszene verbrachte und von daher auch bei der Wahl zur Mannschaft des Jahrhunderts ein wenig unbeachtet blieb.
Auf seine schönste Zeit angesprochen nannte Puhl vor allem die Jahre bei Hamm mit seinen sportlichen Aufgaben, den Spielen im DFB-Vereinspokal und den großen Begegnungen in der Oberliga. Dabei lernte er auch Peter Hermann kennen, der als ehemaliger Profi bei Bayer 04 Leverkusen nun in Hamm sein Mitspieler wurde, und Puhl nicht nur durch seine fußballerischen Fähigkeiten, vor allem aber durch seinen bescheidenen Charakter, seine ruhige und bodenständige Art beeindruckte.
13. November 1963 (Volker Haselbach wird 50)
Volker Haselbach wurde am 13. November 1963 in Bergneustadt geboren, wobei man sofort klar stellen sollte, das der Vorname Volker eigentlich nur dem geläufig ist, der den offiziellen Spielbericht ausfüllen muss, ansonsten kennt man ihn nur unter dem Namen Minka Haselbach. Volker gehörte zur Familie Haselbach, die über Jahrzehnte hinweg einen festen Platz auf den oberbergischen Fußballplätzen hat.
So wurde der fußballbegeisterte Minka schon früh beim örtlichen SSV 08 Bergneustadt angemeldet, wo er mit den Jahren die entsprechenden Jugendmannschaften durchlief. In der Spielzeit 1981 / 82 wurde er mit der A-Jugendmannschaft Kreismeister und spielte gleichzeitig mit einer Sondergenehmigung in der 1. Seniorenmannschaft in der Bezirksliga Mittelrhein mit. Leider befand die sich gerade auf dem absteigenden Ast, und am Ende als Drittletzter der Abstieg in die Kreisliga A erfolgte. Die nächsten Jahre hing man mit wechselndem Erfolg in der höchsten oberbergischen Liga fest. Haselbach erhielt zwar einige Angebote, auch zu höherklassigen Vereinen zu wechseln, blieb des SSV aber während der trüben 80er Jahre treu.
Erst in der Spielzeit 1987 / 88 hatte der SSV unter der Leitung von Trainer Siegfried Jarosch eine entsprechend starke Mannschaft zusammen, und konnte am Ende mit dem 1. Tabellenplatz auch den Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Leider erwies sich der Erfolg nicht als dauerhaft, denn nur zwei Jahre später stand der SSV, punktgleich mit vier anderen Vereinen (u.a. dem VfL Gummersbach), auf dem ersten Abstiegsplatz. Da sie jedoch von allen fünf Vereinen die deutlich schlechteste Tordifferenz hatten, mussten sie in die Kreisliga A absteigen
Jarosch verließ den Verein und Reiner Keilhack übernahm das Training der Mannschaft. Und damit begann für den SSV endlich eine bessere Zeit. Einige erfahrene Spieler kamen hinzu, und zusammen mit vielen hungrigen Spielern aus der Verbandsliga-A-Jugendmannschaft formte Keilhack eine Mannschaft, die nicht nur in das Endspiel um den Kreispokal einzogen, wo sie der besten oberbergischen Mannschaft, dem SSV Marienheide mit 0:2 unterlagen. In der Liga entspann sich ein Zweikampf mit dem TuS Derschlag, der erst am vorletzten Spieltag mit einem 3:1 Erfolg im heimischen Stadion entschieden wurde.
Ein Jahr blieb Haselbach noch beim SSV, ehe er nach Differenzen mit dem Trainer zum ersten Mal dem Lockruf eines anderen Vereins folgte und sich beim westfälischen Landesligisten SpVgg Olpe anmeldete. Jedoch passte es dort nicht richtig, denn schon nach kurzer Zeit kehrte Haselbach ins Oberbergische zurück, schloß sich jedoch dem A-Kreisligisten TuS Derschlag an. Hier erlebte er eine wirklich spannende Spielzeit, mit einem dramatischen Zweikampf mit dem TuS Brüchermühle.
Am 26. und letzten Spieltag der Kreisliga A Oberberg gewann der TuS Derschlag auf heimischen Platz gegen TuRa Dieringhausen deutlich mit 6:0, während Brüchermühle gegen die Reservemannschaft des SSV Marienheide mit 4:2 siegreich blieb. In der Abschlußtabelle stand der TuS Derschlag, punktgleich mit dem TuS Brüchermühle, auf den ersten Tabellenplatz. Aufgrund einer um einen Treffer (62:19 zu 62:20) besseren Tordifferenz stieg jedoch Derschlag in die Bezirksliga Mittelrhein auf. In der nächsten Spielzeit konnte Derschlag die Klasse halten.
Zur Spielzeit 1994 / 95 sah man Haselbach dann wieder im grünen Trikot des SSV 08 Bergneustadt. Der Verein hatte sich nach und nach verstärkt und bot nun eine Mannschaft auf, die durchaus auch um den Aufstieg in die Landesliga mitspielen konnte. Zunächst noch unter Trainer Rolf Semrau, der jedoch schnell von Volkers Bruder Jörg abgelöst wurde, spielte man sich mehr und mehr nach oben. Im Jahr 1996 gewann der SSV den Kreispokal gegen den TuS Elsenroth, und im Jahr darauf gegen den TuS Wiehl. Als dann zur Spielzeit 1998 / 99 Frank Jost neuer Trainer beim SSV wurde, startete der SSV richtig durch. Zum Saisonauftakt bestritt man ein Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld, verlor jedoch mit 1:14 recht deutlich. Der weitere Verlauf dieser Spielzeit sollte sich jedoch als sehr erfolgreich erweisen. Zwar belegte man in der Abschlusstabelle hinter dem ESV Grün-Weiß Gremberghoven nur den zweiten Platz, aber genau dieser reichte dieses Jahr umständehalber aus, um ebenfalls in die Landesliga aufzusteigen.
Auch in den nächsten Jahren gehörte Haselbach, trotz seiner fast vierzig Jahren, wenn auch mehr aushilfsweise zum Kader der Landesliga-Mannschaft.
Zur Spielzeit 2004 / 05 zog er sich dann doch ein wenig zurück, und spielte in der Reservemannschaft, die jedoch völlig daneben war und am Ende gar in die Kreisliga C Berg absteigen musste.
Haselbach wurde dann Trainer der Mannschaft, was ihn jedoch nicht abhielt, auch noch selber bei Bedarf mitzuspielen, zudem betätigte er sich jetzt auch als Funktionär. Am 12. April 2006 wurde er auf der Jahreshauptversammlung des SSV 08 Bergneustadt zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Mit Haselbach als Trainer ging die Erfolgsgeschichte der Reservemannschaft weiter. Dem sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisklasse B folgte zunächst eine Enttäuschung. Zwar hatte man einen guten zweiten Platz belegt, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde zur Kreisliga A. Nächstes Jahr, gleiche Situation, gleiches Ergebnis, wieder war es nichts mit dem Aufstieg, doch aller Guten Dinge sind bekanntlich drei.
Die Spielzeit 2008 / 09 schloß man zum dritten Mal in Folge als Tabellenzweiter ab, und spielte halt zum dritten Mal in der Relegationsrunde. Am Ende stand die Reservemannschaft des SSV punkt- und torgleich mit der DJK Dürscheid auf dem 1. Tabellenplatz. Da der SSV jedoch den direkten Vergleich der beiden Mannschaften mit 4:3 für sich entschieden hat, stiegen sie endlich in die Kreisliga A Berg auf.
Nach diesem Erfolg kam es zwischen Haselbach und dem Vorstand des SSV zu Unstimmigkeiten, so dass sein Vertrag als Trainer nicht weiter verlängert wurde.
In den folgenden Jahren stand Haselbach vermehrt seinem Bruder Ingo zur Seite, der als Manager bei Germania Windeck und dann bei Viktoria Köln tätig war. Aber auch die Geschehnisse beim SSV verfolgte er mit großem Interesse weiter.
Zu Beginn der Spielzeit 2013 / 14 wurde auch auf Initiative Haselbachs hin wieder beim SSV eine Reservemannschaft als Unterbau gegründet und zum Spielbetrieb gemeldet. Und in dieser Mannschaft sah man dann mit Volker Haselbach, Wolfgang Kamp oder Domenico Porco Legenden des SSV auflaufen.
Zu den Höhepunkten in seiner Laufbahn zählten für ihn die Spiele gegen Borussia Kalk, sowie das Spiel mit der Haselbachmannschaft gegen eine WDR-Mannschaft und das Spiel in einer Alt-Herren-Mannschaft gegen den 1. FC Köln
Zu den Persönlichkeiten, die ihm während seiner fast 40 Jahre andauernden Laufbahn, besonders prägten, gehören seine ehemaligen Trainer Siegfried Jarosch und Hans-Gert Bisterfeld
Besonders stolz ist Haselbach auf die Tatsache, dass er mit seinem Tor zum 3:1 Endstand im Meisterschaftsspiel gegen den TuS Elsenroth das letzte offizielle Tor im alten Wilhelm-Bisterfeld-Stadion erzielt hatte.
21. Oktober 1963 (Renato Tessarolo wird 50)
Renato Tessarolo wurde am 21. Oktober 1963 als Sohn italienischer Eltern in Gummersbach geboren. Bereits in jungen Jahren schloss sich der fußballbegeisterte Spross dem örtlichen Fußballverein TuS Weiershagen-Forst an. Mit den Jahren durchlief er die entsprechenden Jugendmannschaften. Als der TuS jedoch keine B-Jugendmannschaft stellen konnte, spielte Tessarolo mit 14 Jahren halt in der A-Jugend mit. Mit den Jahren wuchs ein richtiges Talent im Mittelfeld heran. In seinem letzten Jahr A-Jugend spielte er mit einer Sondergenehmigung nicht nur in der Seniorenmannschaft, er durfte auf Wunsch von Karl-Ernst Helmus hin auch in der Verbandsligamannschaft des TuS Lindlar mit trainieren, mit dem Ziel, nach dem Sprung in den Seniorenbereich nach Lindlar zu wechseln.
Um die Weihnachtszeit herum fuhr er mit seinen Eltern nach Italien in Urlaub. In Padua war ein Verwandter von ihm im Beirat des örtlichen AC Padua (Calcio Padova) tätig, die in der 3. Italienischen Liga C1 spielten. Da er von den fußballerischen Fähigkeiten Tessarolos wusste, fragte er ihn, ob er nicht Lust habe, bei der 1. Mannschaft mal mit zu trainieren. Tessarolo stimmte nach einigen Überlegungen zwar zu, mußte sich in einem Sportgeschäft aber erst mal ein Paar Fußballschuhe und einen Trainingsanzug kaufen. In den nächsten anderthalb Wochen, in denen er mit der Mannschaft trainierte, muss er nicht nur den Trainer sondern auch den Vorstand von seinen Fähigkeiten so überzeugt haben, dass man ihm am Ende einen unterschriftsreifen Vertrag vorlegte. Am 7. Februar 1982 setzte Tessarolo seine Unterschrift unter den Vertrag und war nun Berufsfußballspieler beim AC Padua. In der Rückrunde machte er insgesamt 12 Meisterschaftsspiele, dann riss er sich das vordere Kreuzband. Man wollte ihn zwar in Italien sofort operieren, jedoch hatte er nicht so großes Vertrauen in die ärztliche Kunst, so dass er nach Deutschland zurückkehrte, und hier ohne Operation weiter Fußball spielte.
So blieb Tessarolo die nächsten Jahre seinem Heimatverein TuS Weiershagen verbunden, der zu dieser Zeit in der Kreisliga C Oberberg spielte. Immer wieder strebte man den Aufstieg an, stand manchmal kurz davor um dann doch wieder im Mittelfeld der Tabelle zu landen. Erst nach vielen vergeblichen Anläufen war man dort, wo man nach eigenem Empfinden seit Langem mal hingehörte, in der höchsten oberbergischen Spielklasse. Am Ende der Spielzeit 1991 / 92 belegte der TuS in seiner Staffel mit zehn Punkten Vorsprung auf die DJK Gummersbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit endlich in die Kreisliga A Oberberg auf. Leider konnte man in der folgenden Spielzeit sein spielerisches Potential nicht so abrufen, wie es nötig gewesen wäre, so dass man am Ende mit neun Punkten Rückstand auf die SpVg Dümmlinghausen, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den letzten Tabellenplatz belegte und damit wieder in die Kreisliga B absteigen musste.
Mit dem Alter wurde Tessarolo von seinem Trainer vom Mittelfeld nach vorne in den Sturm geschickt, weil man dort nicht so viel laufen brauchte, und sich nur aufs Toreschießen konzentrieren sollte. Es waren für Stürmer halt noch goldene Zeiten!
Außer seinem Kurztrip nach Italien war Tessarolo seinem Verein immer treu geblieben, obwohl es bei seinen Fähigkeiten wahrlich nicht an Angeboten gemangelt hatte. Erst mit fast 30 Jahren wechselte er zum TuS Derschlag, wo er in der Griechenmannschaft spielte. Diese spielte ebenfalls in der höchsten oberbergischen Liga.
Nach nur einem Jahr verließ Tessarolo Derschlag bereits wieder und nahm ein verlockendes Angebot des TuS Eckenhagen an. Diese spielten zwar nur in der Kreisliga B, waren aber dabei, unter dem engagierten Trainer Roland Golombeck eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Das erste Jahr gab dem Vorstand schon Recht. Eckenhagen belegte in der Aufstiegsrunde mit drei Punkten Vorsprung auf die DJK Gummersbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf.
In den nächsten Jahren wurde die Mannschaft immer weiter verstärkt. Torsten Meirich, einer der besten Stürmer seiner Zeit kam hinzu, Andreas Harnisch, ein Mittelfeldspieler der oberbergischen Jahrhundertmannschaft, hatte Golombeck inzwischen als Spielertrainer abgelöst, Spieler von der Qualität eines Costa Georgas, Adnan Halilbasic, Filippo Raccuglia oder Mario Hoffmann, der in der DDR mal hochklassig gespielt hatte, vervollständigten die Mannschaft. So war es auch kein Wunder, dass man die Klasse zunächst beherrschte, dann aber in ein Loch fiel und die Reservemannschaft des SSV Marienheide vorbei ziehen lassen musste. Zum Glück gab es in diesem Jahr für den Zweitplatzierten eine Relegationsrunde, die der TuS dann erfolgreich gestaltete und der TuS damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte überregional spielte. Spieltrainer Harnisch wollte diesen Weg jedoch ohne Tessarolo und einigen anderen Leistungsträgern bestreiten, mit dem Erfolg, dass Harnisch frühzeitig entlassen wurde und der TuS sich vorzeitig aus dem laufenden Spielbetrieb abmeldete.
Zur Spielzeit 1998 / 99 sollte Tessarolo eigentlich das Training der Griechenmannschaft des TuS Derschlag übernehmen, da es jedoch noch einige nicht ganz unwichtige Probleme zu lösen galt, nahm er letztlich von dem Angebot Abstand.
Wenige Wochen später, im Oktober meldete sich der absolut fußballverrückte Frank Gillen bei ihm und machte ihm das Angebot, bei Schwarz-Weiß Neunkirchen in der Kreisliga A Sieg zu spielen. Gesagt getan, Dienstag war das Telefonat, Donnerstag war das erste Training, Sonntag bereits das erste Spiel.
Aber nur dieses eine Jahr, dann zog es ihn wieder ins Oberbergische, wo er das Blaue Trikot des SV Frömmersbach, die in der Kreisliga A spielte, überstreifte
Nach zwei Jahren beim SVF ging Tessarolo zum SV Hermesdorf, wo er als Assistenztrainer wieder mit Roland Golombeck zusammen arbeiten konnte. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch der Betreuung der Reservemannschaft. Diese Aufgabe hatte er anderthalb Jahre inne.
Zur Spielzeit 2003 / 04 heuerte der inzwischen fast 40-jährige Tessarolo beim FV Wiehl an, und half mit seinen Leistungen und seinen Toren mit, dass man am Ende dieser Spielzeit mit 16 Punkten Vorsprung auf den SSV Wildbergerhütte auf dem 1. Tabellenplatz stand und damit in die Kreisliga A Berg aufstieg. In der folgenden Spielzeit sah man ihn dann doch öfters in Trikot der Reservemannschaft auflaufen.
Nach zwei Jahren kehrte Tessarolo zum SV Frömmersbach zurück, diesmal als Spielertrainer. Den SVF hatte man inzwischen ganz bis in die unterste Liga durchgereicht, aber auch dank seinen spielerischen Leistungen konnte man am Ende seines zweiten Jahres den Aufstieg in die Kreisliga B feiern und mit sechszehn Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des TSV Ründeroth sogar mehr als souverän.
Zur Spielzeit 2007 / 08 folgt Tessarolo einem Ruf aus Wiehl und zieht noch einmal das weiße Trikot des FV an.
In der nächsten Spielzeit soll es dann aber nur noch Trainer sein, und zwar bei seinem Heimatverein TuS Weiershagen, der inzwischen in den Niederungen der oberbergischen Fußballszene der Kreisliga C angekommen war. Ein Jahr versuchte Tessarolo, den Verein zu besseren Zeiten zu führen, was ihm jedoch nicht gelang, denn am 29. September 2009
trat Tessarolo aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Zwei Wochen später wurde er dann als Nachfolger von Jörg Alzer neuer Trainer bei der SG Hunsheim in der Kreisliga C Berg. Zwei Jahre blieb er in Hunsheim, ehe er sich mal ein Jahr Pause gönnte, dann jedoch dem Lockruf des TuS Reichshof erlag, und zu Beginn der Spielzeit 2012 / 13 als neuer Trainer vorgestellt wurde. Irgendwie passte es jedoch nicht, denn im Mai 2013 beendete mit sofortiger Wirkung seine Tätigkeit beim TuS Reichshof
Sein Heimatverein TuS Weiershagen hatte nach einer völlig verkorksten Spielzeit sogar noch die Möglichkeit dem Abstieg zu entrinnen, wenn sie das Entscheidungsspiel gegen die SG Overath-Eulenthal gewinnen sollten. Und Tessarolo sollte das seinige dazu tun. So meldete sich der fast 50-jährige beim TuS Weiershagen an, bestritt das Spiel, welches jedoch mit 0:1 verloren ging und meldete sich zwei Tage später wieder ab. Denn Irgendwann muss auch mal gut sein!
Natürlich war die kurze Zeit in Padua für Tessarolo das sportliche Highlight in seiner wahrlich langen Laufbahn.
Im Oberbergischen betrachtete er die Jahre beim TuS Eckenhagen als schönste Zeit. Man war erfolgreich und hatte mit Roland Golombeck einen Trainer der nicht nur von seinen fachlichen Qualitäten sondern auch von seiner Persönlichkeit her absolut prägend war. „Er war ein toller Trainer und feiner Mensch und es hat immer Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten.“
28. September 2013 (Hermann Kappes ist tot)
Hermann Kappes wurde am 29. September 1935 in Köln-Riehl geboren. Schon in jungen Jahren zog er mit seiner Familie ins Oberbergische, wo sie in der Gemeinde Eckenhagen schnell eine neue Heimat fand. Man fühlte sich wohl, und so war es auch kein Wunder, dass der fußballbegeisterte Junge sich in der Fußballabteilung des örtlichen Sportvereins TuS Eckenhagen anmeldete. Aufgrund seiner Fähigkeiten wurde Kappes schnell Stammspieler und durchlief mit den Jahren die entsprechenden Jugendmannschaften. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich gehörte er sofort zum Kader der 1. Mannschaft, die in der 2. Kreisklasse Oberberg spielten. Natürlich blieb ein junges Talent auch den umliegenden Vereinen nicht verborgen, und so war es nur eine Frage der Zeit bis Kappes zum SSV 08 Bergneustadt wechselte, die zu dieser Zeit in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten.
In der Spielzeit 1955 / 56 hatte Bergneustadt mit Kappes als Läufer einen guten Lauf. Am Ende stand der SSV mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FC Spich gar auf dem 1. Tabellenplatz und stieg damit in die neu gegründete Landesliga Mittelrhein auf. Das war in den Fünfziger Jahren unter der Verbandsliga die zweithöchste Amateurliga, und die vierthöchste überhaupt. In der nächsten Spielzeit traf man dann bereits am 3. Spieltag in einem heiß umkämpften Derby auf den TuS Derschlag, der bis dato besten oberbergischen Mannschaft und konnte dort sogar mit 2:0 gewinnen
In den nächsten Jahren spielte Bergneustadt in der Landesliga stets eine gute Rolle; Kappes stand fast immer zur Startaufstellung. Zu Beginn der Spielzeit 1958 / 59 hielt Kappes sich kurze Zeit in Leverkusen auf, wo er auch ein Probetraining bei Bayer 04 Leverkusen machte. In diesem Zusammenhang spielte er in einem Freundschaftsspiel in der Amateurmannschaft von Bayer, was natürlich mit dem Verband nicht abgeklärt und schon gar nicht genehmigt war. So wurde Kappes vom Fußballkreis Oberberg für vier Wochen gesperrt. Im März 1959 stand Kappes dann jedoch auch offiziell wieder im grünen Trikot des SSV, als man im heimischen Stadion dem Zweitligisten Schwarz-Weiß Essen zu einem Freundschaftsspiel gegenüberstand und nach einer tollen Leistung nur 1:4 verlor.
Indes hatte auch der SSV mit der Überalterung von Stammspielern zu kämpfen, die über ihren Leistungszenit hinweg waren, und mit der Tatsache, dass der nachrückende Nachwuchs den Ansprüchen einer Landesliga nicht gewachsen war. So kämpfte der SSV in der Spielzeit 1960 / 61 von Beginn an gegen den Abstieg, Am 30. Spieltag verlor der SSV im heimischen Stadion das entscheidende Spiel gegen den VfL Leverkusen mit 0:1. Die Hausherren, die unbedingt einen Sieg benötigten, um die Klasse zu erhalten, bestimmten zwar von Beginn an das Spiel, konnten ihre Chancen jedoch nicht nutzen. Hingegen gingen die Gäste in der 26. Minute mit einem Sonntagsschuss mit 1:0 in Führung, die sie auch bis zum Schlusspfiff halten konnten. So belegte der SSV mit zwei Punkten Rückstand auf TuRa Köln, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehen, den drittletzten Tabellenplatz und musste damit in die Bezirksklasse Mittelrhein absteigen.
Kappes blieb des SSV verbunden und spielte auch in der Bezirksklasse auf seinem angestammten Platz in der Läuferreihe. Gleichzeitig hatte er das Traineramt bei der SpVg Dümmlinghausen-Hesselbach übernommen, die in der 2. Kreisklasse Oberberg spielten
Zur Spielzeit 1961 / 62 kehrte Kappes dann wieder zu seinem Heimatverein TuS Eckenhagen zurück, und spielte in der 2. Kreisklasse Oberberg. In der folgenden Spielzeit übernahm er zudem das Training der Mannschaft. Am 4. August 1963 gelang ihm mit der Mannschaft eine Riesenüberraschung. In der 1. Runde um den Kreispokal Oberberg gewann der TuS Eckenhagen vor einer großen Zuschauerkulisse auf heimischen Platz gegen den Landesligisten SSV 08 Bergneustadt mit 5:3. Großen Anteil an diesem überraschenden Erfolg hatte der in diesem Spiel erstmals in der Seniorenmannschaft eingesetzte Mittelstürmer Heinz Müller. Dem noch 17-jährigen A-Jugendlichen gelangen in diesem Spiel drei Tore.
Aber auch mit Kappes schaffte man nicht den erhofften Aufstieg in die 1. Kreisklasse, ein Kappes und ein Müller reichten halt doch nicht immer.
Am 17. September 1965 wurde Kappes dann als Nachfolger von Artur Fischbach neuer Trainer beim SSV Wildbergerhütte in der 2. Kreisklasse Oberberg. Und diesmal sogar mit Erfolg, am Ende dieser Spielzeit belegte Wildbergerhütte mit zwei Punkten Vorsprung auf den TuS Derschlag den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die 1. Kreisklasse Oberberg auf. Auch im folgenden Jahr betreute er die Hütter Mannschaft als Spielertrainer.
Anfang der Siebziger Jahre, der TuS Eckenhagen hatte eine schlimme Zeit hinter sich, und spielte nunmehr in der 3. Kreisklasse, der untersten Liga im Kreis, übernahm Kappes die Mannschaft als Spielertrainer. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TuS mit acht Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des TSV Ründeroth den 1. Tabellenplatz und stieg damit zumindest wieder in die 2. Kreisklasse Oberberg auf. Fast wäre im nächsten Jahr der klassische Durchmarsch gelungen, aber der SSV Marienheide stand in der Abschlusstabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf dem Aufstiegsplatz
Der Aufstieg sollte dann zwei Jahre später erfolgen, als man mit einer grandiosen Mannschaft unter Trainer Hans-Jürgen Liedtke die Staffel beherrschte und am Ende mit zehn Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des SSV 08 Bergneustadt endlich den Aufstieg in die 1. Kreisklasse Oberberg feiern konnte. Diese Klasse war Kappes mit fast vierzig Jahren dann doch ein wenig zu aufwendig, so ließ er seine großartige Laufbahn lieber in der Reservemannschaft des TuS ausklingen, die einen etwas gemächlicheren Fußball in der 3. Kreisklasse spielten.
Aber auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn sah man Kappes mehrfach auf den Sportplätzen der Region. Sei es in der Alt-Herren-Mannschaft oder in einer Auswahl-Mannschaft der oberbergischen Lehrer, in die man den Lehrer an der Bergneustädter Realschule gerne einlud.
Meistens spielte er jedoch nur kurze Zeit, denn Kappes ohne seinen Stummel ging nun gar nicht, also hatte der Physiklehrer berechnet, dass er nur so und so lange spielen könne, ehe der Stummel ausgeht, oder sein Körper signalisierte ihm, dass er nun doch mal wieder einen guten Zug am Stummel nehmen müsse. So oder so, Kappes war ein genialer Spieler und eine außergewöhnliche Persönlichkeit!
Hermann Kappes verstarb am 28. September dieses Jahres, einen Tag vor seinem 78. Geburtstag.
2. September 1963 (Sadettin Gültekin wird 50)
Sadettin Gültekin wurde am 2. September 1963 im türkischen Inegöl geboren. Als Kind siedelte er mit seiner Familie ins Oberbergische um, wo sie in Bergneustadt nicht nur Arbeit, sondern auch eine neue Heimat fanden.
Der fußballbegeisterte Gültekin schloss sich schon in jungen Jahren dem örtlichen Sportverein SSV 08 Bergneustadt an, wo er die altergemäße Jugendmannschaft durchlief. Aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten und körperlichen Fitness wurde er bereits in seinem letzten A-Jugend-Jahr mit einer Sondergenehmigung in der 1. Seniorenmannschaft des Vereins eingesetzt. Diese kämpfte in der Bezirksliga um den Abstieg und hatte Verstärkung dringend nötig. Aber auch der Einsatz von Gültekin konnte nicht verhindern, dass der SSV am Ende mit drei Punkten Rückstand auf Jan Wellem Bergisch Gladbach den drittletzten Tabellenplatz belegte und muss damit in die Kreisliga A Oberberg absteigen musste.
In den nächsten Jahren gehörte Gültekin zu den Stammspielern beim SSV, die trotz großer Mühen immer wieder am Wiederaufstieg scheiterten. Am 18. August 1984 stand der SSV im Endspiel um den Kreispokal, musste sich dort jedoch dem Bezirksligisten VfL Gummersbach mit 0:2 geschlagen geben
Seit Anfang der Siebziger Jahre hatte sich innerhalb des SSV 08 Bergneustadt eine fast selbstständig zu nennende Abteilung gebildet, in der sich die in Bergneustadt und Umgebung wohnenden Türken organisierten hatten. Ihr Selbstverständnis als Türken drückten sie auch mit einer eigenen Mannschaft aus, die unter dem Namen SSV 08 Bergneustadt Türkenmannschaft am offiziellen Spielbetrieb teilnahm.
Anfangs wurden sie wie viele andere Ausländermannschaften noch belächelt, Mit den Jahren wurden sie jedoch zu einem festen Bestandteil im oberbergischen Spielplan, und die Aufstiege zunächst in die B-Liga und am Ende der Spielzeit 1987 / 88 in die höchste oberbergische Spielklasse, der Kreisliga A zeigten mehr als deutlich ihre Qualität.
So war es auch kein Wunder, dass sich der Türke Gültekin zu dieser Mannschaft bekannte und dort immer öfters mitspielte. Selbstverständlich war er als Mitglied des SSV auch für die 1. Mannschaft spielberechtigt, die natürlich auf einen guten Spieler nicht gerne verzichten wollten.
Ab der Spielzeit 1988 / 89 sah man ihn jedoch immer öfters im roten Trikot der Türkenmannschaft auflaufen, die in der Kreisliga A durchaus eine gute Rolle spielten. Indes wurde das Verhältnis zum Hauptvorstand des SSV 08 Bergneustadt immer schlechter. Für die Spielzeit 1990 / 91 wurde der Trainer der Türkenmannschaft Reiner Keilhack für die 1. Mannschaft verpflichtet, so dass Gültekin das Training der Türken übernahm.
Dieses Jahr sollte für die Türken ein ganz wichtiges werden. Sportlich lief es verheerend, die Mannschaft war einfach zu schwach, um in der Kreisliga A bestehen zu können. Höhepunkt war eine 1:10 Niederlage, ausgerechnet im Lokalderby gegen die 1. Mannschaft des SSV 08. Am Ende belegte die Türkenmannschaft mit 16 Punkten Rückstand auf den TuS Elsenroth den letzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga B Oberberg absteigen.
Da sich die Türken jedoch keine Zukunft innerhalb des SSV mehr vorstellen wollten, lösten sich und gründeten sich am 3. Oktober 1990 unter dem Namen Baris Spor (Friedensclub) Hackenberg als selbstständig handelnder Verein neu. Ihren Sportplatz fanden sie auf dem Stentenberg. Als neu gegründeter Verein mussten sie jedoch in der untersten Spielklasse, der Kreisliga C anfangen. Der sehr engagierte Gültekin war dem neuen Verein nicht nur als Trainer der 1. Mannschaft sondern auch als 1. Vorsitzender sehr verbunden. In seiner ruhigen und ausgeglichenen Art schaffte er es immer wieder, Konflikte und Probleme, auch kulturell bedingte, zu erkennen und zu lösen.
Am 8. September 1991 trat Baris Spor Hackenberg zum seinem ersten Meisterschaftsspiel auf dem heimischen Stentenberg gegen die Reservemannschaft des SV Frömmersbach an und verlor mit 0:2. Dies sollte über die gesamte Saison gesehen jedoch die einzige Niederlage gewesen sein, denn am Ende belegte Baris in seiner Staffel mit einem Punkt Vorsprung auf die Reservemannschaft der TuRa Dieringhausen den 1. Tabellenplatz und konnte gleich in seinem ersten Jahr den Aufstieg in die Kreisliga B feiern.
Die Qualität der Mannschaft zeigte sich dann im folgenden Jahr, als man unter Trainer Rainer Petermann den nächsten Aufstieg feiern konnte, und bereits im dritten Jahr wieder in der höchsten Spielklasse spielte.
Zur Spielzeit 1993 / 94 wurde Gültekin wieder Trainer der Mannschaft, und der Wahnsinn sollte auch in diesem Jahr weitergehen. Am Ende der Vorrunde lag Baris noch mit vier Punkten Rückstand auf den Tabellenführer, der Reservemannschaft des SSV Marienheide, scheinbar abgeschlagen auf dem 5. Tabellenplatz. Am ersten Spieltag erfolgte mit einem 3:3 Unentschieden gegen die SpVg Dümmlinghausen wieder ein Rückschlag, doch dann setzte Baris zu einer Siegesserie an und man klettere in der Tabelle Platz für Platz nach oben. Am 25. und vorletzten Spieltag wurde der ärgste Konkurrent SSV Marienheide 2 auf dem heimischen Stentenberg mit 4:1 bezwungen, somit führte man zum ersten Mal in dieser Spielzeit die Tabelle an und als man am letzten Spieltag beim TuS Brüchermühle, der ebenfalls nur einen Punkt Rückstand hatte, mit 3:2 gewann, konnten die Türken den dritten Aufstieg in Folge feiern. In vier Jahren von der Kreisliga C in die Bezirksliga, Gültekin hatte es als Trainer, Spieler und Vorsitzender bei Baris allen gezeigt.
Zwei Jahre blieb Gültekin noch Trainer bei Baris, und half mit, dass die Klasse nicht nur stets souverän gehalten wurde, sondern auch, dass er seinem Nachfolger Irfan Buz eine qualitativ sehr gute Mannschaft übergeben konnte.
In dieser Zeit machte Gültekin bei Baris fast alles, Trainer, zeitweise Spieler, Vorsitzender, Geschäftsführer, so wird man zum absolut sympathischen Gesicht eines Vereins.
Bei den Vorstandwahlen im Jahr 1996 gab er dann sein Amt als 1. Vorsitzender an Yunus Temel weiter.
Am Ende der Spielzeit 2001 / 02 hatte Baris ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Durch einen 1:0 Erfolg im Entscheidungsspiel gegen den FC Geistingen hatte man den Aufstieg in die Landesliga geschafft.
Bei den Vorstandswahlen 2002 wurde er zum zweiten Mal zum 1. Vorsitzenden gewählt, da sich der amtierende Vorsitzende Hüseyin Tüysüz nicht mehr zur Wahl stellte, und niemand anderes dieses Amt übernehmen wollte
Leider verlief die Spielzeit 2002 / 03 in der Landesliga nicht so erfolgreich wie erhofft, und man geriet schnell in Abstiegsnot. Im April 2003 löste der 1. Vorsitzende Gültekin Trainer Sebahattin Yilmaz ab, konnte den Abstieg aber letztlich auch nicht verhindern.
Bei den Vorstandswahlen am 14. Februar 2005 stellte Gültekin sich dann als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Wiederwahl und wurde von Mehmet Tümer abgelöst. Trotzdem blieb er dem Verein als Ratgeber erhalten.
Auch wenn Gültekin als Gründungsmitglied und ersten Vorsitzenden von Baris maßgeblich an der Löslösung vom Stammverein SSV 08 beteiligt war, hatte er sich selber dennoch niemals so richtig vom SSV gelöst. So wurde er bei den Vorstandswahlen des SSV im Juni 2008 als Kassenprüfer bestimmt. Außerdem engagierte er sich immer wieder als Trainer verschiedener Juniorenmannschaft des SSV.
Als im Mai 2010 der langjährige Trainer Theo Boxberg mit sofortiger Wirkung sein Amt niederlegte, war es für Gültekin fast eine Selbstverständlichkeit, dass er die Mannschaft für die beiden letzten Spiele übernahm
Gültekin war stets freundlich in seinem Wesen, kompetent und sprachgewandt, doch zum Ende von Baris fand auch er keine passenden Worte mehr.
30. August 1943 (Armin Wossler wird 70)
Armin Wossler wurde am 30. August 1943 im schlesischen Ort Steine, nahe Breslau geboren. Im Zusammenhang mit den Wirren des 2. Weltkriegs musste auch die Familie Wossler ihre Heimat verlassen; später fand sie ein neues Zuhause im oberbergischen Wiehl, Ortsteil Börnhausen.
Schon in jungen Jahren wurde der fußballbegeisterte Wossler Mitglied im örtlichen Sportverein, dem TuS Elsenroth, wo er mit den Jahren die entsprechenden Jugendmannschaften durchlief. Aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten wurde er sowohl in der B- als auch in der A-Jugend mehrfach in die Kreis-Auswahlmannschaft berufen. So war es auch nicht erstaunlich, dass er in seinem letzten A-Jugend-Jahr als 17 Jähriger mit einer Sondergenehmigung bereits in der 1. Seniorenmannschaft spielte.
Nach seinem alterbedingten Wechsel in den Seniorenbereich gehörte Wossler von Beginn an zur Stammmannschaft des TuS Elsenroth, die in der obersten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse, spielte.
Zusammen mit dem Jahrhundertspieler Fredy Hennecken spielte Wossler mit dem TuS Elsenroth zwar immer in der Spitze mit, der große Coup, die Meisterschaft wollte jedoch nicht gelingen. Dazu war man halt in der Breite zu schwach.
Am 2. November 1963 verstärkten beide Spieler den RS 19 Waldbröl, als die in einem Freundschaftsspiel gegen jenen 1. FC Köln antraten, der in dieser Spielzeit der erste Deutsche Meister in der gerade gegründeten Bundesliga werden sollte. Vor 4.000 Zuschauer an der Maibuche hatte man gegen die mit vielen Nationalspielern angetretenen Gäste von Beginn an keine Chance und verlor letztlich auch in dieser Höhe verdient mit 0:8. Die größte Möglichkeit zum Ehrentreffer bot sich noch dem Waldbröler Wolfgang Klein, der beim Stand von 0:1 mit einem beherzten Schuss jedoch nur den Pfosten traf.
Im Jahr darauf standen beide wie selbstverständlich in einer Südkreis-Auswahlmannschaft, die in Wiehl abermals gegen den 1. FC Köln antrat. Nach anfänglichem Abtasten brachte der Brasilianer Zeze die Gäste nach 20 Minuten mit 1:0 in Führung. Kurz vor der Pause wurde Herbert Bönnen freigespielt und erzielte das 2:0. Nach der Pause sorgten Karl-Heinz Thielen, Bönnen, Heinz Hornig und Hans-Josef Bläsing für die Tore zum letztlich standesgemäßen Endstand von 8:0
Aufgrund seiner Leistungen spielte Wossler über Jahre hinweg in der Kreis-Auswahlmannschaft
Am 15. Juni 1969 folgte dann der nächste Höhepunkt in seiner Laufbahn. Wossler verstärkte die TuRa Dieringhausen, die in einem Freundschaftsspiel vor 2.000 Zuschauer gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund Am Ende nur knapp mit 0:3 verlor. Von den stark ersatzgeschwächten Gästen ging an diesem Tag kein großer Glanz aus. In der ersten halben Stunde hielten die Amateure sogar noch mit, ehe Friedhelm Lehmann das 1:0 für den BVB markierte. In der zweiten Halbzeit sorgte dann Reinhold Wosab mit zwei Toren für den Endstand
Ein Jahr später stand dann das nächste bedeutende Freundschaftsspiel auf Wosslers Programm. Diesmal verstärkte er den BSV Viktoria Bielstein, die am 7. Juni 1970 den Regionalligisten Bayern 04 Leverkusen erwartete. Wieder spielte Fredy Hennecken mit, doch diesmal auf der anderen Seite, und genau diese beiden Ausnahmespieler spielten auch gegeneinander. Wossler machte gegen den Torjäger ein richtig gutes Spiel. Erst als beim Amateur Wossler in der Schlussphase die Kraft ein wenig nachließ, konnte der Berufsfußballer Hennecken sich ein wenig aus dessen steten Deckung befreien und zeigte seinen Wert mit zwei Toren zum Endstand von 10:1 für Bayer. Bester Torschütze für Bayern war Karl-Heinz Brücken mit drei Toren. Den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:3 erzielte der Bielsteiner Stürmer Hüller unmittelbar nach der Pause
Nach diesem Spiel wurde Wossler von Bayers Trainer Theo Kirchberg zu einem Probetraining eingeladen. Wossler war damals zwar bereits 26 Jahre alt, aber es waren halt noch die Zeiten, wo man talentierte Spieler auch im Seniorenalter noch für höhere Aufgaben gebrauchen konnte, wie Jürgen Kleins Wechsel vom Kreisklassenverein VfR Marienhagen zum FC Schalke 04 zwei Jahre später bestätigte.
Wossler absolvierte das Probetraining, zu einer Verpflichtung kam es jedoch nicht, wohl auch, weil sich Wossler schon seit geraumer Zeit mit ständigen Achillessehnenproblemen herumschlagen musste. So blieb er der Kreuzheide halt erhalten.
Zur Spielzeit 1972 / 73 übernahm Wossler dann zum ersten Mal das Training des TuS Elsenroth, zunächst als Spielertrainer, ab 1975 dann doch vermehrt als Trainer. Aber auch, wenn er es nur als Trainer versucht, wollte der Aufstieg einfach nicht gelingen.
Zur Spielzeit 1976 / 77 sah man Wossler dann zum ersten Mal auf einem anderen Sportplatz hauptamtlich agieren, denn er übernahm das Traineramt beim TuS Homburg-Bröltal, die in der 2. Kreisklasse spielten. Zwei Jahre blieb er auf dem Grötzenberg, ehe er zur Spielzeit 1978 / 79 Trainer beim BV 09 Drabenderhöhe wurde.
Nach dem letzten Spieltag in der Kreisliga A standen mit dem SV Frömmersbach, dem SSV Wildbergerhütte und dem BV 09 Drabenderhöhe gleich drei Mannschaften punktgleich an der Tabellenspitze. Damals zählte noch nicht das heute übliche Torverhältnis, denn hier hatte Frömmersbach das beste und wäre somit direkt aufgestiegen. Auch nach er heute gebräuchlichen Drei-Punkte-Regelung hätte der Aufsteiger Frömmersbach geheißen.
Doch so setzte der Kreis eine Aufstiegsrunde an. Im ersten Spiel hatte der SSV Wildbergerhütte den BV 09 Drabenderhöhe mit 2:0 besiegt. Im zweiten Spiel unterlag der SV Frömmersbach dem SSV Wildbergerhütte mit 0:1. Mit seinen zwei Siegen stieg Wildbergerhütte als Gewinner dieser Relegationsrunde und weil sie sich in den entscheidenden Spielen als stärksten zeigten, letztlich auch verdient in die Bezirksliga auf.
In den nächsten Jahren ließ sich dieser Erfolg nicht wiederholen, Drabenderhöhe spielte zwar mit, ohne ein entscheidendes Wort im Aufstiegskampf mitreden zu können. In der Spielzeit 1980 / 81 war er zeitgleich Spielertrainer der Reservemannschaft des BV 09, und das mit Erfolg. Am Ende dieser Spielzeit belegte die Reserve mit drei Punkten Vorsprung auf die Reserve des TuS Homburg-Bröltal den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga B Oberberg auf. Wossler blieb noch ein weiteres Jahr in Drabenderhöhe, ehe er zur Kreuzheide zurückkehrte.
In der Spielzeit 1982 / 83 erwies sich der TuS Elsenroth jedoch als zu schwach für die Kreisliga A. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TuS mit acht Punkten Rückstand auf den VfL Berghausen-Gimborn den letzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga B absteigen. Im nächsten Jahr versuchte er dann vergeblich den direkten Wiederaufstieg.
Zur Spielzeit 1984 / 85 übernahm Wossler das Traineramt beim TuS Wiehl in der Kreisliga A Oberberg. In der nächsten Spielzeit geriet die Mannschaft in akute Abstiegsgefahr. Kurz vor dem Ende dieser Spielzeit trat Wossler von seinem Amt zurück, die Mannschaft konnte sich dann gerade noch auf dem ersten Nichtabstiegsplatz retten.
Am 1. Juli 1986 wurde Wossler Trainer beim TSV Ründeroth, einem aufstiegswilligen B-Kreisligisten. In der ersten Spielzeit belegte man noch den 4. Tabellenplatz, im folgenden Jahr stand man dann am Ende punktgleich mit dem TuS Eckenhagen auf dem 1. Tabellenplatz. Da die Tordifferenz nicht zählte (hier war der TSV um zwei Tore besser) setzte der Kreis ein Entscheidungsspiel zwischen beiden Mannschaften an. Dieses gewann der TSV nach spannendem Spiel knapp mit 2:1 und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf. Wossler blieb noch ein Jahr am Ohl, ehe er sich aus dem großen aktiven Fußballgeschäft ein wenig zurückzog.
Wossler hatte natürlich die ganze Zeit über seinem Heimatverein TuS Elsenroth mit Rat und Tat zur Seite gestanden, bereits mit Anfang 20 hatte er angefangen, sich in der Jugendarbeit engagiert und als dann Anfang der Neunziger Jahre ein kompetenter Abteilungsleiter gesucht wurde, ließ er sich nicht lange bitten und übernahm das Amt. Mit seiner ihm eigenen Art lenkte er über Jahre hinweg die Geschickte des Vereins und legte damit auch den Grundstock für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, den Aufstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga Ende des Jahres 1997.
In großer Erinnerung sind Wossler vor allem die Freundschaftsspiele gegen die Bundesligisten 1. FC Köln und vor allem das Spiel gegen Borussia Dortmund geblieben. Besonders beeindruckt war er von Harri Hoffmann, einem Sportlehrer aus der ehemaligen DDR, der eine zeitlang beim TuS Elsenroth als Trainer tätig war. Die Art und Weise, wie Hoffmann das Training leitete, war für Wossler ein ganz wichtiger Schritt in eine andere Fußballwelt. Denn bei Hoffmann hatte er zum ersten Mal das Gefühl, strukturiert und nach einem genau vorgegeben Plan zu trainieren.
Als Persönlichkeit hatte ihn vor allem Rita Büscher beeindruckt; die gute Seele des TSV Ründeroth, die nicht nur gemeinsam mit ihrem Ehemann Günter das Vereinsheim betrieb, sondern auch jahrelang völlig uneigennützig das Amt einer Geschäftsführerin inne hatte.
Auch zum Zeitpunkt seines 70. Geburtstag ist Wossler wie selbstverständlich noch für den TuS Elsenroth aktiv; er gehört zum Trainerstab der C-Juniorenmannschaft
22. Juli 1938 (Horst Lemke wird 75)
Horst Lemke wurde am 22. Juli 1938 im pommerschen Rathsdammnitz geboren. Auch die Familie Lemke musste im Zusammenhang mit den Schrecken des 2. Weltkriegs ihre Heimat im Osten verlassen und siedelte sich im Oberbergischen an. Hier trat der fußballbegeisterte Lemke in den örtlichen Sportverein, dem TV Dümmlinghausen-Hesselbach ein. Zunächst spielte er in der Jugendmannschaft noch auf dem alten Sportplatz in Erlenhagen, nach seinem altersbedingten Wechsel in die Seniorenmannschaft trug der TV seine Begegnungen dann auf der neuen Anlage in Bernberg aus.
Zunächst spielte der Stürmer mit dem TV in der 2. Kreisklasse, wo man sich jahrelang mehr oder minder erfolglos bemühte, in die höchste oberbergische Spielklasse aufzusteigen. Dies sollte erst nach vielen vergeblichen Anläufen in der Spielzeit 1962 / 63 erfolgen, dann jedoch in beeindruckender Art und Weise. Zur Winterpause hatte der inzwischen in Spielvereinigung Dümmlinghausen unbenannte Verein mit 14:6 Punkten noch den vierten Tabellenplatz belegt. In der Rückrunde gewann man dann alle zehn Meisterschaftsspiele und wurde am Ende mit sieben Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft der TuRa Dieringhausen souverän Meister.
Im ersten Jahr konnte Dümmlinghausen diese Spielklasse noch halten, im zweiten Jahr sollte die Spielstärke der Mannschaft dafür nicht mehr reichen. Am Ende belegte die SpVg Dümmlinghausen mit vier Punkten Rückstand auf den SV Hermesdorf, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den letzten Tabellenplatz und musste damit wieder in die 2. Kreisklasse absteigen.
Lemke selber konnte in diesem Jahr zumindest mit einem sportlichen Höhepunkt aufwarten.
In einem Freundschaftsspiel verlor der mit mehreren ortsansässigen Spielern verstärkte VfL Gummersbach in der heimischen Lochwiese gegen den Bundesligisten 1. FC Köln mit 0:4. Bereits in der 5. Spielminute schoss Hennes Löhr einen Freistoß aus 18 Metern aufs Gummersbacher Tor, den VfL-Torwart Wolfgang Töpfer durch die Arme unglücklich ins Tor gleiten ließ. Die Amateure ließen sich jedoch nicht beeindrucken und hielten stramm dagegen. Erst in der zweiten Halbzeit setzte sich die spielerische Überlegenheit der Kölner durch. Hans Sturm, Toni Regh und erneut Löhr erzielten noch drei weitere Tore zum respektablen Endstand.
Der direkte Wiederaufstieg sollte für die SpVg indes nicht klappen. Nach einer wirklich guten Spielzeit musste man sich der Reservemannschaft des VfL Gummersbach nur mit einem Punkt Rückstand geschlagen geben, und erreichte den undankbaren zweiten Tabellenplatz. Im direkten Duell hatte man auf heimischen Platz nur 1:1 unentschieden gespielt.
Zur Spielzeit 1967 / 68 wechselte Lemke zu den Sportfreunde Vollmerhausen, die in der 1. Kreisklasse spielten. Nach einer durchwachsenen Saison belegten die Sportfreunde in der Abschlusstabelle nur einen enttäuschenden Platz im Mittelfeld. Hierauf kehrte Lemke nach Dümmlinghausen zurück, doch auch mit seinem torgefährlichen Stürmer verpasste die SpVg den Aufstieg erneut, diesmal erwies sich der SSV Marienheide als zu stark.
Natürlich blieben die fußballerischen Qualitäten eines Horst Lemke im Oberbergischen nicht unentdeckt. Es mag wohl nicht an fehlenden Angeboten gelegen haben, dass er Dümmlinghausen so lange treu geblieben ist, obwohl er dort fast nur in der 2. Kreisklasse spielen konnte.
So wechselte der inzwischen 32-jährige Lemke zur Spielzeit 1970 / 71 zum großen VfL Gummersbach, die als beste oberbergische Mannschaft in der Landesliga Mittelrhein, der zweithöchsten Amateurliga in Deutschland spielten. Der VfL erlebte jedoch eine äußerst unruhige Saison, mit Heiner Frohwein, Wolfgang Töpfer und Gerd Burkhardt hatte man drei verschiedene Trainer und musste wegen Punktgleichheit von vier Mannschaften am Tabellenende sogar in eine Entscheidungsrunde um den Verbleib in der Liga, meisterte diese zusätzliche Belastung letztlich jedoch souverän.
Lemke kehrte zur SpVg Dümmlinghausen zurück, die sich in der 2. Kreisklasse immer noch um den Aufstieg bemühten.
Erst in der Spielzeit 1974 / 75 fand die Mannschaft unter der Leitung von Trainer Peter Dick zu einer konstanten Form. Am Ende belegte die SpVg Dümmlinghausen mit vier Punkten Vorsprung auf die SpVg Wallerhausen den 1. Tabellenplatz und stieg damit endlich wieder in die 1. Kreisklasse auf.
In den nächsten Jahren war Lemke als Stand-by-Spieler der 1. Mannschaft aktiv, ansonsten spielte er vornehmlich in der Reservemannschaft der SpVg in der 3. Kreisklasse. Mit fast vierzig Jahren beendete er dann seine Laufbahn, Lemke hätte aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten als Torjäger sportlich vielleicht mehr erreichen können, doch ist es schön zu erkennen, dass für ihn der Begriff Vereinstreue noch eine Bedeutung hatte.
Horst Lemke verstarb am 6. November 2011 in Gummersbach
28. Juni 1963 (Manfred Scholle wird 50)
Manfred Scholle wurde am 28. Juni 1963 im westfälischen Hamm geboren. Schon in jungen Jahren zog es ihn ins Oberbergische, wo sich die Familie in Gummersbach ansiedelte. So trat der fußballbegeisterte Junge in den ortsansässigen Verein, dem SV Frömmersbach ein. In der B-Jugend wechselte der talentierte Stürmer dann zum großen VfL Gummersbach. Aufgrund seiner Leistungen wurde er schnell in die Kreisauswahlmannschaft berufen. In seinem zweiten Jahr in der A-Jugend lief er mit einer Sondergenehmigung ausgestattet bereits mehrfach in der Seniorenmannschaft auf. Am 24. Mai 1981 stand er dabei in einer oberbergische Auswahlmannschaft, die vor 1.600 Zuschauer in Morsbach gegen den Bundesligaverein MSV Duisburg zwar mit 4:10 verlor, sich jedoch durch ihre mutige Spielweise große Sympathien erwarb.
In den folgenden Jahren wurde Scholle zum festen Bestandteil der 1. Mannschaft des VfL Gummersbach, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Am Ende der Spielzeit 1982 / 83 stand der VfL Gummersbach punktgleich mit dem RS 19 Waldbröl und dem SC Köln Nord auf dem ersten Abstiegsplatz. Der der VfL von diesen drei Vereinen jedoch die schlechteste Tordifferenz aufwies, mussten sie in die Kreisliga A Oberberg absteigen.
In der folgenden Spielzeit kam es zu einem Zweikampf zwischen den VfL und dem aufstrebenden FC Hansa Vollmerhausen. Vor dem letzten Spieltag führte Hansa mit einem Punkt und hatte ein vermeintlich leichtes Heimspiel, während der VfL auswärts antreten musste. Doch diesmal klappte für den VfL alles. Hansa wurde seiner Nervosität nicht Herr und spielte nur unentschieden, hingegen gewann der VfL souverän mit 4:2 und damit war der VfL punktgleich mit Hansa, jedoch aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder in die Bezirksliga aufgestiegen. Einhergehend mit diesem Erfolg erfolgte zudem der Einzug ins Endspiel um den Kreispokal. Am 18. August gewann der VfL in Eckenhagen gegen den SSV 08 Bergneustadt mit 2:0. Im Mittelrheinpokal musste man sich dem Verbandsligisten Bonner SC nur knapp mit 0:1 geschlagen geben.
Vielleicht hätte aus dem Talent Scholle mehr werden können, doch forderte erst der Wehrdienst bei der Bundeswehr und dann das BWL-Studium in Siegen mit dem anschließenden Studium der Wirtschaftsinformatik in Gummersbach seinen Tribut, so dass er letztlich trotz einiger Angebote höherklassiger Vereine dem VfL treu blieb. Scholle musste in dieser Zeit Prioritäten setzen, denn berufliche Ausbildung und sportlicher Erfolg gehen halt nicht immer Hand in Hand.
Am Ende der Spielzeit 1987 / 88 folgte dann der nächste große Erfolg in seiner Laufbahn. Unter der Leitung von Trainer Reinhold Tanzius hatte sich eine Mannschaft gebildet, die auch höheren Ansprüchen wieder zu genügen schien. Am Ende dieser Spielzeit belegte der VfL Gummersbach mit zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Kalk den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf.
In dieser Spielzeit stand Scholle jedoch hauptsächlich in der Reservemannschaft des VfL. Offiziell als 3. Mannschaft half er durch seine Leistung und seinen Toren mit, dass diese am Ende in die Kreisliga A aufstieg
Zur Spielzeit 1989 / 90 wechselte Scholle zur neuen fußballerischen Hochburg im Oberbergischen, zum SSV Marienheide. Jedoch kam er dort in eine Mannschaft, die sich nicht recht finden wollte, und weit unter ihren Leistungsmöglichkeiten blieb. Scholle musste zudem oft in der Reservemannschaft auflaufen, die in der Kreisliga A spielten. Letztlich belegte der SSV den drittletzten Tabellenplatz und musste in die Bezirksliga absteigen und Scholle kehrte zum VfL zurück
In der Spielzeit 1990 / 91 hatte der VfL lange Zeit erhebliche Probleme und konnte sich erst nach einer Energieleistung in den letzten Spielen den Klassenerhalt sichern. Erst der anscheinend notwendige Trainerwechsel von Tanzius zum Interimscoach Wolfgang Töpfer entlockte der Mannschaft die zum Erfolg fehlenden Prozente.
Zur kommenden Spielzeit übernahm Scholle das Amt des Spielertrainers der Reservemannschaft, die in der Kreisliga B antraten. Jedoch wurde er immer wieder in der 1. Mannschaft eingesetzt, und konnte am Ende den Abstieg in die Kreisliga A auch nicht verhindern. Scholle trug damit das blaue Trikot des VfL halt in dieser Liga.
Zur Spielzeit 1993 / 94 überraschte Scholle den Vorstand des VfL mit seinem Wechsel zum SSV 08 Bergneustadt, die unter Trainer Reiner Keilhack eine gewichtige Rolle in der Bezirksliga Mittelrhein spielen wollte, jedoch unter ihren angestrebten Zielen blieb. So musste Scholle auch hier einen Trainerwechsel erleben, und kehrte dem SSV nach nur einem Jahr den Rücken. In dieser Zeit erhielt Scholle ein wahrlich schönes Angebot. Nach einem Freundschaftsspiel gegen die Amateurmannschaft von Bayer 04 Leverkusen wurde Scholle, der dabei eine großartige Leistung zeigte, von Leverkusens Trainer Gerd Kenschke gefragt, ob er nicht Interesse hat, nach Leverkusen zu wechseln. Erst als Scholle ihm erzählte, dass er die 30 altersmäßig bereits überschritten hatte, nahm Kenschke von dem Angebot doch Abstand.
Wieder beim VfL angelangt erlebte er wieder einmal eine erfolgreiche Spielzeit 1994 / 95. Am Ende hatte man wieder das Glück des Tüchtigen.
Vor dem letzten Spieltag standen die SpVg Dümmlinghausen, der VfL Gummersbach und der SV Hermesdorf nur einen Punkt getrennt an der Tabellenspitze. Im direkten Vergleich erwartete die SpVg die einen Punkt besser stehenden Hermesdorfer, der VfL musste nach Brüchermühle. Die Hermesdorfer hatten im Vorfeld jedoch niemals mit diesem Erfolg gerechnet, denn sie hatten genau für dieses Wochenende ihre Mannschaftstour nach Mallorca geplant, die sie trotz der realistischen Möglichkeit eines Aufstiegs nicht verpassen wollten. So trat der SV in Dümmlinghausen mit einer leicht verstärkten Reservemannschaft an, die angeführt vom 47-jährigen Jürgen Behrendt, der SpVg nach einem grandiosen Spiel ein Unentschieden abrang. Ein Sieg mit zwei Toren Vorsprung hätte der Mannschaft von Trainer Leo Geusa gereicht, um zum ersten mal in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga aufzusteigen. So war der VfL lachender Dritter, der zwar in Brüchermühle ebenfalls nur unentschieden spielte, dieser eine Punkt reichte jedoch bei Punktgleichheit mit Hermesdorf zum Aufstieg, weil man im Torverhältnis ein Tor besser war.
In der kommenden Spielzeit wurde der VfL von Brunolf Berger betreut. Die Mannschaft kam derweil nie richtig in Tritt, und konnte ihr Leistungsvermögen nur bedingt abrufen. Auf dem letzten Platz stehend zog der Vorstand im Februar die Notbremse, und setzte Scholle für den glücklosen Berger als Spielertrainer ein. Aber auch Scholle konnte dieser Mannschaft nicht die Fähigkeiten antrainieren, die zum Erhalt der Klasse notwendig gewesen wären. Am Ende dieser Spielzeit belegte der VfL mit dreizehn Punkten Rückstand auf Baris Spor Hackenberg den letzten Tabellenplatz und musste damit wieder in die Kreisliga A Oberberg absteigen
Die nächsten beiden Jahre in der Kreisliga A blieb Scholle Spielertrainer, in der Spielzeit 1998 / 99 war der nunmehr 35-jährige dann nur noch als Spieler aktiv, ehe der seine Laufbahn in der 1. Mannschaft langsam ausklingen ließ.
Scholle blieb auch in den folgenden Jahren ein maßgeblicher Teil des 1. FC Gummersbach, wie die Fußballabteilung des VfL seit 200 heißt, wenn auch nur in der Alt-Herren-Mannschaft. Im Jahr 2005 wurde die Mannschaft von Teammanager Anestis Guranis Ü-32-Kreismeister.
Scholle war in seiner langjährigen Zeit als Spieler unter vielen Trainern aktiv. Nach eigenen Angaben haben ihn dabei sein Jugendtrainer Daddy Havemann sowie die Seniorentrainer Dietmar Weller und Reinhold Tanzius besonders beeindruckt und teilweise auch geprägt, da diese allesamt Persönlichkeit darstellten und nicht nur durch ein umfassendes Fachwissen, sondern, und das war Scholle immer besonders wichtig, auch durch eine großartige soziale Kompetenz auszeichneten.
Manfred Scholle lebt heute mit seiner Ehefrau Jutta und den beiden Kindern Konstantin und Jonathan in Gummersbach. In seiner karg bemessenen Freizeit, Scholle arbeitet als Niederlassungsleiter bei einer Informatik-Firma in Köln, engagiert er sich für die U-14 Mannschaft des 1. FC Gummersbach, wo zufälligerweise auch seine Kinder spielen.
23. Mai 1963 (Jörg Telgheider wird 50)
Jörg Telgheider wurde am 23. Mai 1963 in Köln-Lindenthal geboren. Schon mit jungen Jahren trat er dem Fußballverein seines Wohnorts, dem TuS Wiehl bei. Dort durchlief er zunächst die dem Alter entsprechenden Jugendmannschaften. In seinem letzten Jahr A-Jugend wurde der hoch aufgeschossene Mittelstürmer frühzeitig zum Senior erklärt und machte in dieser Spielzeit alle 30 Meisterschaftsspiele in der 1. Mannschaft mit. Mit sagenhaften 23 Toren trug er zudem maßgeblich dazu bei, dass Wiehl die Bezirksliga halten konnte. Natürlich blieb so ein Talent nicht unentdeckt, und schon im nächsten Jahr nahm Telgheider das Angebot des Verbandsligisten Siegburger SV 04 an. Dort spielte er jedoch meistens in der Reservemannschaft.
Zur Spielzeit 1981 / 82 wechselte Telgheider zum bergischen Landesligisten TuS Marialinden. Am Transformator wurde er schnell zum Stammspieler und sorgte mit seinem Toren mit dafür, dass Marialinden stets im oberen Tabellendrittel zu finden war. Ein Höhenpunkt dieser Zeit war sicherlich das Freundschaftsspiel am 4. August 1983 gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Vor 2.300 Zuschauern in Overath spielten die komplett angetretenen Profis spielen von Beginn an voll konzentriert. Zweimal Christian Hochstätter und Uwe Rahn, Winfried Hannes, Frank Mill, Thomas Herbst, Hansjörg Criens, Dieter Hecking trafen für Borussia bei einem feinen Gegentor von Frank Gillen beim Stand von 0:4. Insgesamt spielt Telgheider fünf Jahre in Marialinden. In dieser Zeit entstanden auch die Bindungen, die ihn letztlich immer wieder auf den Hügel führen sollten.
Zur Spielzeit 1986 / 87 folgte Telgheider den Lockrufen von Hans-Jürgen Dommaschk, der mit dem aufstrebenden FC Hansa Vollmerhausen noch großes vorhatte, und dazu einen Vollblut-Stürmer vom Kaliber eines Jörg Telgheider benötigte. Natürlich ließ Telgheider auch hier den Worten mit seinen Toren Taten folgen; der insgeheim anvisierte Aufstieg erfolgte trotzdem nicht.
Nach einem Jahr in der Bezirksliga wollte er wohl wieder seinen Fähigkeiten entsprechend spielen und wechselte zum TuS Lindlar, die nach dem Abstieg aus der Oberliga in der Verbandsliga unter Trainer Karl-Ernst Helmus den direkten Wiederaufstieg anstrebten. Jedoch hatte die Mannschaft einen zu großen personellen Aderlass zu verkraften gehabt und fand sich nicht wie erhofft, so dass nicht mehr als ein Mittelfeldplatz heraussprang.
Trotzdem konnte Telgheider sich zu den Aufsteigern dieser verkorksten Spielzeit zählen, denn ihm wurde zur Spielzeit 1988 / 89 ein Angebot des bergischen Oberligisten VfB Remscheid unterbreitet, welches er auch gerne annahm. So spielte er zumindest ein Jahr in der höchsten deutschen Amateurliga. Aber auch hier hielt es ihm nur eine Spielzeit, dann ging er wieder zurück nach Marialinden, die inzwischen unter Trainer Theo Boxberg in die Verbandsliga Mittelrhein aufgestiegen waren. Zwei Jahre spielte er in Marialinden, die auch dank ihm die Klasse souverän halten können.
Zur Spielzeit 1991 / 92 wechselte Telgheider zum neuen oberbergischen Top-Verein, dem Landesligisten SSV Marienheide, die dank eines wirtschaftlich hervorragend agierenden Umfelds eine sehr gute Mannschaft zusammenstellen konnten, und natürlich gehörte ein überragender Mittelstürmer dazu. Der Erfolg sollte dem Vereinsvorstand Recht gegen. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SSV Marienheide mit fünf Punkten Vorsprung auf den VfL Rheinbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit als erster Verein aus dem Fußballkreis Oberberg in die Verbandsliga Mittelrhein auf.
In den folgenden Jahren konnte Marienheide die Klasse ohne Probleme halten, und war aufgrund seiner spielerischen Klasse im Kreispokal fast Stammkunde im Endspiel. Auch im Mittelrheinpokal schlug man sich hervorragend. Am 20. November 1993 verlor man in der 1. Runde auf heimischen Platz gegen den Oberligisten Alemannia Aachen nach tollem Spiel nur mit 0:4. Insgesamt trug Telgheider sechs Jahre das rote Trikot des SSV, dabei stand er in 127 Verbandsligaspielen auf dem Platz und erzielte dabei 44 Tore
Zur Spielzeit 1997 / 98 wechselte Telgheider zum Bezirksligisten SSV 08 Bergneustadt, die nach vielen vergeblichen Versuchen einen erneuten Anlauf zum Aufstieg in die Landesliga nahm. In seiner ersten Spielzeit belegte man einen leicht enttäuschenden 6. Tabellenplatz, konnte aber mit einem knappen 1:0 Erfolg über den Ligakonkurrenten TuS Wiehl im Endspiel um den Kreispokal zumindest ein wenig schadlos halten. Der Aufstieg sollte dann in der nächsten Spielzeit klappen, als die Mannschaft sich unter Trainer Frank Jost gefestigt hatte. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SSV mit einem Punkt Rückstand auf den ESV Grün–Weiß Gremberghoven, jedoch mit vierzehn Punkten Vorsprung auf Union Rösrath den 2. Tabellenplatz, und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf. Gleichzeitig lief er mehrfach in der Reservemannschaft des SSV auf.
Telgheider ließ es dann in Bergneustadt gut sein, und wechselte zum neuen Ligakonkurrenten, dem TuS Marialinden. Diese konnten den finanziellen Aufwand nicht mehr stemmen und so musste der Verein seine erste Seniorenmannschaft am Ende dieser Spielzeit aus der Landesliga zurückziehen, und meldete sie für die kommende Spielzeit in der Kreisliga A Rhein-Berg an. Dieses Jahr nahm Telgheider noch mit, bevor er seinem eh schon dicken Spielerpass einen neuen Stempel hinzufügte.
Zur Spielzeit 2001 / 02 führte ihn sein Weg zum zweiten Mal nach Lindlar, die allerdings nur noch in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Auch hier hielt es ihm zwei Jahre, bevor der nunmehr 40-Jährige zum wiederholten Mal am Transformator anheuerte. Zunächst gehörte er noch dem Kader der 1. Mannschaft an, die in der Bezirksliga spielten, dann verlagerte sich sein sportlicher Ehrgeiz mehr und mehr auf die 3. Mannschaft, in der die passende Geselligkeit ebenfalls groß geschrieben wurde. In der Spielzeit 2008 / 09 sah man ihn als Assistent von Marialindens Trainer Hans-Peter Müller an der Seitenlinie agieren. Eine Aufgabe, die er auch heute noch mit großem Engagement erfüllt
In seiner fast 30 Jahre dauernden aktiven Laufbahn wechselte Telgheider elfmal den Verein. Ein Zeichen für seine Qualität als Stürmer, die immer schon besondere Begehrlichkeiten geweckt haben.
Telgheider gehörte ohne jeden Zweifel zu den besten Stürmer, die der Oberbergische Kreis jemals herausgebracht hat. Seine Wertschätzung wurde deutlich, als er im Jahr 2008 bei einer von Fußballexperten durchgeführten Wahl in Oberbergs „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt wurde.
23. Mai 1953 (Uwe Lutter wird 60)
Uwe Lutter wurde am 23. Mai 1953 in der oberbergischen Gemeinde Wiehl, Ortsteil Weiershagen geboren. Seine ersten Sporen verdiente sich der fußballbegeisterte Lutter in Verein seines Heimatorts TuS Weiershagen. Spätestens mit Erreichen der leistungsorientierten Jugendmannschaften wechselte Lutter zum benachbarten TSV Ründeroth, wo er mit der A-Jugendmannschaft in der Sonderstaffel Oberberg spielte. Auch nach seinem Alters bedingten Sprung in den Seniorenbereich blieb Lutter dem Verein treu, und spielte in den nächsten drei Jahren für den TSV in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse. Natürlich wurden mit den Jahren auch die umliegenden Vereine auf den talentierten Stürmer aufmerksam.
So wechselte er zur Spielzeit 1974 / 75 zum besten oberbergischen Verein, dem VfL Gummersbach, die nach einer für ihre Maßstäbe enttäuschenden Spielzeit einen neuen Anlauf auf den Aufstieg in die höchste Amateurliga in Deutschland nehmen wollten. Die Mannschaft spielte eine grandiose Saison, angeführt vom überragenden Mittelfeldspieler "Mucki" Rieke und betreut von Trainer Norbert Lessle belegten sie am Ende einen zweiten Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter dem Meister und Aufsteiger TuS Lindlar. Zu den Höhepunkten seiner ersten Spielzeit beim VfL Gummersbach zählte sicherlich auch das Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten FC Schalke 04. Am 18. August 1974 verlor der VfL Gummersbach vor 5.000 Zuschauer in der heimischen Lochwiese gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 mit 2:10. Bis zur Pause hielten die Amateure noch gut mit. Nach Toren von Klaus-Dieter Keßler und Wolfgang Braun stand nur 2:4. Nach dem Wechsel ließen die Kräfte bei den Amateuren immer mehr nach. Am Ende sorgten dreimal Klaus Fischer, zweimal Rainer Budde und Bernd Thiele sowie jeweils einmal Rüdiger Abramczik, Klaus Scheer und Helmut Kremers für ein letztlich doch standesgemäßes Ergebnis. Am Ende sorgte zwar der knapp verpasste Aufstieg für einigen Verdruss, jedoch hielt man sich am 8. Mai 1975 mit einem 4:2 Erfolg über den SV Sinspert-Wehnrath im Endspiel um den Kreispokal Oberberg ein wenig schadlos.
In der nächsten Saison spielte der VfL zwar ebenfalls im oberen Tabellendrittel mit, ohne jedoch an die gute letzte Spielzeit anknüpfen zu können. Lutter wurde mehrfach in der Reservemannschaft eingesetzt, um sie im Kampf um die Meisterschaft der 1. Kreisklasse zu stärken, was letztlich auch dank seiner Leistungen gelang, denn am Ende belegte die Reservemannschaft des VfL Gummersbach mit drei Punkten Vorsprung auf den FC Aggertal den 1. Tabellenplatz und stieg damit als erste Reservemannschaft in die Bezirksklasse Mittelrhein auf.
Trotz dieses Erfolgs zog es Lutter wieder an die Wiehl zu seinem Heimatverein. So streifte er zu Beginn der Spielzeit 1976 / 77 wieder das blaue Trikot des TuS Weiershagen-Forst über. Mit Lutter erhielt die Mannschaft natürlich eine erhebliche Verstärkung und wurde somit gleich zu einem der Favoriten der 2. Kreisklasse. Zugleich hatte der Verein das Glück, dass man genau in dieser Zeit eine hervorragende A-Jugendmannschaft hatte, die nicht nur in der Sonderstaffel Oberberg spielte, sondern auch viele junge gute und vor allem auch motivierte Leute für die 1. Seniorenmannschaft hervorbrachte. Am Ende der Spielzeit 1977 / 78 stand der TuS Weiershagen, punktgleich mit der Reservemannschaft des SV Morsbach an der Tabellenspitze. In einem Endscheidungsspiel gewann Weiershagen knapp mit 2:1 und sicherte sich damit den Aufstieg in die Kreisliga A Oberberg. Nach fast zwanzig Jahren war man endlich wieder erstklassig.
Unter Trainer Jürgen Thönes belegte man im ersten Jahr den sensationellen 5. Tabellenplatz, auch in den nächsten Jahren konnte die Klasse souverän gehalten werden.
Zur Spielzeit 1981 / 82 wechselte Lutter an die Agger zum benachbarten TSV Ründeroth. Der TSV war im Jahr zuvor in die Bezirksliga aufgestiegen und schickte sich unter Spielertrainer Wolfgang Träger an, die nächste Stufe, den Aufstieg in die Landesliga zu erreichen. Obwohl der TSV in den nächsten Jahren spielerisch sicherlich zu den besten Mannschaften der Liga gehörte, sollte der ganz große Erfolg nicht eintreten. Immerhin wurde man am 20. August 1983 nach einem 2:1 Erfolg über den Ligakonkurrenten SV Morsbach Kreispokalsieger, wobei Lutter in der 58. Minute nach einem Eckball von Wolfgang Träger das letztlich entscheidende 2:1 erzielte. In der Spielzeit 1984 / 85 war diese Zeit jedoch bereits Geschichte. Lutter übernahm als Nachfolger von Träger auch das Amt des Trainers und fungierte nunmehr als Spielertrainer, die Qualität der Mannschaft reichte für diese Klasse nicht mehr, so dass der TSV am Ende dieser Spielzeit mit 15 Punkten Rückstand auf den RS 19 Waldbröl, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, den letzten Tabellenplatz belegte und damit in die Kreisliga A Oberberg absteigen musste.
Hierauf beendete Lutter sein Engagement und meldete sich wieder in Weiershagen an. Mehrere Jahre spielte noch beim TuS in der Kreisliga B, ehe auch ein überdurchschnittlicher Stürmer wie Lutter dem Alter Tribut zahlen musste, und sich vom aktiven Fußball zurückzog. Trotzdem blieb er seinem Verein auch über die Jahre hinweg immer verbunden, und stand mit Rat und Tat hilfreich zur Seite. So übernahm er während der Spielzeit 2009 / 10 nach dem Rücktritt von Renato Tessarolo gemeinsam mit Abteilungsleiter Olaf Ruland zunächst das Training des TuS Weiershagen, bis man einen neuen Trainer gefunden hatte
5. Mai 1943 (Horst Friederichs wird 70)
Horst Friederichs wurde am 5. Mai 1943 im oberbergischen Waldbröl geboren. Schon in jungen Jahren trat er der Jugendabteilung seines Heimatorts Denklingen bei. Doch bereits mit 15 Jahren wechselte er zum benachbarten TuS Brüchermühle, weil deren A-Jugendmannschaft in der Sonderstaffel Oberberg spielte und Friederichs sich dort eine bessere fußballerische Entwicklung versprach. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich blieb er noch ein Jahr in Brüchermühle, ehe er wieder nach Denklingen zurückkehrte, die damals in der 2. Kreisklasse spielte. Natürlich wurden auch die umliegenden größeren Vereine auf den talentierten Stürmer aufmerksam, und zur Spielzeit 1964 / 65 wechselte Friederichs an die Maibuche zum Bezirksligisten RS 19 Waldbröl. In dieser Spielzeit stand er in der Südkreis-Auswahlmannschaft, die sich dem Deutschen Meister 1. FC Köln in einem Freundschaftsspiel stellen sollte, und sich beim 3:3 unentschieden auch überraschend wacker schlug.
Insgesamt spielte Friederichs drei Jahre in Waldbröl. Dabei wurde er immer wieder in die Kreis-Auswahlmannschaft berufen und gewann im August 1966 mit Waldbröl durch einen 2:1 Erfolg gegen den TuS Elsenroth den Kreispokal. Ein Höhepunkt war sicherlich zudem seine Teilnahme im Freundschaftsspiel gegen den Europapokalsieger Borussia Dortmund.
Zur Spielzeit 1967 / 68 wechselte Friederichs zum Ligakonkurrenten SV Morsbach, wo er in den beiden folgenden Spielzeiten oftmals für die entscheidenden Tore sorgte
Am 1. August 1969 sah man Friederichs jedoch wieder im gelben Trikot des RS 19 Waldbröl. Trainer war in diesem Jahr der spätere Bundesligatrainer Uwe Klimaschefski, der Friederichs mit seiner modernen Auffassung von Trainingsgestaltung und Spielanalyse am meisten beeindruckte. Im August 1970 stand Waldbröl wieder einmal im Endspiel um den Kreispokal, diesmal erwiesen sich die Spieler des Landesligisten VfL Gummersbach als zu stark und gewannen am Ende recht deutlich mit 4:0. Auch diesmal blieb Friederichs nur zwei Jahre, dann ging es wieder einige Kilometer weiter nach Morsbach.
Friederichs stand auch dort in vorderster Front und machte seinen Ruf als gefürchteter Torjäger alle Ehre. So wurde er auch weiterhin immer wieder in Kreis-Auswahlmannschaften berufen. Obwohl Morsbach in der Bezirksklasse stets zu den guten Mannschaften gehörte, wollte der ganz große Erfolg, der erhoffte Aufstieg in die Landesliga, einfach nicht eintreten. Mit den Jahren schwand die Qualität der Mannschaft, viele beenden altersbedingt ihre Laufbahn, oder erreichten ihre beste Leistung einfach nicht mehr, so dass der SV Morsbach unter der Leitung von Spielertrainer Kurt Monschauer am Ende der Spielzeit 1976 / 77 mit zehn Punkten Rückstand auf den TuS Wiehl als Vorletzter in die 1. Kreisklasse Oberberg absteigen musste.
In der folgenden Spielzeit zeigte sich Morsbach unter Spielertrainer Rainer Lutz spielerisch und kämpferisch jedoch wieder auf Höhe, und stand am Ende mit fünf Punkten Vorsprung auf den SSV Wildbergerhütte als Kreismeister und damit als Aufsteiger in die Bezirksklasse fest.
Friederichs blieb die folgenden Jahre fester Bestandteil der Mannschaft, und übernahm Anfang der Achtziger Jahre das Amt des Spielertrainers.
Zur Spielzeit 1982 / 83 übernahm Friederichs als Spielertrainer die Mannschaft des SSV Denklingen, die in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der Kreisliga A spielten. Am Ende seiner zweiten Saison belegte die Mannschaft mit vier Punkten Rückstand auf den TuS Eckenhagen, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, den letzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga B Oberberg absteigen.
Hierauf verließ Friederichs Denklingen und begab sich auf Wanderschaft in die umliegenden Kreise, Von 1984 bis 1986 trainierte er den TuS Honigessen in der Bezirksliga Rheinland, dann stand er für zwei Jahre beim FC Germania Dattenfeld an der Seitenlinie. Als es dort noch keinen großzügigen Fußballfreund Franz-Josef Wernze gab, spielte der Verein leistungsgerecht in der Kreisliga A Sieg. Nach zwei Jahren zog es Friederichs einige Kilometer weiter zum TSV Dreisel. Den B-Ligisten aus dem Kreis Sieg trainierte er ebenfalls zwei Jahre.
Zur Spielzeit 1992 / 93 stand Friederichs wieder auf dem Aschenplatz seines Heimatvereins SSV Denklingen, diesmal jedoch als Trainer an der Seitenlinie. Denklingen spielte in der Kreisliga B. die hohen Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt, sie spielten sogar gegen den Abstieg, so dass Friederichs im Dezember 1992 sein Amt niederlegte und von Friedhelm Fritz abgelöst wurde.
In den nächsten Jahren zog es Friederichs verstärkt zum RS 19 Waldbröl hin. Zunächst übernahm er das Training der A-Jugendmannschaft, dann wurde er im Jahr 1998 auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung von den Vereinsmitgliedern als Nachfolger von Erhard Gernert zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. In seiner Zeit als Vereinschef fielen auch die beiden größten Vereinserfolge. Am Ende der Spielzeit 2000 / 01 belegte die A-Juniorenmannschaft in der Verbandsliga Mittelrhein mit vier Punkten Vorsprung auf Fortuna Köln den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Regionalliga West auf. Die Regionalliga war zu dieser Zeit die höchste Jugend-Spielklasse in Westdeutschland, die Gegner an der Maibuche hießen FC Schalke 04, 1. FC Köln, Borussia Dortmund oder Borussia Mönchengladbach.
Die 1. Seniorenmannschaft belegte am Ende der Spielzeit 2005 / 06 hinter dem TuS Oberpleis den 2. Tabellenplatz und hatte die große Möglichkeit sich in einer Relegationsrunde für die Landesliga zu qualifizieren, scheiterte jedoch an der SV Deutz 05. In der nächsten Spielzeit kam es zum Eklat, als der RS 19 Waldbröl seine 1. Mannschaft zwei Spieltage vor Schluss aus dem laufenden Spielbetrieb der Bezirksliga Mittelrhein zurückzog und damit als erster Absteiger in die Kreisliga A Berg feststand. Nach fast einem Jahrzehnt an der Spitze eines des ruhmreichsten Vereins des oberbergischen Fußballs verzichtete Horst Friederichs auf der außerordentlichen Jahreshauptversammlung des RS am 16. November 2007 auf eine erneute Kandidatur, und trat damit nach einem halben Jahrhundert, in dem der Fußball einen Großteil seiner Zeit in Anspruch nahm, von der aktiven Bühne zurück. Trotzdem sieht man auch heute noch an der Maibuche an der Seitenlinie stehen, und gedanklich immer noch mit Engagement dabei.
14. Februar 1933 (Martin Borrmann wird 80)
Martin Borrmann wurde am 14. Februar 1933 im schlesischen Langneundorf, Kreis Löwenberg geboren
In den Wirren des ausgehenden Zweiten Weltkrieg musste die Familie 1945 Schlesien verlassen, und fand schließlich im Oberbergischen eine neue Heimat.
In jungen Jahren schloss sich der fußballbegeisterte Borrmann den örtlichen SSV Wildbergerhütte an. Dort durchlief er mit den Jahren die entsprechenden Jugendmannschaften. Nach seinem alterbedingten Sprung in den Seniorenbereich wurde Borrmann Spieler der 1. Mannschaft des SSV, die zu dieser Zeit in der 2. Kreisklasse spielte.
Gemeinsam mit seinem Mitspieler Arthur Fischbach wechselte Borrmann Mitte der Fünfziger Jahre zum VfL Gummersbach, die in der Bezirksklasse Mittelrhein eine gute Rolle spielten
Nach zwei Spielzeiten beim VfL kehrte er zurück zum SSV Wildbergerhütte, die sich immer noch in der 2. Kreisklasse bewegten. Mit dem Stürmer Borrmann strebte der SSV nunmehr mit aller Macht die Meisterschaft an .
Am Ende der Spielzeit 1957 / 58 belegte der SSV mit fünf Punkten Vorsprung auf den TuS Brüchermühle den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die 1. Kreisklasse auf, der höchsten Spielklasse im Kreis Oberberg.
In den nächsten Jahren trug Borrmann mit einer guten Leistung seinen Teil dazu bei, dass der SSV die Klasse halten konnte. Zwischendurch übernahm er für eine Zeit zudem das Training der Mannschaft.
Nach der Spielzeit 1966 / 67, wo der nunmehr 34-jährige Borrmann noch als Spieler aktiv war, verschrieb sich Borrmann ganz der Trainertätigkeit
Im Juli 1968 wurde Borrmann dann zum ersten Mal für den Fußballkreis Oberberg tätig, als er anstelle des Morsbachers Willibald Dunst die Betreuung der C-Jugend (Schüler) Kreisauswahlmannschaft übernahm.
In den nächsten Jahren arbeitete Borrmann zweigleisig, als Trainer der 1. Mannschaft des SSV Wildbergerhütte und als Jugendübungsleiter des Fußballkreises Oberberg.
Am Ende der Spielzeit 1971 / 72 musste er mit dem SSV Wildbergerhütte einen Rückschlag hinnehmen, als die Mannschaft mit 13 Punkten Rückstand auf den Vorletzten BV 09 Drabenderhöhe abgeschlagen den letzten Tabellenplatz belegte und damit in die 2. Kreisklasse absteigen musste.
Hierauf beendete er seine Trainertätigkeit in Wildbergerhütte, war jedoch auch weiterhin im erweiterten Vorstand für den SSV tätig. Als Trainer sah er seine Aufgabe vordringlich in der Jugendarbeit beim Fußballkreis
Ende 1972 sollte er als Nachfolger von Karl-Otto Hombach die Betreuung der A-Jugend Kreisauswahlmannschaft übernehmen. Durch einen Beschluss des Kreisvorsitzenden wurde jedoch wenige Tage später der Nümbrechter Günter Berz berufen; die Berufung von Borrmann wurde zurückgezogen, er war nach wie vor für die C-Auswahlmannschaft zuständig.
Indes übernahm Borrmann das Amt des Jugendleiters bei seinem Verein SSV Wildbergerhütte
Nach seiner Trainertätigkeit in Wildbergerhütte, nahm Borrmann das Angebot des westfälischen Vereins SV Rothemühle an, die 1. Mannschaft in der 1. Kreisklasse Olpe zu betreuen. Nach zwei Jahren beendete er sein Engagement im Kreis Olpe und kehrte ins Oberbergische zurück. Weitere Angebote kamen, so dass Borrmann in den folgenden Jahren beim SSV Odenspiel, bei der SpVg Rossenbach und beim TuS Brüchermühle tätig war.
Dabei blieb Borrmann dem Fußballkreis Oberberg trotz seiner Aufgaben im Verein stets verbunden, und schaffte es, beiden gerecht zu werden. In den folgenden nahezu zwei Jahrzehnten war Borrmann ein stets engagierter Jugendübungsleiter, dem sicherlich jeder talentierte Jugendspieler im Oberbergischen Kreis durch seine Tätigkeit als Trainer verschiedener Auswahlmannschaften begegnet ist.
Auch mit weit über 60 Jahren sah man Borrmann in seiner Tätigkeit als Jugendübungsleiter des Fußballkreises Oberberg auf den Oberbergischen Sportplätzen oder mit der Auswahlmannschaft zu den Spielen nach Duisburg oder Hennef fahren
Als am 26. April 2001 mit dem letzten Kreistag die 56-jährige Geschichte des Fußballkreises Oberberg zu Ende ging, wurde Borrmann für seine Verdienste mit der Goldenen Ehrennadel des Fußballverbands Mittelrhein ausgezeichnet.
In der Spielzeit 2005 / 06 betreute Borrmann inzwischen bereits 72 Jahre alt, gemeinsam mit Peter Koenen, die E-Junioren des SSV Wildbergerhütte
11. Februar 1933 (Wolfgang Töpfer wird 80)
Wolfgang Töpfer wurde am 11. Februar 1933 im schlesischen Hansdorf geboren. In den Wirren der Nachkriegszeit verschlug es die Familie Töpfer 1946 ins Oberbergische, wo sie in der Kreishauptstadt Gummersbach ihre neue Heimat fanden. Schon in frühen Jahren trat der fußballbegeisterte Wolfgang dem örtlichen VfL Gummersbach bei, wo er mit den Jahren in den entsprechenden Jugendmannschaften spielte.
Nach seinem alterbedingten Sprung in den Jugendbereich wechselte der talentierte Torwart zum besten oberbergischen Fußballverein, dem TuS Derschlag, der in der Spielzeit 1952 / 53 in der Landesliga Mittelrhein, der dritthöchsten Liga in Westdeutschland spielte. Dort konnte er sich jedoch nicht gegen Stammtorwart Werner Heinsch durchsetzen.
So kehrte Töpfer zur Spielzeit 1953 / 54 zurück zum VfL Gummersbach, die zu dieser Zeit in der 1. Kreisklasse Oberberg spielten. Es wurde nicht nur für Töpfer ein sehr erfolgreiches Jahr. Der VfL spielte von Beginn an vorne mit. Am 4. April gewann man in der Lochwiese gegen den ärgsten Konkurrenten um den Aufstieg, dem VfL Engelskirchen mit 5:1, was den Grundstock für die Meisterschaft legte, letztlich belegte Gummersbach mit sieben Punkten Vorsprung auf den VfL Engelskirchen den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksklasse Mittelrhein auf. In derselben Spielzeit gewann der VfL im Endspiel um den Kreispokal Oberberg im heimischen Stadion gegen den hoch favorisierten Landesligisten TuS Derschlag mit 1:0. Bereits in der 10. Spielminute brachte Kerber den Kreisligisten mit 1:0 in Führung. In der Folgezeit bestimmen die technisch besseren Derschlager zwar weitgehend das Spiel und erarbeiten sich auch mehrere gute Torchancen, doch der hervorragend haltende VfL-Torwart Wolfgang Töpfer und der umsichtige Ausputzer Dieter Boden sicherten den knappen Sieg
In den nächsten Jahren war Töpfer mit ein Garant dafür, dass der VfL diese Klasse halten konnte.
Seine Fähigkeiten als Torwart waren natürlich auch anderen oberbergischen Vereinen nicht entgangen und so wechselte Töpfer zur Spielzeit 1957 / 58 zum SSV 08 Bergneustadt, die in dieser Spielzeit in der Landesliga Mittelrhein antraten, der zweithöchsten Amateurklasse in Deutschland.
Mit Töpfer als Torwart war Bergneustadt ein gefürchteter Gegner, der sowohl in der Landesliga als auch in den verschiedenen Pokalwettbewerben oder bei hochkarätigen Freundschaftsspielen ihr Können zeigte. So schaffte man es bis in die 6. Runde des Mittelrheinpokal, wo man dem Verbandsligisten SSG Bergisch Gladbach nach Verlängerung ein Unentschieden abnötigte. Im selben Jahr empfing der SSV im heimischen Wilhelm-Bisterfeld-Stadion den Zweitligisten Wuppertaler SV und verlor nach einer starken Leistung nur knapp mit 2:4.
Zwei Jahre später erreichte man in einem weiteren Freundschaftsspiel gegen den Wuppertaler SV ein ebenso ehrenvolles Ergebnis. Dennoch konnte der Fachmann erkennen, dass die Leistungen des SSV nachgelassen hatte. Die alten Kämpen waren in die Jahre gekommen, und hatten ihren Zenit überschritten. Die jungen konnte diesen Leistungsdefizit nicht gleichwertig ausfüllen, so dass der SSV am Ende der Spielzeit 1960 / 61 mit zwei Punkten Rückstand auf TuRa Köln, die auf dem ersten Nichtabstiegplatz standen, den drittletzten Tabellenplatz belegte und damit in die Bezirksklasse Mittelrhein absteigen musste. Ein Jahr blieb Töpfer noch beim SSV Bergneustadt, der angestrebte sofortige Wiederaufstieg wurde jedoch verfehlt.
Zur Spielzeit 1962 / 63 kehrte Töpfer dann wieder zum VfL Gummersbach, wo er in den nächsten Jahren wiederholt versuchte, mit der Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Töpfer stand dabei nicht nur als Torwart seinen Mann, wenn er gebraucht wurde, spielte er auch im Sturm.
Als der VfL Gummersbach am 29. Mai 1965 in der heimischen Lochwiese den Bundesligisten 1. FC zu einem Freundschaftsspiel erwartete, stand Töpfer jedoch im Tor. Bereits in der 5. Spielminute schoss Hennes Löhr einen Freistoß aus 18 Metern aufs Tor, den Torwart Wolfgang Töpfer durch die Arme ins Tor gleiten ließ. Erst in der zweiten Halbzeit setzte sich die spielerische Überlegenheit durch. Hans Sturm, Toni Regh und erneut Löhr erzielen drei weitere Tore, trotz seines Fehlers beim 0:1 sorgte Töpfer mit seinen Paraden dafür, dass sich die Niederlage durchaus in Grenzen hielt.
Der VfL Gummersbach hatte sich indes weiter verstärkt, die Mannschaft war unter der Leitung von Hans Böhme zusammen gewachsen, zudem zeigten hervorragende Einzelspieler wie Dieter Pickardt, Jürgen Liedtke, Günter Leßmann oder Wolfgang Träger, der in der nächsten Spielzeit zum Südwest-Regionalligisten Eintracht Trier gehen sollte, ihr überragendes Können.
Am Ende dieser Spielzeit stand der VfL Gummersbach punktgleich mit dem TuS Lindlar den 1. Tabellenplatz. Da das Torverhältnis zu dieser Zeit leider noch keine Rolle spielte, Gummersbach hatte dabei eine Tordifferenz von plus 43, Lindlar von plus 16, so dass der VfL heutzutage direkt aufgestiegen wäre) setzte der Verband für den 21. Mai 1967 ein Entscheidungsspiel an, und setzte als Spielort den Sportplatz in Engelskirchen fest. An diesem Tag säumten fast 5.000 Zuschauer das Spielfeld um sich dieses Spiel anzuschauen. Zur Pause stand es nach einem recht ausgeglichenen Spiel noch torlos 0:0 unentschieden. Erst zwölf Minuten vor Schluss erzielte Siegfried Siegel nach schöner Vorlage von Dieter Huland das letztlich entscheidende Tor für den VfL, der damit erstmals den Aufstieg in die Landesliga schaffte.
Töpfer war gleichzeitig Trainer bei der SpVg Dümmlinghausen-Hesselbach in der 2. Kreisklasse Oberberg
Die erste Spielzeit in der Landesliga begann für Töpfer zwar mit einer 0:7 Niederlage, doch der Gegner, der Bundesligist MSV Duisburg, ließ diese Niederlage dann doch in einem andren Licht erscheinen. Am 11. Juli 1967 verlor Töpfer mit einer Oberbergischen Auswahlmannschaft vor 1.500 Zuschauer in der Lochwiese gegen den Bundesligisten MSV Duisburg mit 0:7. In der 25. Minute brachte MSV-Neuzugang Erwin Kostedde die Gäste mit 1:0 in Führung. Hartmut Heidemann erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Nach Wiederanpfiff sorgt dann Michael Bella sowie jeweils zweimal Djordje Pavlic und Horst Gecks für das standesgemäße Endergebnis
Wenige Wochen später gewann der VfL auch das erste Meisterschaftsspiel beim SSV Troisdorf nach Toren von Horst Rogge, Siegfried Siegel und Henke mit 3:1.
Auch in dieser Spielzeit war Töpfer Trainer bei der SpVg Dümmlinghausen.
1968 / 69 war Töpfer für eine Spielzeit Spielertrainer beim SV Frielingsdorf in der 1. Kreisklasse Rhein-Berg.
Zur Spielzeit 1969 / 70 sah man Töpfer dann wieder im Trikot des Landesligisten VfL Gummersbach. In der nächsten Spielzeit gab es beim VfL Probleme mit Trainer Heiner Frohwein, so dass sich der Vorstand Mitte Juli 1970 entschloss, Töpfer mit dem Trainer der 1. Mannschaft zu betrauen, so dass er als Spielertrainer fungierte. Als am 1. Spieltag die Amateurmannschaft von Bayer 04 Leverkusen mit 4:3 bezwungen wurde, wobei Töpfer selber noch das zwischenzeitliche 4:1 erzielte, schien auch alles auf einem guten Weg zu sein. Am 30. April 1971 wurde Töpfer vom Vorstand vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen, und durch Gerd Burkhardt ersetzt.
Zur Spielzeit 1971 / 72 wurde Töpfer Trainer beim westfälischen Verein Kiersper SC 04, die in der Bezirksklasse Westfalen spielten. Drei Jahre lang war Töpfer bei Kierspe tätig, ehe es ihn wieder einmal zum VfL zog. In der Spielzeit 1974 / 75 spielte er zunächst in der Reservemannschaft des VfL mit, als er am 9. Dezember 1974 ein Angebot des westfälischen Bezirksklassenvereins RSV Meinerzhagen erhielt, die Mannschaft als Nachfolger des freiwillig ausgeschiedenen Pavlovic zu übernehmen. Anderthalb Jahre blieb Töpfer in Meinerzhagen. Inzwischen war Töpfer ein gefragter Trainer geworden, und auch, wenn er nicht direkt zu Saisonbeginn einen Verein hatte, so dauerte es meistens nicht lange, ehe sich ein Vereinsvertreter bei ihm meldete. So wurde er im Oktober 1976 als Nachfolger des zurückgetretenen Erbes neuer Trainer beim TSV Ründeroth in der 1. Kreisklasse Oberberg. Auch hier blieb er anderthalb Jahre Trainer, ehe er zur Spielzeit 1978 / 79 Trainer beim Ligakonkurrenten SSV Marienheide wurde.
Zur Spielzeit 1981 / 82 übernahm Töpfer die A-Jugendmannschaft des VfL Gummersbach und startete damit eine wundervolle Erfolgsgeschichte. Er formte die Mannschaft aus der Sonderstaffel Oberberg zu einer starken Einheit, fügte neue Spieler hinzu und verbesserte die alten stetig. Am Ende seiner zweiten Spielzeit wurde der VfL zwar nur dritter in der Sonderstaffel, nahm aber dennoch an den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga Mittelrhein teil. Nach Siegen über den FV Bad Honnef, Jan Wellem Bergisch Gladbach und dem Siegburger SV reichte am letzten Spieltag ein Unentschieden gegen Schwarz-Weiß Stoitzheim, um den Aufstieg perfekt zu machen. In der ersten Spielzeit in der Verbandsliga spielten die Jugendlichen oftmals vor 700 – 1.000 Zuschauern und begeisterten diese mit attraktiven und erfolgreichen Fußball. Am Ende belegte der VfL Gummersbach hinter Bayer 04 Leverkusen, dem 1. FC Köln, Alemannia Aachen und dem TuS Höhenhaus einen hervorragenden 5. Tabellenplatz.
Neben seiner Tätigkeit als erfolgreicher Jugendtrainer war Töpfer über Jahre hinweg Ausbilder der Übungsleiter des Fußballkreises Oberberg.
Zur Spielzeit 1986 / 87 wurde Töpfer Trainer beim SV Frömmersbach in der Kreisliga A Oberberg. Trotz allem Engagements blieb der Erfolg aus. Am Ende belegte der SV Frömmersbach mit fünf Punkten Rückstand auf den TuS Brüchermühle, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den vorletzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga B Oberberg absteigen. Töpfer blieb trotzdem Trainer beim SV, verpasste aber knapp den anvisierten direkten Wiederaufstieg. Im dritten Jahr erreichte man dann nur noch einen biederen Mittelfeldplatz, woraufhin Töpfer seine Tätigkeit in Frömmersbach beendet.
Am 15. April 1991 wurde Töpfer dann als Nachfolger von Reinhold Tanzius neuer Trainer beim stark abstiegsbedrohten VfL Gummersbach in der Bezirksliga Mittelrhein. Das erste Spiel zu Hause gegen den TuS Stammheim ging auch prompt mit 0:2 verloren, und riss den VfL noch tiefer in der Abstiegsstrudel. Am vorletzten Spieltag gewann man beim TuS Wiehl mit 1:0, und als dann am letzten Spieltag der VfL Leverkusen auf heimischen Platz mit 2:0 bezwungen werden konnte, war der Klassenerhalt nach sagenhaften 14:4 Punkten aus den letzten neun Spielen geschafft.
Nach seinem Ende beim VfL war Töpfer noch einige Jahre im Dienst des Fußballkreises Oberberg tätig, bevor er mit 60 Jahren die aktive Trainertätigkeit beendete.
Dennoch sah man Töpfer jahrelang in der Alt-Herren-Mannschaft des VfL Gummersbach auf den Sportplätzen nicht nur des Oberbergischen Kreises. Und das auch HEUTE noch!
27. Januar 1953 (Klaus-Dieter Stenzel wird 60)
Klaus-Dieter Stenzel, aber eigentlich nur als „Stümmel“ bekannt, wurde am 27. Januar 1953 in oberbergischen Ründeroth geboren. Schon früh meldete sich der fußballbegeisterte Stenzel beim örtlichen Sportverein, dem TSV Ründeroth an, wo er mit den Jahren die entsprechenden Jugendmannschaften durchlief. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich gehörte er dem Stamm der 1. Seniorenmannschaft an, die in der höchsten oberbergischen Fußballliga, der 1. Kreisklasse spielten. Drei Jahre lang spielte er am Ohl, als der beste oberbergische Fußballverein, der VfL Gummersbach auf den talentierten Mittelfeldspieler aufmerksam wurden und ihm ein Angebot zum Vereinswechsel unterbreiteten.
Zur Spielzeit 1974 / 75 zog Stenzel erstmals das blaue Trikot des VfL an, die zu diesem Zeitpunkt in der Spitze der Landesliga Mittelrhein, der zweithöchsten Amateurliga im Verband spielte. Unter Trainer Norbert Lessle spielte der VfL, geprägt von Spielern wie Torwart Reinhold Tanzius, Libero Hans-Peter Kessler, Mittelfeldstratege Mucki Rieke und Torjäger Detlef Havemann, eine grandiose Saison, und scheiterte mit nur einem Punkt Rückstand auf den Meister TuS Lindlar äußerst knapp am Aufstieg in die höchste deutsche Amateurliga. In zweiten Jahr belegte der VfL noch den vierten Tabellenplatz. Dann erfuhr die Mannschaft nach und nach eine Änderung, viele Erfolgsgaranten wurden älter oder verließen den Verein, so dass es in der Tabelle immer weiter runter ging.
Zwischendurch bekam Stenzel immer wieder Gelegenheit, in interessanten Freundschaftsspielen, sein technisches und spielerisches Vermögen zu zeigen. Am 9. Juli 1977 standen sich in der Gummersbacher Lochwiese eine kombinierte Mannschaft der beiden Landesligisten VfL Gummersbach und des SSV 08 Bergneustadt und die japanische Nationalmannschaft gegenüber, dessen bekanntester Spieler Yasuhiko Odudera war, der zu diesem Zeitpunkt beim Bundesligisten 1. FC Köln unter Vertrag stand. Nach einer torlosen ersten Halbzeit bezwingt Usui Torwart Bernd Podak zum 1:0. In der 84. Minute verlängerte Detlev Havemann eine Flanke von Erfried Martel mit dem Kopf zum 1:1. Drei Minuten später sorgte Sowa mit einem überraschenden Schuß für das 2:1. Im selben Jahr gewann der VfL den Kreispokal Oberberg nach einem Sieg im Wiederholungsspiel über eben jenen SSV 08 Bergneustadt.
Im folgenden Jahr bestritt der VfL vor 3.500 Zuschauer ein Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten FC Schalke 04. In der 17. Spielminute brachte Helmut Kremers die Gäste mit 1:0 in Führung. Zweimal Klaus Fischer und einmal Lander erhöhten auf 4:0, ehe den Hausherrn durch Müller nach einem Fehler von Torwart Sandhove per Kopfball der Ehrentreffer gelang. Bernd Thiele und Uli Bittcher sorgen dann für den 6:1 Endstand
Am Ende dieser Spielzeit stand dann jedoch nach Jahren des Hochgefühl eine Riesenenttäuschung. Der VfL verschliss mit Coskun Tas, Janos Magyar und Hans Schreiner drei Trainer und belegte letztlich, mit neun Punkten Rückstand auf Wacker Merkenich den letzten Tabellenplatz. Somit ging es nach elf Jahren Landesliga wieder in die Bezirksliga.
Stenzel blieb den VfL trotzdem treu und spielte noch ein Jahr in der Bezirksliga, welches der VfL zwar auf einem 3. Tabellenplatz, jedoch mit elf Punkten Rückstand auf Meister Union Rösrath beendete.
So wechselte Stenzel zur Spielzeit 1980 / 81 wieder zum TSV Ründeroth zurück, die inzwischen ein Ligakonkurrent des VfL geworden war. Spielertrainer Wolfgang Träger war dabei, mit motivierten Spielern den Verein langfristig in die Landesliga zu führen. Zwei Jahre lang spielte Stenzel beim TSV, ehe es ihm zur neuen aufstrebenden Macht im oberbergischen Fußball trieb.
Der äußerst ehrgeizige Manager des FC Hansa Vollmerhausen Hans-Jürgen Dommaschk holte mit „unschlagbaren“ Argumente gute bis sehr gute Spieler zur Hansa. Im ersten Jahr bei der Hansa lief es noch nicht rund, doch im folgenden Jahr gehörte man von Beginn an zur Spitze. Nach dem 25. Spieltag der Spielzeit 1983 / 84 stand die Hansa mit einem Punkt Vorsprung auf den VfL Gummersbach an der Tabellenspitze, und hatte am letzten Spieltag ein vermeintlich leichtes Heimspiel gegen den SV Frömmersbach, dem 9. der Tabelle. Im Grunde genommen konnte gar nichts schief laufen, so hatte Dommaschk auch eine große Feier organisiert, die zur Feier des Aufstiegs noch auf dem Platz stattfinden sollte. Doch wie gegen den großen FC Bayern heutzutage, gaben die Gegner gegen die Hansa meistens alles, und während bei den Gästen alles klappte, vor allem die Einstellung, konnte die Spieler der Hansa ihre Nervosität nicht abschalten. Als der Schiedsrichter nach 90 Minuten abpfiff, stand es in Vollmerhausen 1:1 unentschieden, und da der VfL zur selben Zeit mit 4:2 in Wildbergerhütte gewonnen hatte, war der VfL aufgrund des besseren Torverhältnisses aufgestiegen.
Zur Winterpause der folgenden Spielzeit sah es indes noch gar nicht nach einem Erfolg für die Hansa aus. Zwar belegte man den 2. Tabellenplatz, doch bereits fünf Punkte hinter dem VfR Marienhagen. Doch abgerechnet wird am Schluss, und da stand Hansa diesmal unangefochten auf dem 1. Tabellenplatz, und spielte damit zum ersten Mal in der eigenen Vereinsgeschichte in der Bezirksliga. Die Mannschaft hatte inzwischen das Aussehen einer oberbergischen Kreisauswahl. Die Torhüter Reinhold Baum und Wolfgang Lindenau, die Brüder Wolfgang und Helmut Braun, Hermann Müller, Klaus Dieter Stenzel, Rainer Schumacher, um nur einige der wirklich guten Spieler zu nennen, die zur Hansa gewechselt waren.
Trainer der Mannschaft war Wolfgang Klein. Und Dommaschk investierte weiter in die Mannschaft. Einer der besten Torjäger im Oberbergischen überhaupt, Jörg Telgheider wechselte zur Hansa, Frank Frede, Ralf Roggendorf, Thorsten Brauckmann, alles Spieler zumindest mit Landesligaerfahrung ergänzten den Kader. Zur Winterpause als Vierter noch mit Blick nach oben, am Ende dann doch im Mittelmaß. Die Mannschaft kostete viel Geld, welches Dommaschk bisher bereitgestellt hatte, doch auch bei ihm flossen die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Mannschaft nicht im Überfluss. Als dann am Ende der Spielzeit 1986 / 87 die finanziellen Zusagen nicht mehr erfüllt werden konnten oder die „Aufwandsentschädigungen“ drastisch gekürzt wurden, fand sich der Vereinsvorstand in einer Flut von Abmeldungen wieder, darunter auch die von Klaus-Dieter Stenzel.
Stenzel fand den Weg zum VfL Gummersbach, wo Trainer Dietmar Weller einige erfahrene Recken zu schaffen. Stenzel stellte sich ganz in den Dienst der Mannschaft und hatte Erfolg. Am Ende dieser Spielzeit belegte der VfL mit zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Kalk den 1. Tabellenplatz und schaffte damit den Wiederaufstieg in Landesliga Mittelrhein. In der folgenden Spielzeit wollte sich der inzwischen 35-jährige Stenzel den umfangreichen Streß nicht mehr unbedingt antun und spielte in der Reservemannschaft des VfL, die in der Kreisliga B ebenfalls um den Aufstieg spielte. Auch hier zeigte sich immer wieder die große Klasse des Klaus-Dieter Stenzel, der zusammen mit Frank Riedel und Manfred Scholle das Gesicht der Mannschaft prägte. Am Ende belegten sie mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FC Reichshof den 1. Tabellenplatz und stiegen damit in die Kreisliga A Oberberg auf. In der Endphase der Landesliga-Meisterschaft wurde Stenzel auf wieder in der 1- Mannschaft eingesetzt, konnte den letzten Platz und den damit verbundenen Abstieg aber nicht verhindern.
Zur Spielzeit 1989 / 90 nahm Stenzel das Angebot des SSV Denklingen an, die 1. Mannschaft, die in der Kreisliga B spielte, als Spielertrainer zu betreuen. Drei Jahre lang blieb Stenzel in Denklingen tätig, ehe es ihn zum dritten mal in die Lochwiese trieb. Stenzel hatte soviel Gefallen am Trainerdasein gefunden, dass er diese Tätigkeit auch beim VfL ausführte, die inzwischen bis in die Kreisliga A durchgereicht worden waren. In der Spielzeit 1992 / 93 belegte der VfL in der Meisterschaft den 3. Tabellenplatz und im Endspiel um den Kreispokal unterlag man den SV Morsbach mit 2:4. Die folgende Spielzeit beendete man unbefriedigend im Mittelfeld.
1994 / 95 sah man Stenzel im rot-schwarzen Trikot des B-Kreisligisten TuRa Dieringhausen über den Aschenplatz am Hammerhaus laufen, ehe er sich zur folgenden Spielzeit abermals in Denklingen anmeldete. DreiJahre lang sollte er die Mannschaft als Spielertrainer betreuen, ein weiteres Jahr blieb Stenzel als Spieler beim SSV.
Zur Spielzeit 1999 / 00 kehrte Stenzel zum Ursprung seiner großen Laufbahn zurück, an den Ohl und wurde Trainer beim TSV Ründeroth. Dieser spielte nunmehr in der Kreisliga B und erhoffte sich von Stenzel und seiner jungen Mannschaft den Aufstieg. Nach einer grandiosen Saison wurde das gesetzte Ziel mehr als erfüllt. Mit 27 Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des TuS Derschlag, bei einem Torverhältnis von 151:27 stand der TSV souverän auf dem 1. Tabellenplatz und schaffte damit den Aufstieg in die Kreisliga A Oberberg. Ein weiteres Jahr betreute Stenzel die Mannschaft, ehe er sich zumindest vom Amt des Trainers zurückzog. Trotzdem konnte Stenzel der nunmehr 48-jährige die Füße nicht stillhalten und wurde zu Beginn der Spielzeit 2001 / 02 immer wieder in der 1. Mannschaft mitspielte.
Am 20. November 2001 übernahm er dann als Nachfolger von Boros Rados das Traineramt beim SSV Denklingen in der Kreisliga A Berg. Die Mannschaft spielte eine gute Saison und stand im Mittelfeld der Liga, als es vor dem letzten Spieltag eine überraschende Entwicklung gab. Der Vorstand des SSV Denklingen zog die 1. Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurück, und stand damit als erster Absteiger in die Kreisliga B fest. Trainer Klaus-Dieter Stenzel wollte dem Verein jedoch erhalten bleiben. Nur zwei Wochen später teilte Stenzel dem Vorstand dann doch seinen Entschluss mit den Verein am Saisonende zu verlassen. "Er hat bei uns gekündigt. Wahrscheinlich war ihm die Situation doch zu unsicher", erklärte der Vereinsvorsitzende Heiner Weber.
Zu Beginn der Spielzeit 2002 / 03 übernahm Stenzel erneut das Traineramt beim TSV Ründeroth, aber auch hier sollte er schnell Überraschungen erleben. In der Winterpause zog der Verein die 1. Mannschaft sich aus dem laufenden Spielbetrieb zurück und stand damit als erster Absteiger in die Kreisliga B Berg fest. Nach dem Rückzug der 1. Mannschaft des TSV Ründeroth wurde Stenzel als Nachfolger von Karl-Günter Mörchen neuer Trainer der ehemaligen Reservemannschaft in der Kreisliga B Berg
In den folgenden Jahren konnte Stenzel das Fußballspielen einfach nicht lassen, was für seine ausgezeichnete Gesundheit und Kondition spricht. Im Jahr 2004 stand er als 51-jähriger in der Ü32-Mannschaft des TSV Ründeroth, die sich bis ins Endspiel um die Kreismeisterschaft spielte
Zur Spielzeit 2005 / 06 wurde Stenzel abermals Trainer beim TSV Ründeroth, die inzwischen in den Niederungen des oberbergischen Fußballs in der Kreisliga C angekommen waren. Den letzten Triumph des Aufstiegs mußte er letztlich Klaus Kaltenbach überlassen, da er just für den Zeitpunkt des Entscheidungsspiels eine unaufschiebbare Urlaubsreise geplant hatte.
Am 20. Januar 2010 erhielt Stenzel ein Angebot von seinem alten Kumpel Eckhard Klees, dem 2. Vorsitzenden des C-Kreisligisten BSV Viktoria Bielstein. Dieser suchte nach dem Rücktritt von Kai Pickardt einen neuen Trainer für die 1. Mannschaft. Nach einigen Gesprächen übernahm Stenzel die Aufgabe. Erst am Ende der Spielzeit 2011 / 12 übergab er dieses Amt an Thorsten Lenger.
Außer auf den Fußballplätzen trieb es dem sportlichen Stenzel auch auf einen anderen, jedoch sicherlich weitaus gepflegterem, Rasenplatz, in entsprechenden Fachkreisen nur Green oder Fairway genannt. Stenzel wurde Mitglied im Goldclub Oberberg, und betrieb als Techniker diesen Sport sicherlich mit derselben Eleganz und Erfolg wie früher den Fußballsport.
23. Januar 1938 (Horst Groß wird 75)
Horst Groß wurde am 23. Januar 1938 im ostpreußischen Elbing geboren. In den Wirren des 2. Weltkriegs musste die Familie Elbing verlassen und fand letztlich im Oberbergischen Kreis eine neue Heimat.
Der fußballbegeisterte Groß trat dem örtlichen Fußballverein TuRa Dieringhausen bei, wo er in den verschiedenen Jugendmannschaften sein großes Talent als Verteidiger zeigte. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich wurde Groß Stammspieler in der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse, spielten
Bereits in seiner ersten Seniorenspielzeit sollte ihm der erste Erfolg beschieden sein. Am Ende der Spielzeit 1956 / 57 stand die TuRa Dieringhausen, punktgleich mit dem TuS Wiehl, an der Tabellenspitze.
Im Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft gewann die TuRa Dieringhausen am 1. Mai 1957 in Engelskirchen gegen den TuS Wiehl erst nach Verlängerung mit 4:3. In einem jederzeit spannenden Spiel stand es zur Pause 1:1 unentschieden, und am Ende der regulären Spielzeit 2:2 unentschieden, so dass es zu einer Verlängerung kam. Auch hier bleibt es weiter spannend, so dass am Ende die TuRa nur knapp mit 4:3 gewann, und sich damit die Meisterschaft und die Qualifikation zur Aufstiegsrunde sicherte
Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg zur Bezirksliga Mittelrhein gewann die TuRa am 2. Juni 1957 in Köln-Vingst gegen den Bergheimer Kreismeister Borussia Königshofen mit 4:0. In der Anfangsphase der Begegnung stand die TuRa erheblich unter Druck, und konnte sich nur langsam befreien. In der 31. Minute brachte Dietmar Babel die TuRa mit 1:0 in Führung. noch vor der Pause erhöhte Günter Siepe auf 2:0. Abermals Siepe und Günter Politz sorgten dann nicht nur für den letztlich deutlichen Endstand, sondern auch für den Aufstieg.
In seinem ersten Jahr in der Bezirksklasse spielte Groß selber auf sehr hohem Niveau, so dass er mehrfach in die oberbergische Kreisauswahlmannschaft berufen wurde. Am 27. Juni stand diese Auswahl vor 1.000 Zuschauer auf dem Ründerother Sportplatz dem Oberligisten Meidericher SV gegenüber. Von Beginn an führten die Gäste ein technisch großartiges Spiel vor und führten zur Pause bereits mit 5:0. Heinz Versteeg war mit vier Toren der herausragende Spieler. Für die Oberberger trafen Karl Reinke mit einem Fallrückzieher und Manfred Bauer nach einem indirekten Freistoß. Letztlich gewann Meiderich mit 8:2. und Groß zählte auch in diesem Spiel zu einem der herausragenden Persönlichkeiten. Dieses Talent blieb natürlich nicht wirklich unentdeckt.
So erhielt Groß vom Trainer des Südwest-Oberligisten 1. FC Kaiserslautern, immerhin der Verein, in dem mit Fritz u. Ottmar Walter, Werner Liebrich, Werner Kohlmeyer und Horst Eckel fünf Weltmeister von 1954 spielten, für Anfang Mai eine Einladung zu einem einstündigen Balltraining. Dieses Training hatte er wohl mit Bravour bestanden, denn man überlegte in Kaiserslautern schon ernsthaft, Groß für die Oberligamannschaft zu verpflichten. In einem Freundschaftsspiel konnte sich Groß selber einen Eindruck von der Lauterer Mannschaft machen, auch wurden ihm dort Zusagen hinsichtlich seiner beruflichen Zukunft gemacht. Nach eigenen Angaben waren die Pfälzer aufmerksam geworden, als er im Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft TuRa gegen Wiehl als Stopper eine großartige Partie ablieferte. Letztlich kam der Vertrag dann aber doch nicht zustande, da er den hohen Ansprüchen von Trainer Schneider doch nicht genügte.
Mit der Mannschaft lief es leider nicht so gut, denn am Ende dieser Spielzeit belegte die TuRa Dieringhausen mit zwei Punkten Rückstand auf Germania Dattelfeld, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den vorletzten Tabellenplatz und musste damit nach nur einem Jahr wieder in die 1. Kreisklasse absteigen
Die nächsten drei Jahre spielte die TuRa in der Liga zwar gut mit, aber nicht gut genug, um sich den Meistertitel erneut zu holen. Erst in der Spielzeit 1961 / 62 sollte es wieder klappen.
In der Abschlußtabelle belegte die TuRa mit sieben Punkten Vorsprung auf den TuS Wiehl den 1. Tabellenplatz. In der folgenden Aufstiegsrunde stand man dann, gemeinsam mit dem Kaller SC auf dem 2. Platz, so dass ein Entscheidungsspiel Klarheit über den zweiten Aufsteiger in dieser Gruppe bringen musste.
Dort gewann die TuRa gegen Kall mit 2:0 und stieg damit wieder in die Bezirksklasse Mittelrhein auf.
Diesmal ging man verstärkt die Spiele der Bezirksklasse an, und schaffte souverän den Klassenerhalt. Mit der Zeit wurde die Mannschaft immer stärker, so dass man auch die Saisonziele höher ansetzten konnte.
Am Ende der Spielzeit 1964 / 65 belegte die TuRa Dieringhausen mit sechs Punkten Rückstand auf den Meister SC Nord Köln bereits den 2. Tabellenplatz
Die folgende Spielzeit begann mit einem absoluten Paukenschlag. In einem Freundschaftsspiel gewann TuRa Dieringhausen, verstärkt mit einigen auswärtigen Spielern, vor 3.000 Zuschauer am heimischen Hammerhaus gegen den Bundesligisten und Deutschen Pokalsieger Borussia Dortmund sensationell mit 4:3. In einem völlig ausgeglichenen Spiel trafen für die Hausherren Hubert Broichhagen, der Elsenrother Fredi Hennecken, Horst Groß und Karl-Heinz Babel. Für die durchaus nicht enttäuschenden Gäste waren Ockmann und Bayer, bei einem Eigentor, erfolgreich.
In der Meisterschaft setzte sich die TuRa direkt an der Tabellenspitze fest, spielte eine grandiose Saison und belegte am Ende mit zwei Punkten Vorsprung auf den TuS Oberlar 07 den 1. Tabellenplatz. Damit hatte die TuRa zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein geschafft, damals die zweithöchste Amateurklasse in Deutschland
Ein Jahr konnte man sich in dieser Klasse halten, am Ende des zweiten Jahres stand leider der Abstieg frühzeitig fest. Am Ende fehlten ganze 17 Punkte auf den SSV Troisdorf 05, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand
Groß blieb der TuRa treu, auch wenn es ihm an guten Angeboten nicht gemangelt haben dürfte.
Am 15. Juni 1969 machte Borussia Dortmund erneut seine Aufwartung am Hammerhaus. Auch diesmal verstärkte sich die TuRa, so dass die 2.000 Zuschauer eine recht starke Heimmannschaft sahen. Von den stark ersatzgeschwächten Gästen ging an diesem Tag jedoch kein großer Glanz aus. In der ersten halben Stunde hielten die Amateure sogar noch mit, ehe Friedhelm Lehmann das 1:0 für den BVB markierte. In der zweiten Halbzeit sorgte dann Reinhold Wosab mit zwei Toren für den 3:0 Endstand
In der folgenden Spielzeit erfolgte dann der Abstieg in die 1. Kreisklasse
Groß gehörte inzwischen zum festen Inventar der TuRa und machte dementsprechend auch den Zusammenschluss mit Hansa Vollmerhausen zum FC Aggertal mit. Die Spielzeit 1976 / 77 sollte dann doch seine letzte am Hammerhaus sein, mit 39 Jahren verließ er die TuRa und nahm das Angebot der DJK Gummersbach an, den Verein als Spielertrainer zu betreuen, und mit der Mannschaft den angestrebten Aufstieg in die Kreisliga A zu erreichen.
In den folgenden Jahren zeigte Groß im roten Trikot der DJK auf den oberbergischen Sportplätzen mehr als einmal seine Klasse als Fußballspieler.
Zur Spielzeit 1978 / 79 trat Groß mit großem Engagement und entsprechenden Torerfolg in der Reservemannschaft des 1. FC Reichshof auf.
Und als Horst Groß dann am Ende der Spielzeit 1980 / 81 mit 43 Jahren seine aktive Laufbahn bei der DJK Gummersbach dann wirklich beendete, war der oberbergische Fußball um eine große Persönlichkeit ärmer.
Als Ende 2008 oberbergische Fußballexperten in Zusammenarbeit mit der Oberbergischen Volkszeitung die „Mannschaft des Jahrhunderts“ suchten, wurde Horst Groß mit einem großen Stimmenanteil als Verteidiger in diese Mannschaft gewählt.
6. Januar 1943 (Ulrich Strauß wird 70)
Ulrich Strauß wurde am 6. Januar 1943 im ostpreußischen Stuhm geboren. Als sich der 2. Weltkrieg dem Ende zu neigte und die Rote Armee dem östlichsten Teil Deutschlands bedrohlich nahe kam, entschloss sich die Familie mit dem knapp zwei Jahre alten Jungen zur Flucht und kam unter Umwegen ins Oberbergische, wo sie im Gummersbacher Ortsteil Frömmersbach eine neue Heimat fand.
Im Alter von 14 Jahren schloss sich der fußballbegeisterte Strauß dem örtlichen Sportverein SV Frömmersbach an, wo er in der Folge die entsprechenden Jugendmannschaften durchlief. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich gehörte er aufgrund seiner Fähigkeiten dem Stamm der 1. Seniorenmannschaft an, die zu diesem Zeitpunkt in der höchsten oberbergischen Fußballklasse, der 1. Kreisklasse spielten. Zwar musste der SV am Ende der Spielzeit 1962 / 63 als Vorletzter den Gang in die 2. Kreisklasse antreten, doch dort hielt sich der SV nur ein Jahr auf, dann spielte man als Staffelmeister wieder in der 1. Liga.
Dasselbe Szenario wiederholte sich in den nächsten Jahren noch zweimal. Am Ende der Spielzeit 1969 / 70 belegte Frömmersbach den vorletzten Tabellenplatz, um in nächsten Jahr als glorreicher Meister wieder zurückzukehren.
Besonders tragisch erwies sich der nächste Abstieg. Am Ende der Spielzeit 1976 / 77 stand der SV Frömmersbach auf einen normalerweise beruhigenden 11. Tabellenplatz. Bisher hatte dieser viertletzte Tabellenplatz immer ausgereicht, um die Klasse zu halten. Da aber ausgerechnet in dieser Spielzeit mit dem RS 19 Waldbröl, dem SV Morsbach und dem VfR Marienhagen gleich drei oberbergische Vereine aus der Bezirksklasse Mittelrhein in die 1. Kreisklasse abgestiegen waren, musste auch Frömmersbach in die 2. Kreisklasse absteigen.
Nach dem vierten Aufstieg in der Kreisliga A hatte zur Spielzeit 1978 / 79 Dietmar Krumpholz das Traineramt von Rolf Semrau übernommen und mit ihm eine hoch motivierte und schon sehr homogene Mannschaft. Am Ende sollte es die beste Saison in der Vereinsgeschichte werden, auch wenn letztlich der ganz große Erfolg ausblieb.
Zunächst erreichte der SV zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte das Endspiel um den Kreispokal, wo sie im Mai 1979 auf den zwei Klassen höher spielenden Landesligisten SSV 08 Bergneustadt trafen. In einem großartigen, durchaus auf Augenhöhe stehenden, Spiel stand es am Ende der regulären Spielzeit 2:2 unentschieden. Als Günter Gerheim in der 95. Minute den SV mit 3:2 erstmals in Führung schoss, bahnte sich eine Überraschung an. Doch diesmal wahrte der SSV kühlen Kopf. Angetrieben von Spielertrainer Willi Rehbach schaffte Bergneustadt den Ausgleich, als Dieter Joost in der 108. Minute zum 3:3 traf.
Eine Woche später standen sich beiden Mannschaften im Wiederholungsspiel gegenüber. In der ersten halben Stunde spielte der Landesligist zwar überlegen, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Dann hatte auch der Kreisligist in das Spiel gefunden. Angeführt von ihrem überragenden Spielmacher Dietmar Krumpholz übernahm der Außenseiter mehr und mehr die Initiative. Beim Seitenwechsel sahen die knapp 300 Zuschauer einen schwachen SSV und einen forsch ausspielenden Kreisligisten, dennoch stand es noch torlos 0:0 unentschieden. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff schloss Gert Buschmann einen Konter des SSV mustergültig ab und überwand SV-Torwart Jürgen Cronrath zur glücklichen 1:0 Führung. Die Frömmersbacher spielten jedoch unverdrossen weiter sehr gut mit, und kamen in der 64. Minute durch Veith zum absolut verdienten Ausgleich. Nach Angaben des Frömmersbacher Vorsitzenden Bremicker wurde der Schiedsrichter nun zur entscheidenden Person auf dem Platz. Zunächst habe er beim Stand von 1:1 ein klares Foul an Krumpholz im Strafraum auf die 16-Meter-Linie verlegt. Und dann habe er einen normalen Pressschlag von Krumpholz mit SSV-Verteidiger Helmut Naß als Foul von Krumpholz gewertet, und ihn mit einer 10.Minuten-Strafe belegt. Diese Überlegenheit nutzte der SSV dann aus; fünf Minuten vor Schluss brachte Helmut Naß den SSV erneut in Führung. Die Frömmersbacher versuchten zwar noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, mit einem Spieler weniger gelang dies jedoch nicht unbedingt. Mit dem letzten Angriff des Spiels sorgte dann Anton Schotok mit seinem Tor zum 3:1 für die endgültige Entscheidung. Beim Schlusspfiff des Schiedsrichters hatte der SSV einen glücklichen Sieg davon getragen.
Trotz dieser kleinen Enttäuschung blieb der SV in der Meisterschaft eine Macht. In der Abschlußtabelle belegte der SV punktgleich mit dem SSV Wildbergerhütte und dem BV 09 Drabenderhöhe den 1. Tabellenplatz. Leider zählte damals noch nicht das heute übliche Torverhältnis, denn hier hatte der SV das beste und wäre somit aufgestiegen. Auch die heute übliche 3-Punkte-Regelung gab es leider noch nicht, denn auch dabei hätte der Aufsteiger SV Frömmersbach geheißen. So setzte der Kreis eine Aufstiegsrunde an. Im ersten Spiel hatte der SSV Wildbergerhütte den BV 09 Drabenderhöhe mit 2:0 besiegt. Im zweiten Spiel unterlag der SV Frömmersbach dem SSV Wildbergerhütte mit 0:1 und musste den Traum vom Aufstieg begraben.
Strauß spielte noch weiter in der 1. Seniorenmannschaft, ehe er Anfang der Achtziger Jahre mit fast Vierzig Jahren seine Laufbahn, die er über 25 Jahre hinweg bei nur einem Verein erlebte, langsam ausklingen ließ.
Doch hieß es nur Abschied nehmen vom offiziellen Fußball im Seniorenbereich. Mit fast demselben Aufwand an Zeit und körperlicher Anstrengung spielte Strauß nunmehr in der Alt-Herren-Mannschaft des Vereins und spielte und spielte und spielte, zwar in den letzten Jahren etwas langsamer und bedächtiger aber sicherlich nicht weniger ehrgeizig. Und wenn es als Spieler gar nicht ging, dann tat er sich als Betreuer und Teammanager hervor.
17. Dezember 1937 (Jürgen Liedtke wird 75)
Hans-Jürgen Liedtke, der allen eigentlich nur als Jürgen bekannt ist, wurde am 17. Dezember 1937 in Friedrichsberg (Westpreußen) geboren. Als am Ende des 2. Weltkriegs die russische Armee in Westpreußen einrückte, musste die Familie fliehen und siedelte sich im Ruhrgebiet an. In Gelsenkirchen verbrachte Liedtke seine weitere Jugend. Dort meldete sich der fußballbegeisterte Junge beim großen FC Schalke 04 an. In der Schülermannschaft spielte er zusammen mit den späteren Größen Willi Koslowski, Waldemar Gerhardt oder Helmut Laszig.
Mit 18 Jahren zog Liedtke aus familiären Gründen ins Oberbergische. In seinem neuen Wohnort Bergneustadt erhielt er wenig später eine Arbeitsstelle beim örtlichen Großunternehmen Dr. Hermann Müller. In dieser Firma arbeiteten natürlich auch viele Spieler des örtlichen Fußballvereins SSV 08 Bergneustadt, die unter ihrem bayerischen Trainer Curt Kreile in der Landesliga Mittelrhein spielte. Zu diesem Zeitpunkt handelte es sich dabei um die vierthöchste Spielklasse in Deutschland, der zweithöchsten Amateurklasse im Fußballverband Mittelrhein
Als die 1. Mannschaft aufgrund einer Grippewelle zu wenig Leute hatte, erinnerten sich die Mitarbeiter an den ehemaligen Jugendspieler des FC Schalke 04 und erreichten in einigen Gesprächen, dass er sich beim SSV anmeldete, um schon am Wochenende in einem Meisterschaftsspiel in Schlebusch mitwirken zu können. Aufgrund seiner Fähigkeiten wurde Liedtke als Stürmer schnell Stammspieler in der Mannschaft. Ende der 50er Jahre gehörte der SSV zu den etablierten Vereinen im Mittelrhein.
Nach sehr erfolgreichen Jahren in der Landesliga musste auch der SSV der zunehmenden Überalterung in der Mannschaft Tribut zahlen. Am Ende der Spielzeit 1960 / 61 belegte Bergneustadt mit zwei Punkten Rückstand auf die TuRa Köln, die auf dem ersten Nichtabstiegplatz stand, den drittletzten Tabellenplatz und musste damit in die Bezirksklasse absteigen.
Nach diesem Abstieg verließ auch Liedtke den Verein und schloss sich zur neuen Spielzeit dem neuen Ligakonkurrenten VfL Gummersbach an, der dabei war, eine starke Mannschaft aufzubauen.
Vielleicht mag sich Liedtke in diesem Zusammenhang ein klein wenig geärgert haben, als der VfL am Ende der Spielzeit 1962 / 63 mit nur einem Punkt Rückstand auf dem Staffelmeister den Aufstieg nur knapp verpasste, und der Meister dann auch noch SSV 08 Bergneustadt hieß.
In den nächsten Jahren spielte der VfL immer eine starke Rolle in der Bezirksliga, ohne das der große Erfolg gelingen wollte. Entschädigt wurde Liedtke mit einigen hochkarätigen Freundschaftsspielen, darunter eine sehr ehrenvolle 0:4 Niederlage in der heimischen Lochwiese gegen den Bundesligisten 1. FC Köln mit 0:4. Hennes Löhr, Hans Sturm und Toni Regh hießen die Torschützen für die Domstädter
Am Ende der Spielzeit 1966 / 67 belegte der VfL Gummersbach in seiner Staffel punktgleich mit dem TuS Lindlar den 1. Tabellenplatz. Am 21. Mai 1967 gewann der VfL das angesetzte Entscheidungsspiel um die Staffelmeisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein vor 5.000 Zuschauer in Engelskirchen gegen Lindlar knapp mit 1:0. Zur Pause stand es in einem recht ausgeglichenen Spiel noch torlos 0:0 unentschieden. Erst zwölf Minuten vor Schluss erzielte Siegfried Siegel nach schöner Vorlage von Dieter Huland das letztlich entscheidende Tor für den VfL.
Obwohl Liedtke die komplette fußballerische Ausbildung einer Jugendzeit fehlte, hatte er sich so gut entwickelt, dass er mehrfach in die Oberbergische Kreisauswahlmannschaft berufen wurde. Am 11. Juli 1967 verlort diese Auswahlmannschaft vor 1.500 Zuschauer in der Lochwiese gegen den Bundesligisten MSV Duisburg mit 0:7. Torschützen für den MSV waren unter anderem die Nationalspieler Erwin Kostedde, Hartmut Heidemann oder Michael Bella. Im nächsten Jahr empfing der VfL Gummersbach wieder einmal den 1. FC Köln zu einem Freundschaftsspiel, Wolfgang Overath, Carl-Heinz Rühl und Co. gewannen vor 5.500 Zuschauer in der Lochwiese mit 10:0, ein Erlebnis war es trotzdem.
In den folgenden Jahren spielte Liedtke nur noch sporadisch in der Landesligamannschaft, aktiv war er vor allem in der Reservemannschaft in der 2. Kreisklasse Oberberg, deren Trainer auch zudem zeitweise war. Bis zur Spielzeit 1972 / 73 sah man den 35-Jährigen im blauen Trikot des VfL.
Zur Spielzeit 1973 / 74 suchte er sich dann eine neue Herausforderung und wurde Trainer beim TuS Eckenhagen, die in der 2. Kreisklasse Oberberg spielten. Sein Engagement zahlte sich für den Verein sofort aus, denn am Ende dieser Spielzeit belegte der TuS mit zehn Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des SSV 08 Bergneustadt den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die 1. Kreisklasse, der höchsten Spielklasse im Kreis auf. Zwei Jahre betreute er die 1. Mannschaft, als er während der laufenden Spielzeit 1975 / 76 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zeitweise aufgeben musste. Als dann im Juli der folgenden Spielzeit das Training beim TuS Eckenhagen wieder anfing, stand Liedtke in alter Frische als Trainer an der Linie. Am Ende dieser Spielzeit war der Verein jedoch vom Glück verlassen. In der Schlusstabelle belegte der TuS Eckenhagen mit einem Punkt Rückstand auf den SV Frömmersbach den 12. Tabellenplatz. Normalerweise reichte dieser Tabellenplatz aus, um die Klasse zu erhalten. Da aber ausgerechnet in dieser Spielzeit drei oberbergische Vereine aus der Bezirksklasse Mittelrhein in die 1. Kreisklasse abstiegen, musste Eckenhagen in die 2. Kreisklasse absteigen.
Hierauf beendete Liedtke seine Tätigkeit als Trainer und schloss sich wieder dem VfL Gummersbach an, wo er in der Alt-Herren-Mannschaft aktiv war. Dort sah man ihn dann noch mit 57 Jahren auf den oberbergischen Sportplätzen hinter dem Ball her rennen, mehr oder weniger zumindest, was für einen Stürmer der alten Fußballordnung ja durchaus üblich war.
26. November 1962 (Jupp Geisler wird 50)
Hermann Josef Geisler, von den meisten jedoch nur Jupp genannt wurde am 26. November 1962 in Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis geboren. Schon in jungen Jahren trat der fußballbegeisterte Knirps dem örtlichen Sportverein SV Eitorf 09 bei, wo er in der Folge sämtliche Jugendmannschaften durchlief. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich wurde er Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielte. Aufgrund seiner überragenden Leistungen wurden in dieser Zeit auch andere Vereine auf den talentierten Stürmer aufmerksam.
Zur Spielzeit 1983 / 84 wechselte Geisler zum FV Bad Honnef, die in der höchsten deutschen Amateurliga, der Oberliga Nordrhein spielten. Vier Jahre lang gehörte Geisler stets zum Kader und trug mit seinen Leistungen dazu bei, dass Honnef ein fester Bestanteil dieser Liga war.
Zur Spielzeit 1987 / 88 spielte Geisler beim VfB Wissen in der Verbandsliga Rheinland. Mit dieser Mannschaft belegte er am Ende den 1. Tabellenplatz und schaffte damit den Aufstieg in die Oberliga Südwest. Dort konnte man sich jedoch nur ein Jahr halten, so dass es wieder in die Verbandsliga zurückging. Das Potential der Mannschaft war jedoch so gut, dass man zwei Jahre später erneut den Aufstieg schaffte. Das folgende Jahr genoss Geisler noch in Wissen, ehe er eine neue Herausforderung suchte.
Zur Spielzeit 1992 / 93 schlug Geisler dann zum ersten Mal auf den Aschenplätzen des Oberbergischen Kreises auf, als er sich beim Bezirksligisten SV Morsbach anmeldete.
Mit seinen Leistungen sorgte er dafür, dass sich Morsbach stets in der Klasse halten konnte. Am 8. September 1993 stand Geisler mit seinem SV im Endspiel um den Kreispokal Oberberg, dort mussten sie sich jedoch mit 0:2 dem übermächtigen Verbandsligisten SSV Marienheide geschlagen geben.
Zur Spielzeit 1995 / 96 folgte Geisler dem Lockruf des Oberligisten VfL Hamm, der den 33-jährigen Spieler als stand-by-Stürmer unter Vertrag nahm. Diese Zeit nutzte Geisler, um in Hennef die Trainerlizenz zu machen.
Und schon in der Winterpause erreichte Geisler die Anfrage des TuS Wiehl, die für ihre Bezirksligamannschaft einen Nachfolger für den zurückgetretenen Trainer Andreas Harnisch suchten. Geisler sagte zu, und übernahm damit sein erstes Amt als Trainer.
Die Sielzeit 1996 / 97 wurde für Geisler ein sehr intensiv erlebtes. Zunächst war er als Spielertrainer für die Belange der 1. Mannschaft des TuS Wiehl tätig, zudem hatte er einige Einsätze in der Reservemannschaft des TuS, die in der Kreisliga B spielten.
Am 15. April 1997 trennt sich der Verein von Geisler, im sogenannten beiderseitigem Einvernehmen, nur zwei Wochen später wurde er dann als Nachfolger von Andreas Theis neuer Trainer beim stark abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten SV Morsbach. In den verbleibenden Spielen schaffte es die Mannschaft jedoch nicht, den Rückstand aufzuholen, so dass man letztlich in die Kreisliga A absteigen musste.
In der folgenden Stielzeit lief Geisler wieder im Trikot seines Heimatvereins SV Eitorf 09 auf, die in der Kreisliga A Rhein-Sieg spielten. Vier Jahre lang spielte er dort.
Zur Spielzeit 2001 / 02 meldet sich Geisler zum dritten Mal beim SV Morsbach an, die immer noch in der höchsten Spielklasse im Fußballkreis Berg, der Kreisliga A spielten. Zwei Jahre spielte er am Au, ehe es ihm wieder in den Rhein-Sieg-Kreis zog, wo er eine Trainerstelle beim Kreisligisten VfR Marienfeld antrat
In der Spielzeit 2003 / 04 wurde Geisler Spielertrainer beim VfR Marienfeld in der Kreisliga B Rhein-Sieg. Am Ende belegte Marienfeld den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die höchste Liga des Kreises auf. Geisler blieb auch in der Kreisliga A Spielertrainer
In der Spielzeit 2005 / 06 war Geisler als Spielertrainer beim bergischen A-Kreisligsten SV Schnellenbach aktiv.
In der folgenden Spielzeit nahm Geisler das Angebot des SSV Homburg-Nümbrecht an, mit dem Verein aus der Kreisliga B aufzusteigen. Am letzten Spieltag wurde die bedauernswerte Mannschaft des BSV Bielstein mit 16:1 vom Platz gefegt, in der Abschlusstabelle belegte der SSV mit zehn Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des SSV 08 Bergneustadt den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A auf
In der kommenden Spielzeit stand Geisler in Dienste des SSV 08 Bergneustadt, wo er zunächst in der Reservemannschaft spielte. Anfang April wurde er dann als Nachfolger von Thomas Struck neuer Trainer der 1. Mannschaft, die in der Landesliga Mittelrhein spielten. Dieses Engagement endete jedoch nach dem letzten Spieltag. Mit der Reservemannschaft scheiterte er in der Relegationsrunde zur Kreisliga A.
Zur Spielzeit 2008 / 09 übernahm Geisler das Traineramt beim SV Eitorf, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Auch wenn Geisler diese Aufgabe gewohnt motiviert anging, hatte die Mannschaft einfach nicht das Potential, diese Klasse zu halten, so dass sie am Ende in die Kreisliga A absteigen mussten. Geisler zeigte sich vereinsverbunden und betreute die Mannschaft auch im folgenden Jahr.
In der Spielzeit 2010 / 11 schnürte der 47-jährige Geisler immer noch seine Fußballschuhe, um aktiv am Geschehen teilzunehmen, diesmal im gelb-blauen Trikot der Reservemannschaft des SSV Nümbrecht, die neben der 1. Mannschaft ebenfalls in der Kreisliga A Berg spielten.
Am 2. November 2010 erhielt Geisler vom Vorstand des Ligakonkurrenten BV 09 Drabenderhöhe das Angebot, als Nachfolger des zurückgetretenen Christian Schuster neuer Trainer beim BV 09 zu werden, was er auch dankend annahm. In der Spielzeit 2011 / 12 spielte man in der Liga gut mit, ohne den ganz großen Coup zu landen. Heuer sieht es bislang sehr gut aus. Man steht an der Tabellenspitze und spielt um den Aufstieg mit
21. November 1962 (Stefan Lang wird 50)
Stefan Lang wurde am 21. November 1962 in Gummersbach geboren. Seine Jugend verbrachte er im Stadtteil Derschlag, wo sich der fußballbegeisterte Lang in der Jugendabteilung des TuS Derschlag anmeldete. Dort durchlief er die entsprechenden Jugendjahrgängen; mit der A-Jugendmannschaft spielte er in die Sonderstaffel Oberberg, der höchsten Jugendliga im Kreis. Nach seinem alterbedingten Sprung in den Seniorenbereich wurde Lang Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der Kreisliga A spielten. Aufgrund seiner Leistungen wurden schnell andere Vereine auf ihn aufmerksam. Zur Spielzeit 1981 / 82 wechselte Lang zum ehrgeizigen Bezirksligisten TSV Ründeroth, die unter Trainer Wolfgang Träger den Aufstieg in die Landesliga anstrebten. Dieses Ziel wurde jedoch in den nächsten beiden Jahren verfehlt.
Zur Spielzeit 1983 / 84 folgte lang dem Lockruf dem umtriebigen Vereinschefs Hans-Jürgen Dommaschk und wechselte zu Hansa Vollmerhausen. Hansa spielte in der Kreisliga A, hatte jedoch erhebliche Mittel aufgewandt, um mit einigen hochkarätigen neunen Spielern als Kreismeister in die Bezirksliga aufzusteigen. Vor dem letzten Spieltag lag Hansa auch voll im Soll, man belegte den 1. Tabellenplatz mit einem Punkt Vorsprung auf den VfL Gummersbach. Als Gäste zur geplanten Aufstiegsfeier hatte der Spielplan die Mannschaft des SV Frömmersbach auserkoren, dem Tabellenneunten. Das spiel nahm jedoch eine nicht erwartete Wende, Hansa erstarrte in Nervosität und Frömmersbach spielte munter drauf los. Als die Schiedsrichter nach 90 Minuten die beiden Spiele abpfiffen, stand es in Vollmerhausen 1:1 unentschieden, und da der VfL zur selben Zeit mit 4:2 in Wildbergerhütte gewonnen hatte, waren beide Mannschaften zwar punkgleich, nur hatte der VfL ein um drei Tore besseres Torverhältnis und war damit aufgestiegen.
Im folgenden Jahr, und weiteren Investitionen, ging dann bei der Hansa nichts mehr schief. Am Ende belegte die Hansa mit vier Punkten Vorsprung auf den VfR Marienhagen den 1. Tabellenplatz und stieg damit endlich in die Bezirksliga auf. Lang spielte noch ein weiteres Jahr bei der Hansa.
Zur Spielzeit 1986 / 87 wechselte er zum Ligakonkurrenten VfL Gummersbach, dort blieb er jedoch nur ein Jahr, ehe er zur nächsten Spielzeit nach Vollmerhausen zurückkehrte. Die Mannschaft hatte jedoch inzwischen ein völlig anderes Gesicht bekommen. Die finanzielle Unterstützung hatte man auf Null gefahren, so dass die gut dotierten Stars den Verein verlassen hatten. Der Leistungsstand der aktuellen Mannschaft drückte sich auch im Tabellenstand aus sprach Bände. Am Ende dieser Spielzeit belegte Hansa Vollmerhausen mit zehn Punkten Rückstand auf die SpVg Wahn-Grengel den vorletzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga A absteigen
Lang verließ hierauf Hansa und ging, gemeinsam mit Anestis Gouranis, aggerabwärts bis in den rheinisch-bergischen Kreis, zum SC Vilkerath. Die spielten zwar gleichfalls in der Bezirksliga, aber auch dort stand Lang in einer Mannschaft, die das Klassenziel letztlich nicht erreichte. Am Ende hieß es abermals, Abstieg!
Zur Spielzeit 1989 / 90 kehrte Land dann wieder zu den Wurzeln seiner sportlichen Laufbahn zurück, zum TuS Derschlag, die immer noch in der höchsten oberbergischen Liga, der Kreisliga A spielten.
Im zweiten Jahr war man lange Zeit schärfster Konkurrent des SSV 08 Bergneustadt, verlor das entscheidende Spiel jedoch mit 1:3 und belegte am Ende den 2. Tabellenplatz. Gleichzeitig hatte Lang sein erstes Amt als Trainer übernommen, die A-Jugendmannschaft des TuS Derschlag, und erzielte mit der Mannschaft große Erfolge. In der Staffel Oberberg stand man punktgleich mit dem TuS Eckenhagen an der Tabellenspitze. Das Entscheidungsspiel um die Staffelmeisterschaft gewannen sie mit 8:2. Zudem gewannen sie im Endspiel um die Kreismeisterschaft in Wiedenest gegen den Meister der Staffel Oberberg Süd, dem TuS Wiehl mit 2:1 nach Verlängerung
In den folgenden Jahren spielte Lang in sämtlichen Seniorenmannschaften des TuS Derschlag, sei es die Griechenmannschaft, die 1. oder die Reservemannschaft. Mit der Reserve stieg er sogar in die Kreisliga A auf, als man in einem Entscheidungsspiel die Reserve des SV Morsbach mit 2:0 besiegen konnte. Die Reservemannschaft konnte sich in der Kreisliga A jedoch nur ein Jahr halten, dann ging es als Tabellenletzter wieder zurück in die Kreisliga B.
Zu Beginn der Spielzeit 1995 / 96 sah man Lang im Trikot des BV 09 Drabenderhöhe, wo er in den nächsten drei Jahren zu den Stammspielern zählte, und mit dazu beitrug, dass der Verein die Zugehörigkeit zur Kreisliga A stets sicher halten konnte.
Zur Spielzeit 1998 / 99 wechselte der nunmehr 35-jährige Lang wieder einmal zum Heimatverein, dem Ligakonkurrenten TuS Derschlag. Im Verlauf der nächsten Spielzeit wechselte Lang abermals zum BV 09 Drabenderhöhe, wo er vom Vorstand als Spielertrainer engagiert wurde. Zwar konnte Lang den Abstieg in die Kreisliga B nicht verhindern, seine Arbeit hatte den Vorstand jedoch überzeugt, so dass er auch mit der Aufgabe des Wiederaufstiegs betraut wurde. Am Ende der Spielzeit 2001 / 02 belegte der BV 09 Drabenderhöhe mit acht Punkten Vorsprung auf den VfL Berghausen den 1. Tabellenplatz und kehrte damit wieder in die Kreisliga A zurück.
Trotzdem kehrte Lang dem BV nach Ende der Spielzeit den Rücken, und nahm das Angebot des TuS Othetals an, die Mannschaft in der Kreisliga A als Spielertrainer zu betreuen. Im April 2003 wurde das Engagement dann im beiderseitigem Einvernehmen beendet.
Zur Spielzeit 2006 / 07 übernahm Lang das Training beim A-Kreisligisten Borussia Derschlag, konnte den Abstieg in die Kreisliga B jedoch nicht verhindern. In der folgenden Spielzeit war der 45-jährige Lang sogar als Spielertrainer aktiv. Anfang Dezember 2007 kam es dann in Derschlag zu Eklat. Nach dem letzten Spiel der Hinrunde gab Lang seinen Rücktritt als Trainer bekannt. Er sagte dazu: „Der Vorstand will einen anderen Weg einschlagen und dabei wieder auf ältere Spieler setzen. Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden.“ Hintergrund war der Wunsch des Vorstands, ältere, zurzeit nicht aktive, Spieler wie Stefan Witt, Sascha Obst oder Hardy Gökler für die Rückrunde zu aktivieren. Derschlag lag zu diesem Zeitpunkt auf dem12. Tabellenplatz.
Trotz seines Alters war Lang noch fit genug, um niveauvoll Fußball zu spielen. So wurde er Mitglied der Ü-32 und Ü40-Mannschaft des 1. FC Gummersbach, die unter der Leitung seines alten Weggefährten Anestis Gouranis von einem Erfolg zum nächsten marschierte. Mehrere Kreismeisterschaften und hervorragende Auftritte bei den Mittelrhein-Meisterschaften in Hennef. In diesem Jahr unterlag man erst im Endspiel und qualifizierte sich damit für die Westdeutschen Meisterschaften im kommenden Jahr in Duisburg, natürlich mit einem stets motivierten Stefan Lang.
16. November 2012 (Rolf Weber ist tot)
Rolf Weber wurde am 12. Dezember 1951 im oberbergischen Waldbröl geboren. Schon in jungen Jahren trat der fußballbegeisterte Junge dem Sportverein seines Wohnorts SSV Homburg-Nümbrecht bei, wo er in den Jahren in den entsprechenden Jugendmannschaften spielte. Nach seinem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich gehörte Weber zum Stamm der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der Bezirksklasse Mittelrhein spielte. In den ersten Jahren wurde er zudem in der Reservemannschaft eingesetzt.
In der Spielzeit 1973 / 74 erreichte Nümbrecht das Endspiel um den Kreispokal Oberberg, wo sie sich nach zwei Spielen dem Ligakonkurrenten SSV 08 Bergneustadt nur äußerst knapp geschlagen geben mussten. Das erste Spiel stand nach Verlängerung 0:0 unentschieden, und da kein Elfmeterschießen vorgesehen war, setzte der Kreisverband ein Wiederholungsspiel an. Auch dieses ging in die Verlängerung, dort setzten sich die Nordkreisler mit 3:2 durch
Zwei Jahre später hieß das Endspiel um den Kreispokal erneut Nümbrecht gegen Bergneustadt, diesmal waren die Neustädter, die inzwischen in die Landesliga aufgestiegen waren, jedoch favorisiert. Nach einem spannenden Spiel verlor Nümbrecht jedoch nur knapp mit 1:2.
Nümbrecht spielte immer im oberen Bereich der Bezirksklasse mit, und stand mit seiner Mannschaft im Zenit seiner Möglichkeiten, als sie am Ende der Spielzeit 1977 / 78 hinter dem souveränen Meister SV Schlebusch und nur einem Punkt hinter der SpVg Lülsdorf-Ranzel den 3. Tabellenplatz belegte. In der vom Fußballverband Mittelrhein angesetzten Aufstiegsrunde zum Landesliga verlor der SSV Nümbrecht mit 2:6 gegen Alemannia Bonn und mit 0:2 gegen Germania Zündorf.
In der nächsten Spielzeit zog Weber das Trikot der Reservemannschaft an, auch dank seiner Leistungen belegte der SSV am Ende dieser Spielzeit punktgleich mit dem TuS Eckenhagen, den 1. Tabellenplatz. In einem Entscheidungsspiel um die Staffelmeisterschaft gewann der TuS Eckenhagen knapp mit 1:0. Der SSV erhielt jedoch eine zweite Chance zum Aufstieg, denn der Kreis setzte ein weiteres Entscheidungsspiel an, gegen den Tabellenzweiten der Staffel 1, dem SV Schnellenbach. Aber auch in diesem Spiel zog der SSV den Kürzeren und verlor, wieder einmal nur knapp, mit 2:3.
Weber zog sich nun nach und nach aus dem aktiven Geschehen zurück.
Ende der Achtziger Jahre wurde Weber von den Mitgliedern der Fußballabteilung des SSV Nümbrecht auf der Jahreshauptversammlung zum Abteilungsleiter gewählt. Dieses Amt bekleidete Weber einige Jahre lang, stand dem Verein aber immer mit Rat und Tat zur Seite.
Am 16. November 2012 verstarb der 60-jährige Weber in Waldbröl an den Folgen einer schweren Krankheit
10. Oktober 1972 (Seyfettin Yilmaz wird 40)
Seyfettin, genannt Seyfi Yilmaz wurde am 10. Oktober 1972 im oberbergischen Bergneustadt geboren. Seine Jugendzeit bestritt er beim örtlichen SSV 08 Bergneustadt, wo er sämtliche Jugendmannschaften durchlief. Mit der A-Jugend spielte er in der Verbandsliga Mittelrhein, damals der höchsten Spielklasse im Jugendbereich. Nach seinen altergemäßen Übergang in den Seniorenbereich wechselte Yilamz den Verein und schloss sich dem neu gegründeten türkischen Verein Baris Spor Hackenberg an. Als neuer Verein mussten sie jedoch in der untersten Spielklasse, der Kreisliga C spielen. Am Ende dieser Spielzeit belegte Baris Spor Hackenberg mit einem Punkt Vorsprung auf die Reservemannschaft von TuRa Dieringhausen den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga B auf. Mit diesem Schwung ging es weiter. Am Ende dieser nächsten Spielzeit belegte Baris Spor Hackenberg mit sechs Punkten Vorsprung auf den TuS Othetal erneut den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A, der höchsten Spielklasse im Kreis auf. Ein Jahr der Akklimatisierung genügte, dann hieß es wieder 1. Tabellenplatz und Aufstieg. Am Ende der Spielzeit 1993 / 94 belegte Baris Spor Hackenberg mit einem Punkt Vorsprung auf die Reservemannschaft des SSV Marienheide den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. In vier Jahren von der Kreisliga C bis in die Bezirksliga.
Fünf Jahre lang gehörte Yilmaz zu den Stammspielern bei Baris, und sorgte so mit dafür, dass der türkische Verein zu einer Institution in der Liga wurde.
Zur Spielzeit 1999 / 00 wechselte Yilmaz zum TuS Belmicke, die in der Kreisliga B spielten. Auf dieser Höhe hielt er es zunächst jedoch nur ein Jahr aus, zur nächsten Spielzeit wechselte er wieder zurück zum Stentenberg, diesmal jedoch zum großen SSV 08. hier schnupperte Yilmaz ein Jahr Landesligaluft, ehe er dann doch wieder zu Baris ging. Weitere zwei Jahre spielte er mit Baris in der Bezirksliga, ehe dem Verein am Ende der Spielzeit 2001 / 02 der große Wurf gelang. Am Ende dieser Spielzeit belegte Baris hinter dem VfL Leverkusen zwar nur den 2. Tabellenplatz, bekam jedoch die Chance, sich in einem Relegationsspiel gegen den FC Geistingen für die Landesliga zu qualifizieren. Am 18. Mai gewann man vor 1.000 Zuschauer, darunter unzählige türkische Fans durch ein Tor von Ergün Yücebas mit 1:0, womit der Aufstieg feststand.
Wiederum 1.000 Zuschauer kamen dann am 31. August 2002, als Baris auf dem heimischen Platz am Stentenberg den SSV 08 Bergneustadt empfing. In einer kampfbetonten Begegnung trennte man sich nach Toren von Yalcin Sarica für Baris und Patrick Engelbert für den SSV leistungsgerecht 1:1 unentschieden. Letztlich reichte die Qualität der Mannschaft für die Landesliga nicht aus. Am Ende dieser Spielzeit belegte Baris mit zwölf Punkten Rückstand auf den SC West Köln, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den vorletzten Tabellenplatz und muss damit wieder in die Bezirksliga Mittelrhein absteigen
Hierauf wechselte Yilmaz den Verein und ging zum ehemaligen Ligakonkurrenten SSV Marienheide, doch dort erreichte ihn das finanzielle und damit verbunden das sportliche Ende der 1. Mannschaft. Yilmaz kehrte somit zu Baris zurück.
Zur Spielzeit 2005 / 06 zog es Yilmaz in den Süden des Kreises zum SV Hermesdorf, die als Ligakonkurrent von Baris ebenfalls in der Bezirksliga spielte. Doch schon in der Winterpause kehrte Yilmaz abermals zu Baris zurück
Nach anderthalb Jahren wagte Yilmaz noch einmal den Sprung auf den anderen Berg und meldete sich beim TuS Belmicke an. Erfolg sah jedoch anderes aus. Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte der TuS Belmicke mit acht Punkten Rückstand auf die SV Schönenbach, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehen, den vorletzten Tabellenplatz und muss damit in die Kreisliga C absteigen. Yilmaz ließ sich von dieser Spielklasse nicht abschrecken, wechselte jedoch zum Ligakonkurrenten Borussia Derschlag, und hatte scheinbar den Erfolg mitgebracht. Am Ende dieser Spielzeit belegte Borussia Derschlag mit drei Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des FV Wiehl den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga B auf. Und weil Aufstiegsfeiern so viel Spaß bereiten, machten es die Derschlager in der nächsten Spielzeit gleich noch einmal. Am Ende der Spielzeit 2010 / 11 stand Borussia Derschlag mit drei Punkten Vorsprung auf die SV Schönenbach erneut auf dem 1. Tabellenplatz stieg damit in die Kreisliga A auf, und machte damit den Durchmarsch perfekt.
Mit diesem Erfolg ließ Yilmaz seine aktive Laufbahn als Fußballspieler auslaufen. Die letzten Jahre betätigte er sich als Assistenztrainer von Viktor Köhn bei Borussia Derschlag.
9. Oktober 1952 (Helmut u. Reinhard Naß werden 60)
Die Zwillinge Helmut und Reinhard Naß wurden am 9. Oktober 1952 im oberbergischen Bergneustadt geboren. Beide meldeten sich beim örtlichen SSV 08 Bergneustadt an, woe sie gemeinsam die Jugendmannschaften durchliefen. Helmut spielte als Vorstopper in der Verteidigung, während Reinhard seine Klasse als Außenstürmer zeigte, so dass beide bereits frühzeitig in die Kreisauswahlmannschaft berufen wurden. Mit der A-Jugendmannschaft wurden sie zunächst mit sieben Punkten Vorsprung auf des RS 19 Waldbröl Meister der Sonderstaffel und später mit einem 3:0 Sieg im Endspiel, wiederum gegen den RS 19 Waldbröl, auch Kreismeister
Nach ihrem altersbedingten Sprung in den Seniorenbereich war es klar, dass beide sofort zum Kader der 1. Mannschaft des SSV gehörten, die damals in der Bezirksklasse Mittelrhein spielte.
Am Ende der Spielzeit wurde man nur von der finanziell erheblich aufgerüsteten Mannschaft der SSG Bergisch Gladbach auf den 2. Tabellenplatz verwiesen
In der nächsten Spielzeit war es die Reservemannschaft von Bayer 04 Leverkusen, die dem SSV den Aufstieg verwehrte, erneut nur der undankbare 2. Tabellenplatz. Man hielt sich dann im Kreispokal schadlos und besiegte im Wiederholungsspiel des Endspiels den Ligakonkurrenten SSV Nümbrecht mit 3:2 nach Verlängerung. Im Mittelrheinpokal hatte man es dann wieder mit Bayer 04 Leverkusen zu tun, diesmal jedoch die 1. Mannschaft. Aber auch diese erwies sich letztlich als zu stark, das Spiel gegen den Verbandsligisten ging mit 1:5 verloren
Am Ende der Spielzeit 1974 / 75 hatte es der SSV dann endlich doch geschafft. Mit sechs Punkten Vorsprung vor dem SV Refrath belegte der SSV den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf, damals die zweithöchste Amateurliga in Deutschland
Die Spielzeit 1975 / 76 begann der SSV grandios. In einem Freundschaftsspiel gewann der SSV vor 300 Zuschauer im heimischen Wilhelm-Bisterfeld-Stadion gegen den Zweitbundesligisten Union Solingen nach Toren von Ingo Osberghaus und Lothar Haselbach mit 2:0. Am 22. Spieltag verlor man vor 1.500 Zuschauer in der Lochwiese beim VfL Gummersbach knapp mit 1:2. hingegen gewann der SSV am 27. Mai im Endspiel um den Kreispokal gegen den Bezirksligisten SSV Nümbrecht durch zwei Tore von Dietmar Krumpholz mit 2:1.
Zu Beginn der Spielzeit 1976 / 77 spielte sich der SSV unter Trainer Karl-Ernst Helmus mit einer tollen Mannschaft in einen Rausch und gewann die ersten acht Meisterschaftsspiele in Folge. Beide Nass wurden wiederholt in Auswahlmannschaften berufen. Ein Höhepunkt war sicherlich das Freundschaftsspiel einer aus den Landesligamannschaften des VfL Gummersbach und des SSV zusammengesetzte Mannschaft gegen die Nationalmannschaft von Japan, welches man nach einem tollen Spiel nur knapp mit 1:2 verlor
Der SSV hielt sich noch einige Jahre in der Landesliga, die Brüder trugen mit ihren Leistungen stets zum souveränen Klassenerhalt bei. Doch langsam vollzog sich in der Mannschaft ein Wechsel, die großen Spieler aus der Zeit Mitte der Siegziger waren fast alle abgewandert oder hatten aufgehört, die guten neuen strebten zu anderen Vereinen. Während Reinhard Naß immer öfter in der Reservemannschaft spielte, blieb Helmut stets Stammspieler in der 1. Am Ende der Spielzeit 1979 / 80 halfen dann beide mit großem Erfolg in der Reservemannschaft des SSV. Letztlich belegte die Reservemannschaft des SSV mit einem Punkt Vorsprung auf Hansa Vollmerhausen den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A auf. Nach dieser Spielzeit sollte sich der Weg der beiden zum ersten Mal trennen. Während Reinhard wieder in den Stamm der 1. Mannschaft zurückkehrte, nahm Helmut das Angebot des FC Windhagen an, die 1. Mannschaft als Spielertrainer in der Kreisliga B zu betreuen. Dabei fand er noch Zeit, in einem Freundschaftsspiel einer verstärkten Mannschaft von Hansa Vollmerhausen gegen die Nationalmannschaft von Malaysia mitzuwirken, auch wenn das Spiel mit 0:11 verloren ging, sicherlich ein Erlebnis.
Zur Spielzeit 1981 / 82 spielten die Brüder jedoch schon wieder zusammen. Helmut Naß war zum SSV zurückgekehrt. Beide konnten jedoch nicht verhindern, dass die Talfahrt weiterging. Nach drei Spieltagen noch Tabellenführer wurde die Mannschaft gnadenlos durchgereicht und belegte am Ende den drittletzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga A absteigen. Beide blieben aber trotzdem dem Verein erhalten, spielten teilweise in der 1. oder in der Reservemannschaft
In der Spielzeit 1982 / 83 spielte vor allem Reinhard in der Reserve, und verhalf mit seiner Erfahrung und seinem noch vorhandenen Können dafür, dass es zumindest mit der 2. wieder ein wenig aufwärts geht. Am Ende dieser Spielzeit belegte die Reservemannschaft des SSV in der Kreisliga C verlustpunktfrei und mit elf Punkten Rückstand auf die dritte Mannschaft des SSV Wildbergerhütte den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga B auf
In der Spielzeit 1984 / 85 stand der SSV mal wieder im Endspiel um den Kreispokal Oberberg, verlor jedoch in Eckenhagen gegen den Bezirksligisten VfL Gummersbach mit 0:2. Am Ende dieser Spielzeit hörte Reinhard mit dem aktiven Sport auf, während Helmut noch eine Spielzeit anhängte
Zur Spielzeit 1986 / 87 folgte Naß dem Werben des Vorstands des TuS Othetal und wurde Trainer der 1. Mannschaft. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TuS mit fünf Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft der SpVg Dümmlinghausen den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga B auf. Auch wenn Naß als Spielertrainer sein gewohnt Bestes gab, verlief das zweite Jahr absolut nicht erfolgreich. Am Ende belegte der TuS mit zwei Punkten Rückstand auf die Reservemannschaft des SSV 08 Bergneustadt den drittletzten Tabellenplatz und sah sich damit in die Kreisliga C wieder. Helmut Naß bleib dem Verein zunächst treu und spielte noch lange in der Reservemannschaft mit.
In der Spielzeit 1994 / 95 spielte Naß beim FC Windhagen in der Kreisliga C und verhalf der Mannschaft zum Aufstieg in die Kreisliga B. Naß hing noch ein Jahr dran und zeigte sich noch mit 43 Jahre sportlich aktiv.
Bruder Reinhard Naß spielte hingegen noch mit 45 Jahren aktiv Fußball, wenn es auch nur wenige Einsätze in der Reservemannschaft des SSV 08 Bergneustadt waren.
Im Jahr darauf wurde Helmut dann Trainer dieser Reservemannschaft, die in der Kreisliga B Oberberg spielten.
8. Oktober 1962 (Anestis Gouranis wird 50)
Anastasios, genannt Anestis Gouranis wurde am 8. Oktober 1962 in griechischen Kavalla geboren. Mit knapp drei Jahren verließ die Familie Gouranis die Heimat und siedelte sich im Oberbergischen an. Als er das richtige Alter erreicht hatte, wurde der von seinen Eltern beim TuS Derschlag angemeldet. Dort durchlief er die Jugendmannschaften bis zur A-Jugend. Im letzten Jahr wechselte er zur SpVg Dümmlinghausen, wo er sowohl A-Jugend als auch bei der 1. Seniorenmannschaft auflief.
Zur Spielzeit 1983 / 84 wechselte Gouranis zum VfL Gummersbach, die in der höchsten oberbergischen Spielkasse spielten. Es wurde eine Spielzeit, die am Ende an Dramatik alles aufbot, was sich ein Fußballerherz wünscht. Nach dem 25. Spieltag stand Hansa Vollmerhausen mit einem Punkt Vorsprung auf den VfL an der Tabellenspitze, und hatte am letzten Spieltag ein vermeintlich leichtes Heimspiel gegen den SV Frömmersbach, dem Tabellenneunten. In Vollmerhausen hatte der umtriebige Manager Hans-Jürgen Dommaschk bereits alles für die große Aufstiegsfeier vorbereitet. Als die Schiedsrichter dann nach 90 Minuten abpfiffen, stand es in Vollmerhausen zur zur allgemeinen Überraschung 1:1 unentschieden, der VfL hatte zur selben Zeit mit 4:2 in Wildbergerhütte gewonnen hatten. So war der VfL aufgrund des besseren Torverhältnisses in die Bezirksliga aufgestiegen.
Drei Jahre lang spielte Gouranis mit dem VfL in der Bezirksliga. In seiner ersten Spielzeit gewann der VfL im Endspiel um den Kreispokal Oberberg gegen den SSV 08 Bergneustadt mit 2:0, scheiterte in der 1. Runde um den Mittelrheinpokal auf heimischen Platz am Verbandsligisten Bonner SC nur knapp mit 0:1. Im zweiten Endspiel knapp zwei Jahre später erlebte der VfL hingegen eine große Enttäuschung, als sie in Derschlag dem B-Kreisligisten 1. FC Reichshof mit 3:4 nach Elfmeterschießen unterlagen. Beim VfL wurde Gouranis vor allem durch die Persönlichkeit des Trainers Dietmar Weller geprägt, der es in beeindruckender Weise immer wieder schaffte, eine Mannschaft zu formen und zu führen.
In der Spielzeit 1987 / 88 spielte Gouranis beim Ligakonkurrenten SSV Wildbergerhütte, jedoch nur ein Jahr, dann zog es Gouranis auf Vermittlung seines Mitspieler Stefan Lang in den Rheinisch-Bergischen Kreis, wo er sich beim SC Vilkerath anmeldete, die ebenfalls in der Bezirksliga spielten. Hier war ihm der Erfolg jedoch nicht hold. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SC Vilkerath mit sieben Punkten Rückstand auf den SV Frielingsdorf den vorletzten Tabellenplatz und musste damit in der Kreisliga A Rhein-Berg absteigen. Gouranis war jedoch, bedingt durch eine schwere Knieverletzung, schon längst nicht mehr aktiv.
Hierauf kehrte Gouranis wieder ins Oberbergische zurück, wo er sich beim aufstrebenden TuS Brüchermühle anmeldete. Dieser war unter dem strebsamen Manager Rainer Bruch dabei, eine erfolgversprechende Mannschaft zusammenzustellen. Die Ergebnisse dieser Spielzeit gaben den Mühen des Managers auch Recht. Nach einer überragenden Spielzeit belegte der TuS Brüchermühle mit zwölf Punkten Vorsprung auf den SV Morsbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Im ersten Jahr Bezirksliga lief alles glatt, die Mannschaft hatte die Euphorie mitgenommen, war größtenteils zusammen geblieben und wurde gut ergänzt. Im Kreispokal scheiterte der TuS erst im Halbfinale beim SSV 08 Bergneustadt, in der Meisterschaft belegte man einen hervorragenden 6. Tabellenplatz. Im zweiten Jahr sah das Ganze gar nicht mehr so erfolgreich aus, die Mannschaft zeigte nicht mehr dieselbe Qualität, so dass man am Ende mit zehn Punkten Rückstand auf den VfL Leverkusen, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den vorletzten Tabellenplatz belegte und damit wieder in die Kreisliga A absteigen musste. Gouranis spielte trotz des Abstiegs auch noch zwei weitere Jahre beim TuS, ehe er sich dem allgemeinen Aufbruch in Brüchermühle anschloss und den Verein verließ, im Jahr darauf sollte der TuS sieg- und punktlos aus der Kreisliga A absteigen.
Zu diesem Zeitpunkt spielte Gouranis schon ein Jahr bei Baris Spor Hackenberg in der Bezirksliga. Am Ende belegte Baris den viertletzten Tabellenplatz. In der Relegationsrunde belegte Baris hinter dem Aufsteiger SV Bechen den 2. Tabellenplatz und blieb somit als punktbester Zweiter der Relegationsrunden ebenfalls in der Bezirksliga.
In der Spielzeit 1996 / 97 sah man Gouranis dann wieder im Trikot des TuS Brüchermühle in der Kreisliga B auflaufen, jedoch nur ein Jahr, dann zog es ihn nach Dümmlinghausen, wo er sich dem A-Kreisligisten SpVg anschloss. Im zweiten Jahr wurde er Spielertrainer, konnte letztlich den Abstieg der Mannschaft in die Kreisliga B nicht verhindern. Gouranis zog sich vom großen aktiven Fußball zurück und schloss sich dem 1. FC Gummersbach an, wo er mit gewohnt viel Engagement in der Alt-Herren-Mannschaft spielte.
Im Dezember 2005 gewannen die Ü32-Fußballer des 1. FC Gummersbach um Spielertrainer Gouranis durch einen 2:1 Erfolg gegen den RS 19 Waldbröl den Zunft-Kölsch-Cup. Im Juni 2008 wurde man durch ein 1:0 gegen den TuS Lindlar Ü-32Kreismeister, mit dem 46-jährigen Gouranis als Spieler. Der letzte große Erfolg liegt nur ein paar Wochen her. Die von Gouranis betreute Ü40-Mannschaft des 1. FC wurde bei den Verbandsmeisterschaften in Hennef Zweiter, und darf sich auf die Westdeutsche Meisterschaft freuen. Leider hatte er sich vorher am Knie verletzt und konnte so nicht aktiv am Geschehen teilhaben.
26. September 1942 (Hans-Jürgen Dommaschk wird 70)
Hans-Jürgen Dommaschk wurde am 26. September 1942 im oberbergischen Wiehl, Ortsteil Kehlinghausen geboren. In seiner A-Jugendzeit spielte er als Verteidiger bei Sportfreunde Vollmerhausen. Aufgrund seiner Leistungen wurde er mehrfach zu Spielen der Kreisauswahlmannschaft eingeladen. Nach seinem alterbedingten Übergang in den Seniorenbereich wurde er direkt Stammspieler in der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse spielten.
Zur Spielzeit 1965 / 66 wechselte Dommaschk zum großen Konkurrenten an der Aggerschiene, der TuRa Dieringhausen, die zu den Spitzenmannschaften in der Bezirksklasse Mittelrhein gehörten. Der Start in der Mannschaft war furios. Am 8. August 1965 gewinnt eine verstärkte TuRa in einem Freundschaftsspiel vor 3.000 Zuschauer am heimischen Hammerhaus gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund mit 4:3. In einem völlig ausgeglichenen Spiel treffen für die Hausherren Hubert Broichhagen, der Elsenrother Fredi Hennecken, Horst Groß und Karl-Heinz Babel. Für die durchaus nicht enttäuschenden Gäste sind Ockmann und Bayer, bei einem Eigentor, erfolgreich. Mit dieser Euphorie startete die Mannschaft in der Meisterschaft durch. Am Ende dieser Spielzeit belegte die TuRa Dieringhausen mit zwei Punkten Vorsprung auf den TuS Oberlar 07 den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf, damals die zweithöchste Amateurliga in Deutschland. Dommaschk gehörte zu den Leistungsträgern in der Mannschaft und wurde entsprechend auch wiederholt in die Kreisauswahlmannschaft berufen.
So auch am 3. August 1966, als die Auswahl in Wiehl gegen den Bundesligisten 1. FC Köln mit 4:11 unterlag, oder in Spielen der Auswahl um den Mittelrheinpokal
Am Ende der Spielzeit 1967 / 68 belegte die TuRa Dieringhausen mit 17 Punkten Rückstand auf den SSV Troisdorf 05, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, abgeschlagen den letzten Tabellenplatz und musste damit wieder in die Bezirksklasse Mittelrhein absteigen. Dommaschk blieb dennoch sowohl der TuRa als auch der Kreisauswahl treu. Am 15. Juni 1969 spielte man erneut gegen Borussia Dortmund, verlor jedoch diesmal, wenn auch mit 0:3 recht ehrenhaft.
Am Ende der Spielzeit 1969 / 70 war der Glanz der TuRa endgültig verblasst. Mit acht Punkten Rückstand auf die Sportfreunde Paffrath, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz standen, belegte die TuRa den vorletzten Tabellenplatz und musste damit in die 1. Kreisklasse Oberberg absteigen; und Dommaschk blieb auch diesmal dem Verein treu und spielt auch weiterhin bei der TuRa.
Am 19. Mai 1971 schlossen sich nach längeren Verhandlungen die Fußballabteilungen TuRa Dieringhausen und der Sportfreunde Vollmerhausen zusammen. Nach vorangegangen Sitzungen billigten die im Homburger Hof anwesenden Mitglieder den Zusammenschluss, Der neue Verein erhielt den Namen Fußballclub Aggertal. Zum neuen Abteilungsleiter wurde Fritz Schiemann gewählt.
Im September 1971 übernahm Dommaschk neben seiner Tätigkeit als Spieler auch das Amt des Geschäftsführers, wenn auch zunächst nur kommissarisch, doch schon bei der nächsten Jahreshauptversammlung wurde er auch offiziell ins Amt gewählt. In den nächsten Jahren zog er sich mehr und mehr aus seiner aktiven Laufbahn als Spieler zurück, wurde jedoch umso engagierter als Funktionär. Auch wenn er fast ein Jahrzehnt bei der TuRa verbracht hatte, fühlte er doch stärker mit Vollmerhausen verbunden. Das angestrebte Ziel, der Aufstieg in die Bezirksklasse wurde nicht geschafft. Im Vorstand gab es wiederholt Streit um die Perspektiven des Vereins.
Nachdem sich der sportliche Erfolg nicht so einstellt, wie es sich einige Mitglieder vorstellt hatten, verließen einige Vollmerhausener auf maßgeblicher Initiative von Hans-Jürgen Dommaschk hin den Verein wieder, um sich vereinsmäßig neu zu orientieren. Diesmal sollte sein Bezugspunkt wieder in Vollmerhausen zu finden sein. Da für Dommaschk ein Wiederanschluss an die Sportfreunde Vollmerhausen nicht in Betracht kam, weil er dort als Abteilungsleiter unter der Führung des Gesamtvorsitzenden stand, und von den Einflussmöglichkeiten begrenzt war, wurde halt er ein alter Verein neu gegründet, der Fußballclub Hansa Vollmerhausen. Selbstverständlich wurde Dommaschk von den Mitgliedern zum 1. Vorsitzenden gewählt. Wie es seiner Art als Unternehmer entsprach, hatte er mit dem Verein große Ziele, letztlich sollte die Hansa mittelfristig zum besten Fußballverein im Oberbergischen aufsteigen.
Auch sollte ein neuer Sportplatz erreichtet werden. Der Bereich rund um den alten Kreissportplatz wurde von der Stadt Gummersbach als Industriegebiet ausgeschrieben, und auf den Sportplatz der TuRa wollte er sicherlich auch nicht gerne spielen. Als möglichen Platz hatte er sich das Gelände an der Ecke Vollmerhausener Straße / Rospetalstraße auserkoren (heute steht dort der Supermarkt LIDL), doch letztlich scheiterte sein Ersuchen an der Zustimmung der Stadt Gummersbach, so das Hansa doch am Hammerhaus auflaufen musste.
Als neu gegründeter Verein startete der FC Hansa in der untersten Spielklasse im Fußballverband Mittelrhein, der 3. Kreisklasse Oberberg. Doch gleich in der ersten Spielzeit 1977 / 78 belegte die Hansa punktgleich mit der Reservemannschaft des SSV Marienheide den 1. Tabellenplatz, und nachdem man den SSV in einem Entscheidungsspiel niederringen konnte, stand der Aufstieg fest, somit war gleich der erste Schritt zum Erfolg getan. Mehrere Jahre spielte Hansa in der Kreisliga B, und wurde in dieser Zeit durch die vorhandenen finanziellen Möglichkeiten des Unternehmers Dommaschk personell immer weiter verstärkt. Nach einem 2. Tabellenplatz in der Spielzeit 1979 / 80, belegte die Hansa ein Jahr später wie erwartet die 1. Tabellenplatz und spielte damit in der nächsten Spielzeit zumindest in der höchsten oberbergischen Klasse, was für den ehrgeizigen Vereinsmanager aber bei weitem nicht das Endziel sein konnte. In den folgenden Jahren fanden immer herausragende Spieler den Weg zur Hansa, sicherlich nicht nur der schönen Atmosphäre im Verein wegen. Im ersten Jahr belegte man hinter der kommenden Macht, dem SSV Marienheide, den 2. Tabellenplatz, im nächsten Jahr gab es nur Mittelmaß, also rüstete Dommaschk noch einmal auf. Nach dem 25. Spieltag der Spielzeit 1983 / 84 stand die Hansa mit einem Punkt Vorsprung auf den VfL Gummersbach an der Tabellenspitze, und hatte am letzten Spieltag ein vermeintlich leichtes Heimspiel gegen den SV Frömmersbach, dem 9. der Tabelle. Im Grunde genommen konnte gar nichts schief laufen, so hatte Dommaschk auch eine große Feier organisiert, die zur Feier des Aufstiegs noch auf dem Platz stattfinden sollte
Doch wie gegen den großen FC Bayern heutzutage, gaben die Gegner gegen die Hansa meistens alles, und während bei den Gästen alles klappte, vor allem die Einstellung, konnte die Spieler der Hansa ihre Nervosität nicht abschalten. Als der Schiedsrichter nach 90 Minuten abpfiff, stand es in Vollmerhausen 1:1 unentschieden, und da der VfL zur selben Zeit mit 4:2 in Wildbergerhütte gewonnen hatte, war der VfL aufgrund des besseren Torverhältnisses aufgestiegen. Dommaschk war am Boden zerstört, doch nicht lange, dann halt im nächsten Jahr. Zur Winterpause der Spielzeit 1984 / 85 sah es indes noch gar nicht nach einem Erfolg aus, zwar belegte man den 2. Tabellenplatz, doch bereits fünf Punkte hinter dem VfR Marienhagen, doch abgerechnet wird am Schluss, und da stand Hansa unangefochten auf dem 1. Tabellenplatz, und spielte damit zum ersten Mal in der eigenen Geschichte überregional in der Bezirksliga. Die Mannschaft hatte inzwischen das Aussehen einer oberbergischen Kreisauswahl. Torwart Reinhold Baum und Wolfgang Lindenau, die Brüder Wolfgang und Helmut Braun, Hermann Müller, Klaus Dieter Stenzel, Rainer Schumacher, um nur einige der wirklich guten Spieler zu nennen, die zur Hansa gewechselt waren. Trainer der Mannschaft war Wolfgang Klein. Und Dommaschk investierte weiter in die Mannschaft. Einer der besten Torjäger im Oberbergischen überhaupt, Jörg Telgheider wechselte zur Hansa, Frank Frede, Ralf Roggendorf, Thorsten Brauckmann, alles Spieler zumindest mit Landesligaerfahrung ergänzten den Kader. Zur Winterpause als Vierter noch mit Blick nach oben, am Ende dann doch im Mittelmaß. Die Mannschaft kostete viel Geld, welches Dommaschk bereitstellte, doch auch bei ihm flossen die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Mannschaft nicht im Überfluss. So hatte die Mannschaft der Spielzeit 1987 / 88 ein komplett anderes Aussehen, was sich letztlich auch im Tabellenstand ausdrückte. Am Ende stand ein 15. und damit vorletzter Tabellenplatz. Damit stand nicht nur der Abstieg in die Kreisliga A fest, auch musste Dommaschk endgültig seinen Traum von der besten oberbergischen Mannschaft beenden. Fast alles Spieler meldeten sich ab, zumindest die, die sich das Trikottragen bezahlen ließen. In der Spielzeit 1988 / 89 bekam die Hansa keine Mannschaft mehr zusammen, und musste sich letztlich ganz vom Spielbetrieb abmelden. Doch dies bekam Dommaschk nicht mehr als großer Macher der Hansa mit. Die finanzielle Abwicklung des überschuldeten Vereins mussten andere erledigen. Dommaschk zog sich aus dem Fußballgeschäft zurück. Anfang 1993 siedelte er ins Bayerische Holzkirchen um, wo er am 13. November 1993 an den Folgen einer schweren Krankheit verstarb.
Dommaschk war sicherlich eine äußerst umstrittene Persönlichkeit und polarisierte die Fußballwelt sehr. Dennoch gehört er für mich auch in seiner Art zur oberbergischen Fußballgeschichte dazu, und ist aufgrund seiner Leistungen auch würdig, einen Stichtag zu bekommen.
4. September 1962 (Andreas Clemens wird 50)
Andreas Clemens wurde am 4. September 1962 im westfälischen Drolshagen geboren. Mit 10 Jahren trat Clemens dem Verein seines Wohnorts Wiedenest bei. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Leistungen wurde er als Schüler in die Mittelrhein-Auswahlmannschaft berufen, in der er dann in den nächsten drei Jahren Mitglied war. Mit 14 Jahren spielte er das erste Mal in der A-Jugendmannschaft seines Vereins. In seiner letzten Spielzeit als A-Jugendlicher stieg er mit seiner Mannschaft als Staffelsieger in die Sonderstaffel Oberberg auf.
Nach seinem Wechsel in den Seniorenbereich verließ Clemens Wiedenest und folgte dem Bergneustädter Trainer Karl-Ernst Helmus nach Marialinden, wo er in der Spielzeit 1980 / 81 in der Landesliga Mittelrhein spielte. Dort konnte er seine spielerischen Fähigkeiten jedoch nicht richtig einbringen, so dass er den Verein nach nur einem Jahr wieder verließ und zum SV Wiedenest zurückkehrte. Hier spielte er zwar nur in der Kreisliga B, doch war er für seine Mannschaft in den nächsten Jahren enorm wichtig.
In der Spielzeit 1985 / 86 trug Clemens das Trikot des SC Drolshagen und spielte in der Bezirksliga Westfalen.
Zur kommenden Spielzeit wechselte Clemens wieder ins Oberbergische und meldete sich beim VfL Gummersbach an, ebenfalls ein Bezirksligist. Die erste große Enttäuschung erfuhr er bereits im August, als sich der VfL im Endspiel um den Kreispokal Oberberg dem zwei Klassen tiefer spielenden 1. FC Reichshof mit 3:4 nach Elfmeterschießen geschlagen geben musste. In der Liga langte es für den VfL zu einem 6. Tabellenplatz, Clemens kam verletzungsbedingt nur auf elf Spiele, ohne ein Tor erzielt zu haben.
So wechselte Clemens nach nur einer Spielzeit beim VfL wieder einmal zurück zum SV Wiedenest, jedoch rechtzeitig um eine der größten Spielzeiten in der Vereinsgeschichte mit zu erleben. Wiedenest hatte fast unter dem charismatischen Trainer Rolf Semrau fast sensationell den Aufstieg in die Kreisliga A, der höchsten oberbergischen Liga, geschafft. Die Gegner hießen nun zwar auch SSV 08 Bergneustadt, TuS Wiehl, SV Morsbach oder SSV Nümbrecht, nur handelte es sich diesmal um die 1. Mannschaften und nicht wie zuvor um die Reservemannschaften. Als Semrau im Verlauf der Hinserie sein Amt als Trainer niederlegte, trat der 25-jährige Clemens an seine Stelle und wurde Spielertrainer. Noch unter der Regie von Semrau machte Clemens eines seiner besten Spiele. Der Aufsteiger SV Wiedenest musste beim hochgehandelten Meisterschaftsfavoriten und Tabellenführer TuS Brüchermühle antreten, eigentlich eine kaum zu lösende Aufgabe. Doch gerade in diesem Spiel zeigten sich die taktischen Fähigkeiten eines Rolf Semrau und fußballerischen eines Andreas Clemens. Semrau ließ die Mannschaft mit einer Neuner-Kette auflaufen, und ganz zeitgemäß mit nur einem Stürmer, eine andere Aufstellung war verletzungsbedingt auch gar nicht möglich. Und das nahezu umögliche geschah. Clemens spielte sich in einen Rausch erzielte drei Tore, die Neuner-Kette stand und am Ende hieß es 3:1 für Wiedenest
Der SV Wiedenest spielte eine glänzende Saison, gewann am letzten Spieltag mit 1:0 beim SV Morsbach und belegte am Ende unter 14 Mannschaften einen hervorragenden 9. Tabellenplatz.
In ihrer zweiten Spielzeit konnte der SV Wiedenest dieses Niveau jedoch nicht mehr halten. Man kannte diese Mannschaft nun, viele Spieler waren zudem über ihrem Zenit hinaus, so dass man am Ende dieser Spielzeit als Absteiger in die Kreisliga B feststand. Clemens blieb trotzdem noch ein Jahr lang Trainer der Mannschaft.
Zur Spielzeit 1990 / 91 folgte Clemens dem Lockruf des TuS Eckenhagen, einer Mannschaft, die in der Kreisliga C Berg, der untersten Liga im Kreis ihr Dasein fristete, und wurde dort Spielertrainer. Bereits im ersten Jahr stellte sich der Erfolg ein. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TuS Eckenhagen mit drei Punkten Vorsprung vor der Reservemannschaft des 1. FC Reichshof den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga B auf. Im ersten Jahr belegte der TuS den 9. im zweiten Jahr den 12. Tabellenplatz.
Zur Spielzeit 1993 / 94 war Clemens dann wieder einmal in Wiedenest gelandet, wo er die 1. Mannschaft in der Kreisliga B trainierte. Vier Jahre lang übte er diese Tätigkeit aus, ehe er sich für eine Zeit aus dem Fußballleben zurückzog.
Auf der Jahreshauptversammlung des SV Wiedenest im Jahr 2000 wurde Clemens dann zum ersten Mal in den Vorstand gewählt, als Stellvertreter des 1. Vorsitzenden Torsten Jäger
Zur Spielzeit 2003 / 04 übernahm Clemens nach langem Zögern das Traineramt bei seinem Heimatverein, die immer noch in der Kreisliga B spielten. Fünf Jahre lang stand Clemens mit viel Engagement an der Seitenlinie, sah Siege und Niederlagen, aber keinen Auf-, aber auch keinen Abstieg.
Im Januar 2008 wurde Clemens auf der Jahreshauptversammlung des SV Wiedenest von den Mitgliedern zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt, so dass er nunmehr 1. Vorsitzender und Trainer war.
Nach der Spielzeit 2007 / 08 beendete er seine Tätigkeit als Trainer, und zwar mit einem großen Erfolg. Am 8. Juni 2008 gewann der SV Wiedenest in einem Entscheidungsspiel um den Verbleib in der Kreisliga B gegen den SV Frömmersbach mit 5:3 nach Elfmeterschießen. Doch nun hatte der 1. Vorsitzende Clemens vom Trainer Clemens anscheinend genug. Da er beim ihm keine Entwicklungsmöglichkeit mehr erkannte, wurde der Trainer kurzerhand vom 1. Vorsitzenden entlassen.
Die Mitglieder des SV Wiedenest schienen mit ihrer Wahl zufrieden zu sein, denn Clemens wurde inzwischen mehrfach im Amt bestätigt, und hat dieses Amt auch zum Zeitpunkt seines 50. Geburtstags inne.
20. August 1942 (Bernd Podak wird 70)
Bernd Podak wurde am 20. August 1942 in Berlin, Stadtteil Bernau geboren. Der sportliche äußerst vielseitig veranlagte Junge wandte sich letztlich dem Feldhandball zu. Dort spielte er als Torwart mit und fand von daher schon in jungen Jahren Kontakt zum großen Tor. Über Spandau, Neukölln und Charlottenburg ging sein sportlicher Weg zum Polizei SV Berlin. Aufgrund seiner Leistungen wurde er schnell an höheren Stellen bekannt, Bei einem Lehrgang der Nationalmannschaft lernte er Klaus Alberts kennen, der ihm zu einem Wechsel ins Oberbergische riet. Dort gab es mit dem VfL Gummersbach eine junge aufstrebende Mannschaft. Diese spielte zwar Hallenhandball, suchte aber einen ausgezeichneten Torwart und bot dem Polizeibeamten zudem eine Stelle an der Wache Gummersbach an.
So zog Podak zum 1. September 1965 nach Gummersbach. Zu seiner Biografie sollen in den nächsten Jahren die Deutschen Meisterschaften 1966, 1967 und 1969 kommen, zudem 1967 und 1970 die beiden Triumphe im Europapokal der Landesmeister. In den Jahren 1968 und 1970 wurde das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft hingegen verloren Zu seinen Besonderheiten gehörten auch seine Ausflüge aus dem Tor wie einst Radi Radenkovic. Am spektakulärsten vielleicht in seinem ersten Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen die SG Leutershausen. Nach der Pause führte der VfL nach einem 5:8 Rückstand mit 11:9, als Podak einen Ball hielt. Er erkannte die Situation und nutzte den Umstand, dass sich kein gegnerischer Spieler um ihm kümmerte zu einem Dribbling nach vorne. Vom Kreis warf er dann mit einem Sprungwurf zum vorentscheidenden 12:9 ein.
Zur Spielzeit 1970 / 71 sah man Podak wieder einmal im großen Tor, diesmal wurde beim VfL jedoch Fußball gespielt.. Zunächst noch in der Reservemannschaft, aber schon schnell zeigte sich seine Klasse, so dass er auch in der 1. Mannschaft eingesetzt wurde, die in der Landesliga Mittelrhein durchaus eine gute Rolle spielte.
Zur selben Zeit wechselte der Handballspieler Podak vom großen VfL zum kleinen Nachbarn TuS Derschlag, die damals noch in der Verbandsliga Mittelrhein spielten. Damit begann der Aufstieg des TuS bis zum Bundesligisten, nur wenige Jahre später. In der folgenden Spielzeit6 landete man als Aufsteiger auf dem 3. Tabellenplatz und verpasste die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft nur äußerst knapp. Der absolute Höhepunkt war sicherlich der 15:14 Erfolg im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach. Nach einem Jahr Bundesliga beim TuS hörte Podak mit knapp 34 Jahren mit dem Handball auf. Neben unzähligen Bundesliga- und Europapokalspielen wurde er auch zwölfmal in der Deutschen Nationalmannschaft eingesetzt.
Seine ganzes Engagement gehörte nun der Fußballabteilung des VfL Gummersbach. Wechselweise wurde er in der 1. oder in der Reservemannschaft eingesetzt.
Zu einem seiner Höhepunkte wurde sicherlich das Spiel gegen Alemannia Aachen in der 2. Runde um den Westdeutschen Pokal im Juli 1973, welches der VfL zwar mit 2:6 verlor, Podak aber großartig hielt. Im Juli 1977 stand Podak im Tor einer kombinierten Mannschaft VfL und SSV 08 Bergneustadt, die sich in der Lochwiese der Nationalmannschaft von Japan nur mit 1:2 geschlagen geben musste.
Wenn Podak im Strafraum den Ball sicher hatte und den Mitspieler mit einem Anwurf anspielte, hörte man fast jedesmal ein erstauntes Raunen im Stadion. Denn zu einer Zeit, als der Spielball noch wirklich aus Leder war, und viele Torhüter den Ball mit einem Abschlag gerade über die Mittellinie schlugen, warf Podak den Ball weit über die Mittelinie hinweg punktgenau zum Mitspieler.
In der Spielzeit 1976 / 77 war Podak als Torwart maßgeblich daran beteiligt, dass die Reservemannschaft des VfL Kreismeister wurde und damit in die Bezirksklasse Mittelrhein aufstieg.
Zwar musste Podak mit dem VfL Gummersbach am Ende der Spielzeit 1979 / 80 den Abstieg in die Bezirksliga hinnehmen, dennoch blieb er dem VfL treu und stand im Juli 1980 erneut im Tor, als man in einem Freundschaftsspiel dem Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen nur mit 1:4 unterlag. Wieder zeigte Podak neben seinen fantastischen Abwürfen eine Klasseleistung im Tor.
Als der VfL am Ende der Spielzeit 1982 / 83 jedoch sogar aus der Bezirksliga abstieg, hatte Podak genug vom Fußball und beendete er mit knapp 40 Jahren seine aktive Laufbahn.
Im Februar 1984 der Ründerother Trainer und ehemalige Mitspieler Wolfgang Träger Podak sein Leid klagte, dass ihm sämtliche Torhüter ausgefallen seien, holte Podak seine Fußballschuhe wieder aus dem Keller und zeigte auch beim TSV Ründeroth, zu welch einer hervorragenden Leistung ein durchtrainierter 42-jähriger in der Lage war. Nachdem die Stammtorhüter wieder verletzungsfrei waren, war die Zeit beim Fußball jedoch endgültig vorbei.
Für Podak ging es nun wieder in die Halle, diesmal jedoch als Trainer verschiedener Herren- und Frauenmannschaften, darunter die Frauenmannschaften des SSV Marienheide, des SV Wipperfürth, des HC Wermelskirchen oder die Herrenmannschaften des TV Kotthausen oder des TV Schalksmühle, die er mit Erfolg betrete.
Podak war jedoch nicht nur ein hervorragender Handball- und Fußballtorwart, er war auch ein überragender Leichtathlet, und dass nicht nur im Ballabwurf auf dem Fußballplatz.
Mit persönlichen Bestleistungen von 7,27 m im Weitsprung und 71,26 m im Speerwerfen wurde er unter anderem Deutscher Polizeimeister, und im Fünfkampf Deutscher Vizemeister. Im Handball wurde er zudem zweimal Polizei-Europameister.
17. August 1912 (100 Jahre Fußball in Ründeroth)
Mitte des letzten Jahrhunderts hatte die Bürgermeisterei Ründeroth etwas mehr als 2.000 Einwohner. Die Begeisterung für das Turnen, jene einzig vorstellbare körperliche Betätigung außer der Arbeit oder dem Exerzieren, die man von daher freiwillig durchführte, zog auch durch das Oberbergische.
Nach einem Aufruf von Lehrer Kauert innerhalb der Bürgerschaft von Ründeroth versammelten sich im Juni des Jahres 1858 im Gasthof Baumhof zwanzig Jugendliche und beschlossen die Gründung eines Turnvereins. Zum 1. Vorsitzenden wurde Gustav Friedrich Kotz gewählt
Als im Jahr 1866 der preußisch-österreichische Krieg ausbrach, wurden sieben Turner als Soldat eingezogen, mit dem Resultat, dass der Turnbetrieb mangels Masse eingestellt werden musste.
Erst fünfzehn Jahre später gab es in Ründeroth wieder genügend Turn-Interessierte. Am 25. September 1881 wurde in einer Versammlung die Wiederbegründung des Turnvereins Ründeroth beschlossen. Zum 1. Vorsitzenden wählten die anwesenden Mitglieder Wilhelm Dörseln
Nach der Jahrhundertwende nahm der Einfluss des Fußballs auf den Sport immer mehr zu. Auch im Oberbergischen wurden die ersten Vereine gegründet. Im Jahr 1912 erwarb die Gemeindeverwaltung Ründeroth zur Förderung des Turnens und des Spielens auf grünem Rasen am Ohler-Weiher einen großen Rasenplatz. In diesem Jahr wurde zum ersten Male in Ründeroth eine Fußball-Mannschaft aufgestellt. Zu dieser Zeit gab es im Oberbergischen noch keinen geregelten Spielbetrieb. Es fanden daher nur Pokalturniere oder Freundschaftsspiele statt. Aber auch diese wurden nach Ausbruch des 1. Weltkriegs immer weniger, bis er schließlich ganz zum Erliegen kam.
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs dauerte es noch fast anderthalb Jahre, bis sich der Fußball im Oberbergischen eine organisierte Struktur gab. Um auch einen geordneten Spielbetrieb zu erreichen schlossen sich im April 1920 die Vereine SSV Gummersbach, Germania 08 Bergneustadt, FC Hansa Vollmerhausen, die SpVgg Ründeroth, der BV 09 Drabenderhöhe und der SSV Engelskirchen zum Oberbergischen Rasensportverband (ORV) zusammen
Gefördert und finanziell unterstützt wurde der Verband vom Industriellen Hermann Baldus aus Friedrichsthal, zum 1. Vorsitzenden wurde Alfred Solbach aus Gummersbach gewählt, Schriftführer wurde Alfred Freischlader aus Bergneustadt
Auch im beschaulichen Ründeroth machte die große Sportpolitik und die ständigen Querelen zwischen der Turnerschaft und den Fußballern keinen Halt
Bedingt durch die Bestimmungen der übergeordneten Fachverbände mussten sich im Juni des Jahres 1920 die Turn- und die Fußballabteilung trennen. Die Fußballer wurden somit selbstständig. Der neue Verein nannte sich in Anlehnung an das Jahr, in dem zum ersten Mal in Ründeroth Fußball gespielt wurde, „Spielvereinigung 1912“. Der Fußballkreis Oberberg wurden vom Westdeutschen Sportverband dem Gau Berg-Mark zugeteilt, deren beste Mannschaften aus Düsseldorf, Remscheid oder dem heutigen Wuppertal kamen.
Im selben Jahr wurde das Gelände des Sportplatzes für den Ausbau der Gartenstraße benötigt. Da der Ausbau eines neuen Platzes am Ohl, dem jetzigen Standort, erst im darauf folgenden Jahr erfolgen konnte, musste die Spielvereinigung auf einer Weide in Büchlerhausen spielen.
Im Sommer des Jahres 1921 wurde der neue Sportplatz am Ohl, der nun endlich über eine 100 m Laufbahn verfügte, seiner Bestimmung übergeben.
In der Spielzeit 1921 / 22 spielte die SpVgg Ründeroth in der B-Klasse Oberberg, damals die vierte Liga im Verband. Gegner waren der SSV Gummersbach, der SSV 08 Bergneustadt, der VfR Friedrichsthal, der BV 09 Drabenderhöhe, der SSV Engelskirchen, der FC Hansa Vollmerhausen und der TuS Wipperfürth. Es gab auch schon eine zweite und dritte Mannschaft, die in den unteren Ligen spielten.
In der Spielzeit 1926 / 27 spielte die SpVgg in der 1. Gauklasse Oberberg, der höchsten Liga im Kreis.
Am 25. August 1928 schlossen sich die beiden Vereine TV Ründeroth und die SpVgg Ründeroth wieder zusammen. Die Fußballer wurden unter dem Namen „Spielabteilung des Turnvereins Ründeroth“ eine selbständige Abteilung innerhalb des Turnvereins. Leiter der Fußballabteilung wurde Karl Fielenbach, Stellvertreter Werner Trisch, Schriftwart Willi Schmidt, Jugendwart Hermann Hoffmann, der schon in der Spielvereinigung die Jugend heranbildete.
Die nächsten Jahre zeigte die Tabelle der 1. Gauklasse zwar immer auch die SpVgg Ründeroth, jedoch war es ab den dreißiger Jahren nicht mehr die Liga im Kreis. Man spielte nun gegen Agger SV Mittelagger, dem SV Sinspert-Wehnrath, dem SV Homburg, dem BV Bielstein oder dem TuS Lindlar.
Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden auch die Strukturen im Fußball kräftig durcheinander gewirbelt. Der Fußballkreis Oberberg wurde aufgelöst und dem Kreis Siegburg zugeteilt, damit gehört man auch nicht mehr dem Verband Berg-Mark an, sondern dem neugegründeten Gau Mittelrhein. Aufgrund seiner Spielstärke wurde die SpVgg Ründeroth der 3. Kreisklasse Oberberg, Staffel 2 zugeteilt. Damals die unterste Liga im Gau. Gegner waren damals die TuRa Dieringhausen, der Agger SV Mittelagger, der VfR Friedrichsthal-Niederseßmar, der SV Wasserfuhr, der FC Brück und die DJK Gummersbach.
In der Spielzeit 1937 / 38 spielte der TV Ründeroth in der 1. Kreisklasse Siegburg, Gruppe Oberberg, Gegner waren der TuS Wiehl, der SSV 08 Bergneustadt oder Borussia Derschlag
Mit Beginn des 2. Weltkrieg erlebte der Fußball im Oberbergischen einen ganz herben Einschnitt. Zunächst wurden die Ligen aufgelöst und die Vereine in drei regionale Gruppen eingeteilt. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden auch diese Spiele unmöglich, weil es einfach nicht genügen Spieler gab, die noch auflaufen konnten oder wollten. So kam zunächst der Seniorenfußball, später auch der Jugendfußball völlig zum Erliegen
Am 29. Juli 1945 versammelten sich 90 Sportler aus 16 Oberbergischen Vereinen, darunter auch Vertreter aus Ründeroth im Saal Hammerschmidt in Dieringhausen. In den folgenden Stunden schafften sie damit die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Sportes im Oberbergischen Kreis.
Am 1. September 1945 nimmt der TV Ründeroth in einer Versammlung seine Vereinsarbeit wieder auf.
Am 21. Oktober 1945 trafen sich Vertreter der oberbergischen Fußballvereine im Gummersbacher Cafe Solbach. In dieser Versammlung wurden die Grundlagen für einen regulären Spielbetrieb geschaffen. Der Termin für den 1. Spieltag wird auf den 11. November festgelegt. Die Vereine werden in drei, nach Regionen geordnete, Gruppen eingeteilt. Der TV Ründeroth wurde der Gruppe 2 Wiehl zugeteilt, wo man gegen denn SSV Homburg-Nümbrecht, dem TuS Wiehl oder dem VfL Engelskirchen spielten musste.
Auf der ersten Jahreshauptversammlung nach dem 2. Weltkrieg am 12. Januar 1946 nahmen 72 Mitglieder teil. Die Versammlung beschloss die Aufnahme weiterer Sportabteilungen. Der Turnverein bestand nunmehr aus acht Abteilungen. Der neue Vereinsname lautete daher „Turn- und Sportverein Ründeroth von 1881“. Die anwesenden Mitglieder wählten anschließend einstimmig Karl Fielenbach zum Fußballfachwart, Fußballjugendwart wurde Paul Mann.
Am Ende der Spielzeit 1945 / 46 belegte Ründeroth in seiner Gruppe nur den letzten Tabellenplatz und hatte sich damit für die Spielzeit 1946 / 47 nur für die 2. Kreisklasse qualifiziert.
Diese wurde jedoch erfolgreich genommen, am Ende stand man gemeinsam mit dem VfR Marienhagen als Aufsteiger in die 1. Kreisklasse fest.
Am Ende der Spielzeit 1954 / 55 nahm der TSV die nächste Hürde. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den VfL Engelskirchen wurde man Kreismeister und schaffte damit den Aufstieg in die Bezirksklasse. Im nächsten Jahr sollte der TSV zum ersten Mal überregional spielen. Im ersten Jahr belegte der TSV einen Platz im Mittelfeld. Im nächsten Jahr hatte Spielertrainer Fritz Bürger eine hoch motivierte und begeisterungsfähige Mannschaft zusammen. Können gepaart mit dem Quäntchen Glück, was man immer benötigt bringen die Mannschaft erfolgreich durch diese Spielzeit. Am Ende belegte der TSV Ründeroth mit einem Punkt Vorsprung auf den SV Eitorf 09 den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf.
Die Gegner hießen nun Siegburger SV 04, Fortuna Köln, Blau-Weiß Godesberg oder VfL Leverkusen. Trotz aller Mühen stand am Ende nur der vorletzte Tabellenplatz zu Buche und damit der direkte Abstieg.
Die nächsten drei Jahrzehnte spielte der TSV Ründeroth wechselweise in der Bezirksklasse oder in der 1. Kreisklasse. Anfang der Achtziger Jahre hatte man in der Bezirksliga wieder eine gute Mannschaft zusammen. Unter Spieltrainer Wolfgang Träger spielte man in der Spitze mit, verpasste den anvisierten Aufstieg jedoch, zweimal belegte man den 3. Tabellenplatz. So hielt man sich zumindest im Kreispokal schadlos. Am 20. August 1983 gewann der TSV Ründeroth in Waldbröl im Endspiel um den Kreispokal Oberberg gegen den SV Morsbach mit 2:1. In der Spielzeit 1984 / 85 war die Herrlichkeit vorbei. Das Jahr schloss man mit dem letzten Tabellenplatz und dem Abstieg in die Kreisliga A ab. In der Folge verließen viele Stammspieler den Verein, so dass man auch diese Liga nicht halten konnte und einen glatten Durchmarsch in die Kreisliga B machte, wo man vor genau 30 Jahren man zum Höhenflug angesetzt hatte.
Nun pendelte man in den nächsten zwei Jahrzehnten zwischen der Kreisligen A und B bis man sich am Ende der Spielzeit 2004 / 05 in den Niederungen des Oberbergischen Fußballs wiederfand, in der Kreisliga C, damals die unterste Liga im Kreis. Die Gegner hießen nun zwar auch Borussia Derschlag, SSV Nümbrecht oder BV 09 Drabenderhöhe, diesmal waren es jedoch deren Reservemannschaften, oder gar die 3. Mannschaft des TuS Othetal. Über die Relegationsrunde schaffte der TSV den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga B.
Die Spielzeit 2007 / 08 begann für den TSV unter Spielertrainer Viktor Köhn in der Kreisliga B mit einem sensationellen 11:0 Auswärtssieg beim SV Frömmersbach und endete 29 Spieltage später nicht nur mit einem 4:0 bei der SG Agathaberg, sondern auch mit dem 1. Tabellenplatz und dem Aufstieg in die Kreisliga A verbunden. Doch auch jetzt zeigte der TSV eines seiner Lieblingsgesichter, Zur Spielzeit 2010 / 12 folgte der abermalige Abstieg in die Kreisliga B, nur um ein Jahr später wieder aufzusteigen.
Insgesamt ist die 1. Mannschaft des TSV Ründeroth in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in 66 Spielzeiten 22 (!) mal auf- oder abgestiegen. Man kann über den Verein halt sagen, was mal will, er ist aber auf jeden Fall nicht langweilig.
20. Juli 1942 (Hartmut Neuhoff wird 70)
Hartmut Neuhoff wurde am 20. Juli 1942 im oberbergischen Engelskirchen geboren. Schon in jungen Jahren schloss sich der Fußballbegeisterte dem örtlichen VfL Engelskirchen an, wo er in der Folge die Jugendmannschaften durchlief. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen wurde der Stürmer mehrfach in die A-Jugend Kreisauswahlmannschaft des Fußballkreises Oberberg berufen. Nach seinem Sprung in den Seniorenbereich gehörte Neuhoff zum Kader der 1. Mannschaft, wo er sich schnell einen Stammplatz erspielte. Da sein älterer Bruder Werner ebenfalls beim VfL spielte, wurde Hartmut in den Aufstellungen sehr oft als Neuhoff II bezeichnet. Anfang der Sechziger Jahre spielte der VfL in der Bezirksklasse Mittelrhein. Am Ende seiner zweiten Spielzeit als Senior belegte der VfL Engelskirchen mit zwölf Punkten Rückstand auf den TSV Ründeroth, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, den letzten Tabellenplatz und musste damit in die 1. Kreisklasse Oberberg absteigen. In den nächsten Jahren spielte Engelskirchen in der höchsten Klasse im Kreis. Zur Spielzeit 1964 / 65, mit knapp 22 Jahren wurde der angehende Sportlehrer Neuhoff Spielertrainer beim VfL. Als im Jahr 1965 der Fußballkreis Rhein-Berg gegründet wurde, wechselte auch Engelskirchen vom Fußballkreis Oberberg dorthin, so dass der VfL ab der Spielzeit 1965 / 66 mit Neuhoff als Spielertrainer zur 1. Kreisklasse Rhein-Berg gehörte. Neuhoff wurde auch in diesem Kreis in die Kreisauswahlmannschaft berufen und gehört damit zu den wenigen, wenn nicht gar der einzige Spieler, der sowohl in der Auswahl des Kreises Oberberg als auch in der Auswahl des Kreises Rhein-Berg gespielt hat. Am Ende der Spielzeit 1966 / 67 belegte der VfL Engelskirchen in der 1. Kreisklasse den 1. Tabellenplatz und nahm damit an der Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse teil. Dort scheiterte man jedoch am SV Horrem und am FC Olef. Die nächsten beiden Jahren war Neuhoff zunächst nur Spieler, dann wurde er erneut Spielertrainer, bis er nach dem 3. Spieltag der Spielzeit 1970 / 71 sein Traineramt mit sofortiger Wirkung niederlegte.
Am 7. Januar 1971 übernahm Neuhoff als Nachfolger von Günter Berz das Traineramt beim oberbergischen Verein TuS Wiehl, der zu diesem Zeitpunkt am Tabellenende der Bezirksklasse Mittelrhein stand. Die Substanz der Mannschaft war einfach zu gering, so dass sie auch durch Neuhoffs engagiertes Training nicht mehr vom Tabellenende weg kamen und am Ende dieser Spielzeit als Absteiger in die 1. Kreisklasse feststand. Im nächsten Jahr belegte man den dritten Tabellenplatz. In diesem Jahr betreute Neuhoff eine Wiehler Stadtauswahlmannschaft, die zu einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 antreten sollte. Dabei stellte er den jungen Marienhagener Verteidiger Jürgen Klein gegen den Weltklasse-Linksaußen Stan Libuda auf, mit dem Ergebnis, dass Klein für die kommende Spielzeit einen Profivertrag bei Schalke erhielt. Am Ende der Spielzeit 1972 / 73 wurde der TuS Wiehl mit vier Punkten Vorsprung auf den TSV Ründeroth Kreismeister und schaffte damit die Rückkehr in die Bezirksklasse. Nach Platz fünf zur Winterpause belegte der TuS am Ende den 8. Tabellenplatz und hatte die Klasse damit ganz locker gehalten.
Neuhoff suchte indes eine neue Herausforderung und nahm zur Spielzeit 1974 / 75 das Angebot des bergischen Bezirksligisten TuS Marialinden an, eine junge und talentierte Mannschaft nach oben zu führen. Bereits im zweiten Jahr wurde man hinter der SpVg Lülsdorf-Ranzel Tabellenzweiter. Im seinem dritten Jahr beim TuS schöpfte Neuhoff die Fähigkeiten der Mannschaft voll aus, beherrschte die Klasse fast nach Belieben und hatte am Ende sechs Punkte Vorsprung auf den SSV Overath, womit der erste Aufstieg Marialindens in die Landesliga feststand.
Trotz des Angebots, die Mannschaft auch in der Landesliga zu betreuen, wechselte Neuhoff wieder ins Oberbergische und übernahm das Traineramt beim SSV 08 Bergneustadt, einem etablierten Verein aus der Landesliga. Ungewohnte Schwierigkeiten mit dem Umfeld des SSV, eine zunehmende Überalterung der Mannschaft führten dazu, dass diese Trainerstelle hinter seinen Erwartungen zurückblieb. Die Mannschaft hielt zwar die Klasse, am Ende sogar recht souverän und kam ins Endspiel um den Kreispokal, dennoch beendete Neuhoff sein Engagement beim SSV nach nur einem Jahr
Zur Spielzeit 1978 / 79 wurde Neuhoff Trainer beim FC Aggertal, die in der Kreisliga A Oberberg spielten. In seinen zwei Jahren am Hammerhaus belegte der FC jeweils einen Platz im Mittelfeld der Tabelle. Der größte Erfolg war sicherlich der Einzug ins Halbfinale um den Kreispokal, wo man ausgerechnet gegen den SSV 08 Bergneustadt verlor, wenn auch mit 0:1 recht knapp.
Zur Spielzeit 1980 / 81 übernahm Neuhoff zum zweiten Mal das Traineramt beim TuS Wiehl, die immer noch in der Bezirksliga spielten. Im ersten Jahr wurde der TuS nach einer glänzenden Saison Tabellenvierter. Als jedoch der überragende Torjäger dieser Spielzeit Jörg Telgheider im Sommer zum Siegburger SV 04 wechselte, fehlte dem TuS von Beginn an der Schwung, so dass man sich schnell am Tabellenende wieder fand. Am Ende hatte Wiehl neun Punkte Rückstand auf Jan Wellem Bergisch Gladbach und gehörte damit zu den drei Absteigern.
Mit dem Abstieg beendete sein Engagement in Wiehl und auch seine aktive Laufbahn als Fußballlehrer
11. Juli 1952 (Bernd Hannes wird 60)
Bernd Hannes wurde am 11. Juli 1952 im oberbergischen Waldbröl geboren. Schon in jungen Jahren schloss er sich der SpVg Rossenbach an, wo er in der Jugendmannschaft spielte, aber bereits nach wenigen Jahren seine aktive Laufbahn unterbrach. Erst zur Spielzeit 1972 / 73 wandte er sich wieder dem Fußball zu. Hannes schloß sich dem SV Schönenbach an, wo er schnell einen Stammplatz in der 1. Seniorenmannschaft inne hatte. Der Waldbröler Ortsteil Schönenbach gehörte zwar politisch zum Oberbergischen Kreis, aufgrund seiner geografischen Lage hatte der Verein sich Ende der Vierziger Jahre entschlossen, sich dem Fußballkreis Sieg anzuschließen. Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger Jahre spielte der SV Schönenbach in der 2. Kreisklasse Sieg.
Zur Spielzeit 1974 / 75 wechselte der talentierte Stürmer zum RS 19 Waldbröl, die in der Bezirksliga Mittelrhein eine gute Rolle spielten. Hannes blieb er jedoch nur diese eine Spielzeit an der Maibuche, ehe er zum Landesligaaufsteiger SSV 08 Bergneustadt ging. Damit spielte er in der zweithöchsten Amateurklasse.
Beim SSV wurde Hannes sofort Stammspieler und trug mit seinen Toren mit dazu bei, dass Bergneustadt die Klasse über Jahre hinweg souverän halten konnte. Auch wurde er in dieser Zeit mehrfach zu Spielen der Oberbergischen Kreisauswahlmannschaft eingeladen. So spielte er gegen den Zweitligisten VfL Osnabrück, oder auch in einer mit dem Ligakonkurrenten VfL Gummersbach kombinierte Mannschaft gegen die Nationalmannschaft von Japan. Zu dieser Zeit hatte der SSV eine wirklich große Mannschaft, mit einer Vielzahl außergewöhnlicher Spieler.
In der Spielzeit 1976 / 77 startete der SSV in der Meisterschaft mit acht Siegen in Folge. In den Spielzeiten 1978 / 79 und 1979 / 80 wurde der SSV jeweils Kreispokalsieger.
Bernd Hannes blieb dem SSV aber auch in seiner schlechten Zeit treu. Nach der Spielzeit 1979 / 80 hatte der SSV einen großen Aderlass zu verkraften, der mit den Neuzugängen nur unzureichend ausgeglichen werden konnte. So stand Bergneustadt am Ende der folgenden Spielzeit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und musste damit in die Bezirksliga absteigen. Doch auch die nächste Spielzeit beendete Bergneustadt auf einem Abstiegsplatz und fand sich nach einem Durchmarsch plötzlich in der Kreisliga A Oberberg wieder.
Obwohl es wohl nicht immer in seiner Absicht stand, ließ er sich doch allzu gerne überzeugen, auch weiterhin für den SSV zu spielen und hatte somit einen großen Anteil, dass man sich in der Kreisliga A stabilisieren und eine neue Mannschaft aufbauen konnte.
Mitte der Achtziger Jahre kehrte Hannes an die Maibuche zurück und spielte beim RS 19 Waldbröl in der Bezirksliga. Zwar konnte er den Abstieg in die Kreisliga A nicht verhindern, doch zeigte Hannes auch hier seine Vereinstreue und trug auch mit Mitte 30 das Trikot der 1. Mannschaft des RS.
Auch wenn er sich kurze Zeit später aus der 1. Mannschaft zurückzog, blieb Hannes über die nächsten Jahrzehnte am Lederball hängen. Dank seiner hervorragenden körperlichen Konstitution konnte er seine Fähigkeiten in den verschiedenen Alt-Herren-Mannschaften zeigen, so unter anderem;
zu seinen größten sportlichen Erfolgen gehörten die Endrunden um die Mittelrheinmeisterschaft mit der Ü-40 Mannschaft des RS 19 Waldbröl Mitte der Neunziger Jahre
Im Juni 2005 trat Hannes mit der Ü-32 Mannschaft des RS 19 Waldbröl zur Endrunde um die Kreismeisterschaft an
Im September 2006 gewann Hannes mit der Ü-50 Mannschaft des RS 19 Waldbröl in Eckenhagen die Finalrunde des Fußballkreises Berg, und
mit 51 Jahren stand Hannes im Februar 2007 in der Altherren-Mannschaft des RS 19 Waldbröl, die beim Ü-40 Turnier in Eitorf den Turniersieg errang.
1. Juli 1942 (Karl-Heinz Babel wird 70)
Karl-Heinz Babel wurde am 1. Juli 1942 in Gummersbach, Ortsteil Neudieringhausen geboren. Karl-Heinz war der jüngste der drei fußballspielenden Babel-Brüder, und so wurde ihm später hinter Dietmar [I] und Manfred [II] eine [III] an den Namen gehängt, damit man die drei, so sie zusammen spielten auseinanderhalten konnte.
Schon in jungen Jahren schloss sich Babel dem örtlichen Fußballverein, der TuRa Dieringhausen an, in der er altersgemäß die Jugendmannschaften durchlief. Nach seinem Sprung in den Seniorenbereich spielte er zunächst noch wechselweise in der 1. oder in der 2. Mannschaft, doch mit der Zeit wurde er Stammspieler in der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der höchsten oberbergischen Klasse, der 1. Kreisklasse spielte.
Am Ende der Spielzeit 1961 / 62 wurde die TuRa unter Trainer Günter Siepe zunächst Kreismeister und stieg anschließend nach einem 2:0 Erfolg im Entscheidungsspiel gegen den Kaller SC in die Bezirksklasse Mittelrhein auf.
Nach einer wunderbaren ersten Spielzeit in dieser Klasse belegte die TuRa einen hervorragenden 4. Tabellenplatz.
Trotzdem wechselte Babel den Verein und meldete sich einige Kilometer weiter aggerabwärts beim TSV Ründeroth an, die ebenfalls in der Bezirksklasse spielten. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TSV Ründeroth jedoch mit vier Punkten Rückstand auf Fortuna Opladen, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehen, den letzten Tabellenplatz und musste damit in die 1. Kreisklasse Oberberg absteigen
Hierauf wechselte Babel wieder zurück zur TuRa, die sich in der Bezirksklasse inzwischen zu einer festen Größe und einem Aufstiegskandidaten entwickelt hatte. Gleich zu Beginn der Spielzeit kam es zu einem absoluten Höhepunkt. Am 8. August 1965 gewann die verstärkte TuRa Dieringhausen unter ihrem Trainer Ulrich Pauly in einem Freundschaftsspiel vor 3.000 Zuschauer am heimischen Hammerhaus gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund mit 4:3. In einem völlig ausgeglichenen Spiel trafen für die Hausherren Hubert Broichhagen, der Elsenrother Fredi Hennecken, Horst Groß und Karl-Heinz Babel. Für die durchaus nicht enttäuschenden Gäste waren Ockmann und Bayer, bei einem Eigentor, erfolgreich. Diesen Schwung nahm die Mannschaft in die Meisterschaftsspiele mit und hatte Erfolg damit. Am Ende belegte die TuRa Dieringhausen mit zwei Punkten Vorsprung auf den TuS Oberlar 07 den 1. Tabellenplatz und stieg damit erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga Mittelrhein auf, der zweithöchsten Amateurliga im Verband.
Im ersten Jahr konnte man mit Bravour die Klasse halten, im zweiten Jahr war die Mannschaft über ihren Zenit hinaus, Verletzungspech und das fehlende Glück kam hinzu, so dass man über den letzten Tabellenplatz nicht hinaus kam und folgerichtig wieder in die Bezirksklasse abstieg.
Babel hatte sich indes an den Landesligafußball gewöhnt und wechselte daher zum Aufsteiger VfL Gummersbach, der am Ende auf einen sicheren Mittelfeldplatz landete.
Nach nur einem Jahr hatte Babel jedoch vom großen Fußball genug und meldete sich bei der DJK Gummersbach an, die zu dieser Zeit in der 2. Kreisklasse Oberberg spielten. Mit der Zeit wuchs Babel immer mehr in den Verein hinein und wurde Ende des Jahres 1972 als Jugendobmann auch in der Vorstandsarbeit tätig. Am Ende dieser Spielzeit gelang der DJK die Meisterschaft und damit der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Anfang 1974 wurde Babel auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung der DJK zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Am Ende der Spielzeit 1974 / 75 stand die DJK auf dem vorletzten Tabellenplatz und musste damit wieder in die 2. Kreisklasse zurück.
Mit seinem Wohnortwechsel von Gummersbach nach Waldbröl endete auch sein Engagement bei der DJK, er trat entsprechend von seinem Amt als 2. Vorsitzender zurück.
Ganz ohne Fußball konnte Babel aber auch in seiner neuen Heimat nicht leben. So wurde er Spielertrainer bei der SV Schönenbach, die zwar geografisch zum Oberbergischen Kreis gehörte, fußballerisch jedoch dem Fußballkreis Sieg angeschlossen war. Zwei Jahre lang betreute er die 1. Mannschaft, die in der 2. Kreisklasse spielten, ehe er sich mit 35 Jahren vom aktiven Fußballgeschäft zurückzog.
14. Juni 1952 (Karl-Heinz Wiehle wird 60)
Karl-Heinz Wiehle wurde am 14. Juni 1952 in Bebertal im Landkreis Börde im Bezirk Magdeburg der ehemaligen DDR geboren. Schon in jungen Jahren siedelte er mit seiner Familie ins Oberbergische um, wo sie sich in der Stadt Wiehl niederließen. Hier schloss er sich dem örtlichen Fußballverein, dem BSV Viktoria Bielstein an. Beim BSV durchlief er zunächst die entsprechenden Jugendmannschaften, wobei er aufgrund seiner Leistungen sowohl bei der B- als auch in der A-Jugend-Kreisauswahlmannschaft spielte. Nach seinem altersbedingten Wechsel in den Seniorenbereich gehörte er sofort zum Kader der 1. Mannschaft gehörte, die zu dieser Zeit in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse spielten. In dieser Zeit gehörte Bielstein ins Mittelfeld der Liga. Einen ersten großen Erfolg feierte Wiehle, als er mit dem BSV im Mai 1971 ins Endspiel um den Kreispokal einzog, dort jedoch dem Bezirksligisten SV Sinspert-Wehnrath nur knapp mit 2:3 unterlegen war.
Zur Spielzeit 1973 / 74 wechselte Wiehle zum TuS Wiehl, die in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten. Fünf Jahre lang spielte Wiehle beim TuS und war auch ein Garant mit dafür, dass die Mannschaft die Klasse stets mehr oder weniger sicher halten konnte.
Nach fünf durchaus erfolgreichen Jahren in Wiehl wechselte Wiehle zum TSV Ründeroth, der in der 1. Kreisklasse Oberberg spielte. Am Ende der Spielzeit 1979 / 80 belegte der TSV mit zehn Punkten Vorsprung auf den RS 19 Waldbröl den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf
Trotzdem verließ Wiehle den Ohl und wechselte zum Ligakonkurrenten BV 09 Drabenderhöhe. In seiner ersten Spielzeit half er mehrfach in der Reservemannschaft aus, mit dem Erfolg, dass diese am Ende mit drei Punkten Vorsprung auf die Reserve des TuS Homburg-Bröltal den 1. Tabellenplatz belegte und damit in die Kreisliga B Oberberg aufstieg.
In der Spielzeit 1982 / 83 war des dann die 1. Mannschaft, die am Ende auf dem 1. Tabellenplatz stand und einen Aufstieg feiern konnte, den in die Bezirksliga Mittelrhein nämlich.
Obwohl man in vielen Spielen mit dem Gegner mithalten konnte, reichte die Substanz des BV 09 nicht aus, so dass am Ende der direkte Abstieg in die Kreisliga A feststand.
Zur Spielzeit 1984 / 85 suchte Wiehle eine neue Herausforderung und nahm das Angebot des 1. FC Reichshof aus der Kreisliga B an, die 1. Mannschaft in Funktion eines Spielertrainers zu betreuen.
Am 17. August 1986 feierte der 1. FC Reichshof unter Spieltrainer Wiehle einen seiner größten Vereinserfolge. Im Endspiel um den Kreispokal Oberberg gewann der 1. FC Reichshof vor 350 Zuschauer in Derschlag gegen den Bezirksligisten VfL Gummersbach mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Bis zum Schlusspfiff konnten sich die zwei Klasse höher spielenden Gummersbacher gegen die gut stehende Verteidigung nicht entscheidend durchsetzen. Im Elfmeterschießen zeigten die Reichshöfer dann die besseren Nerven und gewannen überraschend den Pokal.
In Spielzeit 1990 / 91 spielte Wiehle beim B-Kreisligisten SSV Odenspiel. Im Jahr darauf wollte er jedoch wieder die Doppelfunktion als Spieler und Trainer auf sich bürden und wurde Spielertrainer beim TuS Weiershagen-Forst. Mit einer jungen und motivierten Mannschaft wurde er mit zehn Punkten Vorsprung auf die DJK Gummersbach Staffelsieger und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf. Der Sprung von der B- in die A-Liga ist jedoch ein ganz schwerer, dass mussten auch die Weiershagener einsehen, Was gegen Wiedenest, Eckenhagen und Frömmersbach vielleicht locker reicht, reicht gegen Waldbröl Marienhagen und Derschlag halt nicht. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TuS Weiershagen mit neun Punkten Rückstand auf die SpVg Dümmlinghausen, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehen, den letzten Tabellenplatz und musste damit wieder in die Kreisliga B Oberberg absteigen
Zur Spielzeit 1993 / 94 wurde Wiehle Trainer beim SV Hermesdorf, die ebenfalls in der Kreisliga B spielten, und er wurde den in ihn gesetzten Erwartungen durchaus gerecht. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SV Hermesdorf mit fünf Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des SV Morsbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf. Diesmal hatte die Mannschaft jedoch genug Substanz und konnte im nächsten Jahr die Klasse halten. Am Ende dieser Spielzeit zog Wiehle sich zunächst vom Fußball zurück, doch als der SV Hermesdorf im September 1995 nach dem Rücktritt von Jürgen Behrendt ohne Trainer dastand, übernahm er noch einmal die Mannschaft. Ende der Spielzeit 1996 / 97 war dann aber wirklich Schluss
Aber auch nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn blieb Wiehle den Aschenplätzen treu. Nur tauschte er den großen schwarz-weißen Lederball gegen den gelben Filzball aus, um sich beim Tennis sportlich zu betätigen.
Nach Angaben seines Schwagers verstarb Karl-Heinz Wiehle am 21. Juni 2012 an den Folgen einer schweren Krankheit.
14. Juni 1902 110 Jahre SV Morsbach
Zu Beginn des Jahrhunderts herrschte in Deutschland noch Zucht und Ordnung. Die ordentlichen und nach einem fest vorgegebenen Schema durchgeführten Bewegungen beim Turnen standen hierbei in einem erheblichen Kontrast zu den wilden völlig unvorhersehbaren Aktionen beim Fußball.
Zwar gab es in den großen Städten bereits reine Fußballvereine, auch hatte sich zwei Jahre zuvor der Deutsche Fußballbund gegründet, doch davon war man im Oberbergischen Kreis noch weit entfernt.
Natürlich wollte auch hier Sport treiben, und da dies zeitgemäß nur Turnen sein konnte, trafen sich am 14. Juni des Jahres 1902 sportbegeisterte Morsbacher Bürger und gründeten einen Turnverein. Zum ersten Vorsitzenden wurde Franz Kaldeuer gewählt. In den folgenden Jahren wurde der Turnbetrieb immer mehr ausgebaut und immer reger, doch dann führte der 1. Weltkrieg zum völligen Stillstand.
Nach dem Ende des Weltkrieg wurde der Turnbetrieb auch in Morsbach recht schnell wieder aufgenommen. Neben dem Turnen wurde jedoch nun auch Fußball und Handball gespielt.
Am 22. März 1921 beantragten die Turner in einer Versammlung des Ortsausschusses für Jugendpflege einen passenden Spielplatz. In der Folge wurde eine Wiese bei Beckmann zum ersten Sportplatz. Kurz darauf wurde ein alter Waggon gekauft und an der Straßenseite des Platzes als Umkleideraum aufgestellt.
Im selben Jahr hatte Johannes Stangier einen Fußballverein gegründet, den er in Ausrichtung seiner christlichen Gesinnung DJK Morsbach und wurde entsprechend Mitglied im DJK-Verband. Die DJK nahm als erste Fußballmannschaft in Morsbach an den Rundenwettkampf teil.
Ein Jahr später gab es in Morsbach einen weiteren Fußballverein. Der „wilde Verein“ FC Adler Morsbach spielte jedoch unorganisiert und bestritt nur Freundschaftsspiele.
Am 1. Juni 1925 verpachtete die Gemeinde Morsbach den fertig gestellten Sportplatz auf der Bitze an den Turn- und Sportverein auf die Dauer von zehn Jahren gegen eine Anerkennungsgebühr von jährlich 5 Reichsmark. Erst jetzt konnte die Fußballabteilung am regulären Spielbetrieb teilnehmen. Gemäß ihrer geografischen Lage wurde der TSV Morsbach dem Kreis Betzdorf im Gau V (Südwestfalen) zugeteilt, wo man in der Spielzeit 1926 / 27 in der 2. Gauklasse Betzdorf, Gruppe Süd spielte. Gegner waren unter anderen die SpVgg Hurst, der TSV Altenkirchen, Germania Dattenfeld oder der SV Öttershagen.
Im Jahr 1928 löste sich die Fußballabteilung aus dem Turn- und Sportverein, im folgenden Jahr gründete sich diese sich unter dem Namen „Sportverein 1929“ neu. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 97 erwachsene und 24 jugendliche Mitglieder. Zum ersten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Engelbert Bleeser aus Morsbach
Hierauf stellte der Verein einen Antrag auf Mitgliedschaft im „Westdeutschen Spielverband“.
Ein zunächst nur provisorischer Platz „auf der Hoorwiss“ wurde notdürftig als neuer Fußballplatz hergerichtet, damit die Spiele stattfinden konnten.
In der Spielzeit 1931 / 32 wurde der SV Morsbach Meister in der 1. Gauklasse Betzdorf vor der SV Leuscheid, dem SV Oettershagen b. R. und Germania Niederhövels und stieg damit in die 2. Bezirksklasse Betzdorf auf, der dritthöchsten Liga im Verband.
Dort hießen die Gegner dann Germania Dattenfeld, SV Schladern oder TSV Dreisel.
Im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es zur Spielzeit 1933 / 34 zu einer vollständigen Neuorganisation im Fußball. Der Kreisverband Betzdorf wurde aufgelöst und dem Kreis Siegburg zugeteilt. Damit spielte man auch nicht mehr im Bezirk Südwestfalen, sondern im neugegründeten Gau Mittelrhein.
Entsprechend seiner Spielstärke wurde der SV der 1. Kreisklasse Siegburg zugeteilt, nach der Gauliga und der Bezirksklasse die dritthöchste Liga im Land. Die Gegner hießen SG Herdorf und Adler Niederfischbach aber auch RS 19 Waldbröl und SSV Gummersbach. Am Ende dieser Spielzeit stand man auf dem vorletzten Tabellenplatz, trotzdem spielte man auch in den nächsten Jahren in dieser Klasse.
Auch im Vorstand traten die politischen Neuerungen zu Tage. Der amtierende Vorstand unter Dr. med. Wilhelm Knipping musste zurücktreten. Als neuer Vereinsführer wurde Josef Rosenbaum nicht gewählt, sondern entsprechend der herrschenden Ideologie bestimmt.
Nach Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde die Meisterschaft abgebrochen, es erfolgte eine wirtschaftlich günstigere Neuaufteilung der Staffeln. Dabei wurde Morsbach der Gruppe Waldbröl zugeteilt, wo man gegen den RS Waldbröl, der SpVgg Holpe-Steimelhagen oder der SV Schönenbach spielte.
Der Spielbetrieb wurde zunächst noch in eingeschränkten Maßen weitergeführt, bis er dann im Oberbergischen Kreis mangels Spieler fast völlig zum Erliegen kam.
Unmittelbar nach Ende des Krieges war das Interesse an normalen Zuständen, zu denen auch die unbeschwerte Freude am Fußballspielen gehörte, natürlich riesig. Auf Initiative der Herren Erwin Weber, Walter Utsch und Hans Diederich aus dem Bürgermeisteramt der Gemeinde Morsbach versammelten sich am 10. Oktober 1945 fußballbegeisterte Bürger, um den Verein wieder neu zum Leben zu erwecken. Engelbert Bleeser und Ehrenvorsitzender Ewald Rosenbaums stellten sich für die Vorstandsarbeit zur Verfügung
Allen Umständen zum Trotz trafen sich am 21. Oktober 1945 Vertreter der regionalen Fußballvereine im Gummersbacher Cafe Solbach, um die Zukunft des Oberbergischen Fußballs zu besprechen. In dieser Versammlung wurden die Grundlagen für einen regulären Spielbetrieb geschaffen. Der Termin für den 1. Spieltag wurde auf den 11. November 1945 festgelegt. Die Vereine wurden in drei, nach Regionen geordnete, Gruppen eingeteilt, der SV Morsbach gehörte hierbei der Gruppe Bröl an.
Aufgrund ihres Tabellenplatzes hatte man für die Spielzeit 1946 / 47 nur für die 2. Kreisklasse Oberberg qualifiziert, wo man jedoch sofort Meister wurde und damit direkt in die höchste oberbergische Spielklasse aufstieg.
Am 26. Juli 1949 wurde in einer Mitgliederversammlung die Umbenennung des Vereins in seiner heutigen Form, SV 02/29 Morsbach, beschlossen
Am 9. April 1950 erfolgte dann endlich die Einweihung des umgebaute Sportplatzes „in der Au“, einem zwar optisch engen, dadurch aber von einer fast unvergleichlichen Atmosphäre geprägten, wunderbar gelegenen Platz.
Im jahr 1932 wurde der Platz „Hoorwiss“ durch ein Vereinbarung mit der Witwe Zielenbach um 10 Meter verlängert.
Am 15. Oktober 1938 wurde der Sportplatz von der Gemeinde Morsbach, vertreten durch den damaligen Bürgermeister Heinrich Katzenbach, von den Erben der Familie Zielenbach erworben.
Doch nur zwei Jahre später verkaufte die Gemeinde das gesamte Gelände an die Firma Eisen- und Stahlbau GmbH in Netphen.
Nach dem Krieg wollte die Firma den Sportbetrieb auf ihrem Besitz nicht mehr dulden, da sie den Platz als Lagerplatz nutzen wollten. Die Morsbacher Fußballer mussten daher viele Spiele auswärts austragen. Erst vor dem Amtsgericht Waldbröl konnte ein Vergleich geschlossen werden, der den Spielbetrieb zumindest befristet uneingeschränkt gestattete.
Erst nach längeren und zähen Verhandlungen konnte der Verein am 12. Oktober 1949 mit der Sieg-Lahn Bergbau GmbH einen langfristigen Pachtvertrag für das Gelände „auf der Au“ abschließen. Der erste Spatenstich zum Umbau konnte erfolgen. Die Baukosten beliefen sich letztlich auf 30.446 Mark, außerdem gab es an Sachspenden unter anderem 130 Pappeln durch den Regierungspräsidenten, die Jahrzehntelang das Gesicht des Platzes prägen sollten
Am 17. November 1949 wurde zwischen dem Verein und der Gemeinde ein unwiderrufliches Nutzungsrecht für die Sportanlage durch die Gemeinde unterzeichnet.
Sportlich lief es hingegen noch nicht ganz rund, dem Aufstieg in die 1. Klasse folgte der unmittelbare Abstieg, Aufstieg, Abstieg und erneuter Aufstieg.
Erst als zur Spielzeit 1963 / 64 der ehemalige Lizenzspieler Kurt Nolden vom Oberligisten Meidericher SV als Trainer engagiert werden konnte, stabilisierten sich die Leistungen. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SV Morsbach in der 1. Kreisklasse Oberberg vor den Sportfreunden Vollmerhausen den 1. Tabellenplatz. Anschließend setzten sie sich in der Aufstiegsrunde mit 4:0 gegen den FC Olef und sogar mit 12:0 gegen Germania Vossenack durch und stiegen damit erstmals in die Bezirksklasse Mittelrhein auf.
Mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein wurde auch die erste Spielzeit in der neuen Liga angegangen. Sieg reihte sich an Sieg und am letzten Spieltag stand man punktgleich mit dem 1. FC Spich an der Tabellenspitze. Und im alles entscheidenden Spiel konnte man gegen die Spicher auf heimischen Platz antreten. Trotz aller Mühen und der Unterstützung von 2.200 Zuschauer unterlag man nach einem großartigen aber äußerst fairen Spiel, in dem die Spieler des SV ihre Nervosität niemals richtig abschütteln konnten, letztlich verdient mit 0:2.
Weitere durchaus erfolgreiche Jahre unter Spielertrainer Nolden folgten. Am 15. August 1965 gewann man durch einen 7:2 Erfolg im Endspiel gegen die SpVg Rossenbach erstmals den Kreispokal Oberberg.
Als Nachfolger von Kurt Nolden konnte der Verein einen weiteren bekannten Trainer verpflichten; Hans Cieslarczyk, einen ehemaligen Bundesliga- und Nationalspieler.
Weitere zehn Jahre spielte der SV, dabei sehr lange unter Spielertrainer Friedhelm Lutz, in der Bezirksklasse, ehe man am Ende der Spielzeit 1976 / 77 den bitteren Weg in die 1. Kreisklasse gehen musste, doch nur ein Jahr, dann führte Spielertrainer Rainer Lutz den SV zurück in die Bezirksliga.
Sieben weitere Jahre in der Bezirksliga folgte 1985 der Abstieg in die Kreisliga A und der direkte Durchmarsch bis in die Kreisliga B. Dort spielte man zum ersten Mal seit über 40 Jahren wieder gegen Reservemannschaften. Dem direkten Wiederaufstieg folgten sechs Jahre in der Kreisliga A. Dabei standen sich am 16. April 1989 in einem wieder einmal entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Bezirksliga auf dem heimischen Sportplatz der SV Morsbach und der TuS Wiehl gegenüber. Trotz der Unterstützung von 1.300 Zuschauer musste sich der SV mit 0:3 geschlagen geben.
Obwohl man immer wieder zu den Favoriten gezählt wurde, dauerte es doch bis zum Ende der Spielzeit 1991 / 92, bis man unter Trainer Karl-Heinz Ottersbach auf dem 1. Tabellenplatz stand, und der Aufstieg damit endlich perfekt war. Sechs Jahre lang spielte man dann in der Bezirksliga. Am Ende der Spielzeit 1996 / 97 hieß es jedoch wieder runter in die Kreisliga. Weder Dietmar Weller noch Uwe Wisser schafften es in den nächsten sieben Jahren, den SV zu alter Größe zu führen. Am Ende der Spielzeit 2004 / 05 war der Substanzverlust in der Mannschaft sogar so groß, dass selbst der engagierte Trainer Stefan Molzberger, der die Mannschaft kurz vor Saisonende übernommen hatte, den Abstieg in die Kreisliga B nicht mehr verhindern konnte. Unter Ingo Krämer gab es in der Spielzeit 2009 / 10 zwar ein kurzes Wiedersehen mit der Kreisliga A, doch heuer ist man leider nur Mittelmaß in der Kreisliga B.
Jedes einzelne Vereinsmitglied hat von der Gründung des SV Morsbach an bis zum heutigen Tag seinen Beitrag dazu geleistet, dass der Verein zu dem geworden ist, wie er sich heute darstellt. Trotzdem hat es in der Geschichte auch immer wieder Persönlichkeiten gegeben, die das Bild des Vereins in besonderem Maße geprägt haben:
Kurt Nolden, der als Lizenzspieler jahrelang beim Meidericher SV in der Oberliga West spielte, ehe er 1963 als Spielertrainer zum SV Morsbach kam. Mit dem Verein schaffte er erstmals den Aufstieg in die Bezirksklasse und klopfte im Folgejahr ganz feste, jedoch vergebens an die Tür zur Landesliga.
Horst Friederichs, der vom SSV Denklingen über den RS 19 Waldbröl zur Spielzeit 1967 zum SV kam, wo der über die Oberbergischen Grenzen hinweg gefürchtete Torjäger fast ein Jahrzehnt Stammspieler und Garant für Erfolge war.
Johannes Puhl, der aus der Jugend des SV stammte und nach einer überragenden Spielzeit zum VfL Hamm in der Oberliga wechselte. Nach seiner Rückkehr nach Morsbach war Puhl noch über Jahre hinweg nahezu unverzichtbarer Bestandteil der 1. Mannschaft
Thomas Roth, spielte zu Beginn seiner Laufbahn zwar mal beim VfL Hamm spielte, doch schon Ende der Achtzeiger Jahre fand er den Weg nach Morsbach, wo er bis heute als Spieler und Vorstandsmitglied in verschiedenen Ämtern die Geschicke des Vereins mitbestimmte
Thomas Diederichs, der aus der Jugend des SV stammte und sich in den wenigen Jahren in der Seniorenmannschaft einen hervorragenden Ruf als Stürmer erspielte. Sein weiterer Weg führte ihn dann zum VfB Wissen, zum VfL Hamm, zum FV Bad Honnef und zum Bonner SC in die höchsten deutschen Amateurligen.
Kurt Rosenbaum, der zu Beginn der Fünfziger Jahre Stammspieler beim SV in der 2. Kreisklasse wurde und die Mannschaft zuletzt als Kapitän durch die nächsten anderthalb Jahrzehnte bis in die Bezirksklasse führte
Dieter Schmallenbach, der aus der Jugend des SV stammte und zur ersten Mannschaft gehörte, die in der Bezirksklasse auflaufen durfte. Schmallenbach blieb dann fast zwei Jahrzehnte Stammspieler.
27. Mai 1937 (Helmut Grimm wird 75)
Helmut Grimm wurde am 27. Mai 1937 im niedersächsischen Flegesen nahe Hameln geboren. Schon in frühen Jahren siedelte seine Familie ins Ruhrgebiet um, wo sie sich in Dortmund-Brackel niederließen. Hier schloss sich der fußballbegeisterte Junge der Jugendabteilung des örtlichen TuS Brackel an.
Nach seinem Wechsel in den Seniorenbereich wurde Grimm schnell Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der Landesliga Westfalen spielten. Auf Vermittlung des ehemaligen Dortmunder Spielers Fritz Ibel erhielt der talentierte Stürmer die Möglichkeit ein Probetraining bei Borussia Dortmund zu machen. Dabei muss er dem Trainer Hans Tauchert so gut gefallen haben, dass er für die kommende Spielzeit ein Angebot erhielt.
Zur Spielzeit 1958 / 59 stand Grimm im Kader von Borussia Dortmund. Trainiert wurde unter der Leitung des Österreichers Max Merkel, seine Mitspieler waren unter anderem der Weltmeister von 1954 Heinz Kwiatkowski, die Nationalspieler Alfred Kelbassa, Alfred Schmidt oder Max Michallek, aber auch die jungen Spieler Timo Konietzka oder Hoppy Kurrat gehörten dazu. In dieser Spielzeit kam Grimm in der Oberliga noch nicht zum Einsatz, erst im nächsten Jahr sollte er zum Kader gehören. In dieser Spielzeit bestritt er zehn Meisterschaftsspiele und erzielte dabei ein Tor.
Aufgrund einer schweren Knieverletzung (Kreuzbandriß) musste er seine Karriere beim BVB jedoch vorzeitig beenden und längere Zeit pausieren.
Wieder war es dann ein ehemaliger Dortmunder Spieler, der Grimms weiteren Weg bestimmen sollte. Werner Zielasko überzeugte Grimm zu einem Wechsel in den Oberbergischen Kreis.
Zur Spielzeit 1961 / 62 meldete sich Grimm beim TSV Ründeroth an, die in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten. Die Leistungen des überragenden Stürmers blieben auch dem Übungsleiter des Fußballkreises Oberberg nicht verborgen, so spielte Grimm schon nach kurzer Zeit in der Kreisauswahlmannschaft.
Zwei Jahre spielte Grimm am Ohl, als er sich zur Spielzeit 1963 / 64 beim Ligakonkurrenten VfL Gummersbach anmeldete. Im ersten Jahr wurde der Aufstieg mit zwei Punkten Rückstand auf den Meister Viktoria Köln Reserve nur knapp verpasst. Das zweite Jahr verlief hingegen sehr enttäuschend, so dass nur ein Platz in der unteren Region heraussprang. Höhepunkt dieser Spielzeit war das Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten 1. FC Köln, welches man in der heimischen Lochwiese nach gutem Spiel nur knapp mit 0:4 verlor. Torschützen für Köln waren Hennes Löhr, Toni Regh und Hans Sturm.
Im dritten Jahr landete der VfL nach einer durchwachsenen Spielzeit im Mittelfeld. Grimm gehörte auch weiterhin zum Kader der Kreisauswahl.
Zu einem weiteren Höhepunkt gehörte für Grimm sicherlich das Wiedersehen mit dem alten Verein. Am 8. August 1965 verstärkte er die TuRa Dieringhausen, als diese in einem Freundschaftsspiel vor 3.000 Zuschauern am Hammerhaus den Bundesligisten Borussia Dortmund mit 4:3 besiegten. In einem völlig ausgeglichenen Spiel trafen für die Hausherren Hubert Broichhagen, der Elsenrother Fredi Hennecken, Horst Groß und Karl-Heinz Babel. Für die durchaus nicht enttäuschenden Gäste, die mit mehreren Stammspielern aufliefen, waren Ockmann und Bayer, bei einem Eigentor, erfolgreich.
Zur Spielzeit 1966 / 67 wechselte Grimm zur TuRa Dieringhausen, die in der Landesliga Mittelrhein spielten, der zweithöchsten Amateurliga im Verband. Unter Trainer Ulrich Pauly sicherte man sich frühzeitig den Klassenerhalt, Meister wurde der TuS Höhenhaus.
Im nächsten Jahr übernahm Grimm von Pauly auch das Amt des Trainers. Die Mannschaft hatte ihren Höhepunkt jedoch überschritten, so dass am Ende einer enttäuschenden Spielzeit der letzte Platz in der Tabelle und damit der Abstieg in die Bezirksklasse stand.
So wechselte Grimm wieder zum TSV Ründeroth, wo er noch einige Zeit in der Bezirksklasse spielte, ehe auch er dem Alter Tribut zahlen musste und seine aktive Laufbahn als Spieler beendete.
Grimm ging hierauf zum TuS Elsenroth, wo er die 1. Mannschaft, die in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse spielte, als Trainer betreute. Dieses Amt hatte er mehrere Jahre inne.
Mitte der Siebziger Jahre nahm Grimm das Angebot des ASC Loope an, die 1. Mannschaft zu trainieren. Fast zehn Jahre lang sollte er den B-Kreisligisten betreuen, ehe er auch aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellte.
So ganz vom Fußball wollte Grimm dann aber doch noch nicht lassen. Zur Spielzeit 1985 / 86 stellte er sich dem TSV Ründeroth noch einmal als Aushilfstrainer zur Verfügung, konnte jedoch in Zusammenarbeit mit anderen Spielern und Trainern den Abstieg aus der Kreisliga A nicht verhindern. Trotzdem betreute den TSV übergangsweise auch in der folgenden Spielzeit, ehe er sich dann vollständig vom aktiven Sport zurückzog
20. Mai 1972 (Lars Kuck wird 40)
Lars Kuck wurde am 20. Mai 1972 im badischen Bruchsal nahe Karlsruhe geboren. Schon in jungen Jahren siedelte seine Familie ins Oberbergische Wiehl um. Hier schloss sich der fußballbegeisterte Kuck dem örtlichen TuS Wiehl an, wo der talentierte Verteidiger sich in der Jugendmannschaft schnell einen Stammplatz erkämpfte.
In der Spielzeit 1988 / 89 gehörte Kuck zur A-Jugendmannschaft des TuS Wiehl, die zunächst verlustpunktfrei den 1. Tabellenplatz in der Leistungsstaffel Oberberg belegte und damit souverän den Aufstieg in die Sonderstaffel schaffte. Ihre Klasse bewies die Mannschaft dann im Endspiel um den Kreispokal Oberberg, als sie den Vizekreismeister RS 19 Waldbröl mit 1:0 besiegte.
In der folgenden Spielzeit wurde die A-Jugend des TuS Wiehl unter Trainer Helmut Schenk Kreismeister. Neben Stürmer Christian Schuster und Torwart Markus Vollmer gehörte auch Kuck zu den Spielern, die mit einer Sondergenehmigung ausgestattet mehrere Einsätze in der 1. Seniorenmannschaft hatten, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielte.
Nach seinem offiziellen Wechsel in den Seniorenbereich wurde Kuck schnell Stammspieler in der 1. Mannschaft. Höhepunkt dieser Spielzeit war sicherlich das Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04, auch wenn diese zu diesem Zeitpunkt nur in der 2. Bundesliga spielten.
Acht Jahre lang spielte Kuck mit dem TuS Wiehl in der Bezirksliga, und war stets ein Garant mit dafür, dass die Mannschaft mit dem Abstieg nichts zu tun hatte.
In der Spielzeit 1994 / 95 schaffte der TuS Wiehl den Einzug ins Endspiel um den Kreispokal Oberberg, wo sie dem Verbandsligisten SSV Marienheide nach einem spannenden Spiel nur knapp mit 2:3 unterlagen.
Dieselbe Konstellation gab es auch ein Jahr später. Wieder hieß das Duell David TuS Wiehl gegen Goliath SSV Marienheide, und wieder war es knapp und spannend, aber erneut hieß der Sieger am Ende Marienheide, diesmal mit 2:1.
Zur Spielzeit 1997 / 98 wechselte Kuck zum VfB Wissen in die Verbandsliga Rheinland. Dort kam er in der Meisterschaft zu insgesamt 14 Einsätzen.
Nach nur einem Jahr in der Fremde kehrte Kuck zum TuS Wiehl zurück. In seinem ersten Spiel trat der TuS gegen den tunesischen Verein CSS Sfax an. Erst als bei den Amateuren die Kräfte nachließen, kam der mit vier aktuellen Nationalspielern angetretene Afrikapokalsieger zu zwei Toren.
Am Ende der Spielzeit 1999 / 00 erwischte es den TuS Wiehl dann doch. Mit 14 Punkten Rückstand auf den SSV Vingst, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, belegte der TuS Wiehl den letzten Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg ab.
In seiner ersten Spielzeit als FV Wiehl stand die Mannschaft am Ende punktgleich mit dem TuS Derschlag auf dem 1. Tabellenplatz. Aufgrund der um vier Tore besseren Tordifferenz waren die Wiehler Kreismeister. In der folgenden Relegationsrunde um den Aufstieg in die Bezirksliga scheiterte man jedoch am TuS Homburg-Bröltal.
Ein weiteres Jahr spielte Kuck noch beim FV in der Kreisliga A, ehe er sich am Ende der Spielzeit 2001 / 02 aus Wiehl verabschiedete, um sich wenige Kilometer weiter westlich beim Ligakonkurrenten BV 09 Drabenderhöhe anzumelden.
Fünf Jahre lang spielte Kuck unter Trainer Werner Thies beim BV.
Mit einem Spiel zwischen einer Mannschaft von Weggefährten und der aktuellen Mannschaft des BV 09 Drabenderhöhe beendete Kuck am Ende der Spielzeit 2006 / 07 seine durchaus erfolgreiche Laufbahn als Fußballspieler.
So ganz konnte er sich denn doch nicht vom Fußball lösen, denn zur Spielzeit 2009 / 10 sah man ihm wieder auf dem Trainingsplatz, diesmal jedoch als Assistenztrainer von Norbert Teipel beim FV Wiehl
8. Mai 1952 (Folkmar Becher wird 60)
Folkmar Becher wurde am 8. Mai 1952 im oberbergischen Gummersbach, Ortsteil-Remmelsohl geboren
Obwohl man es sich heute kaum vorstellen kann, hatte er in jungen Jahren mit dem Fußball recht wenig am Hut, Judo war seine Sportart, die er mit Hingabe und Ehrgeiz betrieb. Und nur so ganz nebenbei, als Hobbyfußballer, versuchte er seine, nach eigenen Angaben bescheidenen Fähigkeiten, auf den Platz zu übertragen.
Nachdem er seine aktive Laufbahn als Judoka beendet hatte, erkannte er für sich dann doch die Wertigkeit des Fußballs und meldete sich im Jahr 1974 als Mitglied des SV Frömmersbach für einen Schiedsrichterlehrgang an. Diesen konnte er nach zahlreichen Kursen erfolgreich abschließen und lief fortan in den nächsten Jahren als 23. Mann über die Aschenplätze des Oberbergischen.
Im Jahre 1980 wurde er stellvertretender Geschäftsführer beim SV Frömmersbach, gleichzeitig übernahm er beim Fußballkreis Oberberg das Amt des Schiedsrichterobmann.
Im Jahr 1989 wurde er auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des SV Frömmersbach von den stimmberechtigten Mitgliedern zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.
Im folgenden Jahr trat er von seinem Amt als Schiedsrichterobmann des Fußballkreises Oberberg zurück
Im Jahr 1991 wurde er als 1. Vorsitzender des SV Frömmersbach im Amt bestätigt, legte dieses jedoch bei der nächsten Mitgliederversammlung nieder.
Im Jahr 1995 erklomm Becher die nächste Stufe und wurde auf dem Kreistag des Fußballkreises Oberberg zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt
Da er sich nicht völlig aus dem aktiven Sport lösen wollte, wurde Becher Trainer der 4. Mannschaft des SV Frömmersbach und zeigte sich auch hier als wahrer Erfolgsmensch. Am Ende dieser Spielzeit belegte seine Mannschaft in ihrer Staffel mit vier Punkten Vorsprung auf die Reserve des 1. FC Reichshof den 1. Tabellenplatz, verzichtete aber auf den Aufstieg
In den nächsten Jahren war er neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Fußballkreises Oberberg gleichzeitig Trainer der Reserve- und der 3. Mannschaft des SV Frömmersbach
Auf der letzten Sitzung des Fußballkreises Oberberg am 26. April 2001 wurde auch Becher offiziell aus seinem Amt verabschiedet. Da er sich um das Amt des Schatzmeisters im Fußballverband Mittelrhein bewerben möchte, darf er den Statuen des FVM gemäß nicht zusätzlich ein Amt im neuen Fußballkreis Berg besitzen.
Im selben Jahr beendete er auch seine Laufbahn als Schiedsrichter.
Am 2. Juni 2001 wurde Becher auf dem Verbandstag des Fußballverbands Mittelrhein in Hennef einstimmig zum Schatzmeister gewählt. Nach 50 Jahren stellte der Kreis Oberberg damit erstmals wieder einen Vertreter im Präsidium des Verbandes.
Becher war jedoch nur zwei Jahre lang Schatzmeister, im Herbst des Jahres 2003 musste er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen wieder zur Verfügung stellen
Im Jahr 2005 hielt Becher die ämterlose Ruhe wohl nicht mehr aus. Als beim SV Frömmersbach die Wahl zum Vorstand anstand und der amtierende Vereinschef Stefan Winkler nicht mehr zur Verfügung stand, konnte Becher dem Bitten nicht widerstehen und wurde auf der Jahreshauptversammlung prompt einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt . Seinem Wunsch gemäß leitete er die Geschicke des Vereins nur bis zur nächsten Wahl im März 2007 dann wurde dann von Manfred Runkel abgelöst. Trotzdem stand Becher seinem Verein auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite
Im Juni des Jahres 2007 wurde Becher auf dem Staffeltag des Fußballkreises Berg zum Ehrenvorsitzenden des Fußballkreises Berg ernannt,. Mit dieser Ehre wurden bis dato neben Becher mit Walter Schneeloch und sinnigerweise mit Heinz Brensing einer weiteren Persönlichkeit aus Frömmersbach erst drei Personen ausgezeichnet worden.
Das er bei seinem Heimatverein SV Frömmersbach auch Ehrenmitglied ist, erscheint bei seinem Engagement fast wie selbstverständlich.
3. Mai 1937 (Hermann Günter Sattler wird 75)
Hermann Günter Sattler wurde am 3. Mai 1937 im oberbergischen Bergneustadt geboren. Bereits in jungen Jahren schloss sich der Fußballbegeisterte dem VfR seines Wohnorts Marienhagen an, wo er die entsprechenden Jugendmannschaften durchlief.
Nach dem Sprung in den Seniorenbereich wurde Sattler sehr schnell Stammspieler in der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der höchsten oberbergischen Spielklasse, der 1. Kreisklasse spielten.
Am Ende der Spielzeit 1957 / 58 stand der VfR an der Tabellenspitze und nahm als Kreismeister an den Aufsteigspielen zur Bezirksklasse Mittelrhein teil. Jedoch verlor man sowohl gegen den TuS Mechernich als auch gegen Viktoria Manheim jeweils mit 0:2, so dass der VfR weitere Jahre in der 1. Kreisklasse verbleiben musste-
Obwohl Sattler erst 23 Jahre alt war, wurde er im Jahr 1960 auf der Jahreshauptversammlung des VfR von den Mitgliedern in den Vorstand gewählt und bekleidete dabei das wichtige und verantwortungsvolle Amt des Geschäftsführers.
In den nächsten Jahren spielte Sattler mit dem VfR mit wechselndem Erfolg in der 1. Kreisklasse und war so ganz nebenbei auch Geschäftsführer. Dieses Amt hatte Sattler mit einer kurzen Unterbrechung über drei Jahre lang inne
Erst in der Spielzeit 1964 / 65 sollte für den VfR der große Durchbruch kommen. Zunächst wurde man mit zwei Punkten Vorsprung vor dem VfL Engelskichen Kreismeister, dann konnte man sich in den Aufstiegsspielen gegen den 1. FC Olef und dem SV Kaltenherberg durchsetzen und schaffte damit nach zehn Jahren endlich den Aufstieg in die Bezirksklasse Mittelrhein.
In den nächsten Jahren gehörte Sattler mit zu den Garanten, dass der VfR durchweg den Klassenerhalt schaffte und sich zu einer festen Größe in dieser Klasse entwickelte. Dabei erreichte man in der Spielzeit 1968 / 69 als beste Platzierung den 9. Tabellenplatz.
In der Spielzeit 1970 / 71 war der Substanzverlust in der Mannschaft dann jedoch zu groß. Obwohl der VfR zur Winterpause noch auf dem guten 10. Tabellenplatz stand, musste man am Ende gemeinsam mit dem TuS Wiehl und dem SV Sinspert-Wehnrath die Klasse verlasen.
Hierauf zog sich Sattler nach über fünfzehn Jahren aus der 1. Mannschaft zurück, um jüngeren Platz zu machen. Trotzdem sah man ihn auch in den folgenden Jahren noch auf den Aschenplätzen des Oberbergischen Kreises, jedoch nur noch in der Reservemannschaft, die zu dieser Zeit in der 3. Kreisklasse Oberberg spielten. Als er seine Laufbahn ganz beendet hatte, stand Sattler dem Verein auch weiterhin mit Rat und tat zur Seite.
Als im Jahr 1987 Franz-Josef Groten, der langjährige 1. Vorsitzende des VfR, sein Amt zur Verfügung stellte, musste sich der ehemalige Funktionär Hermann Günter Sattler nicht lange bitten lassen. Auf der Jahreshauptversammlung wurde er von den stimmberechtigten Mitgliedern mit großer Mehrheit zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Und wie es seinem Charakter entspricht, machte es Sattler nicht nur mal eben. Gleich seiner fast anderthalb Jahrzehnte dauernden Zugehörigkeit zur 1. Mannschaft wurde Sattler mehrfach wiedergewählt und war letztlich 13 Jahre erster Vorsitzender des Vereins, ehe ihn Michael Dick im Jahr 2000 ablöste. In dieser Zeit war die 1. Mannschaft stets Mitglied in der Kreisliga A Oberberg.
25. April 1972 (Nico Kolompourdas wird 40)
Nikolaos, genannt „Nico“ Kolompourdas [Nikos Kolombourdas] wurde am 25. April 1972 als Sohn griechischer Eltern im oberbergischen Gummersbach geboren. Da die Familie in Bergneustadt wohnte, schloß sich der Fußballbegeisterte bereits in jungen dem örtlichen SSV 08 Bergneustadt an. Dort durchlief er von den D-Junioren sämtliche Jugendmannschaften. Zur Spielzeit 1989 / 90 gehörte er der A-Juniorenmannschaft an, die sehr erfolgreich in der Verbandsliga Mittelrhein spielte, damals die höchste Jugendstaffel im Bereich des Fußballverbands Mittelrhein. Mit einer Sondergenehmigung wurde er im selben Jahr bereits in der 1. Seniorenmannschaft eingesetzt, konnte den Abstieg aus der Bezirksliga jedoch nicht verhindern.
In seinem ersten regulären Seniorenjahr sorgte er mit großartigen Leistungen mit dafür, dass der SSV die Meisterschaft gewann und der sofortige Wiederaufstieg gelang.
Kolompourdas nahm derweil die nächste Stufe und wechselte zum Landesligisten TuS Lindlar, wo er jedoch nur ein Jahr blieb, ehe er die nächste Stufe nahm. Er wechselte zum TuS Marialinden in der Verbandsliga Mittelrhein. Auch hier bleiben seine Leistungen durchaus nicht unbeobachtet.
So erhielt Kolompourdas ein Angebot vom 1. FC Köln, welches sich erstmal nur auf die Amateurmannschaft beschränkte, mit der Möglichkeit, im Kader der Bundesligamannschaft mit zu trainieren. So wechselte er zur Spielzeit 1993 / 94 zum 1. FC Köln, wo er schnell Stammspieler in der Amateurmannschaft wurde, die in der höchsten Amateurliga der Oberliga Nordrhein spielte. In dieser Zeit wurde Kolompourdas nicht nur in die Mittelrhein-Auswahlmannschaft berufen, ferner stand er in einigen Freundschaftsspielen in der Lizenzspielermannschaft des 1. FC. Insgesamt spielte er drei Jahre bei den Geißböcken, eine durchaus erfolgreiche Zeit, auch wenn er den ganz großen Durchbruch in die Bundesliga nicht schaffte.
Als griechischer Staatsbürger weckte er durch seine Leistungen natürlich auch in seiner Heimat das Interesse an diesem guten Fußballer. Nach ausführlichen Verhandlungen nahm er das Angebot des griechischen Spitzenvereins PAOK Saloniki an, wo er zur Spielzeit 1996 / 97 endlich in der 1. Liga sein Können zeigen konnte. In seiner ersten Spielzeit wurde er in 17 Ligaspielen, in der zweiten Spielzeit sogar in 26 Spielen eingesetzt. Das Problem des filigranen Technikers war jedoch seine Verletzungsanfälligkeit. So wurde er in der Folgzeit durch schwere Verletzungen immer wieder zurückgeworfen und kam in den nächsten vier Spielzeiten nur auf zwei Einsätze. Neben diesen Einsätzen wurde er in seiner Zeit bei PAOK in vier Europapokalspielen eingesetzt.
In der Winterpause der Spielzeit 2001 / 02 wechselte Kolompourdas zum Ortsrivalen Iraklis Saloniki, die ebenfalls in der 1. Liga spielten. Dort kam er bis zum Sommer noch auf neun Einsätze. Zur folgenden Spielzeit ging Kolompourdas nach Athen, wo er einen Vertrag beim Zweitligisten Apollo Athen erhielt, nach elf Spielen und einem erzielten Tor war auch hier wieder Schluß, so dass es ihm noch weiter südlich, auf die Sonneninsel Zypern zog.
Dort wurde er zur Spielzeit 2003 / 04 von Onisilios Sotira unter Vertrag genommen. Auch wenn er mit 23 Einsätzen und zwei Toren zu den Stammspielern gehörte, konnte er nicht verhindern, dass Sotira am Ende dieser Spielzeit als Tabellenvorletzter in der 2. Division absteigen musste.
Nach dieser Spielzeit mußte er verletzungsbedingt seine aktive Laufbahn als Spieler beenden und schlug daraufhin die Trainerlaufbahn ein. Seine erste Trainerstelle nahm er bei seinem alten Verein Onisilios Sotira an, dann betreute er die 1. Mannschaft von Alki Larnaca, ebenfalls auf Zypern. Anschließend ging es nach Griechenland zurück, wo er Trainer von AE Ambelokipon wurde.
Zur Spielzeit 2009 / 10 übernahm Kolompourdas das Traineramt von Frenaros FC 2000, die in der 3. Nationalliga auf Zypern spielen.
Zur Spielzeit 2010 / 11 erklomm Kolompourdas die nächste Stufe in seiner Laufbahn und wurde Trainer der U-20-Juniorenmannschaft von PAOK Saloniki. Dieses Amt hat er heuer immer noch inne.
16. April 2012 (Nachruf Paul Rainer Lutz)
Paul Rainer Lutz wurde am 3. Februar 1944 im oberbergischen Waldbröl geboren. Schon in jungen Jahren schloss sich der in Wildbergerhütte wohnende Lutz dem örtlichen Sportverein SSV an, wo er sein Alter entsprechend in der Jugendmannschaft spielte. Dies machte er anscheinend so gut, dass er bereits in der B-Jugend in die Kreisauswahlmannschaft berufen wurde.
Als er dann in die A-Jugend wechselte, wurden auch umliegende Vereine auf das große Talent aufmerksam. Letztlich entschied er sich für einen Wechsel zu den Sportfreunde Siegen. Da diese jedoch dem Fußballverband Westfalen anhörten, wurde Lutz gemäß den damals gültigen Statuten für ein Jahr gesperrt.
Mit seinem Übergang in den Seniorenbereich wurde Lutz endlich spielberechtigt, wurde aber vorerst in der Reservemannschaft der Sportfreunde Siegen eingesetzt, die in der Bezirksklasse Westfalen spielten. Zur Spielzeit 1964 / 65 war er dann Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der höchsten deutschen Amateurliga, der Verbandsliga Westfalen, spielten. Zwei Jahre spielte man vergebens um den Aufstieg.
Zur Spielzeit 1966 / 67 wechselte Lutz zum SSV Hagen in die Regionalliga West, der zweithöchsten Liga in Deutschland unter der Bundesliga. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SSV Hagen jedoch den 15. Tabellenplatz und musste damit in die Verbandsliga Westfalen absteigen.
Hierauf wechselte Lutz erneut und schloss sich dem ehemaligen Ligakonkurrenten Wuppertaler SV an. Obwohl man am Ende die Klasse sicher gehalten hatte, kehrte Lutz dem Bergischen Land schon nach einem Jahr den Rücken und zog wieder das rote Trikot der Sportfreunde Siegen an. Diese waren inzwischen in die Landesliga Westfalen abgestiegen, rüsteten aber auf, um unbedingt wieder hoch zu kommen. Nach einem missglückten Jahr schaffte Siegen am Ende der Spielzeit 1969 / 70 den gewünschten Aufstieg in die Verbandsliga Westfalen und zwei weitere Jahre später belegte Siegen auch dort den 1. Tabellenplatz. Anschließend setzten sie sich in der Aufstiegsrunde durch, so dass Lutz mit den Sportfreunde Siegen in der Spielzeit 1972 / 73 in der Regionalliga West gegen Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen, Rot-Weiss Essen oder Fortuna Köln antreten durfte. Mit Bravour wurde die Klasse gehalten.
Zur Spielzeit 1973 / 74 wechselte Lutz zum rheinländischen Verbandsligisten VfB Wissen, wo er insgesamt vier Jahre spielte.
Zur Spielzeit 1977 / 78 kehrte Lutz wieder in der Oberbergischen Kreis zurück und wurde Spielertrainer beim SV Morsbach. Seine Erfahrung und seine Klasse übertrugen sich mit Erfolg auf die Mannschaft. Am Ende dieser Spielzeit belegte Morsbach in der 1. Kreisklasse mit fünf Punkten Vorsprung auf den SSV Wildbergerhütte den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksklasse Mittelrhein. Ein weiteres Jahr blieb er noch in Morsbach, in dem man einen hervorragenden 6. Tabellenplatz belegte.
Zur Spielzeit 1979 / 80 sah man Lutz dann endlich wieder im schwarz-weißen Trikot des SSV Wildbergerhütte, die damals ebenfalls in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Doch trotz seiner auch mit 36 Jahren noch vorhandenen Fähigkeiten konnte er den Abstieg des SSV nicht verhindern.
Lutz wurde hierauf Spielertrainer der Mannschaft, so dass man ihn in der Spielzeit 1983 / 84 noch mit vierzig Jahren auf dem Fußballplatz sah. Der erhoffte Aufstieg wollte indes nicht gelingen.
Lutz beendete dann seine äußerst erfolgreiche aktive Laufbahn, stand dem Verein aber auch weiterhin als Fußballobmann zur Verfügung
Paul Rainer Lutz verstarb am 16. April 2012, und mit ihm sicherlich einer der besten Oberbergischen Fußballer der letzten fünfzig Jahre.
12. April 1922 (90 Jahre Fußball in Denklingen)
Zur Geschichte des SSV Denklingen gibt es keine Protokollbücher oder sonstige schriftlichen Unterlagen mehr. Das Jahr der Gründung ist zwar beurkundet, das genaue Gründungsdatum indes nicht. Da ich zur Geschichte des SSV Denklingen aber einen Stichtag schreiben wollte, und mir auch der ehemalige Vorstand des SSV Denklingen kein Datum nennen konnte, habe ich „willkürlich“ eins genommen.
Wie überall im Land befand sich nach dem 1. Weltkrieg auch im Gebiet rund um der Ortschaft Denklingen der einst verpönte Fußball auf dem Vormarsch. Aber nicht nur die Jugendlichen rannten den Ball hinterher, so dass man sich allgemein Gedanken machte, dieses Ballspiel vereinsmäßig zu betreiben.
Im Jahr 1922 kamen daher die Fußballbegeisterten im Denklinger Hotel Dick zusammen. Nach einer Aussprache wurde schließlich der Spiel- und Sportverein Denklingen gegründet. Lehrer Kuhn wurde von den Mitgliedern zum 1. Vorsitzenden gewählt, dessen Stellvertreter wurde Fritz Dick, Heinrich Solbach übernahm das Amt des Schriftführers, Fritz Schneider wurde Kassenwart. Als Vereinslokal sollte auch weiterhin das Hotel Dick dienen. Als Vereinsfarben wurden die Farben grün und gelb bestimmt. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden diese durch grün-weiß ersetzt.
Der Spielbetrieb wurde mit einer Seniorenmannschaft und einer 1. Jugendmannschaft begonnen. Die Spiele fanden auf einem Sportplatz in Oberdenklingen statt.
Noch im selben Jahr trat der SSV Denklingen dem Oberbergischen Rasensportverband (ORV) bei, dem regionalen Dachverband der im DFB vertretenen oberbergischen Fußballvereine. Der Fußballkreis Oberberg war zu dieser Zeit den Gau I (Bergisch-Mark) zugeteilt, in dem die Vereine aus dem Bereich Düsseldorf, Remscheid oder Wuppertal spielten.
Zur Spielzeit 1923 / 24 erschien der SSV Denklingen erstmals in offiziellen Tabellen. In der C-Klasse Oberberg, der untersten Spielklasse hießen die Gegner SSV Dümmlinghausen, FC Adler Mühlenseßmar, SV Hunsheim, SSV Dieringhausen, BSV Viktoria Bielstein, Wiehler SC und RS 19 Waldbröl.
Im Jahr 1927 kaufte der Verein aus eigenen Mitteln für 1000 Reichsmark ein mit Tannen bewachsenes Gelände in Eiershagen. Nach wochenlanger Freiwilligenarbeit entstand dort der legendäre Sportplatz, der später nur noch Bullenwiese genannt wurde
Zwar blieb der SSV in den nächsten Jahren zunächst in derselben Spielklasse, doch bis zur Spielzeit 1929 / 30 hatte man sich bis in die 1. Gauklasse Oberberg hochgearbeitet, dies war damals immerhin die höchste Klasse im Oberbergischen. Im folgenden Jahr beendete Denklingen die Spielzeit als Tabellenzweiter und stieg damit in die 2. Bezirksklasse Oberberg auf. Dort hießen die Gegner dann Borussia Derschlag oder Hansa Vollmerhausen, SSV 08 Bergneustadt oder SSV Gummersbach, aber auch gegen den Alper BC musste man antreten. Zwei Jahre konnte der SSV sich in dieser Klasse halten.
Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden zur Spielzeit 1933 / 34 auch die Zugehörigkeiten zu den Fußballverbänden komplett geändert. Der Oberbergische Kreis wurde dem neu gegründeten Gau Mittelrhein, Bezirk Siegburg zugeteilt; der SSV Denklingen entsprechend seiner Spielstärke in die 2. Kreisklasse Siegburg, Gruppe 2 (Oberberg) gesetzt. Am Ende der ersten Spielzeit belegte der SSV den 9. Tabellenplatz, Meister wurde Borussia Derschlag vor dem SSV 08 Bergneustadt.
Im Jahr darauf wurden die Gruppen erneut verändert, die Gegner hießen nun SV Höhe, SV Schönenbach, SV Leuscheid oder SSV Odenspiel. Der SSV beendete dieses Spieljahr mit 0:28 Punkten, abgeschlagen an letzter Stelle. In den nächsten Jahren tauchte der Verein dann nicht mehr auf.
Als nach dem 2. Weltkrieg die Fußballer langsam wieder normale Verhältnisse vorfanden, entstand auch schnell der Wunsch nach einer geregelten Spielrunde. Am 21. Oktober trafen sich Vertreter von Fußballvereinen im Cafe Solbach in Gummersbach. In dieser Versammlung wurden die Grundlagen für einen regulären Spielbetrieb geschaffen. Der Termin für den 1. Spieltag wurde auf den 11. November 1945 festgelegt; die Vereine in drei, nach Regionen geordnete, Gruppen eingeteilt. Der SSV Denklingen gehörte der Gruppe 1 Bröl an, und wurde am Ende Tabellenachter. Als erster Kreismeister konnte sich der SSV Homburg-Nümbrecht feiern lassen.
Durch diese Platzierung hatte sich der SSV nicht für die neugegründete 1. Kreisklasse Oberberg qualifizieren können. Zur Spielzeit 1946 / 47 stand man daher in der 2. Kreisklasse Oberberg, Staffel Bröl. Meister wurde die SpVg Rossenbach vor dem SV Morsbach. Abgeschlagen letzter war der SV Hansa Lichtenberg-Wendershagen.
Zur Spielzeit 1950 / 51 spielte man dann wieder in der höchsten oberbergischen Spielklasse und belegte am Ende einen hervorragenden 4. Tabellenplatz. Acht Jahre konnte man sich in dieser Klase halten, ehe es am Ende der Spielzeit 1957 / 58 wieder in die 2. Kreisklasse ging. Nach weiteren acht Jahren folgte dann der ganz bittere Gang in die unterste Liga, der 3. Kreisklasse. Dort hielt man sich zum Glück nur zwei Jahre auf, als man nach einem Sieg im Entscheidungsspiel gegen die Reservemannschaft der SpVg Rossenbach den Wiederaufstieg, zumindest in die 2. Kreisklasse, feiern konnte.
Am Ende der Spielzeit 1981 / 82 schaffte die Mannschaft unter Trainer Wolfgang Becker unter kuriosen Umständen den Aufstieg in die Kreisliga A Oberberg.
In der Schlusstabelle belegte der SSV Denklingen mit einem Punkt Rückstand auf die SpVgg Holpe-Steimelhagen den 2. Tabellenplatz. Durch Verbandsbeschluss wurde die Begegnung 1. FC Reichshof gegen den SSV Denklingen nachträglich für Denklingen als gewonnen gewertet und die Tabelle entsprechend geändert, so dass beide Vereine nunmehr punktgleich an der Spitze standen. Der Verband setzt hierauf ein Entscheidungsspiel an.
Am 12. Juni 1982 fanden sich in Waldbröl über 400 Zuschauer ein, die das Spiel zwischen den SSV Denklingen und der SpVgg Holpe-Steimelhagen sehen wollten. Als Schiedsrichter Otto Fries das Spiel um 18 Uhr anpfiff, befanden sich jedoch nur die Denklinger Spieler auf dem Platz, Holpe-Steimelhagen war nicht angetreten. Hermann-Josef „Jüppi“ Weber machte den Anstoß, woraufhin der Schiedsrichter gleich wieder abpfiff und das Spiel für Denklingen als gewonnen in den Spielbereicht eintrug. Später wurde dieses Spiel durch Urteil der Bezirksspruchkammer des FV Mittelrhein in Köln endgültig für den SSV Denklingen als gewonnen gewertet, womit auch der Aufstieg in die Kreisliga A Oberberg endlich perfekt war.
Unter Spieltrainer Horst Friedrichs konnte der SSV diese Klasse ein Jahr lang halten. Am Ende der zweiten Spielzeit stand jedoch der abermalige Abstieg in die Kreisliga B. Für diese Klasse schien der SSV jedoch zu stark zu sein, denn nach weiteren zwei Jahren spielte man unter Trainer Friedhelm Fritz wieder in der Kreisliga A. Letztlich reichten die spielerischen Fähigkeiten der Mannschaft nicht aus, am Ende stand der letzte Tabellenplatz und gemeinsam mit dem SV Frömmersbach musste man die Klasse verlassen.
Im Jahr 1988 wurde nach über 60 Jahren Spielbetrieb auf der Bullenwiese endlich der neue Sportplatz in Denklingen eingeweiht.
Was nun folgte waren harte Jahre in der Kreisliga B, in denen man nicht nur vergeblich auf bessere Zeiten hoffte, sondern am Ende der Spielzeit 1993 / 94 erkennen musste, dass selbst die Reservemannschaften aus Waldbröl, Brüchermühle oder Wildbergerhütte zu stark waren, und letztlich als Tabellenletzter der Abstieg in die Kreisliga C feststand. Dieses Trauma konnte Trainer Fred Otten schon nach einem Jahr beenden, als der direkte Wiederaufstieg feststand.
Unter Trainer Boro Rados fand sich der SSV Denklingen am Ende der Spielzeit 2000 / 01 endlich wieder im Konzert der Großen des Oberbergischen Fußballs wieder, in der Kreisliga A.
Zur folgenden Spielzeit 2001 / 02 wurde dann von Vereinsseite aus eine Menge Geld in neue Spieler investiert, so dass der Kader des SSV zu Beginn der Meisterschaftsserie eine Vielzahl bekannter und vor allem guter Spieler aufwies, die das Niveau der Mannschaft erheblich anhoben. Im Kreispokal des neugegründeten Fußballkreises Berg schaffte man nach Siegen über die SpVg Dümmlinghausen, dem 1. FC Gummersbach, dem SV Hermesdorf und dem SV Refrath den Einzug ins Halbfinale, wo man zwar dem TuS Immekeppel knapp unterlag, im Spiel um Platz 3 den SV Frielingsdorf jedoch besiegte, womit man sich zum einzigen Mal in der Vereinsgeschichte für den Mittelrheinpokal qualifizieren konnte. Dort traf man in der 1. Runde auf den Landesligisten Blau-Weiß Oedekoven, und musste sich auf eigenem Platz mit 0:6 geschlagen geben. In der Kreisliga spielte man von Anfang an oben mit und stand in der Winterpause auf dem 4. Tabellenplatz. Vereinsinterne Probleme führten jedoch dazu, dass sich der Verein, in der Tabelle auf Platz 8. stehend, vor dem letzten Spieltag freiwillig aus dem Spielbetrieb zurückzog und damit als Absteiger in die Kreisliga B feststand. Hierauf meldeten sich sehr viele Spieler ab, so dass die Mannschaft ein völlig neues Gesicht bekam.
In den nächsten Jahren versuchten die Trainer Rusen Soylu, Uwe Schmidt oder Thorsten Lohmar ihr Bestes, konnten aber weder den Abstieg in die Kreisliga C noch den Abstieg in die Kreisliga D verhindern. Dort spielte der SSV Denklingen dann gegen die dritten Mannschaften von Wiehl und Schnellenbach oder die zweite Mannschaft des Nachbarvereins TuS Brüchermühle.
Im Jahr 2010 beschloss der Rat der Gemeinde Reichshof die Errichtung von drei Kunstrasenplätzen auf Gemeindegebiet. Einer dieser Plätze soll im Raum Denklingen/Brüchermühle realisiert werden. Grundvoraussetzung des Beschlusses und der damit verbundenen finanziellen Unterstützung durch die Kommune war jedoch die Fusion der beteiligten Vereine SSV Denklingen und TuS Brüchermühle. Im Oktober des Jahres beschloss die Mitgliederversammlung des SSV Denklingen nach intensiven gemeinsamen Vorbereitungen und Abstimmungen mit den verantwortlichen Sportgremien die Umbenennung des SSV Denklingen in "Sportfreunde Asbachtal 2011 e.V. Damit war der Weg frei für eine Fusion mit dem TuS Brüchermühle.
26. März 1937 (Egon Kohlmann wird 75)
Egon Kohlmann wurde am 26. März 1937 im polnischen Litzmannstadt (heute Lodz) geboren. Seine Eltern waren zwar deutsche Staatsangehörige, fanden in Polen jedoch Arbeit als Färbermeister und Telefonistin. Die Familie blieb dort auch während der deutschen Besatzungszeit ansässig und mussten das Land erst 1947 verlassen, als sie von den Russen gemäß einer Vereinbarung „vertrieben“ wurden.
Ihre neue Heimat wurde das Oberbergische, wo sie sich im Raum Nümbrecht ansiedelten.
Da Kohlmann durch die kriegsbedingte Unterernährung unter einer schweren Lungenkrankheit litt, konnte er nur sehr bedingt Sport betreiben. Erst als die Krankheit völlig auskuriert war, trat er mit fast 14 Jahren dem örtlichen SSV Homburg-Nümbrecht bei, wo er in den entsprechenden Jugendmannschaften spielte
Nach seinem altersbedingten Übergang in den Seniorenbereich wurde der talentierte Läufer sofort Stammspieler in der 1. Seniorenmannschaft, die in der Spielzeit 1955 / 56 in der viertklassigen Bezirksklasse Mittelrhein spielte. Aufgrund seiner Fähigkeiten wurde er bereits in seiner ersten Seniorenspielzeit in die Kreisauswahlmannschaft des Fußballkreises Oberberg berufen.
Vier Jahre lang gehörte Kohlmann zum Stamm des SSV Nümbrecht, in denen man auch überregional auf den jungen Egon Kohlmann aufmerksam wurde. So erhielt er Ende 1958 ein Angebot vom Oberligisten Rot-Weiss Essen. Nach reiflichen Überlegungen wechselte Kohlmann in den Pott, wo er sich jedoch keinen Platz im Kader der 1. Mannschaft, die zu dieser Zeit gespickt war mit Nationalspielern wie Helmut Rahn, Franz Islacker oder Fritz Herkenrath, erspielen konnte, und daher vorwiegend in der Reservemannschaft von RWE eingesetzt wurde, die in der Landesliga Niederrhein spielte, damals die vierthöchste Spielklasse im Bereich des DFB.
Zur Spielzeit 1959 / 60 kehrte Kohlmann wieder nach Nümbrecht zurück, und verstärkte den SSV. Letztlich konnte er jedoch auch nicht verhindern, dass der SSV in diesem Jahr in der Bezirksklasse den letzten Tabellenplatz belegte und damit in die 1. Kreisklasse Oberberg absteigen musste.
Vier Jahre lang strebten die Nümbrechter vergebens den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse an. Zur Spielzeit 1963 / 64 wurde Kohlmann Spielertrainer des SSV, aber auch unter seiner Verantwortung blieb Nümbrecht in der höchsten oberbergischen Spielklasse haften.
Zur Spielzeit 1968 / 69 wechselte Kohlmann vom Hömerich einige Kilometer weiter zum Grötzenberg zum TuS Homburg-Bröltal, wo er als Spielertrainer den Erfolg bringen sollte. Gleich am Anfang dieser Spielzeit gelang der erste große Erfolg, als man in der 2. Runde des Kreispokals den Bezirksligisten TSV Ründeroth mit 4:3 besiegte. Dieser Schwung wurde während der gesamten Spielzeit beibehalten, so dass man am Ende mit acht Punkten Vorsprung auf die SpVgg Holpe-Steimelhagen den 1. Tabellenplatz belegte und damit in die 1. Kreisklasse Oberberg aufstieg. Wie gut diese Mannschaft war, zeigte sich wenig später, als man den Meister der anderen Staffel, den SSV Marienheide mit 7:1 besiegte. Trotz dieses Erfolgs legte Kohlmann sein Amt als Spielertrainer nieder.
Da Kohlmann in dieser Zeit in den Polizeidienst wechselte und während seiner Ausbildung auf der Polizeischule in Essen war, musste er sich eine Auszeit vom Sport nehmen. Erst als er auch beruflich wieder im Oberbergischen war, kehrte er zum Grötzenberg zurück, jedoch zunächst nur als Spieler.
Zur Spielzeit 1972 / 73 übernahm er den TuS Homburg-Bröltal, die zu diesem Zeitpunkt in der 1. Kreisklasse Oberberg spielten, ein zweites Mal als Spielertrainer. Drei Jahre lang konnte Kohlmann die Mannschaft in der höchsten oberbergischen Klasse halten, ehe sie am Ende der Spielzeit 1974 / 75 als Tabellenletzter den bitteren Gang in die 2. Kreisklasse antreten mussten. Hierauf beendete Kohlmann sein Engagement und ging wieder zum SSV Homburg-Nümbrecht zurück, wo er in der Spielzeit 1975 / 76 mit 38 Jahren noch in der Reservemannschaft mitspielte.
In den nächsten Jahren sah man Kohlmann zwar immer noch auf den Sportplätzen des Bergischen Landes, jedoch nur noch im Trikot der Alt-Herren-Mannschaft des SSV, oft zusammen mit seinen Arbeitskollegen Gerd Grümer und Werner Putzig.
10. Januar 1962 (Dieter Jacobs wird 50)
Dieter Jacobs wurde am 10. Januar 1962 im oberbergischen Waldbröl geboren. Seine ersten fußballerischen Schritte machte er in den verschiedenen Jugendmannschaften des TuS Brüchermühle. Nach seinem Sprung vom Jugend- in den Seniorenbereich gehörte er über Jahre hinweg zu den Stammspielern in der 1. Mannschaft. Nach wechselhaftem Erfolg mit Auf- und Abstiegen zwischen der Kreisliga B und A gelang ihm am Ende der Spielzeit 1983 / 84 unter Trainer Roland Golombeck zunächst der erneute Aufstieg in die Kreisliga A und am Ende der Spielzeit 1989 / 90 unter Trainer Jürgen Thönes der erstmalige Aufstieg in die Bezirksliga Mittelrhein. Zwei Jahre konnte sich der TuS in dieser Klasse halten, ehe man am Ende der Spielzeit 1991 / 92 als Tabellenletzter wieder in die höchste oberbergische Klasse zurückkehren musste.
Auch in den nächsten Jahren gehörte Jacobs zum Stammpersonal beim TuS, jedoch zeigte er seine fußballerisches Vermögen immer öfter in der Reservemannschaft. So war es letztlich auch nicht verwunderlich, dass er seine erste Trainerstelle ebenfalls beim TuS hatte. Zu Beginn der Spielzeit 1995 / 96 wurde er Spielertrainer der 1. Mannschaft, die jedoch vom Glanz früherer Zeiten viel eingebüßt hatte und von daher von Anfang an gegen den Abstieg spielte. Zur Winterpause beendete er dann nach weit mehr als 20 Jahren sein Engagement in Brüchermühle
Zu Beginn der Spielzeit 1996 / 97 wurde Jacobs Trainer beim TuS Homburg-Bröltal, die zu diesem Zeitpunkt in der Kreisliga B Oberberg spielten. Bereits in zweiten Jahr belegte man hinter der Reservemannschaft des SV Morsbach den 2. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf.
Nur zwei weitere Jahre später stand Bröltal das erste Mal im Endspiel um den Kreispokal Oberberg, musste sich dem Ligakonkurrenten TuS Derschlag jedoch mit 1:2 geschlagen geben. Am Ende dieser Spielzeit stand der TuS in der Endtabelle jedoch vor dem Derschlagern auf dem 1. Tabellenplatz und stieg damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga Mittelrhein auf.
Weiter im zwei-Jahren-Rhythmus; am Ende der Spielzeit 2001 / 02 belegte der TuS den letzten Tabellenplatz und stieg damit wieder in die Kreisliga A ab. In diesem Jahr stand Jacobs mit fast 40 Jahren noch mehrfach für die Reservemannschaft auf dem Platz.
Entgegen der Tradition wartete der TuS diesmal nur ein Jahr und belegte am Ende der Spielzeit 2002 / 03 in der Staffel Ost mit einem Punkt Vorsprung auf den TuS Derschlag den 1. Tabellenplatz. In zwei Entscheidungsspielen setzte man sich dann gegen den Meister der Staffel West, dem TV Hoffnungsthal durch, womit man wieder in der Bezirksliga spielen konnte. In dieser erfolgsverwöhnten Spielzeit wurde der TuS auch zum ersten Mal Kreispokalsieger, als man den TuS Immekeppel mit 4:1 nach Verlängerung besiegte. In der 1. Runde um den Mittelrheinpokal zeigte sich der Oberligist Fortuna Köln als zu übermächtig, so dass man mit 1:6 verlor
In der Spielzeit 2004 / 05 gab es für Jacobs die nächsten Höhepunkte. Zunächst gewann man durch ein 2:0 gegen den VfR Wipperfürth den Kreispokal Berg. In der 1. Runde um den Mittelrheinpokal gelang den Bröltalern indes die große Sensation, als man den Traditionsverein Viktoria Köln durch einen 2:0 Erfolg auf eigenem Platz nach Hause schickte. Im Achtelfinale erwartete man dann die Amateure von Bayer 04 Leverkusen, doch die drei Klasse höher spielenden Oberligisten erwiesen sich bei der 0:2 Niederlage doch als zu stark.
Die Bröltaler sind seit zehn Jahren in der Bezirksliga. Dabei spielen sie meistens eine gute Rolle, überragende Spiele wechseln sich zuweilen ab mit unerklärlichen Niederlagen. Vom Potential her standen sie kurz davor, den nächsten Schritt zu schaffen, doch gelang der entscheidende Sprung unter der Trainerlegende Jacobs nicht. Am Ende der vergangenen Spielzeit, in der man lange ganz vorne stand, fehlte die Frische und das stets notwendige Glück. Die letzten vier Spieltage hätte man sich bessr gespart. In dieser Spielzeit zeigte die Mannschaft bislang leider noch nicht das, wozu sie in der Lage ist.
In der Winterpause übergab Jacobs einen Teil seiner Trainergeschäfte bereits seinem Nachfolger Thorsten Nehrbauer. Im Sommer wird Jacobs seinen scheinbar fest zementierten Platz an der Trainerbank endgültig räumen.
Fünfzig Jahre alt, fast vierzig Jahre Fußball, und nur zwei Vereine, Respekt!
23. November 1961 (Volker Küchenmann wird 50)
Volker Küchemann wurde am 23. November 1961 im oberbergischen Nümbrecht geboren. Mit knapp elf Jahren wurde er Mitglied bei der TuRa Dieringhausen, wo er in den Jahren sämtliche Jugendmannschaften durchlief.
Bereits 1981, im Alter von 20 Jahren gehörte Küchemann zu den Gründungsmitgliedern der ersten Mädchenmannschaft im Verein, selbstverständlich erklärte er sich dann auch bereit, die jungen Talente zu trainieren..
Seinen ersten Erfolg im Seniorenbereich errang er am Ende der Spielzeit 1982 / 83. Die TuRa belegte in der Kreisliga B Oberberg mit sechs Punkten Vorsprung auf den TuS Weiershagen-Forst den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A Oberberg auf.
Küchemann wechselte aber noch eine Spielklasse höher, als er sich beim SV Morsbach anmeldete, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Ein erstes Erlebnis hatte er, als Morsbach in einem Freundschaftsspiel gegen den griechischen Erstligisten Iraklis FC Saloniki , der vom ehemaligen Schalker Bundesligaspieler Friedel Rauch trainiert wurde, nur 0:3 unterlagen. Eine weitere, jedoch wesentlich bittere, Niederlage erfolgte kurz darauf, als der SV im Endspiel um den Kreispokal Oberberg dem TSV Ründeroth mit 1:2 unterlag. Küchemann blieb ein Jahr in der Republik, ehe er zum Ligakonkurrenten TSV Ründeroth wechselte.
Die Spielzeit 1984 / 85 war für den Verein jedoch ein absolutes Seuchenjahr und so stand der Abstieg in die Kreisliga A Oberberg bereits frühzeitig fest.
Zur folgenden Spielzeit kehrte Küchemann dann zur TuRa zurück, die sich ihrerseits anstrebte, endlich wieder an die großen Erfolge der 60er Jahre anknüpfen zu wollen. Am Ende dieser Spielzeit belegte die TuRa mit einem Punkt Vorsprung auf den SSV Wildbergerhütte den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Drei Jahre lang konnte man sich in dieser Klasse halten, ehe am Ende der Spielzeit 1988 / 89 doch wieder der bittere Gang in die höchste oberbergische Liga erfolgte. Küchemann blieb dem Verein dennoch treu und stand auch weiterhin im Kader der 1. Mannschaft.
Zur Spielzeit 1986 / 87 waren seine Mädchen inzwischen alt genug geworden, um als Frauenmannschaft aufzulaufen. Küchemann blieb auch hier ihr Trainer.
Nebenher fand Küchemann den Weg ins Funktionärswesen. Im Jahr 1989 wurde er erstmals in das Amt eines Beisitzers im Kreisjugendausschuss des Fußballkreises Oberberg gewählt. Diese Funktion sollte Küchemann viele Jahre lang ausüben.
Drei Jahre später wurde er zudem Jugendübungsleiter des Fußballkreises Oberberg. Auch in dieser Funktion war Küchemann über Jahre hinweg tätig.
Am 5. Dezember 1993 übernahm Küchemann für Werner Konopka sein erstes Traineramt bei den Männern, natürlich auch bei der TuRa. Doch trotz allen Engagements konnte er am Saisonende den Abstieg in die Kreisliga B Oberberg nicht verhindern
Auf der Jahreshauptversammlung der TuRa erhielt Küchemann dann einen weiteren Aufgabenbereich. Diesmal ließ er sich von den Mitgliedern zum Geschäftsführer wählen.
Im Verlauf des Jahres wurde er als Nachfolger von Frank Lagier neuer Technischer Obmann für den Jugendbereich des Fußballkreises Oberberg
Diese beiden Funktionen übte er in den nächsten Jahren sehr erfolgreich aus.
Was einen wirklich guten und motivierten Trainer auszeichnet, der bereit ist für seinen Verein auch wirklich alles zu geben, zeigte Küchemann am 3. September 1999, als er Silvia Wirths, eine seiner besten Spielerinnen heiratete und somit langfristig binden konnte.
Am Ende der Spielzeit 2003 / 04 belegte die Frauenmannschaft in ihrer Staffel zwar den 3. Tabellenplatz. Da jedoch der Tabellenzweite Teutonia Weiden von seinem Aufstiegsrecht kein Gebrauch machte, rückte die TuRa nach und stieg damit unverhofft in die Regionalliga West auf. Diese war im Frauenfußball die zweithöchste Spielklasse in Deutschland. Jedoch war die Regionalliga für die Mannschaft dann doch eine Nummer zu groß, und so kehrte man nach einem Jahr wieder in die Verbandsliga zurück.
Küchemann war in dieser Zeit abermals Geschäftsführer der Fußballabteilung der TuRa Dieringhausen.
Am 10. März 2004 kam es auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung der TuRa Dieringhausen bei der Wahl des Abteilungsleiters zu einer Kampfabstimmung. Dabei erhielt Küchemann 61 Ja-Stimmen, sein Gegenkandidat Dirk Helmenstein nur 10 Stimmen, bei sechs Enthaltungen und 27 ungültigen Stimmen.
So bekleidete Küchemann in den folgenden Jahren das Amt des Leiters der Fußballabteilung und war zudem Trainer der Frauenmannschaft.
Am 29. August 2005 trat Küchemann völlig überraschend und mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Trainer der Frauenmannschaft zurück. In einem Gespräch mit den Spielerinnen habe er festgestellt, dass „die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr stimmt. Ich hatte das Gefühl, dass man mir teilweise nicht mehr richtig zuhört. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen.“
Auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung der TuRa Dieringhausen am 7. März 2008 stellten sich Volker Küchemann und Frank Petersdorf nicht mehr zur Wahl, so dass seine Zeit bei der TuRa nach 36 Jahren fast ununterbrochenen Engagements beendet war.
Im Verlauf der Spielzeit 2009 / 10 übernahm Küchemann für ein halbes Jahr des Training der Frauenmannschaft des FC St. Augustin, wo er dann seine Frau Silvia, die dort bereits länger aktiv war, im Training endlich wieder schikanieren konnte.
Seitdem genießt Küchemann seine „offiziell“ fußballlose Freizeit mit seinen Kindern.
9. November 1951 (Theo Boxberg wird 60)
Theo Boxberg wurde am 9. November 1951 im bergischen Wipperfürth geboren. Seine fußballerische Ausbildung holte er sich in der Jugendabteilung der DJK SSV Süng. Nach seinem Sprung in den Seniorenbereich lief er sofort für dessen 1. Mannschaft auf, die damals in der 2. Kreisklasse Rhein-Berg spielte.
Aufgrund seines Talents wurden die umliegenden Vereine schnell auf Boxberg aufmerksam. So wechselte er nach nur einem Jahr in Süng zum VfR Wipperfürth, die in der Bezirksliga Niederrhein spielten. Zwei Jahre lang spielte er auf den Ohler Wiesen, als er die nächste Stufe erkomm und zur Spielzeit 1973 / 74 zum Landesligisten TuS Lindlar wechselte.
Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte der TuS in seiner Staffel mit einem Punkt Vorsprung auf den VfL Gummersbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Verbandsliga Mittelrhein auf, die zu diesem Zeitpunkt die höchste Deutsche Amateurklasse war.
Boxberg blieb ein weiteres Jahr in Lindlar ehe es ihm berufsmäßig ins Rheinland trieb und er sich beim FV Godesberg 08 anmeldete, die ebenfalls in der Verbandsliga Mittelrhein spielten. Nach nur einem Jahr zog es Boxberg dann weiter nördlich zum nächsten Verbandsligisten, diesmal zum ruhmreichen VfL Köln 99, wo er allerdings auch nur eine Spielzeit blieb.
Zur Spielzeit 1978 / 79 kehrte Boxberg wieder in seine Heimat zurück und schloß sich dem SV Frielingsdorf an, der in der Bezirksliga Mittelrhein spielte. In seinem zweiten Jahr übernahm Boxberg das Training der Mannschaft und wurde mit 28 Jahren Spielertrainer. Am Ende der Spielzeit 1980 / 81 belegte der SV Frielingsdorf in seiner Staffel mit acht Punkten Vorsprung auf die SpVg Porz den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf. Trotz teilweise guter Leistungen konnte sich der SV nur ein Jahr in dieser Liga halten und musste am Ende den Gang zurück in die Bezirksliga antreten. Boxberg blieb dem Verein trotz Abstiegs auch im folgenden Jahr als Spielertrainer erhalten.
Zur Spielzeit 1983 / 84 gab er dem Werben des benachbarten TSV Ründeroth nach und betreute die Bezirksligamannschaft ebenfalls als Spielertrainer. Dabei gewann der TSV im Endspiel um den Kreispokal Oberberg gegen den SV Morsbach mit 2:1. Das vom Verein angestrebte Ziel, der Aufstieg in die Landesliga, wurde jedoch knapp verpasst.
So nahm Boxberg zur Spielzeit 1984 / 85 das Angebot des ambitionierten Landesligisten TuS Marialinden an, die Mannschaft in höhere Klassen zu führen, diesmal jedoch nur als Trainer. Obwohl die Marialindener in den folgenden Jahren stets eine gute Rolle in der Liga spielten, gelang der große Wurf jedoch erst am Ende seiner fünften Spielzeit, als der TuS in seiner Staffel mit fünf Punkten Vorsprung auf die SpVg Frechen 20 den 1. Tabellenplatz belegte und damit in die Verbandsliga Mittelrhein aufstieg, die damals immerhin noch die zweithöchste Amateurliga war. Zwei weitere Jahre blieb Boxberg Trainer beim TuS, und beide Male konnte die Klasse souverän gehalten werden.
Zur Spielzeit 1991 / 92 wurde Boxberg Trainer des Landesligisten TuS Lindlar. Während man im ersten Jahr noch im oberen Tabellendrittel mitspielte, geriet man in der zweiten Spielzeit direkt in den Abstiegsbereich und verlor dabei schnell den Kontakt nach oben, so dass Boxberg seine Trainertätigkeit zum ersten Mal vorzeitig beenden musste.
Im Januar des Jahres 1994 wurde Boxberg nach dem Rücktritt von Ingo Krämer neuer Trainer der A-Juniorenmannschaft des TuS Wiehl in der Bezirksliga Mittelrhein. Am Ende dieser Spielzeit belegte Wiehl in ihrer Staffel mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Hardtberg den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Verbandsliga Mittelrhein auf, der höchsten deutschen Juniorenklasse. Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte der TuS hinter den Nachwuchsmannschaften der Bundesligavereine Bayer 04 Leverkusen, Alemannia Aachen und dem 1. FC Köln einen hervorragenden 4. Tabellenplatz.
Diese Erfolgte weckten auch die Verantwortlichen des besten Oberbergischen Vereins, des SSV Marienheide, auf, die sich folgerichtig für die Spielzeit 1995 / 96 die Dienste Boxbergs sicherten. Zunächst blieb Boxberg drei Jahre äußerst erfolgreich Trainer, als er zur Spielzeit 1998 / 99 eine Pause einlegen wollte. Als dann jedoch weder Savino Carbotta noch Brunolf Berger die Erwartungen des Vorstands erfüllen konnten, übernahm Boxberg im März 1999 wieder das Training.
Am Ende der Spielzeit 2001 / 02 belegte der SSV Marienheide in der Abschlusstabelle den vorletzten Tabellenplatz und musste damit nach zehn Jahren in der Verbandsliga die Klasse wieder verlasen. Boxberg blieb auch in der folgenden Spielzeit in der Landesliga Trainer beim SSV. Der Versuch des direkten Wiederaufstiegs scheiterte jedoch mit einem Punkt an TuRa Hennef.
Zu Beginn der folgenden Spielzeit musste sich der SSV Marienheide aus finanziellen Gründen vor dem Meisterschaftsbetrieb aus der Landesliga zurückziehen, um einen völligen Neuanfang in der Kreisliga C Berg zu starten. Neben fast der kompletten Mannschaft verließ hierauf auch Boxberg den SSV.
Zur Spielzeit 2004 / 05 übernahm Boxberg das Traineramt bei Baris Spor Hackenberg, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Fast sechs Jahre lang blieb Boxberg deren äußerst engagierter und motivierter Trainer, der sich vor allem mit der besonderen Mentalität dieses Vereins sehr gut zurechtfand. Der große Erfolg blieb zwar aus, jedoch spielte Baris in dieser Zeit in seiner Staffel stets eine gute Rolle. Am Ende kam es dann jedoch zum großen Zerwürfnis. Als zum Treffpunkt vor dem Meisterschaftsspiel des 28. Spieltags nur zehn Spieler anwesend waren, weigerte sich Boxberg, unter diesen Umständen nach Leverkusen zu fahren und erklärte gleichzeitig seinen sofortigen Rücktritt als Trainer
Zur Spielzeit 2010 / 11 wurde Boxberg Trainer beim FV Wiehl in der Kreisliga A Berg. Nachdem man schnell erkennen musste, dass man das angestrebte Saisonziel nicht erreichen wird, zog Boxberg auch hier seine Konsequenzen. Am 20. Dezember trat er mit sofortiger Wirkung als Trainer des FV Wiehl zurück. "Es ist schade, dass es so kommen musste, aber ich bin der Meinung, dass es besser ist, sich frühzeitig zu trennen, wenn man nicht auf einem gemeinsamen fruchtbaren Nenner kommt. Es hat einfach nicht gepasst."
Jedoch blieb der anerkannte Fachmann Boxberg auch jetzt nicht lange ohne sportliche Betätigung und übernahm nach kurzer Zeit das Traineramt beim abstiegsbedrohten A-Kreisligisten TSV Ründeroth, den er letztlich aber auch nicht vor dem Abstieg retten konnte.
So ist er am Tag seines 60. Geburtstags Trainer des Aufstiegskandidaten TSV Ründeroth.
Die Fähigkeiten eines Theo Boxberg sind unbestritten und allgemein anerkannt. Entsprechend wurde er bei einer Umfrage unter Experten des Oberbergischen Fußballs Ende des Jahres 2008 mit großem Vorsprung zum Trainer des Jahrhunderts gewählt.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Theo!
18. September 1971 (Christian Schuster wird 40)
Christian Schuster wurde am 18. September 1971 im oberbergischen Gummersbach geboren. Die erste Phase seiner fußballerischen Ausbildung genoß Schuster in der Jugendabteilung des BV 09 Drabendderhöhe. Als er dann altersmäßig in die A-Jugend kam, wechselte der talentierte Stürmer zum großen Nachbarn TuS Wiehl. In der Spielzeit 1988 / 89 wurden die A-Junioren des TuS nicht nur verlustpunktfrei Meister ihrer Staffel und stiegen damit in die Sonderstaffel auf, ihre Klasse zeigte die Mannschaft auch im Kreispokal Oberberg, wo sie das Endspiel gegen den Vizekreismeister RS 19 Waldbröl mit 1:0 gewannen. Im folgenden Jahr spielte Schuster nicht nur bei den A-Junioren, aufgrund seiner Fähigkeiten wurde er im weitern Verlauf der Saison auch in der Seniorenmannschaft eingesetzt. In den nächsten beiden Jahren war Schuster Stammspieler dieser Bezirksligamannschaft.
Zur Spielzeit 1992 / 93 folgte Schuster dem Ruf von Trainer Karl-Ernst Helmus und wechselte zur SSG 09 Bergisch Gladbach in die Landesliga Mittelrhein. In der Spielzeit 1994 / 95 spielt er dann beim anderen rheinisch-bergischen Landesligisten, dem TuS Marialinden, mußte am Ende als Tabellenvorletzter jedoch den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten.
So wechselte er zum TuS Lindlar, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Unter den Trainern Raimund Zieler und Norbert Heidemann gehörte Schuster stets zu den Stammspielern, das angepeilte Ziel, den Aufstieg in die Landesliga erreichte er aber nicht.
Zur Spielzeit 1998 / 99 kehrte Schuster zurück zum TuS Wiehl, der ebenfalls in der Bezirksliga Mittelrhein spielte. In der Winterpause der Spielzeit 1999 / 00 zog es Schuster zum SSV 08 Bergneustadt, die unter Trainer Frank Jost, einem ehemaligen Wiehler Mitspieler, in der Landesliga Mittelrhein spielten. Dort blieb er jedoch nur bis zum Saisonende, als er in den Kölner Raum zog, und sich für die nächste Spielzeit beim Bezirksligisten BC Berrenrath anmeldete.
Zu Beginn der Spielzeit 2001 / 02 sah man Schuster dann wieder einmal im schwarz-weißen Trikot des FV Wiehl, die nach dem Abstieg jedoch nur noch in der Kreisliga A Berg spielten.
Nach nur einem Jahr zog es Schuster dann einige Kilometer weiter westlich, wo er sich bei seinem Heimatverein, dem Ligakonkurrenten BV 09 Drabenderhöhe anmeldete. In den nächsten Jahren zeigte Schuster auf den bergischen Spielfeldern der Kreisliga A Berg sein überdurchschnittliches Können, so erzielte er in den ersten beiden Spielzeiten in 55 Ligaspielen 31 Tore.
Als am 30. Januar 2006 auf der Jahreshauptversammlung des BV 09 Drabenderhöhe die Vorstandwahlen auf der Tagesordnung standen, ließ sich Schuster von den Mitgliedern zum Sportdirektor aufstellen und wurde auch einstimmig gewählt. Ein Amt, welches Schuster in den folgenden zwei Jahren mit viel Engagement und Fachwissen ausfüllte. Zwischendurch zeigte er sich auch immer wieder gerne bereit, in der 2. oder 3. Mannschaft auszuhelfen.
Zu Beginn der Spielzeit 2009 / 10 engagierte Schuster sich gemeinsam mit Abteilungsleiter Volker Hoffmann und dem neuen Sportdirektor Patrick Baier im Trainerteam der A-Junioren.
Nachdem der Trainer der 1. Mannschaft Werner Thies Anfang Dezember 2009 dem Angebot des TuS Lindlar gefolgt war, mit sofortiger Wirkung das Traineramt der 1. Mannschaft zu übernehmen, ließ sich Schuster überreden, dessen Nachfolge als Trainer des BV 09 zu übernehmen..
Dieses Amt bekleidete er Saisonübergreifend bis zum 19. Oktober 2010, als er aufgrund von Unstimmigkeiten sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegte, und damit seine aktive Laufbahn als Spieler, Trainer oder Funktionäre „vorläufig“ beendete.
Neben seinen wahrlich vorhandenen Fähigkeiten als Fußballspieler zeigte sich Schuster auch als Meister im Umgang mit dem kleineren gelben Filzball, so spielte er als Nr. 1 der Herren 30 des TC 77 Drabenderhöhe um den Aufstieg in die Tennis-Verbandsliga
17. September 1936 (Horst Wittpohl wird 75)
Horst Wittpohl wurde am 17. September 1936 im ostpreußischen Elbing geboren. Im Zuge der Kriegswirren verschlug er ihm ins Oberbergische, wo sich die Familie in Ründeroth niederließ. Seine fußballerischen Grundkenntnisse erwarb er sich folgerichtig in den Jugendmannschaften des örtlichen TSV Ründeroth. In der Spielzeit 1953 / 54 wurde er mit der A-Jugendmannschaft Kreismeister. Aufgrund seines Fähigkeiten schaffte der talentierte Stürmer nach seinem Sprung in den Seniorenbereich sofort Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten.
Am Ende der Spielzeit 1956 / 57 belegte der TSV Ründeroth in seiner Staffel mit einem Punkt Vorsprung auf den SV Eitorf 09 den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf, der zweithöchsten Amateurliga des Fußballverbands Mittelrhein. Leider konnte sich Ründeroth nur ein Jahr in dieser Liga halten. Am Ende dieser Spielzeit belegte der TSV mit sieben Punkten Rückstand auf Blau-Weiß Godesberg, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehen, den vorletzten Tabellenplatz und musste damit wieder in die Bezirksklasse Mittelrhein absteigen.
In den nächsten Jahren spielte der TSV Ründeroth durchgehend in der Bezirksklasse, wobei sie in den Spielzeiten 1958 / 59 und 1960 / 61 jeweils den 2. Tabellenplatz erreichten und damit den Aufstieg nur knapp verpassten.
Fast von Beginn seiner Zeit in der Seniorenmannschaft war Wittpohl auch Stammspieler in der Kreisauswahlmannschaft des Fußballkreises Oberberg.
Jahrelang konnten sich die Ründerother in der Bezirksklasse halten, aber auch an dieser großartigen Mannschaft setzte mit der Zeit ein Alterungsprozess ein. Die große Generation erklärte entweder ihren Rücktritt oder musste dem fortschreitenden Alter Tribut zollen.
Am Ende der Spielzeit 1963 / 64 belegte der TSV Ründeroth in der Bezirksklasse mit vier Punkten Rückstand auf Fortuna Opladen, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehen, den letzten Tabellenplatz und stieg damit in die 1. Kreisklasse Oberberg ab.
Hierauf wechselte Wittpohl zum ersten Mal die Farben und schloß sich der TuRa Dieringhausen an, die in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten. Auch hier zeigte Wittpohl seine Fähigkeiten zu Genüge und sorgte mit dafür, dass die TuRa am Ende der Spielzeit mit sechs Punkten Rückstand auf den SC Nord Köln einen hervorragenden 2. Tabellenplatz belegte.
Dennoch zog es ihm nach nur einem Jahr wieder zurück an den Ohl und schaffte mit dem TSV am Ende dieser Spielzeit mit sieben Punkten Vorsprung auf den TuS Elsenroth den 1. Tabellenplatz. In der Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse gewann man zunächst gegen den SV Verlauterheide, verlor dann gegen den SV Bonn-Nord, ehe man im entscheidenden dritten Spiel auch dank einer überragenden Leistung des dreifachen Torschützen Wittpohl den SV Kaltenherberg mit 6:0 besiegte und damit den Aufstieg schaffte.
Die nächsten Jahre spielte Wittpohl mit dem TSV Ründeroth in der Bezirksklasse, wobei er auch weiterhin Stammspieler der Kreisauswahlmannschaft war.
Wittpohl blieb dem TSV treu, auch als er am Ende der Spielzeit 1969 / 70 der Abstieg in die 1. Kreisklasse Oberberg erfolgte.
Erst als Alt-Herren-Spieler wechselte er noch einmal den Verein und schloß sich dem VfL Gummersbach an, wo er noch bis ins recht hohe Alter auf sehr gutem Niveau weiterspielte.
10. September 1971 (Leo Lebon wird 40)
Leonard Lebon, genannt Leo wurde am 10. September 1971 im französischen Montbeliard geboren. Doch schon mit drei Jahren zog er mit seiner Familie ins oberbergische Gummersbach. Seine fußballerische Laufbahn begann er bei der DJK Gummersbach, wo er auch seiner ersten Einsätze in der Seniorenmannschaft hatte, die in der Kreisliga B Oberberg spielten.
Zu Beginn der Spielzeit 1994 / 95 wechselte der talentierte Stürmer zum SSV Marienheide, dem besten oberbergischen Verein. Lebon gehörte zwar dem erweiterten Kader der 1. Mannschaft an, die in der Verbandsliga Mittelrhein spielten, wurde jedoch vorwiegend in der Reservemannschaft eingesetzt, die in der höchsten Liga im Kreis antraten. In seinem zweiten Jahr machte Lebon zwei Spiele in der Verbandsliga, außerdem schoß er im Mittelrheinpokal gegen den Siegburger SV 04 das entscheidende Tor. Im dritten Jahr spielte er nur in der Reservemannschaft. So wechselte Lebon während dieser Spielzeit zum Ligakonkurrenten SV Hermesdorf.
Am Ende der Spielzeit 1998 / 99 stand Hermesdorf mit sieben Punkten Vorsprung auf den ewigen Rivalen RS 19 Waldbröl auf dem 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf.
Zu Beginn der Spielzeit 2000 / 01 stand Lebon im Kader des SSV Wildbergerhütte in der Kreisliga A Oberberg. In der Winterpause wechselte er dann zum Ligakonkurrenten SV Frömmersbach, wo er aber auch nur ein halbes Jahr spielte.
Für die folgende Spielzeit hatte Lebon sich beim A-Kreisligisten SSV Denklingen angemeldet. Während es für den SSV in der Meisterschaft nicht immer nach Wunsch lief, konnte man hingegen im Kreispokal Berg glänzen, wo man es bis zum Halbfinale schaffte. Dort unterlag man zwar dem TuS Immekeppel, konnte sich aber im Spiel um Platz drei gegen den SV Frielingsdorf mit 1:0 durchsetzen, womit man sich erstmals für den Mittelrheinpokal qualifizieren konnte. In der 1. Runde verlor man dann zu Hause gegen den Bonner Bezirksligisten Blau-Weiß Oedekoven unter Wert mit 0:6. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SSV Denklingen zwar einen sicheren 8. Tabellenplatz. Nach dem letzten Spieltag zog der Verein die 1. Mannschaft jedoch aus der Kreisliga A zurück, und stieg damit freiwillig in die Kreisliga B Berg ab.
In den beiden folgenden Jahren spielte Lebon dann in der Kreisliga B Berg wieder bei seinem Heimatverein, der DJK Gummersbach.
Zur Spielzeit 2004 / 05 wechselte Lebon zum TuS Brüchermühle, die ebenfalls in der Kreisliga B Berg spielten. Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte der TuS in seiner Staffel den 14. Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga C Berg absteigen. Aber auch trotz dieses Abstiegs blieb Lebon dem Verein treu.
Im August 2006 wurde Lebon als Nachfolger von Dirk Bouillon zudem neuer Trainer der Frauenmannschaft des RS 19 Waldbröl in der Landesliga Mittelrhein, der vierthöchsten Liga im Frauenfußball, so dass er in dieser Spielzeit zwei Herren bzw. Frauen dienen musste. In der folgenden Spielzeit wurde Lebon dann Trainer einer Herrenmannschaft, die der SpVg Wallerhausen, die in der Kreisliga C Berg spielten.
In der Spielzeit 2008 / 09 spielte Lebon dann wieder selber Fußball, beim B-Kreisligisten TuS Brüchermühle. Im nächsten Jahr übernahm er zudem, gemeinsam mit Rainer Brecht, das Traineramt bei den A-Junioren des Vereins. In der Winterpause meldete er sich jedoch beim TuS ab.
Zur Spielzeit 2010 / 11 spielte Lebon bei der TuRa Dieringhausen in der Kreisliga B Berg. Aber auch dort wechselte er der Tradition entsprechend während der laufenden Spielzeit, diesmal zum Ligakonkurrenten SV Schönenbach. Dort spielte er zwar meistens in der Reservemannschaft, hatte aber auch einige Auftritte in der ersten Mannschaft.
Heuer übernahm Lebon Aufgaben im Juniorenbereich des SV Schönenbach.
Insgesamt war Lebon in seiner über zwanzigjährigen Laufbahn als Spieler und Trainer bei elf verschiedenen oberbergischen Vereinen tätig.
5. August 1971 (Peter Schinkowski wird 40)
Peter Schinkowski wurde am 5. August 1971 im polnischen Christburg geboren. Mit drei Jahren siedelte er mit seinen Eltern nach Gummersbach über, wo sie sich im Ortsteil Dümmlinghausen niederließen. Seine ersten fußballerischen Schritte machte Schinkowski bei der heimischen SpVg. Kurze Zeit später wechselte er zum VfL Gummersbach, wo man auch von außerhalb auf den talentierten Jugendspieler aufmerksam wurde. So schaffte Schinkowski den Sprung in die B-Jugendmannschaft des 1. FC Köln, wo er an der Seite von Spielern wie Patrick Weiser, Georg Koch oder Horst Heldt auflief und in die Mittelrheinauswahl berufen wurde.
Nach dem altersbedingten Wechsel in die A-Jugend ging er dann zum SSV 08 Bergneustadt. Unter Trainer Peter Kunze spielte er mit der A-Juniorenmannschaft in der Verbandsliga Mittelrhein, damals die höchste deutsche Jugendliga. Aufgrund seiner Fähigkeiten, Schinkowski konnte vom defensivem Mittelfeld bis zum Libero auf jeder Position bedenkenlos eingesetzt werden, wobei er aufgrund seiner guten Technik einen erheblichen Tordrang entwickelte, spielte er im selben Jahr bereits in der 1. Seniorenmannschaft, konnte den Abstieg aus der Bezirksliga Mittelrhein jedoch nicht verhindern.
In seinem ersten offiziellen Jahr in der Seniorenmannschaft wurde der SSV 08 unter Trainer Rainer Keilhack souverän Meister der Kreisliga A Oberberg und kehrte wieder in die Bezirksliga zurück. Zwei weitere Spielzeiten blieb Schinkowski in Bergneustadt, ehe er den nächsten Schritt in der Karriereleiter machte.
Zur Spielzeit 1993 / 94 meldete Schinkowski sich beim SSV Marienheide an, der damals Jahr als bester oberbergischer Verein in der Verbandsliga Mittelrhein, zu dieser Zeit die zweithöchste Amateurklasse, spielte. Schinkowski wurde auf Anhieb Stammspieler und blieb es auch in den folgenden fünf Jahren, die er in Marienheide unter den Trainern Manfred Schulte und Theo Boxberg verbrachte. Insgesamt bestritt er 137 von 150 mögliche Meisterschafsspielen und erzielte dabei 17 Tore. Mehrfach gewann der SSV in dieser Zeit den Kreispokal Oberberg und bestritt damit auch viele interessante Spiele im Mittelrheinpokal, u. a. gegen Alemannia Aachen.
Zur Spielzeit 1998 / 99 wechselte Schinkowski zum aufstrebenden FC Germania Dattenfeld. Die zwar nur in der Bezirksliga spielten, doch Großes anstrebten. Mit Schinkowski gingen zu dieser Zeit viele gute Spieler, wie Ingo Hasselbach oder Maik Alzer, aus dem Oberbergischen in den nahegelegenen Siegkreis.
Bereits in seinem ersten Jahr gelang der Mannschaft der Sprung an die Tabellenspitze. Gerade in der folgenden Relegationsrunde zeigte Schinkowski seine vorhandene Klasse, als er in den ersten beiden Spielen gegen Blau-Weiß Kerpen und Adler Dellbrück zwei wichtige Tore erzielte und damit den Weg zum Aufstieg in die Landesliga ebnete, der nach einen grandiosen 9:0 gegen Union Rösrath feststand.
Und nur zwei Jahre später führte Dattenfeld unter Trainer Armin Görgens die Tabelle richtig an und stieg damit in die Verbandsliga Mittelrhein auf.
Im ersten Verbandsligajahr gehörte Schinkowski als Stammspieler noch uneingeschränkt dem Kader der 1. Mannschaft an. In der nächsten Spielzeit folgte dann nach und nach der Rückzug in die Reservemannschaft, mit der er die nächsten sieben Jahre erfolgreich in der Bezirksliga Mittelrhein spielte.
Zur Spielzeit 2008 / 09 kehrte Schinkowski dann ins Oberbergische zurück und meldete sich beim SSV Homburg-Nümbrecht an, die in der Kreisliga A spielten. Während man in der Meisterschaft unter Trainer Thorsten Brauckmann ein wenig hinter den Erwartungen blieb, sorgte man in den Pokalwettbewerben durchaus für Furore. Zunächst unterlag man im Endspiel um den Kreispokal Berg dem Verbandsligisten SV 09 Bergisch Gladbach nach einem großartigen Spiel nur knapp mit 2:3, dann setzte man in den ersten beiden Runden des Mittelrheinpokals gegen höherklassige Mannschaften durch, ehe man sich im Viertelfinale dem Bezirksligisten Hilal Maroc Berheim geschlagen geben musste.
Mitte Dezember des Jahres 2009 kam es dann innerhalb der Mannschaft zu einer Machtprobe mit dem Trainer Ralph Köhler, in dessen Folge der Vorstand fünf Spielern, darunter Schinkowski, einen sofortigen Vereinswechsel nahe legte.
In der Spielzeit 2010 / 11 übernahm Schinkowski das Traineramt bei der A-Juniorenmannschaft des FSV Schwarz-Weiß Neunkirchen-Seelscheid, die in der Sonderliga Sieg spielten.
18. Juli 1961 (50 Jahre DJK Gummersbach)
Im Jahre 1930 gründeten mehrere fußballbegeisterte Männer in Gummersbach einen Fußballverein, der sich aufgrund seiner christlich-katholischen Ausrichtung den Namen Deutsche Jugendkraft Gummaria Gummersbach gab und sich folgerichtig dem DJK-Verband anschloss.
Zu dieser Zeit gab es in Deutschland neben dem bereits mächtigen Deutschen Fußballbund (DFB) noch vier weitere Fußballverbände, in denen die Vereine je nach ihrer politischen oder christlichen Ausrichtung zusammengefasst waren. Im Arbeiter-Turn und Sportbund (ATSB) befanden sich Vereine, die der Sozialdemokratie und damit der Arbeiterbewegung nahe standen, in der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit (kurz: Rotsport) spielten die dem Kommunismus nahe stehenden Vereine, in der Deutschen Turnerschaft (DT) spielten die Fußballabteilungen von Turnvereinen und die dem Katholizismus nahe stehenden Vereine spielten im Verband der Deutschen Jugendkraft (DJK). Jeder Verband spielte damals seinen eigenen Deutschen Meister aus.
Im Bereich des Oberbergischen Kreises gab es neben der DJK Gummersbach noch die DJK Victoria Dieringhausen, DJK Frielingsdorf, DJK Lindlar, DJK Morsbach und als spielstärkster Verein den TV Belmicke. Gemeinsam spielt man im DJK-Bezirk Niederrhein, Gruppe Agger.
Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltungspolitik wurden zwischen 1933 (ATSB und Rotsport) und 1935 (DJK und TB) sämtliche Verbände mit Ausnahme des DFB verboten oder zur Selbstauflösung gezwungen. Die angehörigen Vereine mussten sich daraufhin ebenfalls auflösen, die Mitglieder hörten entweder mit dem Fußball auf oder wechselten in Vereine, die dem DFB angehörten.
Nach dem Krieg wurden zwar sowohl der DTB als auch die DJK neu gegründet, fast alle Fußballvereine blieben jedoch im DFB oder schlossen sich nach der Neugründung dem DFB an, der sich inzwischen das alleinige Vertretungsrecht für den offiziellen Fußballbetrieb erkämpft hatte.
Anfang des Jahres 1961 entstand bei einigen Sportlern aus dem Jugendkreis der Gummersbacher Pfarrei St. Franziskus (Innenstadt) der Wunsch, den Fußballsport auch vereinsmäßig auszuüben. Unter der geistlichen Leitung des seinerzeitigen Jugendseelsorgers Kaplan Peters trafen sich am 18. Juli 1961 mehr als fünfzig Fußballbegeisterte, darunter die späteren langjährigen Vorstandsmitglieder Karl-Willy Krämer, Benno Langenbach und Winfried Harperath und gründeten einen reinen Fußballverein. Zum 1. Vorsitzenden wurde Josef Schrahe gewählt. In Anlehnung an den aufgelösten Vorgängerverein gab man sich den Vereinsnamen DJK, verbunden mit der gleichzeitigen Aufnahme in den Dachverband der Deutschen Jugendkraft.
Von Anfang an hatte der Verein die Absicht, sich auch an Meisterschaftsspielen des Fußballkreises Oberberg zu beteiligen. Von daher musste man sich dem DFB angliedern und stellte einen entsprechenden Aufnahmeantrag.
Da dieser jedoch nicht nur einen Vorstand und eine Mannschaft, sondern auch einen geeigneten Sportplatz forderte, stand der junge Verein vor einem großen Problem. Denn genau diesen geeigneten Sportplatz konnten sie nicht vorweisen. Die Wiederherstellung eines alten Sportplatzes in Erlenhagen scheiterte an den vorhandenen finanziellen Mitteln. Dem Wunsch der DJK nach Mitbenutzung vorhandener Sportstätten im Stadtgebiet wie den in Dümmlinghausen scheiterte am Widerstand einiger Vereine oder an organisatorischen Fragen. So zogen sich die Verhandlungen über mehrere Jahre hin, in denen die DJK nur Freundschaftsspiele absolvieren konnte.
Da der DFB den ihnen angehörigen Vereinen verboten hatte, gegen sogenannte „wilde Mannschaften“ zu spielen, musste die DJK zu den Spielen stets weit reisen, um sich dann mit Vereinen des DJK-Verbandes zu messen. Während es im Rheinisch-Bergischen Kreis mit der DJK Dürscheid, DJK Wipperfeld, DJK Montania Kürten, DJK Thier oder der DJK Ommerborn-Sand einige Vereine aus dem DJK-Verband gab, stand die DJK Gummersbach im Oberbergischen Kreis hingegen alleine da.
Erst Mitte des Jahres 1964 stellte der TV Niederseßmar der DJK sein Sportgelände „auf dem Kabel“ (nahe der Theodor-Heuss-Akademie) zur Verfügung, so dass wenig später auch die offizielle Aufnahme des Vereins in den DFB erfolgen konnte.
Zu Beginn der Spielzeit 1964 / 65 wurde die DJK Gummersbach, die unter dem Trainer Hans-Heinrich Stadtländer der 3. Kreisklasse Oberberg zugeteilt. Am Ende der dritten Spielzeit erfolgte der Aufstieg in die 2. Kreisklasse Oberberg und nach weiteren acht Jahren, erneut unter Trainer Stadtländer, stand der Aufstieg in die höchste oberbergische Spielkasse fest.
In den folgenden Jahren ging es mit der DJK auf und ab. Den Abstieg bis in die Kreisliga C im Jahr 1984 folgte der Wiederaufstieg in die Kreisliga A unter Trainer Helmut Braun im Jahr 1995. Aber auch in den weiteren Jahren wechselten sich Abstieg und Aufstieg in kurzen Abständen ab. Leider erfolgte gerade im Jahr des 50-jährigen Vereinsjubiläums der erneute Abstieg in die Kreisliga C Berg.
Insgesamt stieg die DJK in ihren 47 Jahren Ligafußball achtmal auf und ebenso achtmal wieder ab.
In den ersten drei Jahren der Zugehörigkeit zum Fußballkreis Oberberg gewann die DJK jeweils den Fairnesspreis.
Im Jahre 1970 bezog die DJK Gummersbach den Sportplatz in Strombach, der heuer in einen Kunstrasenplatz umgewandelt wurde.
In der Spielzeit 1997 / 98 spielten alle drei Seniorenmannschaften der DJK in derselben Klasse, der Kreisliga B Oberberg. Die 1. Mannschaft war gerade mal wieder aus der Kreisliga A abgestiegen, die 2. und 3. Mannschaft aus ihren Staffeln der Kreisliga C aufgestiegen, kurioserweise jeweils in Entscheidungsspielen gegen die Reservemannschaft des TuS Eckenhagen.
Hans-Heinrich Stadtländer, der die Mannschaft insgesamt 12 Jahre betreute, darunter die ersten drei Jahre ohne offiziellen Spielbetrieb, Georg Pors, Rolf Schröter, Helmut Braun und Frank Schmidt waren Trainer, die sich nicht nur durch Fachkenntnis sondern vor allem auch durch Kontinuität auszeichneten. So betreute Frank Schmidt die DJK die letzten zehn Jahre, ehe er das Amt an den amtierenden Trainer Thomas Töpfer abgab.
Eine der großen Persönlichkeiten des Vereins ist sicherlich auch Horst Groß, der im Jahre 2008 in Oberbergs „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt wurde, und das sicherlich auch aufgrund seiner Leistungen bei der DJK Gummersbach.
Eine erstaunliche Kontinuität zeichnet den Verein auch auf Vorstandebene aus. In den 50 Jahren gab es nur neun Vorsitzende, darunter das Gesicht der DJK Gummersbach, Herrn Karl-Willy Krämer.
19. Juni 2011 (Wolfgang Träger ist tot)
Wolfgang Träger wurde am 6. April 1947 im hessischen Wolfshagen nahe Kassel geboren. Schon in frühen Jahren schloss er sich dem heimischen Fußballverein FSV Rot-Weiß Wolfshagen an, wo er aufgrund seines überdurchschnittlichen Talents bereits im Alter von 13 bis 14 Jahren Stammspieler in der A-Jugendmannschaft war.
Nach dem elterlichen Umzug in das oberbergische Gummersbach trat Träger dem VfL Gummersbach bei, wo er in der B-Jugendmannschaft anfing. Im Mai 1964 erhielt er zusammen mit dem Nümbrechter Klaus Reuber eine Einladung für die A-Jugend Mittelrheinauswahlmannschaft. In seinem zweiten A-Jugend-Jahr wurde Träger bereits mehrfach in der Seniorenmannschaft des VfL eingesetzt. So wurde Träger nach dem Wechsel in den Seniorenbereich auch direkt Stammspieler in der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der fünfklassigen Bezirksliga Mittelrhein spielten. Selbstverständlich wurde er auch in der Oberbergischen Kreisauswahlmannschaft eingesetzt. Im selben Jahr erhielten die beiden besten Spieler dieser Zeit Freddy Hennecken und Wolfgang Träger vom Verbands-Sportlehrern Klaus Röllgen eine Einladung für die Mittelrheinauswahlmannschaft, in der beide in der Folgezeit immer wieder eingesetzt wurden
Am Ende der Spielzeit 1966 / 67 stand der VfL Gummersbach, punktgleich mit dem TuS Lindlar, auf dem 1. Tabellenplatz. Im Entscheidungsspiel gewann der VfL gegen den TuS vor 5.000 Zuschauer in Engelskirchen knapp mit 1:0 und stieg damit erstmals in die Landesliga Mittelrhein auf. Träger trug mit hervorragenden Leistungen zu diesem Erfolg bei und so war es auch nicht verwunderlich, dass höherklassige Vereine auf ihn aufmerksam wurden. Letztlich erhielt Eintracht Trier den Zuschlag, die in der Regionalliga Südwest, der zweithöchsten Liga in Deutschland spielten.
Träger wurde Stammspieler bei der Eintracht und erhielt auch hier eine Einladung zu einem Auswahlspiel der Junioren-Rheinlandauswahlmannschaft. Zwei Jahre spielte er in Trier, ehe er zur Spielzeit 1969 / 70 wieder nach Gummersbach zurückkehrte und sich nach der Reamateurisierung erneut dem VfL anschloss. Die nächsten vier Spielzeiten sorgte Träger mit dafür, dass der VfL in der Landesliga stets eine gute Rolle spielte. Ein Höhepunkt war sicherlich das Spiel in der 2. Runde um den Westdeutschen Pokal gegen den Regionalligisten Alemannia Aachen, welches der VfL nach großem Spiel vor 4.000 Zuschauer in der Lochwiese nur mit 2:6 verlor.
Zur Spielzeit 1974 / 75 wechselte Träger dann zum Bezirksligisten TuS Wiehl, wo er als Spielertrainer seine erste Trainerstelle antrat. Vier Jahre lang bekleidete Träger dieses Amt, vier Jahre lang konnte der TuS die Klasse halten.
Zur Spielzeit 1978 / 79 übernahm Träger diese Funktion beim TSV Ründeroth, die zu diesem Zeitpunkt in der höchsten oberbergischen Liga spielten. Am Ende der zweiten Spielzeit belegte der TSV mit zehn Punkten Vorsprung auf den RS 19 Waldbröl den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Drei weitere Jahre betreute Träger erfolgreich die Mannschaft, dann legte er zwar sein Traineramt nieder, stand dem Verein aber weiterhin als Spieler zur Verfügung. Auch der hervorragende Fußballer Träger konnte jedoch am Ende der Spielzeit 1984 / 85 den Abstieg in die Kreisliga A Oberberg nicht verhindern. Mit diesem negativen Erlebnis beendete Träger mit 38 Jahren seine aktive Laufbahn als Spieler.
Zur Spielzeit 1985 / 86 nahm Träger das Angebot des ambitionierten SSV Marienheide an, die 1. Seniorenmannschaft in der Bezirksliga Mittelrhein zu trainieren. Bereits in seinem ersten Jahr schaffte er den Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein. In seinem zweiten Jahr schaffte er dann den Klassenerhalt. Ein drittes Jahr gab es für ihn beim SSV jedoch nicht mehr.
In der Spielzeit 1990 / 91 war Träger, gemeinsam mit Jörg Dohmann, Trainer beim TSV Ründeroth, die inzwischen in der Kreisliga B Oberberg spielten. In ihrem ersten Jahr belegte der TSV vor der SpVg Wallerhausen den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Kreisliga A auf. Im ihrem zweiten Jahr wurde die Klasse souverän gehalten. In ihrem dritten Jahr belegte der TSV hingegen den vorletzten Tabellenplatz und musste daraufhin wieder in die Kreisliga B Oberberg absteigen.
Träger beendete hierauf seine Karriere als Trainer und stand fortan dem TSV immer, wenn er gefragt wurde, als fachlich absolut kompetenter Berater zur Verfügung. Seine beiden Söhne Jakob und Johann spielen ebenfalls erfolgreich Fußball.
Wolfgang Träger gehörte ohne jeden Zweifel zu den besten Fußballspielern, die der Oberbergische Kreis jemals hervorgebracht hat. So war es auch absolut nicht verwunderlich, dass er im Jahr 2008 von Fußballexperten mit dem zweitbesten Ergebnis in Oberbergs „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt wurde.
Nach langer schwerer Krankheit starb Wolfgang Träger am 19. Juni 2011 in seiner Heimatgemeinde Engelskirchen
15. Juni 1931 (Hans-Gerd Bisterfeld wird 80)
Hans-Gerd Bisterfeld wurde am 15. Juni 1931 in Bergneustadt geboren. Seine ersten fußballerischen Schritte machte Bisterfeld in den Jugendmannschaften des örtlichen Vereins SSV 08 Bergneustadt. Ende der Spielzeit 1948 / 49 wurde er mit der A-Jugendmannschaft Kreismeister. Aufgrund seiner Fähigkeiten gehörte der talentierte Außenstürmer nach seinem Übergang in den Seniorenbereich sofort zum Stamm der 1. Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der 1. Kreisklasse Oberberg spielten.
Am Ende der Spielzeit 1951 / 52 stand der SSV mit sechs Punkten Vorsprung auf Hansa Vollmerhausen auf dem 1. Tabellenplatz und bestritt auch die Aufstiegsspiele erfolgreich, so dass letztlich der Aufstieg in die Bezirksklasse Mittelrhein feststand.
Vier Jahre lang spielte der SSV in der Bezirksklasse, ehe sie am Ende der Spielzeit 1955 / 56 unter dem legendären Trainer Curt Kreile mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FC Spich wieder auf einem 1. Tabellenplatz standen und diesmal den Aufstieg in die neu gegründete Landesliga Mittelrhein feiern konnten. Zu diesem Zeitpunkt handelte es sich dabei um die vierthöchste Spielklasse in Deutschland, der zweithöchsten Amateurklasse im Fußballverband Mittelrhein.
Die Familie Bisterfeld stellte in der Geschichte des SSV immer wieder überragende Persönlichkeiten, so waren Erich Bisterfeld Mitte der 30er und Wilhelm Bisterfeld Anfang der 50er Jahre durchaus prägende Vereinsvorsitzende (u. a. Erbauer des Wilhelm-Bisterfeld-Stadions). So war es auch kein Wunder, dass Hans-Gerd Bisterfeld auf der Jahreshauptversammlung im Jahr 1957 zum Geschäftsführer gewählt wurde, zwei Jahre später trat er jedoch wieder von seinem Amt zurück.
Nach sehr erfolgreichen Jahren in der Landesliga musste auch der SSV der zunehmenden Überalterung in der Mannschaft Tribut zahlen und stieg am Ende der Spielzeit 1960 / 61 als drittletzter in die Bezirksklasse ab.
Bisterfeld gehörte zwar immer noch zum Stamm der 1. Mannschaft, spielte aber in den kommenden Jahren trotzdem häufiger auch in der Reservemannschaft.
Mitte der Spielzeit 1966 / 67 übernahm Bisterfeld seine erste Trainerstelle beim TSV Ründeroth, die in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten. In den kommenden drei Jahren konnte die Klasse stets souverän gehalten werden
Zur Spielzeit 1971 / 72 wurde Bisterfeld zum ersten Mal Trainer bei seinem Heimatverein SSV 08 Bergneustadt. In den drei folgenden Jahren formte er dort eine Mannschaft, die in der Bezirksklasse zuletzt zweimal Zweiter wurde (hinter den zu diesem Zeitpunkt absolut überragenden Mannschaften der SSG Bergisch Gladbach und der Amateurmannschaft von Bayer 04 Leverkusen) und übergab dann seinem damaligen Assistenztrainer und Nachfolger Karl-Ernst Helmus eine perfekte eingespielte Mannschaft, die folgerichtig ein Jahr später überlegen den Aufstieg in die Landesliga schaffte.
Im Herbst 1976 übernahm Bisterfeld das Traineramt bei der SpVg Dümmlinghausen-Bernberg, wo er zwei Jahre blieb. Zu Beginn der Spielzeit 1979 / 80 wurde er dann Trainer beim VfR Marienhagen. Beide Vereine spielten damals in der höchsten Klasse des Fußballkreises Oberberg.
Zur Spielzeit 1981 / 82 übernahm Bisterfeld noch einmal das Training der 1. Mannschaft des SSV 08 Bergneustadt. Von der einst so erfolgreichen Mannschaft war jedoch nicht mehr viel Substanz übrig, gerade aus der Landesliga abgestiegen vollzogen sie den Durchmarsch, so dass Bisterfeld im April 1982 völlig frustriert seinen Rücktritt bekannt gab. Letztlich stand am Ende dieser Spielzeit der Abstieg in die Kreisliga A fest.
Zur Spielzeit 1983 / 84 wurde Bisterfeld noch einmal Trainer, diesmal übernahm er die 1. Mannschaft des TuS Eckenhagen, ebenfalls Kreisliga A Oberberg
Auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung des SSV 08 Bergneustadt am 15. März 1996, dem Bisterfeld trotz aller Umstände immer verbunden blieb, wurde er von den Mitgliedern zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er für die folgenden zwei Jahre inne.
27. März 1941 (Fredi Hennecken wird 70)
Gottfried „Fredi“ Hennecken wurde am 27. März 1941 in Aachen geboren. In jungen Jahren zog seine Familie nach Nümbrecht, wo Hennecken sich dem örtlichen TuS Elsenroth anschloss. In seinem ersten Jahr als Seniorenspieler des TuS spielte er in der 2. Kreisklasse Oberberg. Zunächst scheiterte man in einem Entscheidungsspiel noch mit 0:3 am TuS Brüchermühle, doch bereits im nächsten Jahr wurde Elsenroth mit fünf Punkten Vorsprung auf die SpVg Rossenbach Meister und stieg damit in die 1. Kreisklasse auf. In dieser Liga spielte Hennecken in den folgenden Spielzeiten. Aufgrund seiner überragenden Leistungen wurde er im November 1963, gemeinsam mit dem Waldbröler Wolfgang Klein, in die Sportschule Hennef zu einem Lehrgang für die Mittelrhein-Auswahlmannschaft eingeladen.
In den nächsten Jahren gehörte Hennecken zum festen Kader der Mittelrheinauswahl, obwohl er dabei immer nur in der vierthöchsten Amateurliga spielte. Hennecken kam in dieser Zeit auf mehr als 25 Auswahlspiele. Von daher blieben seine Leistungen auch den Spähern der großen Vereine nicht verborgen und so erhielt er vom damaligen Regionalligisten Bayer 04 Leverkusen ein Angebot.
Als Vertragsamateur wechselte Hennecken zur Spielzeit 1966 / 67 mit 25 Jahren aus der 1. Kreisklasse in die vier Klassen höhere Regionalliga West, damals unterhalb der Bundesliga die zweithöchste Liga in Deutschland. Heutzutage, wo die Talente bereits im Alter von 10 - 12 Jahren von den großen Vereinen umworben und dort aufgebaut werden, nahezu unvorstellbar.
Von Beginn an war Hennecken mit der Nr. 10 auf dem Rücken Stammspieler bei Bayer. Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte Bayer hinter Rot-Weiss Essen den 2. Tabellenplatz und nahm damit an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil. In den acht Spielen seiner Gruppe erzielte Hennecken fünf Tore, trotzdem musste man als Tabellenzweiter Kickers Offenbach den Aufstieg überlassen.
Hennecken blieb noch vier weitere Jahre in Leverkusen. Insgesamt bestritt er in diesen sechs Jahren 280 Spiele für die 1. Mannschaft und erzielte dabei 70 Tore, bis er Anfang der Siebziger Jahre wieder in den Oberbergischen Kreis zurückkehrte.
Zur Spielzeit 1972 / 73 wurde Hennecken Spielertrainer beim SSV Homburg-Nümbrecht, die in der Bezirksklasse Mittelrhein spielten. Diesem Verein hielt Hennecken das nächste Jahrzehnt die Treue. In der Spielzeit 1977 / 78 belegte Nümbrecht nur einen Punkt hinter dem Aufsteiger SpVg Lülsdorf-Ranzel den 3. Tabellenplatz, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur Landesliga durch zwei Niederlagen gegen Alemannia Bonn und Germania Zündorf. Die Mannschaft hatte damit ihren Höhepunkt überschritten und mussten am Ende der Spielzeit 1980 / 81 nach einem selten spannenden Abstiegskampf als Tabellevorletzter den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten. Auch in der Kreisliga blieb Hennecken Trainer beim SSV.
Im Jahr 1979 übernahm Hennecken zudem das Amt des Leiters der Kreisübungsleiter des Fußballkreises Oberberg. In dieser Funktion war er zuständig für die Ausbildung der Kandidaten für der C-Trainerlizenz. Eine Aufgabe, die er über Jahre hinweg zur vollsten Zufriedenheit aller ausführte. Sein Fachwissen und seine fußballerischen Fähigkeiten machten ihn stets zu einen unschätzbaren Lehrer, auf dessen Worte jeder Teilnehmer der Lehrgänge allzu gerne hörte. Dieses Amt sollte er für die nächsten 25 Jahre mit großem Erfolg bekleiden.
Erst zur Spielzeit 1982 / 83 suchte Hennecken eine neue Herausforderung und übernahm die Trainerstelle beim Ligakonkurrenten BV 09 Drabenderhöhe. Nach einer grandiosen Spielzeit wurde der BV mit drei Punkten Vorsprung auf den SSV 08 Bergneustadt Meister und stieg damals zum ersten Mal in der langen Vereinsgeschichte in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Trotz allem Engagements konnte Hennecken nicht verhindern, dass der BV 09 in akute Abstiegsgefahr geriet und der Vertrag im April 1984 im beiderseitigen Einvernehmen gelöst wurde.
Zur Spielzeit 1984 / 85 wurde Hennecken Trainer beim RS 19 Waldbröl in der Bezirksliga Mittelrhein, am Ende konnte man den Abstieg nur knapp verhindern. Im Juli 1986 übernahm Hennecken dann zum zweiten Mal die Trainerstelle beim BV 09 Drabenderhöhe, konnte aber an die alten Erfolge nicht anknüpfen und stellte daraufhin Ende Oktober 1987 sein Traineramt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung.
In den nächsten Jahren stand Hennecken in seiner Funktion als Leiter der Übungsleitergemeinschaft des Fußballkreises Oberberg auch weiterhin auf Oberbergs Fußballplätzen.
In der Spielzeit 1992 / 93 übernahm er das Traineramt bei der Reservemannschaft des SSV Homburg-Nümbrecht. Nach einem halben Jahr wurde er dann von Reinhold Baum abgelöst.
In der Spielzeit 2000 / 01 sah man Hennecken als Trainer der Bambini-Mannschaft des SSV Nümbrecht , die in diesem Jahr den Hallenkreispokal gewannen
Im April 2007 richtete der Fußballkreis Berg unter der Leitung von Hennecken auf dem Kunstrasenplatz in Nümbrecht sein erstes Fußball-Feriencamp aus, bei dem fast 70 Jugendspieler aus dem Kreis von einer Gruppe versierter Trainer drei Tage lang die Grundtechniken und –taktiken des Fußballs vermittelt bekamen. Nach dem großen Erfolg ließ Hennecken diese Fußballcamps zu einer Dauereinrichtung (mit Stand von heute gab es bisher neun Camps) werden, die jedes Mal eine große Zahl von begeisterten Jugendlichen anzog.
In der Spielzeit 2007 / 08 betreute Hennecken, gemeinsam mit Christian Lang, die D-Junioren des SSV Nümbrecht, die am letzten Spieltag den Tabellenführer Inter 96 Bergisch Gladbach noch abfingen und damit Kreismeister wurden. Diese Mannschaft betreute er auch im folgenden Jahr.
Hennecken gehört ohne jeglichen Zweifel zu den vier, fünf besten Spielern, die der oberbergische Kreis jemals hatte. So verwundert es nicht, dass er bei der Wahl zur Mannschaft des Jahrhunderts im Jahr 2008 nicht nur als Mittelfeldspieler in die Mannschaft gewählt wurde, sondern von allen Nominierten auch die meisten Stimmen erhielt, was seinen Leistungen und seiner Persönlichkeit mehr als gerecht wird.
23. März 1961 (Leo Geusa wird 50)
Leonardo „Leo“ Geusa wurde am 23. März 1961 im italienischen Galatina geboren. Gemeinsam mit seinem Eltern kam er in jungen Jahren nach Deutschland, wo sich die Familie in Gummersbach niederließ. Seine fußballerischen Fähigkeiten erlernte er in den Jugendmannschaften der SpVg Dümmlinghausen-Hesselbach, bei der er auch die ersten Jahre in der Seniorenmannschaft spielte. Dümmlinghausen spielte zu dieser Zeit in der höchsten oberbergischen Liga, der Kreisliga A.
Zur Spielzeit 1983 / 84 wechselte Geusa zum SSV 08 Bergneustadt, die ebenfalls in der Kreisliga A spielten. Nach nur einem Jahr suchte Geusa eine höhere sportliche Herausforderung und wechselte zum TSV Ründeroth, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Leider traf er auf eine Mannschaft, die in dieser Spielzeit leistungsmäßig weit unter ihren Möglichkeiten spielte und am Ende mit 15 Punkten Rückstand auf den RS 19 Waldbröl abgeschlagen den letzten Tabellenplatz belegte, gleichbedeutend mit dem Abstieg in die Kreisliga A. Trotzdem blieb Geusa beim TSV, konnte aber trotz allem Engagements den Durchmarsch in die Kreisliga B Oberberg nicht verhindern.
Hierauf wechselte Geusa zum VfR Marienhagen in der Kreisliga A, wo er auch in der Reservemannschaft eingesetzt wurde.
Zur Spielzeit 1990 / 91 wechselte Geusa dann wieder zur SpVg Dümmlinghausen zurück. Am Ende seiner ersten Spielzeit beim Heimatverein wurde die SpVg Meister in der Kreisliga B und stieg damit in die Kreisliga A auf. Die folgenden zwei Jahre stand er zunächst nur als Spieler auf dem Platz, zu Begin der Spielzeit 1993 / 94 übernahm er als Nachfolger von Helmut Braun zusätzlich das Traineramt.
Am letzten Spieltag der Spielzeit 1994 / 95 sah alles nach einem Dreikampf zwischen der SpVg Dümmlinghausen, dem VfL Gummersbach und dem SV Hermesdorf aus, die nur ein Punkt auseinander an der Tabellenspitze standen. Im direkten Vergleich erwartete die SpVg die ein Punkt besser stehenden Hermesdorfer, der VfL musste nach Brüchermühle. Die Hermesdorfer hatten im Vorfeld niemals mit diesem Erfolg gerechnet, denn sie hatten genau für dieses Wochenende ihre Mannschaftstour nach Mallorca geplant, die sie trotz der Möglichkeit aufzusteigen nicht verpassen wollten. So trat in Dümmlinghausen eine leicht verstärkte Reservemannschaft an, die jedoch in einem grandiosen Spiel der SpVg einen Punkt abknüpfte. Ein Sieg mit zwei Toren hätte der Mannschaft um Spielertrainer Geusa gereicht, und sie wären zum ersten Mal in ihrer langen Vereinsgeschichte in die Bezirksliga aufgestiegen. Der lachende Dritte war dann der VfL, der zwar in Brüchermühle ebenfalls nur unentschieden spielte, dieser eine Punkt reichte aber letztlich zum direkten Aufstieg. Der SV stieg indes ebenfalls nicht auf, weil ihm am Ende ein Tore fehlte.
Geusa blieb noch ein weiteres Jahr bei der SpVg, ohne an den Erfolg anknüpfen zu können. Für die Spielzeit 1996 / 97 heuerte Geusa als Spielertrainer beim A-Kreisligisten SV Hermesdorf an. Seine fußballerischen Fähigkeiten zeigte er indes weiterhin in der Reservemannschaft. Am Ende dieser Spielzeit 1998 / 99 belegte der SV Hermesdorf mit sieben Punkten Vorsprung auf den großen Stadtrivalen RS 19 Waldbröl den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf.
Zur Spielzeit 2000 / 01 übernahm Geusa das Traineramt bei Baris Spor Hackenberg in der Bezirksliga Mittelrhein. Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte die Mannschaft den 2. Tabellenplatz und stieg nach einem dramatischen 1:0 Erfolg im Relegationsspiel gegen den FC Geistingen erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga Mittelrhein auf. Geusa wollte seinen Erfolg jedoch nicht verwerten, denn er hatte aufgrund von Unstimmigkeiten mit Teilen der Mannschaft auf eigenen Wunsch hin seinen Vertrag bei Baris nicht verlängert.
So kehrte Gesua dann wieder einmal zur SpVg Dümmlinghausen zurück, die inzwischen jedoch in die Kreisliga B abgestiegen waren. Mit der Reservemannschaft, wo er trotz seiner inzwischen 42 Jahre immer noch mitspielte, wurde Geusa Meister der Kreisliga C und schaffte zumindest damit den Aufstieg.
Am Ende dieser Spielzeit suchte Geusa noch einmal eine höherklassige Herausforderung und wechselte er zum RS 19 Waldbröl in der Bezirksliga Mittelrhein. Da der erhoffte Erfolg jedoch ausblieb, trennte man sich bereits Mitte Dezember 2003 im „beiderseitigem Einvernehmen“.
In der Spielzeit 2004 / 05 betreute Geusa die A-Juniorenmannschaft des SSV 08 Bergneustadt in der Bezirksliga Mittelrhein. Und am Ende seines zweiten Jahres in Bergneustadt belegte die Mannschaft in ihrer Staffel den 3. Tabellenplatz und schaffte nach zwei spannenden Relegationsspielen gegen die SpVg Wesseling den Aufstieg in die Verbandsliga Mittelrhein, der zweithöchsten deutschen Jugendliga. In der folgenden Spielzeit übergab er das Traineramt an Hans Nettersheim und übernahm selber den jüngeren B-Juniorenjahrgang des Vereins.
Zur Spielzeit 2007 / 08 stand Geusa dann wieder einmal in den Diensten der SpVg Dümmlinghausen, und am Ende seines zweiten Jahres hatte er den gewünschten Erfolg, nämlich den Augstieg in die Kreisliga A, wo er im Jahr seines 50. Geburtstags immer noch als Trainer tätig ist.
20. März 1971 (Thorsten Lenger wird 40)
Thorsten Lenger wurde am 20. März 1971 in Waldbröl geboren. Seine fußballerischen Fähigkeiten hatte er sich in den verschiedenen Jugendmannschaften der TuRa Dieringhausen antrainiert. Mit einer Sondergenehmigung spielte er aufgrund seines Könnens als Torwart bereits in seinem letzten A-Jugendjahr in der Seniorenmannschaft der TuRa, die damals in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Am Ende dieser Spielzeit 1988 / 89 erfolgte jedoch der bittere Abstieg in die Kreisliga A Oberberg, da man von drei betroffenen Mannschaften das schlechteste Torverhältnis hatte.
Zur kommenden Spielzeit wechselte Lenger zum SSV 08 Bergneustadt, die ebenfalls in der Bezirksliga spielten. Auch hier ereilte ihn das bittere Schicksal des Abstiegs, wiederum nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses von diesmal fünf betroffenen Mannschaften.
So wechselte Lenger zur Spielzeit 1990 / 91 wieder zurück zur TuRa Dieringhausen, die noch immer in der Kreisliga A spielten. Dort wurde er entweder als Torwart oder als Stürmer eingesetzt. Auch in der folgenden Spielzeit trug er das Trikot der TuRa.
Zur Spielzeit 1992 / 93 wechselte Lenger zum BV 09 Drabenderhöhe in der Kreisliga B Oberberg, wo er ebenfalls als Torwart und Stürmer eingesetzt wurde. Am Ende dieser erfolgreichen Saison belegte der BV 09 mit vier Punkten Vorsprung auf die Griechenmannschaft des TuS Derschlag den 1. Tabellenplatz und stieg damit wieder in die Kreisliga A auf. Insgesamt spielte Lenger drei Jahre in Drabenderhöhe, bevor es ihm zur Spielzeit 1995 / 96 wieder an den Hammerhaus zog, und er sich wieder einmal bei der TuRa anmeldete. Inzwischen spielte die TuRa jedoch nur noch in der Kreisliga B Oberberg.
Am Ende seiner zweiten Spielzeit belegte die TuRa Dieringhausen in ihrer Staffel mit zwei Punkten Vorsprung auf den TuS Brüchermühle den 1. Tabellenplatz und schaffte damit den Aufstieg in die Kreisliga A Oberberg. In dieser Klasse war die Mannschaft jedoch leistungsmäßig völlig überfordert und stieg am Ende mit 26 Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz wieder in die Kreisliga B ab.
Zur Spielzeit 2000 / 01 spielte Lenger als Torwart und Stürmer beim BSV Viktoria Bielstein in der Kreisliga A Oberberg. Doch auch hier ereilte ihm das Schicksal des Abstiegs. Am Ende belegte der BSV Bielstein mit drei Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz den drittletzten Tabellenplatz und musste damit in die Kreisliga B Berg absteigen. Nach zwei Jahren in dieser Klasse schaffte der BSV den Wiederaufstieg in die Kreisliga A Berg, konnte diese Klasse auch diesmal nicht halten und stieg umgehend wieder ab. Lenger blieb noch zwei weitere Jahre in Bielstein um dann zu Beginn der Spielzeit 2006 / 07 zum BV 09 Drabenderhöhe zu wechseln, die ihren scheinbar angestammten Platz in der Kreisliga A besetzten.
Seitdem spielte Lenger in Drabenderhöhe in der Kreisliga A Berg. Als in der Winterpause der Spielzeit 2009 / 10 Kai Pickardt, der Trainer des BSV Viktoria Bielstein, die in der Kreisliga C Berg spielten, von Klaus-Dieter Stenzel abgelöst wurde, kehrte Lenger dem BV 09 den Rücken und übernahm die Stelle eines Assistenztrainer. Dieses Amt hat Lenger auch zum Zeitpunkt seiner 40. Geburtstags inne.
Insgesamt ist Thorsten Lenger in seiner über zwanzigjährigen Laufbahn als Seniorenspieler fünfmal ab- und dreimal aufgestiegen.
15. März 1971 (Sabahattin Yilmaz wird 40)
Sabahattin Yilmaz wurde am 15. März 1971 in Bergneustadt geboren. Schon in jungen Jahren schloß er sich dem örtlichen SSV 08 Bergneustadt an, bei dem er sämtliche Jugendmannschaften durchlief. In seiner ersten Spielzeit als Senior spielte er jedoch nicht in der 1. Mannschaft des SSV, was aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten kein Problem gewesen wäre, sondern in der Türkenmannschaft des SSV, die eine Klasse tiefer in der Kreisliga A spielte.
Für die Spielzeit 1990 / 91 meldete sich Yilmaz beim VfL Gummersbach an, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Nach nur einem Jahr kehrte er jedoch wieder zum SSV zurück. Diesmal spielte er aber in der 1. Mannschaft, da sich die Türkenmannschaft aufgelöst und als neugegründeter Verein Baris Spor Hackenberg in der untersten Klasse antraten.
Doch auch diesmal blieb er nur ein Jahr, um dann beim TuS Lindlar in der Landesliga Mittelrhein zu spielen. Zu Beginn der Spielzeit 1993 / 94 wechselte Yilmaz zum aufstrebenden Baris Spor Hackenberg, die inzwischen in der Kreisliga A Oberberg spielten. Am Ende stand die Mannschaft erneut auf dem 1. Tabellenplatz und stieg damit zum dritten Mal in Folge auf. Erst die Bezirksliga stoppte diese Entwicklung, zumindest vorerst.
Zur Spielzeit 1995 / 96 warb der ranghöchste Verein Oberbergs erfolgreich um die Dienste von Yilmaz, so wechselte er zum SSV Marienheide, die damals in der Verbandsliga Mittelrhein spielte. Auch in dieser Mannschaft wurde Yilmaz sofort Stammspieler und bestritt in seiner ersten Spielzeit 26 Ligaspiele.
Nach zwei durchaus erfolgreichen Jahren wechselte Yilmaz wieder zu Baris Spor Hackenberg, wo er dann die nächste zwei Jahre in der Bezirksliga spielte. Zur Spielzeit 1999 / 00 zog Yilmaz erneut das rote Trikot des SSV Marienheide an, um darin zwei weitere Jahre in der Verbandsliga zu kicken. Insgesamt bestritt Yilmaz 90 Spiele in der Verbandsliga und erzielte dabei 5 Tore.
Anfang Juli 2001 trug Yilmaz zum dritten Mal das Trikot von Baris Spor Hackenberg. Nach einer äußerst erfolgreichen Saison unter Trainer Leo Geusa belegte Baris am Ende hinter dem VfL Leverkusen den 2. Tabellenplatz und stieg damit in die Landesliga Mittelrhein auf. In der folgenden Spielzeit war Yilmaz als Spielertrainer verantwortlich für die Mannschaft, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Mannschaft das durchaus vorhandene Potential nicht ausreichend nutzte und auf einen Abstiegsplatz abrutschte. Kurz vor Saisonende wurde Yilmaz dann von Sadettin Gültekin abgelöst, der den Abstieg aber auch nicht verhindern konnte.
Für die Spielzeit 2003 / 04 meldete Yilmaz sich ebenfalls zum dritten Mal beim SSV Marienheide an, der inzwischen in die Landesliga abgestiegen war. Mitte Juli kam es jedoch im Verein zu einer finanziellen Krise, in dessen Folge die Landesligamannschaft vom Spielbetrieb zurückgenommen werden musste. Schnell wurde Yilmaz sich mit dem SV Hermesdorf einig, und spielte dort die nächsten beiden Jahre in der Bezirksliga. In seinem dritten Jahr wurde Yilmaz Assistenztrainer von Roland Golombeck.
Als dann im Januar 2006 der B-Kreisligist TuS Belmicke einen Trainer suchte, wurden sie sich mit Yilmaz schnell einig. Weitere drei Jahre blieb er in Belmicke tätig. Am Ende stand jedoch der bittere Abstieg in die Kreisliga C Berg. Zur Spielzeit 2009 / 10 bekam er ein Angebot des B-Kreisligisten VfR Marienhagen, den er auch heuer noch verantwortlich betreut.
5. März 1951 (Edgar Milhahn wird 60)
Edgar Milhahn wurde am 5. März 1951 in Gummersbach geboren. Seine fußballerische Laufbahn begann er beim örtlichen VfL Gummersbach, wo er die Jugendmannschaften bis zur A-Jugend durchlief. Nahtlos erfolgte dann sein Übergang in den Seniorenbereich, Milhahn stand im Kader der 1. Mannschaft des VfL Gummersbach, die zu diesem Zeitpunkt in der Landesliga Mittelrhein, der zweihöchsten deutschen Amateurliga spielten.
Nach nur einem Jahr wechselte Milhahn zum SV Sinspert-Wehnrath in der Bezirksklasse Mittelrhein, konnte dort aber den Abstieg in die 1. Kreisklasse nicht verhindern.
Zur Spielzeit 1974 / 75 meldete sich Milhahn beim SSV 08 Bergneustadt an, die ebenfalls in der Bezirksklasse spielten. Die Mannschaft stieg zwar am Ende der Spielzeit in die Landesliga auf, Milhahn selber bestritt aber nur in der Vorbereitungsphase einige Freundschaftsspiele.
In den folgenden Jahren war Milhahn dann wieder für seinen Heimatverein aktiv. Im Verlauf der Spielzeit 1977 / 78 wurde Milhahn als Nachfolger von Georg Herda neuer Trainer der Reservemannschaft des VfL Gummersbach in der Bezirksliga. Trotz seines großem Engagements bei seiner ersten Trainerjob konnte er letztlich den Abstieg in die Kreisliga A nicht verhindern. Im folgenden Jahr betreute Milhahn die Reserve als Spielertrainer.
Zur Spielzeit 1979 / 80 übernahm Milhahn als Spielertrainer den VfL Berghausen-Gimborn, die in der Kreisliga B Oberberg spielten. Am Ende der Spielzeit 1981 / 82 belegt er mit dieser Mannschaft mit einem Punkt Vorsprung auf den TuS Homburg-Bröltal den 1. Tabellenplatz und steigt damit sensationell zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die oberste Liga im Kreis auf. Am Ende der darauf folgenden Spielzeit steht der VfL nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf einem Abstiegsplatz.
Zur Spielzeit 1983 / 84 trat Milhahn die Trainerstelle beim SSV Homburg-Nümbrecht in der Kreisliga A Oberberg an, wo er mit wechselndem Erfolg zwei Jahre blieb.
Zum 1. Juli 1985 wurde Milhahn Trainer beim SSV Wildbergerhütte, die ebenfalls in der Kreisliga A spielten. In seiner ersten Spielzeit belegte der SSV mit einem Punkt Rückstand auf die TuRa Dieringhausen noch den 2. Tabellenplatz, doch schon in der nächsten Spielzeit wurde Wildbergerhütte Meister und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Mit diesem Erfolg beendete Milhahn seine Tätigkeit in Wildbergerhütte.
Zunächst ohne Verein übernahm Milhahn Anfang November 1987 als Nachfolger von Freddy Hennecken das Training beim A-Kreisligisten BV 09 Drabenderhöhe. Hier war er für die nächsten zweieinhalb Jahre tätig, ehe er sich zur Spielzeit 1990 / 91 aus dem Kreis heraus bewegte und Trainer beim SV Frielingsdorf wurde.
Zur Spielzeit 1992 / 93 wurde Milhahn Trainer beim TuS Brüchermühle, die gerade aus der Bezirksliga abgestiegen waren und nun mit einer ambitionierten Mannschaft den sofortigen Wiederaufstieg anstrebten. In einer der dramatischsten Spielzeiten standen am letzten Spieltag der TuS Brüchermühle und der TuS Derschlag punktgleich an der Tabellenspitze, jedoch hatte Brüchermühle eine um drei Tore bessere Tordifferenz. Am letzten Spieltag gewann Brüchermühle zu Hause gegen die Reservemannschaft des SSV Marienheide mit 4:2 und kam in der Endtabelle so auf 39:13 Punkte bei einem Torverhältnis von 62-20 (+40). Der TuS Derschlag empfing, ebenfalls auf heimischen Platz, die TuRa Dieringhausen und gewann am Ende mit 6:0, so dass sie ebenfalls 39:13 Punkte aufwies, jedoch ein Torverhältnis von 62-19 hatte, also eine Tordifferenz von +41 und damit als Meister in die Bezirksliga Mittelrhein aufstieg. Der Moment, als Milhahn das Endergebnis aus Derschlag erfuhr, gehört sicherlich zu den absolut bittersten in seiner Trainerlaufbahn.
Trotz dieser Enttäuschung blieb Milhahn noch zwei weitere Jahre als Trainer beim TuS Brüchermühle tätig. Als der erhoffte Erfolg auch im dritten Jahr ausblieb, trat er im April 1995 von seinem Amt als Trainer zurück
1. März 1951 (Norbert Teipel wird 60)
Norbert Teipel wurde am 1. März 1951 im sauerländischen Brilon geboren. In seiner Jugend beschäftigte er sich vorwiegend mit der Leichtathletik, seine Spezialdisziplin war der Weitsprung. Anfang der Siebziger Jahre gehörte er mit einer persönlichen Bestleitung von 7,76 Meter schon zu den richtig Guten in Deutschland. Nach dem Abitur nahm Teipel auf der Sporthochschule Köln das Studium auf. In dieser Zeit näherte er sich auch dem Fußball und schloß sich dem FV Godesberg 08 an, der damals in der Verbandsliga Mittelrhein, der höchsten deutschen Amateurklasse spielte.
Zur Spielzeit 1975 / 76 wechselte Teipel zum TuS Lindlar, die ebenfalls in der Verbandsliga spielten. Zwei Jahre später schloß er sich dem bergischen Landesligisten TuS Marialinden an. Zur Spielzeit 1979 / 80 wurde er deren Spielertrainer. Nach einem Jahr wechselte Teipel erstmals ins Oberbergische und schloß sich dem TuS Wiehl an, der in der Bezirksliga Mittelrhein spielte. Nach wiederum nur einem Jahr wurde Teipel Spielertrainer beim rheinisch-bergischen Kreisligisten Rot-Weiß Eulenthal.
Zur Spielzeit 1982 / 83 kehrte Teipel zum TuS Wiehl zurück, wo er den Kreisligisten als Spielertrainer übernahm. In dieser Funktion blieb Teipel dann zwei Jahre in Wiehl tätig. Anschließend zog sich Teipel für zwei Jahre völlig aus dem Fußballgeschäft zurück, ehe er während der Spielzeit 1986 / 87 Achim Maschke als Trainer beim A-Kreisligisten TuS Wiehl ablöste.
Teipel war auch in der Spielzeit 1988 / 89 für die Mannschaft verantwortlich, als der TuS Wiehl einige seiner größten Erfolge feierte. Zunächst wurde man nach einem 3:1 Endspielsieg gegen den damaligen Landesligisten SSV Marienheide Kreispokalsieger, dann bestritt man Freundschaftsspiele gegen den 1. FC Köln (u. a. mit Pierre Littbarski und Bodo Illgner), 0:7 Niederlage und dem schottischen Erstdivisionär Hearts of Midlothian, nur knapp mit 1:2 verloren. Am Ende dieser Spielzeit wurde Wiehl nach einem 3:0 Erfolg vor knapp 1.500 Zuschauern beim SV Morsbach Kreismeister und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf.
Teipel blieb bis zum Ende der Spielzeit 1991 / 92 Trainer beim TuS Wiehl, ehe er sich wieder vom Fußball zurückzog.
In der Spielzeit 1995 / 96 übernahm er das Training der A-Juniorenmannschaft des TuS Wiehl, die in der Verbandsliga Mittelrhein, der höchsten deutschen Jugendklasse u.a. gegen den 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen spielte.
Im folgenden Jahr mußte Teipel dann mit 46 Jahren noch einmal als Torwart in der 1. Mannschaft aushelfen, und trug mit guten Leistungen zu einem 5:1 Erfolg gegen den SC Nord Köln bei.
Zu Beginn der Spielzeit 1998 / 99 wurde Teipel Trainer des Bezirksligisten TuS Elsenroth. Mit dieser Mannschaft, die ihren Zenit zu diesem Zeitpunkt bereits überschritten hatte, kam er überhaupt nicht zurecht und trat nach einer deprimierenden 0:9 Niederlage beim VfL Leverkusen im Oktober noch am Abend des Spieltags von seinem Amt zurück.
In der folgenden Spielzeit wurde Teipel zum dritten Mal Trainer beim TuS Wiehl, konnte aber trotz allem Engagements nicht verhindern, dass sie am Ende in die Kreisliga A Oberberg absteigen mussten.
Erst im Jahr 2007 wurde Teipel wieder offiziell im oberbergischen Fußball tätig, als er am 7. Februar zum Sportlichen Leiter des FV Wiehl (ausgegliederte Fußballabteilung des TuS Wiehl) ernannt wurde. Als dann Anfang Mai 2009 Michael Ranke als Trainer des FV Wiehl zurücktrat, wurde Teipel dessen Nachfolger. Kurze Zeit später einigte er sich mit dem Verein auf eine längerfristige Tätigkeit als Trainer, woraufhin er sein Amt als Sportlicher Leiter mit sofortiger Wirkung niederlegte. In der Spielzeit 2009 / 10 betreute er weiterhin den FV Wiehl, der in der Kreisliga A Berg spielte.
Teipel ist Lehrer am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl und als solcher für den Fußballverband Mittelrhein und den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband als Referent für den Schulsport tätig.
20. Februar 1971 (40 Jahre SV Wiedenest)
Im Jahr 1948 wurde der Fußballclub Pernze-Wiedenest gegründet. Die Spiele wurden auf dem Sportplatz Frümerich ausgetragen. Dieser lag im Wald oberhalb der Bahnlinie Bergneustadt - Olpe im Bereich des Belmicker Weges Richtung Hundeplatz/Attenbach/Belmicke. Das Gelände wird jetzt von der Stadt als Lagerplatz für Baumschnitt usw. genutzt. Drei Spielzeiten lang spielten sie in der untersten Liga, der 3. Kreisklasse Oberberg, ehe der Vorstand die Mannschaft am 26. November 1951 mit sofortiger Wirkung aus dem laufenden Spielbetrieb zurückzog. Im folgenden Jahr löste sich der Verein dann ganz auf.
In den nächsten Jahren spielten die fußballinteressierten Wiedenester und Pernzer in Bergneustadt in Belmicke oder im nahen Westfalen, beim SV Hützemert oder dem SuS Bleche.
Ende der Sechziger Jahre fanden sich mehr als zwanzig Wiedenester zusammen, um Fußball zu spielen. Da sie keinen eigenen geeigneten Platz hatten, mussten sie nach Bleche ausweichen, was natürlich sehr umständlich war und auch Kosten verursachte.
Anfang der Siebziger Jahre versuchten die Wiedenester dann erneut, einen eigenen Fußballverein zu gründen.
Im Januar des Jahres 1971 kamen dreißig Interessierte einer Einladung zur Vereinsgründung nach und trafen sich in der Wiedenester Gaststätte Schneider. Im Vorfeld hatte der Vorsitzende des Fußballverbands Oberberg eine Satzung entworfen, die er dann in der Versammlung den Anwesenden vorstellte. Unter seiner Leitung wurde diese nach kurzer Aussprache einstimmig angenommen, und wenig später der neue Verein unter dem Namen Sportverein Wiedenest gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wählten die nunmehr Mitglieder Ludwig Clemens, sein Stellvertreter wurde Fred Hoffmann, Geschäftsführer Manfred Adolphs, alle aus Wiedenest. Horst Schriever übernahm die Kassenprüfung. Unmittelbar danach wurde der Verein im Vereinsregister des Amtsgericht Gummersbach eingetragen und ein Antrag beim Fußballverband Mittelrhein um Aufnahme des Vereins in den Verband gestellt.
Am 20. Februar war der Verein durch die Veröffentlichung in den amtlichen Mitteilungen auch offiziell in den Fußballverband aufgenommen
Gleichzeitig wurde das Sportgelände in Lieberhausen, wo in der Fünfziger Jahren der TuS Hickländer Lieberhausen seine Spiele bestritten hatte, von der Stadt Gummersbach gemietet und in Eigenleistung zum Spielbetrieb hergerichtet.
Zu Beginn der Spielzeit 1971 / 72 wurde der SV Wiedenest unter Trainer Finkenrath vom Fußballkreis Oberberg der 3. Kreisklasse Oberberg, Staffel 1, der untersten Liga eingestuft. Am Ende dieser Spielzeit belegte man hinter der Reservemannschaft des TSV Ründeroth den 2. Tabellenplatz und verpasste gleich in seiner ersten Spielzeit nur knapp den Aufstieg. Doch schon im nächsten Jahr verwies man souverän den FC Windhagen auf Platz 2 und stieg damit in die 2. Kreisklasse Oberberg auf.
Schon schnell zeigten sich in der Jugendarbeit die ersten Erfolge, Staffelsiege und auch Kreismeistertitel wurden errungen.
So erhielt der C-Jugendspieler Andreas Clemens eine Einladung für die Mittelrhein-Auswahlmannschaft.
In dieser Liga hielt sich der SV Wiedenest mit wechselndem Erfolg 14 Jahre. Unter ihrem charismatischen Trainer Rolf Semrau belegte die 1. Mannschaft in der Kreisliga B Oberberg am Ende der Spielzeit 1986 / 87 mit vier Punkten Vorsprung auf die Reservemannschaft des VfL Gummersbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit erstmals in die höchste Fußballklasse im Kreis, der Kreisliga A auf. Weiterhin unter Trainer Semrau konnte diese Klasse in der ersten Spielzeit gegen starke Konkurrenz nicht nur gehalten werden, Wiedenest belegte sogar einen sicheren Mittelfeldplatz. In der Spielzeit 1988 / 89 war der Kader unter Spielertrainer Andreas Clemens jedoch zu schwach besetzt, so dass man am Ende auf einem Abstiegsplatz stand.
In den folgenden 21 Jahren spielte der SV Wiedenest wieder in der Kreisliga B, ehe man am Ende der Spielzeit 2008 / 09 unter Trainer Michael Wever den bitteren Gang in die Kreisliga C Berg gehen musste.
Am Ende der Spielzeit 1979 / 80 wurde die A-Jugendmannschaft des SV Wiedenest Staffelsieger und stieg damit erstmals in die Sonderstaffel Oberberg auf, wo sie in ihrer ersten Spielzeit einen hervorragenden 8. Tabellenplatz belegten
Am 31. Mai 1980 erfüllte sich auch endlich der Traum vieler Weidenester Fußballanhänger, man hatte endlich seinen eigenen Sportplatz. Dieser befindet sich im Ortsteil Pernze im Bereich Olper Straße, Lieberhausener Straße, Kreuzstraße
Im Jahr des 40. jährigen Vereinsjubiläums spielt der SV Wiedenest, weiterhin unter Trainer Wever, immer noch in der Kreisliga C Berg; mit der steten Hoffnung auf bessere Zeiten
Timo Röttger, das neben Andreas Clemens wohl größte Talent des SV Wiedenest, fand seinen Weg von Wiedenest über die Jugendabteilung von Bayer 04 Leverkusen, der Profimannschaft des SC 07 Paderborn zu Dynamo Dresden, wo der sympathische Stürmer heute in der 3. Bundesliga spielt.
9. März 1930 (80 Jahre VfR Marienhagen)
Als sich im August des Jahres 1929 der örtliche Turnverein auflöste, fanden sich sehr schnell viele Bürger, die einen neuen Sportverein gründen wollten. Diesmal war es jedoch der aufstrebende Fußball, dem die ganze Aufmerksamkeit gelten sollte. Wilhelm Rötzel sammelte die Begeisterten um sich und rief sie am 9. März 1930 in der Gaststätte Jonas zusammen, um einen Fußballverein ins Leben zu rufen, der dann auch unter dem Namen Verein für Rasenspiele Marienhagen gegründet wurde. Vierzehn Tage später fand in derselben Gaststätte eine weitere Versammlung statt, in der der erste Vorstand gewählt und die Vereinsfarben rot und weiß festgelegt wurden. Zum 1. Vorsitzenden wählten die anwesenden Mitglieder Richard Feld, zum Stellvertreter Eugen Gries, Adolf Niersbach wurde Geschäftsführer, Kassenwart Anton Völler.
Die erste Spielzeit 1930 / 31 bestritt der VfR Marienhagen in der 2. Gauklasse Oberberg, der damals untersten Spielklasse. Sie spielten in der Gruppe 1 gegen den TuS Eckenhagen, dem SSV Hochwald, Blau-Weiß Elsenroth, dem BSV Frielingsdorf und der SpVg Rossenbach.
Die Spiele fanden inzwischen auf dem Schulplatz statt, den man unter größten Mühen in reiner Eigenleistung zu einem ordnungsgemäßes Spielfeld ausgebaut hatte.
In der Spielzeit 1938 / 39 spielte der VfR Marienhagen schon in der 1. Kreisklasse Oberberg.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam auch der Fußball im Oberbergischen nach und nach zum Erliegen. Trotzdem fanden sich in Marienhagen immer wieder Jugendliche zusammen, die dem Fußballsport auch weiterhin frönten. Diese Jugendlichen, darunter Rolf Dienes, Harald und Karl Willi Hackländer, Egon Reuber, Manfred Rötzel und Friedhelm Schneider sollten nur wenig die erste große Zeit des VfR Marienhagen einläuten
Als sich dann am 29. Juli 1945 90 Sportler aus 16 Vereinen im Saal Hammerschmidt Dieringhausen versammelten um in den folgenden Stunden die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Sportes im Oberbergischen Kreis zu schaffen, gehörten selbstverständlich auch Vertreter des VfR Marienhagen dazu. Der VfR Marienhagen wurde der Gruppe 3 Agger zugeteilt. Leider belegte der VfR in dieser Gruppe nur den 5. Tabellenplatz und fand sich zu Beginn der Spielzeit 1946 / 47 in der 2. Kreisklasse Oberberg wieder. Doch nur ein Jahr später spielte der VfR wieder in der 1. Kreisklasse
Der nächste Höhepunkt folgte am Ende der Spielzeit 1950 / 51, als man mit einem Punkt Vorsprung auf den SSV 08 Bergneustadt Kreismeister wurde und den Aufstieg in die Bezirksklasse Mittelrhein schaffte, eben mit Torwart Rolf Dienes, den Brüdern Hackländern und Friedhelm Schneider. Zeitgleich wird nach vorbildlicher Zusammenarbeit der VfR-Mitglieder mit der Dorfgemeinschaft der neue Sportplatz eingeweiht.
Vier Jahre konnte man sich in dieser Klasse halten. 1957 / 58 wurde man zwar wieder einmal Kreismeister, scheiterte in der Aufstiegsrunde an Victoria Manheim und dem TuS Mechernich. Erst 1964 / 65 wurde man unter Trainer Fritz Klein erneut Kreismeister und schaffte diesmal auch den Aufstieg in die Bezirksklasse. Diesmal konnte man sich sogar sieben Jahre halten. Fünf Jahre in der 1. Kreisklasse folgten am Ende der Spielzeit 1975 / 76 unter Trainer Hans Schreiner die vierte Kreismeisterschaft und der dritte Aufstieg in die Bezirksklasse. Nach nur einem Jahr belegt der VfR wieder einmal einen Abstiegsplatz und findet sich zu Beginn der Spielzeit 1977 / 78 unter Spielertrainer Jügen Behrendt erneut in der 1. Kreisklasse Oberberg wieder.
Diesmal bleibt der VfR Marienhagen für ganze 26 Jahre in der obersten Spielklasse im Kreis. Am Ende der Spielzeit 2002 / 03 belegen sie in der neu gegründeten Kreisliga A Berg unter Trainer Börny Alzer einen Abstiegsplatz, steigen aber im nächsten Jahr sofort wieder auf. Doch nur wiederum ein Jahr später landet der VfR Marienhagen unter Trainer Ingo Kippels erneut in der Kreisliga B; und in dieser Liga spielen sie auch im Jubiläumsjahr.
Der VfR Marienhagen hat in seiner Geschichte immer wieder überragende Spieler hervorgebracht.
- Hansi Huland, der aus der Jugend des VfR zum TuS Derschlag wechselte, und dort für anderthalb Jahrzehnte als einer der besten oberbergischen Spieler zum absoluten Leistungsträger aufstieg.
- Rolf Dienes, der an einem Lehrgang teilnahm, auf dem der DFB den Kader für die von Sepp Herberger trainierte Deutsche Amateurnationalmannschaft für das Fußballturnier bei den Olympischen Sommerspielen in Helsinki testet. Außerdem war er fast ein Jahrzehnt Stammspieler in der Kreisauswahl
- Hackländer, der als Student einige Spiele für die Deutsche Studentennationalmannschaft absolvierte
- Jürgen Klein, der bislang einzige Spieler aus dem Oberbergischen Kreis, der von einer Seniorenmannschaft zum einem Bundesligisten wechselte. Klein absolvierte Anfang der 70er Jahre 27 Bundesligaspiele für den FC Schalke absolvierte
- Rainer Petermann, der über den VfL Gummersbach zum TuS Lindlar kam, und dort in der obersten deutschen Amateurliga spielte
- Hansjörg Schneider, der als Torschützenkönig der Kreisliga A zunächst zum TuS Lindlar wechselte, wo er ebenfalls mit Rainer Petermann in der Oberliga spielte, dann über den FC Remscheid zu Fortuna Köln in der 2. Bundesliga kam. Dort wurde er sehr schnell Stammspieler und bestritt über 300 Zweitligaspiele
So ist es nicht verwunderlich, dass dem VfR Marienhagen einerseits der Ehrentitel „Fußballdorf“ anhängt, anderseits bei einer im November 2008 durchgeführten Wahl zur Mannschaft des Jahrhunderts“ mit Rolf Dienes, Hansi Huland, Jürgen Klein und Hansjörg Schneider gleich mit vier Spielern vertreten ist
23. Januar 1910 (100 Jahre Fußball in Gummersbach)
Am 23. Januar 1910 gründeten acht junge Männer den Fußballclub Teutonia Gummersbach. Zunächst wurde auf einer großen, aber sehr holprigen, Wiese gespielt, die Hermann Köster zur Verfügung gestellt hatte.
Noch im selben Jahr änderte man den Vereinsnamen in Viktoria Gummersbach. Die Mannschaft lief in einer schwarz-weißen Bluse mit einer roten Schärpe auf. Wenig später erhielten sie rote Trikots mit schwarzen Hosen
Im Jahr 1911 wurde die Wiese richtig planiert und zum ersten richtigen Fußballplatz im Oberbergischen Kreis ausgebaut. Die Tore wurden von Dr. C. H. Steinmüller gestiftet.
Im April 1913 vereinigte man sich mit dem FC Komet Gummersbach und der Betriebssportgemeinschaft der Fa. Steinmüller. Der neue Vereine erhielt den Namen Sport- und Spielverein Gummersbach.
Im April 1920 gehört der SSV Gummersbach zu den sechs Gründungsmitgliedern des Oberbergischen Rasensportverbands, womit die Grundlage für einen organisierten Spielbetrieb geschaffen war.
Die ersten Meisterschaftsspiele wurden auf einer großen Wiese auf dem Steinberg in Höhe der Hermannsburg ausgetragen
Im Jahre 1937 wurde die nationalsozialistische Philosophie der Machtkonzentration auch für den SSV Gummersbach bedeutsam. Auf politischen Druck mussten sich mehrere Gummersbacher Sportvereine, darunter der SSV Gummersbach zu einem Verein zusammenschließen. Der neue Verein nannte sich VfL Gummersbach 1861. Ähnlich erging es im selben Jahr dem Nachbarverein SSV Engelskirchen, der zum VfL Engelskirchen mutierte, oder besser bekannt, dem TV 48 Bochum, der zum VfL Bochum wurde
Im Verlauf des 2. Weltkriegs kam der geregelte Fußball im gesamten Oberbergischen Kreis zum Erliegen.
Bereits am 12. August 1945, gut drei Monate nach Kriegsende wurde der SSV Gummersbach als eigenständiger Verein neu gegründet. Die Spiele fanden inzwischen auf dem Sportplatz in der Lochwiese statt
Als sich am 21. Oktober 1945 Vertreter von oberbergischen Fußballvereinen im Gummersbacher Cafe Solbach trafen, um den geregelten Spielbetrieb neu zu organisieren, gehörte der SSV Gummersbach auch dazu. So nahm der Verein wie selbstverständlich an der am 11. November beginnenden ersten Spielrunde teil. Der SSV wurde in die Gruppe Agger gesetzt, wo man am Ende der Spielzeit hinter dem SSV 08 Bergneustadt und der TuRa Dieringhausen den dritten Tabellenplatz belegte. Im Verlauf dieser Spielzeit hatte sich der SSV Gummersbach freiwillig dem VfL Gummersbach angeschlossen.
Am 7. August 1948 benannte sich der Verein in SSV Gummersbach um, dies wurde jedoch bereits nach einem knappen Jahr wieder rückgängig gemacht.
Am Ende der Spielzeit 1953 / 54 erfolgte der Aufstieg in die Bezirksklasse Mittelrhein, und achtzehn Jahre später der erstmalige Aufstieg in die damals viertklassige Landesliga Mittelrhein. In dieser Liga hielt man sich 17 Jahre. Zu Beginn der 70er Jahre gehörte der VfL Gummersbach stets zu den besten Mannschaften der Liga und klopfte dabei mehrfach an die Tür zur Verbandsliga Mittelrhein, der höchsten Amateurliga in Deutschland.
In der Spielzeit 1973 / 74 spielte man in der 2. Runde des Westdeutschen Pokals (Vorstufe des DFB-Vereinspokals) gegen Alemannia Aachen (Regionalliga West), und verlor in der heimischen Lochwiese mit 2:6.
Am Ende der Spielzeit 1978 / 79 musste der VfL als Tabellenletzter den bitteren Gang in die Bezirksliga Mittelrhein antreten. Fünf Jahre später sogar in die Kreisliga A Oberberg. Unter Trainer Dietmar Weller schaffte man jedoch den direkten Wiederaufstieg und am Ende der Spielzeit 1988 / 89 sogar den Aufstieg in die Landsliga, wo man allerdings nur ein Jahr verblieb. Die nächsten Jahre wechselte der VfL zwischen Bezirksliga und Kreisliga A.
Im Jahr 2000 drohte die Insolvenz der überschuldeten Handballabteilung auch die Fußballer zu erfassen. So löste sich die Fußballabteilung aus dem Gesamtverein und gründete sich im März 2000 unter dem Namen 1. FC Gummersbach neu. Den steten Wechsel von Erfolg und Misserfolg hatten sie jedoch vom VfL mitgenommen. Nach drei Jahren in der Kreisliga A erfolgte der erstmalige Abstieg in die neuntklassige Kreisliga B. Unter Trainer Ralph Köhler wurde dann der Durchmarsch von der Kreisliga B bis in die Bezirksliga gefeiert und dann ebenfalls unter Trainer Köhler der Durchmarsch wieder zurück in die Kreisliga B betrauert, alles in fünf Jahren. Und in dieser Kreisliga B Berg spielt der 1. FC Gummersbach unter Trainer Dietmar Herhaus immer noch.
Unvergessen mit dem Fußball in Gummersbach sind die Namen Alfred Schramm, Artur Samen, Paul Herhaus, Harald Bischler, Horst Hölken, Horst Rogge, die Brüder Herda (Hans-Georg, Peter und Dieter), Wolfgang Töpfer, Reinhold Tanzius, Wolfgang Träger, Bernd Podak, Horst Beuck, Detlef Havemann, Edmund Emmerich, Wolfgang Katzwinkel, Frank Riedel, Manfred Scholle, Stefan Witt, -um nur einige wenige zu nennen- die als Spieler, Trainer oder Funktionäre das Gesicht und das Geschick des Vereins teilweise über Jahrzehnte mitgeprägt haben.
15. Januar 1910 (100 Jahre TuS Belmicke)
Im Jahr 1910 hatte Belmicke zusammen mit den umliegenden Dörfern knapp 350 Einwohner. Einer davon hieß Matthias Meier, der vier Jahre zuvor von Wuppertal-Elberfeld nach Belmicke gezogen war, um als Lehrer an der Dorfschule tätig zu sein. Meier begeisterte sich von Beginn an fürs Turnen und als Gastwirt Josef Hütte an seine Gastwirtschaft einen Saal bauen ließ, fand er auch die passende Räumlichkeit. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich am 15. Januar die Jugendlichen zur Gründung eines Turnvereins in der Gastwirtschaft Hütte zusammenfanden. Wie erwartet wurde Lehrer Meier in der Gründungsversammlung zum 1. Vorsitzenden des TV Belmicke gewählt.
Während des 1. Weltkriegs kam der Sport in Belmicke völlig zum erliegen. Unter Hubert Engel wurde der Verein am 19. August 1919 wieder ins Leben gerufen.
Zwei Jahre später wurde der Lehrer Hermann Kerres nach Belmicke versetzt, um die Leitung der Schule zu übernehmen. Er kam ursprünglich aus Aachen und war ein begeisterter Anhänger des Fußballsports. Diese Begeisterung übertrug er in den folgenden Jahren auch auf die Jugendlichen, so dass man im Februar 1925 ein erstes Fußballspiel auf einer Weide nahe Belmicke austrug. Nach kurzer Zeit fand man auch ein wirklich geeignetes Gelände, wo man mit viel Mühe einen Fußballplatz errichtete. So entstand auf einer Höhe zwischen Belmicke und Benolpe, rechtsseitig der Straße ein Spielfeld von 90 Meter Länge 50 Meter Breite.
Am 9. August 1925 beschlossen die Mitglieder in einer Versammlung, vor allem auf Initiative von Hermann Kerres hin, aus dem Deutschen Turnerbund auszutreten und sich dem Verband der Deutschen Jugendkraft (DJK) anzuschließen. So wurde der TV Belmicke Mitglied im DJK-Bezirk Aggertal. Ausdrücklich wurden im Verein neben dem Fußball auch weiterhin die Sportarten Leichtathletik und Turnen betrieben. Kerres war zu diesem Zeitpunkt 1. Vorsitzender des Vereins. Er war nicht nur für den Belmicker Sport sondern auch für den gesamten Sportbetrieb im DJK-Bezirk Aggertal eine unverzichtbare Größe.
Der TV Belmicke spielte in der Meisterschaft in der Gruppe Aggertal gegen die Vereine DJK Victoria Dieringhausen, Lindlar und Overath. Wie gut die Mannschaft war, zeigte sich nur wenige Jahre später, als sie am Ende der Spielzeit 1930 / 31 überlegen die Meisterschaft vor Engelskirchen gewannen.
Die Begeisterung der Bevölkerung über die gewonnene Meisterschaft nutzte Kerres, um für den Verein mit Erfolg einen neuen Sportplatz zu bekommen. Am 16. August 1931 wurde auf einer Höhe östlich von Belmicke der neue Sportplatz vor einer großen Besucherzahl eingeweiht. In einem Freundschaftsspiel verlor man allerdings gegen Bergneustadt mit 1:4.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung hatten vor allem die DJK Vereine immer mehr unter den Repressalien des Staates zu leiden, bis sie im Jahr 1935 endgültig verboten wurden. Mit diesem Verbot erstarben auch die offiziellen sportlichen Aktivitäten in Belmicke, es gab lediglich inoffizielle Freundschaftsspiele ohne direkte Namensnennung. Während des 2. Weltkriegs fanden 16 aktive Sportler des TV Belmicke den Tod.
Am 30. September 1945 trafen sich auf Initiative von Hubert Frohne hin fast vierzig Bürger in der Gastwirtschaft Josef Bieker, um den vor zehn Jahren verbotenen Sportverein wieder aufleben zu lassen. Den Sportplatz hatte man bereits vorher notdürftig wieder hergerichtet. In der Versammlung wurde zunächst die Notwendigkeit eines eigenen Sportvereins bestätigt, dann wurde Hubert Frohne zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der neue Name des Vereins lautete nun Turn- und Spielverein Belmicke. In dieser Gründungsversammlung wurde ebenfalls beschlossen, dass man sich dem Deutschen Fußballbund anschließt. So wurde der TuS Belmicke Gründungsmitglied der im November 1945 beginnenden ersten Spielserie nach dem Krieg. Man spielte in der Gruppe Agger gegen den SSV 08 Bergneustadt, Borussia Derschlag, TuRa Dieringhausen, SV Frielingsdorf-Scheel, VfL Gummersbach, VfR Marienhagen und dem SSV Marienheide. Zwar belegte man am Ende den vorletzten Platz und musste damit in die 2. Kreisklasse absteigen, doch zeigte man mehrfach, dass man gegen die großen des Kreises mithalten konnte.
In den letzten beiden Meisterschaftsspielen dieser Gründungsspielzeit hatte man sich mit drei guten Spielern aus Drolshagen verstärkt. Weil es für den TuS Drolshagen im Kreis Olpe noch keine Möglichkeit bestand, den regulären Spielbetrieb aufzunehmen, betrieb man sowohl von Belmicker als auch von Drolshagener Seite aus den Zusammenschluss. Am 13. April 1946 trafen sich die Vertreter beider Vereine im Gasthof Stahl in Stupperhof und besprachen die Einzelheiten. Schon an diesem Abend konnte man die Bildung des Vereins Turn- und Sportverein Drolshagen-Belmicke verkünden, Obwohl die Mannschaft nun einen wirklich guten Standard erreichten und von renommierten auswärtigen Trainer betreut wurden, schafften sie am Ende der Spielzeit 1946 / 47 nicht den erhofften Aufstieg in die 1. Kreisklasse Oberberg, man musste sich mit dem enttäuschenden Platz 4 begnügen. Da sich inzwischen für Drolshagen die sportliche Situation im Kreis Olpe gebessert hatte, trennten sich beide Vereine im Juli 1947 bereits wieder.
Die nächsten Jahre blieb dem TuS Belmicke trotz großer Anstrengungen der große Erfolg verwehrt, bis sie am Ende der Spielzeit 1953 / 54 nach einem 1:0 Sieg beim SV Frömmersbach als Meister ihrer Staffel und damit als Aufsteiger in die 1. Kreisklasse Oberberg feststanden. Drei Jahre lang konnte man sich in der höchsten oberbergischen Klasse halten, ehe man im Juni 1957 wieder absteigen musste. Doch nur zwei Jahre später erfolgte die Rückkehr. Am 24. Mai 1959 wurde auf dem Sportplatz in Derschlag das Entscheidungsspiel um den Aufstieg ausgetragen. Am Ende der regulären Spielzeit stand es zwischen dem TuS Belmicke und dem SV Sinspert-Wehnrath 1:1 unentschieden. Erst in der Verlängerung setzte sich Belmicke entscheidend durch und gewann noch deutlich mit 4:1.
Wiederum nur zwei Jahre später erfolgte dann der endgültige Abstieg aus der 1. Kreisklasse.
In den nächsten 17 Jahren blutete die Mannschaft immer mehr aus. Viele der alten Kämpen hängten ihre Fußballschuhe an den Nagel, die neuen, die nachkamen, hatten nicht immer ihre Qualität, so dass der TuS Belmicke am Ende der Spielzeit 1977 / 78 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den bitteren Gang in die unterste Spielkasse antreten musste. Mit einem neuen Sportplatz im Rücken und mit der Erfahrung von einigen älteren Spielern, die es noch einmal wissen wollten, schaffte man mit einem Punkt Vorsprung auf die Reservemannschaft des SSV Marienheide die sofortige Rückkehr in Kreisliga B Oberberg
Die nächsten dreißig spielte man dann mit recht wechselnden Erfolg fast durchgehend in dieser Liga, wobei man Anfang der Neunziger einmal in die Kreisliga C abstieg um im folgenden Jahr den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, und Ende der Neunziger zweimal als Tabellenweiter nur sehr knapp am Aufstieg in die Kreisliga A scheiterte.
Am Ende der Spielzeit 2008 / 09 stieg der TuS Belmicke dann zum dritten Mal in die Kreisliga C Berg ab.
11. Januar 1960 (Andreas Harnisch wird 50)
Andreas Harnisch wurde am 11. Januar 1960 in Nümbrecht geboren. Nach seinem Umzug nach Reichshof-Heienbach schloss er sich der Jugendabteilung des TuS Brüchermühle an. Mit seinem Wechsel in die A-Jugend wechselte der talentierte Mittelfeldspieler zum RS 19 Waldbröl, wo er in den Spielzeiten 1976/77 und 1977/78 jeweils Kreismeister wurde.
Mit seinem Eintritt in den Seniorenbereich schloss er sich dem TuS Wiehl an, die zu diesem Zeitpunkt in der sechstklassigen Bezirksliga Mittelrhein spielten. Obwohl er viele Angebote von teils höherklassigen Vereinen hatte, blieb Harnisch vier Jahre dort. Erst als Wiehl am Ende der Spielzeit 1981/82 in die Kreisliga A Oberberg absteigen musste, entschloss sich Harnisch zum Wechsel und ging zum Verbandsligisten TuS Lindlar, für den hiesigen Bereich eine große Hausnummer im Amateurfußball.
Zwar musste er auch hier direkt im ersten Jahr den bitteren Abstieg miterleben, doch schaffte der TuS den direkten Wiederaufstieg und etablierte sich in den folgenden Jahren als feste Größe in der Verbandsliga. Am Ende der Spielzeit 1985/86 stand Lindlar auf dem 1. Tabellenplatz und schaffte damit dem Aufstieg in die Oberliga Nordrhein, wo Gegner wie Schwarz-Weiß Essen, der MSV Duisburg, Viktoria Köln, Bonner SC, dem Wuppertaler SV oder der BVL 08 Remscheid auf die Bergischen warteten. Zwar stand man am Ende dieser Spielzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz, trotzdem hatte man sich letztlich in der höchsten Amateurliga gut verkauft. Harnisch blieb dann noch ein Jahr und Lindlar und versuchte vergeblich den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.
Berufsbedingt schloss er sich zu Beginn der Spielzeit 1988/89 dem ambitionierten Kreisliga-A-Verein TuS Wiehl an. Die spannende Saison hatte ihren Höhepunkt am viertletzten Spieltag, als Wiehl vor 1.300 Zuschauer beim direkten Verfolger SV Morsbach gewann und damit den Aufstieg in die Bezirksliga sicher hatte. In der folgenden Spielzeit startete Wiehl sehr gut, bleib dann jedoch im Mittelmaß hängen. Erlebnisse dieser Zeit waren sicherlich die Freundschaftsspiele gegen den 1. FC Köln und dem schottischen Erstdivisionär Celtic Glasgow.
Zu Beginn der Spielzeit 1990/91 wechselt Harnisch zum SSV Marienheide, die zu diesem Zeitpunkt noch in der Bezirksliga Mittelrhein spielten. Am Ende stand ein deutlicher Vorsprung und der Aufstieg in die Landesliga. In der Folgezeit zog der Verein mit gutem finanziellem Rückhalt viele gute Spieler, zum Teil ehemalige Lindlarer Oberligaspieler, an, und schaffte so nur ein Jahr später fast ebenso souverän den Aufstieg in die Verbandsliga Mittelrhein. Harnisch blieb noch ein Jahr in Marienheide.
Zu Beginn der Spielzeit 1993/94 stand Harnisch zum ersten Mal als Spielertrainer beim TuS Wiehl auf dem Platz. Den Bezirksligisten betreute Harnisch fast zweieinhalb Jahre lang, ehe er im Dezember 1995 von seinem Amt zurücktrat.
In der folgenden Spielzeit wurde er Spielertrainer beim westfälischen Kreisligisten SC Drolshagen, wo er im März 1997 das Engagement nach Differenzen mit dem Vorstand vorzeitig beendete.
In der Spielzeit 1997/98 betreute Harnisch den Kreisliga-A-Verein TuS Eckenhagen, den er ganz souverän an die Tabellenspitze führte, letztlich von der Reserve des SSV Marienheide noch abgefangen wurde und dann über die Relegation doch den Aufstieg in die Bezirksliga Mittelrhein schaffte. Die folgende Spielzeit in der Bezirksliga stand von Beginn an unter einem schlechten Stern, so dass Harnisch bereits im September sein Amt abtreten musste. In derselben Spielzeit wurde er dann Spielertrainer beim SSV Homburg-Nümbrecht.
Nach seiner Zeit in Nümbrecht wurde er dann zum zweiten Mal Trainer beim FV Wiehl, die inzwischen in die Kreisliga A abgestiegen waren. Im Dezember 2002 ist jedoch wieder Schluss, da die Ansichten des Vereins und Harnischs doch erheblich voneinander abwichen. Leider konnte der hochtalentierte und filigrane Techniker Harnisch seine teils visionären Vorstellungen von Fußball nur selten mit den vorgefundenen Möglichkeiten überein bringen, so dass es immer wieder zu Differenzen kam.
Im Februar 2008 fand Harnisch dann doch wieder den Weg zum Fußball zurück, als er in der Funktion des Sportlichen Leiters in den Vorstand des Landesligisten SSV 08 Bergneustadt gewählt wurde.
Im November des Jahres 2008 wurde Harnisch von Experten aus dem Umfeld des Oberbergischen Fußballs in die „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt
22. Dezember 1949 (Jürgen Klein wird 60)
Jürgen Klein wird am 22. Dezember 1949 in Wiehl-Marienhagen geboren. Schon in jungen Jahren tritt Klein dem örtlichen VfR Marienhagen bei. Bereits in der A-Jugend zeigt sich sein herausragendes Talent, als er Stammspieler in der Kreisauswahl wird. So wird er vorzeitig zum Senior erklärt und spielt schon mit 17 Jahren in der Seniorenmannschaft, die zu dieser Zeit in der fünftklassigen Bezirksklasse Mittelrhein vertreten sind. Auch dank seines Könnens schafft der VfR stets den Klassenerhalt, ehe sie am Ende der Spielzeit 1970/71 doch in die 1. Kreisklasse Oberberg absteigen müssen.
In der folgenden Spielzeit kommt es in Wiehl zu einem Freundschaftsspiel zwischen dem starken Bundesligisten FC Schalke 04 und einer Wiehler Stadtauswahl. Vor diesem Spiel fragt Wiehls Trainer Hartmut Neuhoff den 22-jährigen Jürgen Klein, ob er sich zutraue gegen Stan Libuda zu spielen, der an seinen guten Tagen ohne Zweifel zu den besten Außenstürmern der Welt gezählt werden darf. Mit dem richtigen Schuss Selbstbewusstsein bejaht Klein diese Frage, und macht anschließend eines seiner besten Spiele. Libuda bekommt während der 90 Minuten keine Schnitte gegen den ehrgeizigen Verteidiger. Schalkes Trainer Ivica Horvat ist von Kleins Leitung so angetan, dass er dem sechstklassigen Kreisklassenspieler ein Vertragsangebot für die Lizenzspielermannschaft unterbreiten lässt.
So läuft Jürgen Klein am 11. November 1972 Spiel gegen den 1. FC Köln erster und bis heute auch einziger Fußballspieler aus dem Seniorenbereich des Oberbergischen Kreises zu einem Bundesligaspiel auf. Insgesamt kommt Klein bei den „Königsblauen“ zu 27 Einsätzen in der Bundesliga und fünf Einsätzen im DFB-Vereinspokal.
Nach zwei Spielzeiten, in denen die vom Bundesligaskandal krisengeschüttelten Schalker jeweils sicher die Klasse halten können, wechselt Klein zu Beginn der Spielzeit 1974/75 zur DJK Gütersloh, die in der 2. Bundesliga, Staffel Nord spielen. Zwei Jahre lang kann der DJK die Klasse halten, dann folgt am Ende der Spielzeit 1975/76 der Abstieg in die Verbandsliga Westfalen. Klein bleibt dem Verein treu und zeigt bis zu seiner schweren Beinverletzung stets vollen Einsatz. Insgesamt bestreitet Klein für die DJK in der 2. Bundesliga 57 Meisterschaftsspiele, wobei er sogar vier Tore erzielt, und mehrere DFB-Vereinspokalspiele. Dabei gelingt ihm in der 2. Runde gegen die SG 99 Andernach ein sensationeller Erfolg, als er in der 65. Minute eingewechselt wird und in der 67. und 68. Minute mit einem Doppelschlag das Spiel entscheidet.
Zu Beginn der Spielzeit 1977/78 kehrt Klein dann wieder ins Oberbergische zurück und meldet sich beim Landesligisten VfL Gummersbach an. Klein wird den Erwartungen, die man von ihn als ehemaligen Bundesligaprofi hat, jedoch selten gerecht, da er immer noch unter den Folgen seiner schweren Verletzung leidet, und daher sein wahres Können nicht richtig abrufen kann. Am Ende seiner zweiten Spielzeit beim VfL wird Gummersbach abgeschlagen Tabellenletzter und muss in die Bezirksliga Mittelrhein absteigen.
So wechselt Klein erneut und kehrt damit endgültig zum Ursprung seiner Laufbahn zurück, zum VfR Marienhagen, die zudem immer noch in der Kreisliga A Oberberg spielen. Im Laufe der Spielzeit 1983/84 wird Klein als Nachfolger des abgelösten Wolfgang Becker Spielertrainer der 1. Seniorenmannschaft. Diese Position bekleidet er mehrere Jahre lang, ehe er sich vom aktiven Sport zurückzieht.
Im Sommer des Jahres 2006 fällt Klein ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachen soll.
Klein stirbt am 29. Oktober 2006 in Wiehl.
Am heutigen Tag wäre er 60 Jahre alt geworden
Wie gut Klein den Bürgern jedoch im Gedächtnis haften geblieben ist, zeigte sich im November vergangenen Jahres, als er bei einer von der Oberbergischen Volkszeitung (OVZ) unterstützten Befragung von oberbergischen Fußballexperten mit einer hohen Stimmenzahl in die „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt wurde.
4. Dezember 1949 (Detlev Havemann wird 60)
Detlef Havemann wird am 4. Dezember 1949 in Rathenow an der Havel geboren. Schon in jungen Jahren verschlägt es ihn nach Gummersbach, wo er sich der Jugendabteilung des VfL Gummersbach anschließt. Aufgrund seines außergewöhnlichen Könnens wird der geborene Mittelstürmer schnell Stammspieler in der A-Jugend Kreisauswahlmannschaft. Gleichzeitig erhält er seine ersten Einsätze in der 1. Mannschaft des VfL Gummersbach, die zu diesem Zeitpunkt in der viertklassigen Landesliga Mittelrhein spielt.
In dieser Klasse hält sich der VfL weitere zehn Jahre lang, wobei er mehrfach um die Meisterschaft mitspielt und dabei an die Tür zur Verbandsliga, der obersten Amateurliga des Verbandes Mittelrhein, anklopft. Am Ende der Spielzeit 1978 / 79 belegt der VfL in seiner Staffel jedoch den letzten Tabellenplatz und muss den bitteren Weg in die Bezirksliga Mittelrhein antreten. In der Spielzeit 1980 / 81 trainiert Havemann nebenbei die A-Jugendmannschaft des VfL Gummersbach, und wird im April 1981 nach der Entlassung von Trainer Hans Schreiner Spielertrainer der Seniorenmannschaft.
Diese Tätigkeit übt Havemann die folgenden zwei Spielzeiten aus, jedoch muss der VfL Gummersbach am Ende der Spielzeit 1982 / 83 aufgrund der schlechteren Tordifferenz in die Kreisliga A Oberberg absteigen. Diese Episode dauert indes nur ein Jahr, da sich der VfL am Ende dieser Spielzeit aufgrund einer um drei Toren besseren Tordifferenz gegen den TuS Brüchermühle durchsetzt und wieder in die Bezirksliga aufsteigt. In den folgenden zwei Jahren ist Havemann nur Spieler, die Klasse kann jeweils souverän gehalten werden.
Zur Spielzeit 1986 / 87 wird Havemann Spielertrainer bei der SpVg Dümmlinghausen-Bernberg in der Kreisliga A. In seiner zweiten Saison muss die SpVg jedoch in die Kreisliga B absteigen.
Zur neuen Spielzeit heuert Havemann dann als normaler Spieler beim BV 09 Drabenderhöhe in der Kreisliga A Oberberg an. In seinem dritten Jahr, Im März 1991, löst er seinem langjährigen ehemaligen Mitspieler Wolfgang Katzwinkel ab, und wird Spielertrainer der Mannschaft. Trotzdem steht der BV 09 am Ende dieser Spielzeit auf einem Abstiegsplatz, und muss in die Kreisliga B absteigen
In der Spielzeit 1991 / 92 spielt Havemann wieder beim VfL Gummersbach, diesmal jedoch in der Reservemannschaft des Vereins in der Kreisliga B Oberberg.
In den folgenden Jahren ist Havemann zunächst beim TuS Brüchermühle in der Kreisliga A Oberberg aktiv und dann beim SV Frömmersbach in der Kreisliga B Oberberg.
Im Februar 1997 wird Havemann als Nachfolger von Torsten Meirich neuer Trainer beim TuS Brüchermühle in der Kreisliga B Oberberg. In der folgenden Spielzeit, mit inzwischen 48 Jahren, ist Havemann weiterhin als Spielertrainer beim TuS aktiv
Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn spielt Havemann in der Altherrenmannschaft des VfL Gummersbach weiter, Ob Ü32, Ü40 oder Ü50; Havemann, der die 50 schon weit überschritten hat, hat seinen Stammplatz stets sicher. So schafft er mit diesem Mannschaften bereits diverse Kreismeisterschaften, und wird auch mit 60 Jahren wohl noch weitere anstreben!
3. September 1949 (Helmut Lewandowski wird 60)
Helmut Lewandowski wurde am 3. September 1949 in Essen geboren. Als Erwachsener kam der Pädagoge Anfang der 70er Jahre ins Oberbergische, wo er sich dem TuS Wiehl anschloß, der zu diesem Zeitpunkt in der fünftklassigen Bezirksklasse Mittelrhein spielte. Dem Verein hielt Lewandowski auch die Treue, als er am Ende der Spielzeit 1981 / 82 als Vorletzter in die Kreisliga A absteigen musste.
Im selben Jahr wurde Lewandowski Leiter der Jugendabteilung seines Vereins. In den folgenden Jahren spielte er einerseits in der 1. Mannschaft anderseits trainierte er immer wieder sehr erfolgreich diverse Jugendmannschaften und kümmerte sich außerdem noch um die Belange der gesamten Jugendabteilung, die in Wiehl stets sehr umfangreich war.
Im Jahr 1988 rief er, gemeinsam mit den beiden Jugendtrainern Hartmut Livree und Reinhold Alex, ein größeres Jugendturnier ins Leben. Dieses UNICEF-Turnier findet seitdem jeden Sommer statt. Die erzielten Einnahmen und Spenden fließen zu einem Teil in die eigene Nachwuchsarbeit, zum anderen sollten aber auch die weit weniger privilegierten Kinder in ärmeren Regionen nicht vergessen werden. So wurde jedes Jahr ein größerer Geldbetrag an das Kinderhilfswerks UNICEF gespendet. Mit der Zeit konnten so knapp 20.000 Euro überwiesen werden. Bei den E-Junioren siegte damals die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln. Bei den F-Junioren gewann Bayer Wuppertal vor dem FC Schalke 04.
Im Jahr 1990 übernahm er nach einem Traumstart von 0:20 Punkten aus den ersten zehn Meisterschaftsspielen gemeinsam mit Holger Neuburg das Training der Reservemannschaft des TuS Wiehl, und führte diese noch auf einen gesicherten Tabellenplatz. Immer wieder stellte sich Lewandowski in den Dienste der Mannschaft, so dass er in der Spielzeit 1996 / 97 noch als 44-jähriger seinen Mann in der Abwehr stand.
Im Februar des Jahres 1998 wurde Lewandowski auf dem Jugendtag des Fußballverbandes Mittelrhein als Schulsportreferent in den FVM [Fußballverband Mittelrhein]-Jugendbeirat gewählt.
Im November des Jahres 2000 übergab Lewandowski nach 18-jähriger Tätigkeit das Amt des Jugendleiters an Hans Jordan.
Am 14. Juni 2001 wurde Lewandowski auf dem FVM-Verbandsjugendtag in Hennef für drei Jahre als Vorsitzender des Schulfußballausschusses in der FVM-Jugendbeirat gewählt. Zu seinen Aufgaben zählten die Leitung des Schulfußballausschusses, er war Mitglied im WFLV [Westdeutscher Fußball- und Leichtathletikverband]-Schulfußballausschuss u. im WFLV-Jugendbeirat, die Vertretung des VJA [Verbandsjugendausschuss] im F&B [Freizeit- und Breitensport]-Ausschuss (beratend), die Leitung der Schulrunde "Jugend trainiert für Olympia", die Betreuung und Organisation von Schulaktionen, die Leitung der zentralen und regionalen Lehrer(innen)fortbildung, außerdem war der Mitglied in der DFB-Schulexpertenkommission
Am 25. April 2002 fand nach 48 Jahren zum zweiten Mal ein Fußball-Länderspiel im Oberbergischen Kreis statt. Auf Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Julius Beucher, der zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag war, und Helmut Lewandowski fand das U18-Junioren-Länderspiel Deutschland - Kanada im Wiehltalstadion statt. Vor 4.500 begeisterten Zuschauern siegte Deutschland mit 2:1.
Im Mai desselben Jahres beteiligte sich auch das Kinderhilfswerk UNICEF aktiv an der Gestaltung des größten Oberbergischen Jugendfußballturniers. Hierdurch wurde das Turnier wesentlich aufgewertet.
Am 25. Mai 2004 fand der DFB-Wettbewerb "Talente 2006 - Die FIFA-WM in der Schule" zum ersten mal auch im Oberbergischen statt - Organisator Helmut Lewandowski war von der Leistung der Nachwuchskicker begeistert.
Im Mai des Jahres 2008 wurde das UNICEF-Turnier zum 20. Mal durchgeführt. Diesmal nahmen wieder rund 2.000 Jugendliche in 180 Mannschaften teil. Es ist inzwischen zum größten Jugendturnier im Bereich des Fußballkreises Berg angewachsen. Neben den reinen Vereinsmannschaften streiten auch immer mehr Schulmannschaften um die Pokale
Zurzeit ist Lewandowski immer noch Vorsitzender des Schulfußballausschusses des Fußballverbands Mittelrhein
27. Juli 1949 (Dietmar Krumpholz wird 60)
Dietmar Krumpholz wurde am 27. Juli 1949 in Bergneustadt geboren. Beim heimischen SSV 08 spielte er als Stürmer in den Jugendmannschaft.
Da der SSV 08 Bergneustadt in der Spielzeit 1967 / 68 nur in der 1. Kreisklasse Oberberg spielte, wechselte der talentierte Krumpholz zum VfL Gummersbach, die in der viertklassigen Landesliga spielten, damals die zweithöchste Amateurklasse. Trotz seiner Jugend zählte er von Anfang an zum Kader der 1. Mannschaft. Drei Jahre lang spielte Krumpholz erfolgreich beim VfL, bis er zur Spielzeit 1970 / 71 zum SSV 08 Bergneustadt zurückkehrte.
Diese spielten zwar immer noch nur in der 1. Kreisklasse, hatten inzwischen jedoch eine sehr junge und ehrgeizige Mannschaft aufgebaut. Bereits in seiner ersten Spielzeit schaffte der SSV den lang ersehnten Aufstieg in die Bezirksklasse Mittelrhein. Auch in der Bezirksklasse konnte der SSV überzeugen und wurde am Ende Vierter. Krumpholz war inzwischen mehrfach in die Kreisauswahlmannschaft berufen worden. Im folgenden Jahr wurde der SSV hinter der fast unschlagbaren Mannschaft der SSG 09 Bergisch Gladbach hervorragender Zweiter. Umso überraschender erfolgte zur Spielzeit 1973 / 74 der Wechsel zum Ligakonkurrenten SV Sinpert-Wehnrath.
Am Ende dieser stieg Sinspert jedoch als Drittletzter in die 1. Kreisklasse Oberberg an, um in der folgenden Spielzeit souverän wieder aufzusteigen. Trotzdem wechselte Krumpholz zum zweiten Mal nach Bergneustadt, die inzwischen in die Landesliga aufgestiegen waren.
Drei Jahre spielte Krumpholz als Stammspieler mit dem SSV in der Landesliga und sorgte mit dafür, dass die Mannschaft niemals ernsthaft in Abstiegsgefahr geriet.
Zur Spielzeit 1978 / 79 wurde Krumpholz Spielertrainer beim SV Frömmersbach, die in der Kreisliga A Oberberg spielten. In dieser Spielzeit schaffte er mit der Mannschaft den Einzug in Kreispokalendspiel, wo sie dem zwei Klassen höher spielenden SSV 08 Bergneustadt erst im Wiederholungsspiel unterlagen. In der Tabelle belegten sie punktgleich mit dem SSV Wildbergerhütte und dem BV 09 Drabenderhöhe den 1. Tabellenplatz. In der Aufstiegsrunde unterlagen sie jedoch dem SSV Wildbergerhütte mit 0:1 und mussten den Traum vom Aufstieg begraben. Krumpholz agierte noch zwei weitere Jahre als Spielertrainer beim SV, ohne die Erfolge auch nur annähernd wiederholen zu können.
Zur Spielzeit 1981 / 82 wechselte Krumpholz als Spieler zum SSV Marienheide, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in der Kreisliga A Oberberg spielten. Mit zwei Punkten Vorsprung auf Hansa Vollmerhausen sicherte sich der SSV die Kreismeisterschaft und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Vier Jahre spielte er mit wachsendem Erfolg in der Bezirksliga, ehe der SSV am Ende der Spielzeit 1985 / 86 mit sieben Punkten Vorsprung auf Borussia Kalk den Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein schaffte. Ein Jahr spielte er noch selber in der Landesliga, ehe er zu Beginn der Spielzeit 1987 / 88 mit 38 Jahren seine aktive Laufbahn beendete und den SSV Marienheide als Trainer übernahm. Im Oktober 1988 trat Krumpholz dann überraschend von seinem Amt als Trainer zurück.
Im folgenden Jahr übernahm Krumpholz noch einmal für ein Jahr den Trainerposten beim SV Frömmersbach, die inzwischen in die Kreisliga B Oberberg abgestiegen waren.
24. Juni 1949 (Günter Leßmann wird 70)
Günter Leßmann wurde am 24. Juni 1939 im schlesischen Langenneundorf geboren. Seine fußballerischen Fähigkeiten erlernte in den verschiedenen Jugendmannschaften des SSV 08 Bergneustadt.
In der Spielzeit 1957 / 58 wurde er als Läufer das erste Mal in der Seniorenmannschaft eingesetzt, die in diesem Jahr in der viertklassigen Landesliga Mittelrhein spielten. Dort entwickelte er sich so gut, dass er schon nach kurzer Zeit Stammspieler wurde. Die Mannschaft hielt sich über mehrere Jahre souverän in dieser Liga, ehe sie am Ende der Spielzeit 1960 / 61 als drittletzter den bitteren Weg in die Bezirksklasse antreten mussten.
Leßmann bleib dem Verein treu, und schaffte schon zwei Jahre später den Wiederaufstieg in die Landesliga. Doch diesmal konnte sich der SSV nicht halten und stand am Ende dieser Spielzeit erneut auf einem Abstiegsplatz. Leßmann spielte noch zwei Jahre in Bergneustadt.
Zur Spielzeit 1966 / 67 wechselte Leßmann zum VfL Gummersbach, die zu diesem Zeitpunkt mit hohen Erwartungen in der Bezirksklasse spielten. Am Ende dieser Spielzeit standen sie dann auch, jedoch punktgleich mit dem TuS Lindlar, an der Tabellenspitze. In einem angesetzten Entscheidungsspiel wurde der TuS Lindlar am 21. Mai 1967 vor über 5.000 Zuschauer in Engelskirchen durch ein Tor von Siegfried Siegel mit 1:0 besiegt. Der VfL sicherte sich damit den erstmaligen Aufstieg in die Landsliga.
In den folgenden fünf Jahre spielte Leßmann mit dem VfL Gummersbach stets in der Landesliga und gehörte eigentlich jedes Mal zu den Stammkräften.
Mit 33 Jahren beendete Leßmann seine aktive Laufbahn um anschließend ins Trainergeschäft einzusteigen. Seine erste Station war in der Spielzeit 1973 / 74 der SV Frömmersbach, der in der 1. Kreisklasse Oberberg spielte. Nach einem weiteren Jahr ging Leßmann zum SV Sinspert-Wehnrath und schaffte mit der Mannschaft bereits im ersten Jahr den Aufstieg in die Bezirksklasse Mittelrhein.
1976 / 77 heuerte Leßmann beim FC Aggertal an, im folgenden Jahr beim RS 19 Waldbröl, beide Mannschaften spielten jeweils in der 1. Kreisklasse Oberberg. Im Oktober 1979 übernahm er das Traineramt beim A-Kreisligisten TuS Eckenhaben, legte es nach kurzer Zeit jedoch wieder nieder. Im Sommer 1980 wurde er Trainer beim A-Kreisligisten SSV Wildbergerhütte, die am Ende der Spielzeit mit dem 2. Tabellenplatz hinter dem RS 19 Waldbröl den Aufstieg nur knapp verpassten. 1983 / 84 war Leßmann Trainer beim FC Hansa Vollmerhausen und führte die mit regionalen Stars gespickte Mannschaft auf Anhieb zur Meisterschaft und in die Bezirksklasse Mittelrhein.
Damit beendet er jedoch auch seine Karriere als Trainer, denn es sollte sein letztes Traineramt sein. Nach über 27 aktiven Jahren trat auch einer der ganz großen Persönlichkeiten des Oberbergischen Fußballs ab.
18. April 2009 (Nachruf auf Rolf Dienes)
Rolf Dienes wurde am 3. September 1928 in Gummersbach, Ortsteil Neudieringhausen geboren.
Die ersten fußballerischen Schritte machte er in den Jugendmannschaften des VfR Marienhagen. In der Spielzeit 1946 / 47 stand er das erste Mal im Tor der Seniorenmannschaft des VfR, die zu diesem Zeitpunkt noch in der 2. Kreisklasse spielten, mit Dienes im Tor jedoch bereits in dieser Spielzeit den Aufstieg in die 1. Kreisklasse schafften.
In der Spielzeit 1950 / 51 wurde Marienhagen zum ersten Mal Kreismeister und stieg damit in die Bezirksklasse Mittelrhein auf.
In dieser Zeit wurde Dienes auch zum ersten Mal in die Oberbergische Kreisauswahl berufen, in der er über fast ein Jahrzehnt hinweg ein fester Bestandteil war.
Im folgenden Jahr nahm Dienes, der durch seine überragenden Leistungen auch überregional bekannt wurde, an einem Lehrgang teil, auf dem der DFB den Kader für die von Bundestrainer Sepp Herberger trainierte Deutsche Amateurnationalmannschaft für das Fußballturnier im Rahmen der Olympischen Sommerspiele in Helsinki testet.
Im Jahr 1954 wechselt Dienes zum damaligen Bezirksligisten SSV 08 Bergneustadt. In seinem zweiten Jahr stieg er mit Bergneustadt in die Landesliga Mittelrhein auf, der zweithöchsten Amateurliga. Hier stand er jahrelang als unumstrittener Stammspieler im Tor, nur vertreten, wenn er sich mal wieder eine seiner vielen Verletzungen zuzog. Dienes war ein energischer Torwart, der sich nicht scheute, sich auch mal vor die Füße einschussbereiter Stürmer zu schmeißen und daher immer wieder verletzt wurde.
1960 war er für ein Jahr sogar als Spielertrainer beim SSV tätig, konnte den Abstieg in die Bezirksklasse jedoch nicht verhindern. Im folgenden Jahr beschränkte er sich dann ganz auf seine Tätigkeit als Trainer. Gegen Ende dieser Spielzeit wurde Dienes Trainer beim Ligakonkurrenten VfL Gummersbach, wo er dann weitere zwei Spielzeiten blieb
1964 kehrte Dienes dann wieder zum SSV 08 Bergneustadt zurück, nur musste er in seinem zweiten Jahr den Abstieg in die 1. Kreisklasse Oberberg hinnehmen. Zwar wurden sie im darauf folgenden Jahr überlegen Kreismeister, scheiterten jedoch in der Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse.
1967 kehrte Dienes für ein Jahr als Trainer zu seinem Heimatverein VfR Marienhagen zurück, die zu diesem Zeitpunkt in der 1. Kreisklasse spielten. In nächsten Jahr folgte sein drittes Engagement beim SSV 08 Bergneustadt, ebenfalls 1. Kreisklasse Oberberg.
Nach einem kurzen Gastspiel beim westfälischen Hützemerter SV wurde Dienes Trainer beim RSV Meinerzhagen, die zu diesem Zeitpunkt in der Verbandsliga Westfalen, der höchsten Amateurliga spielten.
Auch nach seiner aktiven Zeit nahm Dienes noch rege am Fußballgeschehen teil. Zu letzt ließ er sich manchmal von Bekannten zu den Heimspielen des SSV fahren.
Das letzte Mal im Blick der Öffentlichkeit stand Dienes, als er im Herbst vergangenen Jahres bei einer von der OVZ veranstalteten Wahl in die Jahrhundertmannschaft des Oberbergischen Kreises gewählt wurde. Bei einem Treffen der Mannschaft im November 2008 merkte man Dienes die schwere Krankheit zwar an, nichtsdestotrotz ließ Dienes seine immer noch vorhandene Liebe zum Fußball mit einer Vielzahl von Anekdoten aus seiner aktiven Zeit erkennen, und genoss sichtlich die Anerkennung der von Fachleuten erfolgten Wahl zum besten Torwart.
Ein Votum, was unwidersprochen bleiben wird!
Rolf Dienes verstarb am 18. April 2009 in Gummersbach